-
Die Erfindung betrifft ein Fahrgestell für einen Kraftfahrzeuganhänger, vorzugsweise für einen Wohnanhänger, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
-
Bei einem Fahrgestell für einen Kraftfahrzeuganhänger nach der
DE 297 05 672 U1 lassen sich Achsbleche an beiden Enden der Achse in unterschiedlichen Höhenpositionen an vertikalen Profilabschnitten der jeweiligen Längsholme montieren. Zu diesem Zweck durchsetzen Verbindungselemente in Gestalt von Schraubbolzen sowohl das Achsblech als auch den vertikalen Profilabschnitt des Längsholms, wobei vertikale Schraubregister die unterschiedlichen Höheneinstellungen gestatten. Da jede Änderung der Höheneinstellung zugleich den bei maximaler Einfederung verbleibenden vertikalen Abstand zwischen Fahrzeugrad und Fahrzeugaufbau beeinflusst, ist oberhalb des Längsholms ein Hilfsrahmen angeordnet, wobei der Fahrzeugaufbau nicht unmittelbar auf dem Längsholm, sondern auf diesem Hilfsrahmen aufsitzt. Die Befestigung des Hilfsrahmens erfolgt vorzugsweise durch Verschraubung an den Achsblechen. Zur Sicherstellung einer ausreichenden Höhenverstellbarkeit sind die Längsholme mit nach unten offenen Ausschnitten versehen, die Platz zur Hindurchführung der Achse bieten. Diese Ausschnitte führen zu einer Schwächung des Längsholms, welche Schwächung jedoch teilweise durch den oberhalb angeordneten Hilfsrahmen aufgefangen wird.
-
Ein weiteres Fahrgestell für einen Kraftfahrzeuganhänger zur Verwendung insbesondere bei Wohnanhängern ist aus der
DE 198 28 285 A1 bekannt. Darin beschrieben ist eine variabel montierbare Achsanordnung, um bei Wohnanhängern der aufgrund der vorgesehenen Transportlast unterschiedlichen Gewichtsverteilung gerecht zu werden. Auch soll ermöglicht werden, ein- und dasselbe Fahrgestell für Transportanhänger für unterschiedliche Verwendungszwecke einsetzen zu können. Zu diesem Zweck ist die Achsanordnung mit einem Trägerflansch in verschiedenen, fest vorgegebenen Verschraubungen verschraubbar. Hierzu wird der mit der Achse fest verbundene Trägerflansch unter Verwendung vorgegebener Bohrungen in dem Rahmenprofil der Längsholme verschraubt.
-
Eine solche Verschraubung in dem Rahmenprofil ist jedoch aufwendig und erfordert eine Vielzahl entsprechend angepasster Einzelteile.
-
Ein Fahrgestell mit den Merkmalen des Oberbegriffs ist aus der
DE 91 03 811 U1 bekannt. Achsbleche an beiden Enden der Achse lassen sich in unterschiedlichen Längspositionen an vertikalen Profilabschnitten der jeweiligen Längsholme montieren. Die Achsbleche weisen einen oberen Bereich auf, welcher sich innenseitig an die vertikalen Profilabschnitte des jeweiligen Längsholms anlegt, sowie einen von dort nach unten ragenden Bereich, in dem sich eine Durchtrittsöffnung für die Hindurchführung der Achse befindet. Durch eine entsprechende Lochreihe im Längsholm ist es möglich, das Achsblech nicht nur in einer Längsposition, sondern auch in durch die Lochteilung definierten weiteren Längspositionen am Längsholm zu befestigen, um so den Aufbau und die Achse gegeneinander entlang der Längsholme versetzen zu können.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrgestell für einen Kraftfahrzeuganhänger und vorzugsweise einen Wohnanhänger zu schaffen, welches eine verbesserte Ableitung der Bremsmomente ermöglicht und es ferner ermöglicht, für Kraftfahrzeuganhänger unterschiedlicher Länge und/oder Gewichtsverteilung in Fahrzeuglängsrichtung dieselben Teile oder Teilesätze zu verwenden.
-
Zur Lösung wird ein Fahrgestell mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 vorgeschlagen.
-
Infolge dieser Ausgestaltung ist es möglich, den Längsholm im Bereich der Achsanbindung als durchgehendes, gerades Profil mit gleichbleibendem Querschnitt auszubilden, wodurch sich z. B. ein kostengünstiges Walzprofil einsetzen lässt. Die Ableitung der Bremsmomente wird durch eine Strebe verbessert, welche sich von dem unteren Bereich des Achsblechs schräg nach hinten bis zu dem Längsholm erstreckt. Die Strebe führt außerdem zu einer Versteifung des hinteren Teils des Längsholms gegenüber Biegemomenten. Das vordere bzw. das hintere Ende der Strebe ist mit dem Achsblech bzw. dem Längsholm verschraubt. Zudem weist das der Befestigung des Achsblechs an dem Längsholm dienende Lochbild im Längsholm dieselbe Lochteilung in Längsrichtung auf, wie das der Befestigung der Strebe dienende Lochbild.
