Mit Mulden zur Aufnahme einzelner Textilspulen versehene Transportvorrichtung
Die Erfindung bezieht sich auf eine mit Mulden zur Aufnahme einzelner Textilspulen versehene Transportvorrichtung, wie sie beispielsweise in der deutschen Patentschrift 1174 662 beschrieben ist. Um Störungen zu vermeiden, ist dabei der Abstand der spulachsparallelen Seitenwände, die sogenannte Muldenweite, so bemessen, dass dieser Abstand nicht wesentlich grösser ist als der Durchmesser der zu fördernden Textilspule. Die Einhaltung der Muldenweite ist dann besonders wichtig, wenn beim Transport von Spinnkopsen auch sogenannte Restoder Krüppelkopse transportiert werden sollen.
Wird die Muldenweite wegen der unterschiedlichen Durchmesser der Spinnkopse verschiedener Spinnpartien zu gross, dann wird bei Mitnahme eines Krüppelkopses ein zweiter Krüppelkops oder sogar ein zweiter voller Kops mitgenommen. Ausserdem ist es möglich, dass der zwischen Kops und Muldenwand eindringende zusätzliche Kops den bereits eingelegten Kops herausdrückt, ohne selbst in der Mulde Platz zu finden. Dadurch kommt es vor, dass in einzelnen Mulden keine Kopse liegen. Es ist deshalb für das einwandfreie Arbeiten mit Mulden versehener Transportvorrichtungen von grosser Bedeutung, dass die Muldenweite nicht wesentlich grösser ist als der Durchmesser der zu transportierenden Textilspulen.
Um diese Forderung zu erfüllen, ist es bekannt, bei einer Durchmesseränderung der zu fördernden Textilspulen, also beispielsweise bei einer Änderung des Spinnkopsdurchmessers nach einem Partiewechsel, das Transportband auszuwechseln. Diese Massnahme ist aber ebenso zeitraubend wie eine Änderung der Muldenweite durch Auswechslung der Mulden oder durch Verwendung unterschiedlich breiter Seitenwände.
Zweck der Erfindung ist es, die obigen Nachteile zu vermeiden und eine Transportvorrichtung zu schaffen, bei der der Zeitaufwand für die Verstellung der Muldenweite verringert wird. Dabei wird von der Erkenntnis ausgegangen, dass eine einfache Verstellmöglichkeit für die Muldenweite erreicht werden kann, wenn jede Muldenwandung ein selbständiges Bauelement darstellt, welches sowohl gegenüber der anderen Wandung derselben Mulde als auch gegenüber der Wandung der benachbarten Mulde relativ verstellbar ist, so dass die Muldenteilung und damit die Muldenzahl konstant bleibt.
Die erfindungsgemässe, eingangs genannte Transportvorrichtung ist demgemäss dadurch gekennzeichnet, dass jede Mulde zwei Wände oder mindestens zwei Paar Aufnehmer aufweist, die spulachsparallel ausgerichtet und auf zwei parallelen, synchron antreibbaren und in Längsrichtung gegeneinander verstellbaren Transportbändern befestigt sind.
Es soll unter einem Transportband nicht nur ein Träger in Form eines Bandes verstanden werden, sondern irgendein bandförmiger Träger, beispielsweise auch eine Transportkette. Der wesentliche Vorteil der vorliegenden Vorrichtung besteht darin, dass durch einfache Verstellung der beiden Transportbänder gegeneinander die Abstände der Muldenbegrenzungen und damit der Muldenweiten für sämtliche Mulden gleichzeitig verstellt werden können. Zur Erzielung einer besonders guten Stabilität kann es des weiteren vorteilhaft sein, wenn mindestens eines der beiden Transportbänder zwischen den beiden Teilen angeordnet ist.
Anhand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispieles sei die Erfindung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt die Gesamtansicht einer Vorrichtung, bei der die in einem Vorratsbehälter 1 befindlichen Kopse 2 mittels der Transportvorrichtung 3 beispielsweise an einen lediglich angedeuteten Zuführschacht 4 abgegeben werden, welcher die Kopse einer Weiterverarbeitungsmaschine, beispielsweise einer Spulmaschine, zuführt.
Die Transportvorrichtung ist mit Mulden 5 versehen, welche im vorliegenden Falle durch auf dem Träger 6 befestigte Mitnehmer 7 gebildet werden. Der Träger 6 ist über eine untere Umlenkwalze 8 und eine obere Umlenkwalze 9 geführt und wird von einem Motor 10 in Richtung des Pfeiles 11 in an sich bekannter Weise angetrieben.