-
Das Achsblech weist einen an dem vertikalen Profilabschnitt des Längsholms anliegenden oberen Bereich und einen unterhalb des unteren Randes des Längsholms angeordneten unteren Bereich auf, und der untere Bereich weist eine Durchtrittsöffnung für die Achse auf. Infolge dieser Ausgestaltung ist es möglich, den Längsholm im Bereich der Achsanbindung als durchgehendes, gerades Profil mit gleichbleibendem Querschnitt auszubilden, wodurch sich z. B. ein kostengünstiges Walzprofil einsetzen lässt.
-
Bevorzugte Ausgestaltungen eines solchermaßen ausgebildeten Fahrgestells sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Mit einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass die Verbindung des Achsblechs mit dem Längsholm über mindestens ein erstes Verbindungselement in Fahrzeuglängsrichtung vor der Durchtrittsöffnung, und mindestens ein zweites Verbindungselement in Fahrzeuglängsrichtung hinter der Durchtrittsöffnung erfolgt. Dies führt zu einer besonders guten Ableitung der bei gebremsten Anhängern übertragenen Bremsmomente von der Achse auf die Längsholme des Fahrzeugrahmens.
-
Um auch die im vorderen Teil der Längsholme wirkenden Biegemomente besser abzufangen, ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform gekennzeichnet durch eine weitere Strebe, welche sich von dem unteren Bereich des Achsblechs schräg nach vorn bis zu dem Längsholm erstreckt.
-
Bei Fahrgestellen für gebremste Anhänger ist es erforderlich, die Bremsleitungen durch entsprechend gestaltete Öffnungen des Fahrzeugrahmens hindurch zu führen. Diese Öffnungen müssen eine gewisse vertikale und horizontale Erstreckung aufweisen, da infolge der Fahrzeugfederung die Bremstrommeln oder auch Bremsscheiben Vertikalbewegungen in Bezug auf den Fahrzeugrahmen ausführen. Die Öffnungen müssen genügend Raum geben, damit die Bremsleitungen diese Vertikalbewegungen durchführen können, ohne an Rahmenteilen anzuschlagen. Um derartige, speziell gestaltete Öffnungen zu vermeiden, wird vorgeschlagen, dass an den Enden der Achse oder daran gelagerter Achsschwingen Radbremsen befestigt sind, deren Bremsleitungen jeweils durch einen vertikalen Freiraum zwischen der Strebe und dem unteren Rand des Längsholms hindurch geführt sind.
-
Ferner wird vorgeschlagen, dass die Achse mit Achsschwingen und zur Dämpfung der Fahrbahnstöße mit für beide Seiten getrennten Stoßdampfern versehen ist, und dass die Stoßdämpfer rahmenseitig mit Anlenkpunkten verbunden sind, die sich an dem jeweiligen Achsblech befinden. Durch diese Ausgestaltung wird eine bedeutsame Vereinfachung der Montage erzielt. Es ist nunmehr möglich, in einem einzigen Montageschritt die aus Achse, Achsschwingen, Bremsen, Achsblechen und Stoßdämpfern bestehende Baueinheit an die Längsholme des Rahmens anzusetzen. Eine getrennte und damit nachträgliche Montage z. B. der Stoßdämpfer ist nicht mehr erforderlich.
-
Weitere Vorteile und Einzelheiten werden nachfolgend anhand eines auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert. Darin zeigen:
-
1 ein Fahrgestell für einen Wohnanhänger in Draufsicht, wobei die Umrisse des Aufbaus des Wohnanhängers gestrichelt dargestellt sind;
-
2 eine Seitenansicht des Fahrgestells im Bereich der Achse;
-
3 eine Schnittdarstellung des Fahrgestells gemäß der in 2 bezeichneten Schnittebene III-III;
-
4 eine Seitenansicht des bei dem Fahrgestell verwendeten Achsblechs;
-
5 einen Schnitt in der in 4 bezeichneten Schnittebene V-V und
-
6 eine der 2 entsprechende Seitenansicht des Fahrgestells im Bereich der Achse, jedoch bei einer gegenüber 2 geänderten Ausführungsform unter Verwendung einer zusätzlichen Strebe.
-
1 zeigt in vereinfachter Draufsicht einen Wohnanhänger, bestehend aus einem gestrichelt dargestellten Aufbau 1 sowie dem mit dem Aufbau vorzugsweise verschraubten Fahrgestell 2. Ebenfalls gestrichelt sind die Räder 3 des Fahrgestells 2 dargestellt. Bei dem Ausführungsbeispiel ist die Achse 4 eine Einfachachse mit zwei Rädern. Ebenso läßt sich die Erfindung aber auch bei einem Fahrzeug mit Tandemachse realisieren.
-
Der Rahmen des Fahrgestells 2 besteht aus zwei sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckenden Längsholmen 5, die über Querholme 6 miteinander verbunden sein können. Bei den Längsholmen 5 handelt es sich jeweils um Profile mit durchgehend gleichbleibendem Querschnitt. Auf diese Weise sind auch gewalzte Stahlprofile verwendbar.
-
In Fahrtrichtung gesehen ist mit den Längsholmen 5 ein V-förmiger Vorbau 7 verbunden, an dem die in üblicher Weise gestaltete Zugeinrichtung 8 angebracht ist. Der Vorbau 7 kann auch als Verlängerung der Längsholme 5 ausgebildet sein.
-
In diesem Fall weisen die Längsholme 5 an der Stelle 9 eine entsprechende horizontale Abknickung auf.
-
Die Achse 4 besteht aus dem beim Ausführungsbeispiel leicht V-förmig gestalteten Achskörper 10, an dessen Enden jeweils eine Achsschwinge 11 einer Einzelradaufhängung gelagert ist. An den Achsschwingen 11 sind über entsprechende Lagerungen die Räder 3 frei drehbar gelagert. Eingezeichnet ist ferner die Bremse 12, bei der es sich wie dargestellt um eine Trommelbremse oder auch um eine Scheibenbremse handeln kann. Die Bremsen 12 sind Bestandteil einer bei Wohnanhängern üblichen Auflaufbremseinrichtung.
-
Einzelheiten der Befestigung der Achse an den Längsholmen des Fahrzeugrahmens werden nachfolgend anhand der 2 bis 5 erläutert. Das den Längsholm 5 bildende Profil besteht aus einem vertikalen Profilabschnitt 13, an den sich am oberen Rand ein nach außen weisender Profilabschnitt 14, und am unteren Rand ein nach innen weisender Profilabschnitt 15 anschließt. Beide Abwinklungen weisen einen Winkel von 90° zu dem vertikalen Profilabschnitt 13 auf.
-
Insbesondere die Schnittdarstellung in 3 läßt erkennen, daß sich an der Außenseite des vertikalen Profilabschnitts 13 ein Achsblech 16 flächig abstützt, und daß das Achsblech 16 über mehrere Schraubverbindungen 17 kraft- und formschlüssig mit dem vertikalen Profilabschnitt 13 verbunden ist. Hierzu besteht auch das Achsblech 16 aus einem vertikalen Abschnitt 18, an den sich oben und unten horizontal ausgerichtete Abschnitte 19, 20 anschließen. Die Abschnitte 19, 20 dienen der Verstärkung des Achsblechs 16.
-
Die Schraubverbindungen 17 durchdringen miteinander fluchtende Bohrungen 21 in dem Achsblech 16 einerseits und 22 in dem Längsholm 5 andererseits. Hierbei befinden sich die Bohrungen 21 in dem vertikalen Abschnitt 18 des Achsblechs 16, und die Bohrungen 22 in dem vertikalen Profilabschnitt 13 des Längsholms 5. Des weiteren ist das Achsblech 16 aus Gründen der Gewichtseinsparung mit zusätzlichen Öffnungen 23 versehen. Eine weitere Öffnung 24 dient der Hindurchführung des Achskörpers 10 der Achse 4. Im Bereich der Öffnung 24 ist der Achskörper starr mit dem Achsblech verschweißt.
-
2 läßt erkennen, daß im Bezug auf die Achse 4 eine erste Gruppe von Verschraubungen 17 in Fahrzeuglängsrichtung vor der Achse, und eine weitere Gruppe von Verschraubungen 25 in Fahrzeuglängsrichtung hinter der Achse angeordnet ist, um so die beim Bremsen entstehenden Bremsmomente optimal von dem Achsblech auf den jeweiligen Längsholm 5 zu übertragen.