Fig2 zeigt in vergrösserter Darstellung die untere Umlenkwalze 8, welche auf der Achse 8a befestigt ist und über das schematisch angedeutete Antriebsrad 12 von dem Motor 10 in Umdrehungen versetzt wird.
Der Träger 6 der Transportvorrichtung besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem Zahnriemen, welcher in das entsprechend zahnförmig ausgebildete Antriebsrad 8 eingreift. Wie bereits erwähnt, werden die Mulden der Transportvorrichtung durch Mitnehmer 7 gebildet. Die dadurch entstehenden spulachsparallelen Wände 51a und 51b jeder Mulde sind mittels Schrauben 7a auf dem Träger 6 befestigt und können sowohl gegeneinander als auch gegenüber den Wandungen 50b und 52a benachbarter Mulden derart verstellt werden, dass sich eine unterschiedliche Muldenweite 5a ergibt.
Dabei sind die die Muldenwandungen 50b bzw. 51a bildenden Teile der Mitnehmer 7 an ihrem freien Ende 50b' bzw. 51a' derart abgewinkelt, dass auch bei geringster Muldenweite 5a kein Kops in den Raum zwischen den Wänden 50b und 51a fallen kann.
Um die Verstellung der Muldenweite 5a zu vereinfachen, sind die beiden spulachsparallelen Wände 51a und 51b jeder Mulde abwechselnd auf zwei parallelen Transportbändern befestigt, die synchron antreibbar und in Längsrichtung gegeneinander verstellbar sind. Dies ist deutlich anhand der Fig. 3 zu erkennen, welche einen Schnitt längs der Linie III-III der Fig. 2 zeigt. Dabei besteht das eine Transportband aus den beiden Teilen 61a und 61b, das andere Transportband aus den Teilen 62a und 62b. Man erkennt deutlich, dass die Muldenwandung 50b auf den Teilen 62a und 62b des einen Transportbandes, die Muldenwandung 51a dagegen auf den Teilen 61a und 61b des anderen Transportbandes befestigt ist.
Zum Antrieb der einzelnen Transportbandteile 61a, 61b und 62a, 62b ist die untere Umlenkwalze 8 in die in Fig. 3 erkennbaren Teile 81a, 81b und 82a, 82b unterteilt, von denen jedoch nur die Teile 82a und 82b auf der Antriebswelle 8a mittels der Keile 8b, 8c verdrehfest gelagert sind. Zur Sicherstellung eines synchronen Antrieb es der Transportbänder sind die Teile 81a und 81b der Umlenkwalze 8 mittels Schrauben 83 verbunden. Dabei sichern Abstand scheiben 84 die axiale Lage der Walzenteile 81a und 81b und somit auch der Transportbandteile 61a und 61b.
Nach dem Lösen der Schrauben 83 können die Teile 81a und 81b der Umlenkwalze 8 in den Schlitzen 84 gegenüber den Teilen 82a und 82b verstellt werden, so dass sich auch eine gegenseitige Verstellung der Teile 61a, 61b und 62a, 62b der Transportbänder in Längsrichtung ergibt. Dies hat zur Folge, dass die Muldenweite 5a verändert wird.
Um einen guten Halt der Muldenwände 51a, 51b usw. auf den beiden Transportbändern des Trägers 6 zu erreichen, ist das eine Transportband in die Teile 61a und 61b in Längsrichtung geteilt und das andere Transportband zwischen diesen beiden Teilen angeordnet. Zwar ist im Ausführungsbeispiel auch das andere Transportband in die Teile 62a und 62b unterteilt, jedoch könnte dieses Transportband auch aus einem Teil bestehen. Ebenso ist es aber auch möglich, dass die Teile 61a und 62a der beiden Transportbänder gegenüber dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 vertauscht sind, so dass jeweils ein Teil 62a bzw. 61b jedes Transportbandes aussen, das andere Teil 61a und 62b innen geführt ist.
Gegenüber dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel kann die Erfindung auch in zahlreichen anderen Formen ausgeführt werden, wie bereits in der vorhergehenden Beschreibung verschiedentlich erwähnt wurde. Ergänzend hierzu sei noch darauf hingewiesen, dass auch die Muldenform nicht von ausschlaggebender Bedeutung ist. Statt die Muldenwände 51a und 51b jeder Mulde 5 durch Mitnehmer 7 zu bilden, können naturgemäss auch Mulden ähnlich der in der genannten deutschen Patentschrift 1174 662 beschriebenen Form verwendet werden, sofern auch hier die Mulden selbst unterteilt und die spulachsparallelen Wände jeder Mulde abwechselnd auf den parallelen Transportbändern 61a, 61b bzw. 62a, 62b befestigt sind.