-
Sowohl die vorderen Verschraubungen 17, als auch die hinteren Verschraubungen 25 lassen sich an verschiedenen Positionen in Längsrichtung des Längsholms 5 vornehmen. Hierzu ist der Längsholm 5 in seinem vertikalen Profilabschnitt mit einem Lochmuster für die Bohrungen 22 versehen, wobei die Abstände der einzelnen Bohrungen, d. h. die Lochteilung, vorzugsweise konstant ist. Das Achsblech 16 läßt sich daher in verschiedenen Längspositionen an dem Längsholm befestigen.
-
Von dem unteren Bereich des Achsblechs 16 aus erstreckt sich eine Strebe 26 schräg nach oben sowie nach hinten bis zu dem Längsholm 5. Die Strebe 26 ist über eine erste Verschraubung 27 mit dem Achsblech 16, und über eine zweite Verschraubung 28 mit dem Längsholm 5 in dessen hinterem Bereich verbunden. Die Strebe 26 führt zu einer Verstärkung des hinteren Teils des Längsholms 5 gegenüber den dort wirkenden Biegebelastungen. Außerdem werden die auf das Achsblech 16 einwirkenden Bremsmomente besser abgefangen. Die Strebe 26 besteht aus einem L-förmigen Stahlblechprofil, jedoch ist auch ein U-förmiges Profil oder dgl. verwendbar. Bei den Verschraubungen 27 und 28 handelt es sich, ebenso wie bei den Verschraubungen 17 und 25 um jeweils doppelte Verschraubungen. Die Lochbilder der Bohrungen 22 und 34 korrespondieren miteinander, so daß bei jeder gewählten Position des Achsbleches 16 ein- und dieselbe Strebe 26 montierbar ist.
-
Bestandteil des Achsblechs 16 ist ferner ein Anlenkpunkt 29 für das fahrgestellseitige Ende des Stoßdämpfers 30. Dies führt zu einer deutlichen Vereinfachung der Montage der aus Achse, Achsschwingen, Achsblechen, Bremsen und Stoßdämpfer bestehenden Baueinheit. Diese läßt sich in ihrer Gesamtheit von unten an die Längsholme 5 ansetzen und dann mit diesen über die Verschraubungen 17, 25 verschrauben. Abschließend ist es lediglich noch erforderlich, auch die festigkeitserhöhende Strebe 26 zu montieren.
-
Da die Strebe im Bereich der Verschraubung 27 relativ tief an dem Achsblech 16 ansetzt, verbleibt zwischen der Strebe 26 und dem unteren Rand 31 des Längsholms 5 ein vertikaler Freiraum 32. Durch diesen Freiraum 32 ist die auf der Zeichnung nicht dargestellte Bremsleitung der Bremse 12 hindurchgeführt, wodurch die Bremsleitung beim Einfedern vertikale Bewegungen durchführen kann, ohne mit den Rahmenteilen zu kollidieren.
-
Bei der abweichenden Ausführungsform nach 6 ist das Achsblech 16 auch nach vorne hin mit einer zusätzlichen Strebe 33 abgestützt, um so den vorderen Bereich des Längsholms 5 gegenüber Biegebelastungen zu verstärken. Die hintere Befestigung der Strebe 33 erfolgt vorzugsweise an jenem Anlenkpunkt 29, an dem auch der Stoßdämpfer 30 angelenkt ist.
-
Das Lochmuster 34 für die Verschraubung 28 zwischen Strebe und Längsholm entspricht in seiner Teilung exakt der Lochteilung der Bohrungen 22 für das Achsblech, so daß stets ein- und dieselbe Strebe 26, 33 verwendet werden kann, unabhängig von der Längsposition des Achsblechs 16 an dem Längsholm 5.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Aufbau
- 2
- Fahrgestell
- 3
- Rad
- 4
- Achse
- 5
- Längsholm
- 6
- Querholm
- 7
- Vorbau
- 8
- Zugeinrichtung
- 9
- Ortsbezeichnung
- 10
- Achskörper
- 11
- Achsschwinge
- 12
- Bremse
- 13
- vertikaler Profilabschnitt
- 14
- horizontaler Profilabschnitt
- 15
- horizontaler Profilabschnitt
- 16
- Achsblech
- 17
- Schraubverbindung
- 18
- vertikaler Abschnitt
- 19
- horizontaler Abschnitt
- 20
- horizontaler Abschnitt
- 21
- Bohrung
- 22
- Bohrung
- 23
- Öffnung
- 24
- Öffnung
- 25
- Verschraubung
- 26
- Strebe
- 27
- Verschraubung
- 28
- Verschraubung
- 29
- Anlenkpunkt
- 30
- Stoßdämpfer
- 31
- unterer Rand des Längsholms
- 32
- vertikaler Freiraum
- 33
- Strebe
- 34
- Lochmuster
- A
- Abstand