Verfahren für die mechanische Verknüpfung nichtmetallischer Schnur
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren für die mechanische Verknüpfung nichtmetallischer Schnur für die Verschnürung von Packgut unter Bildung eines Weberknotens. Unter den Begriff Schnur fallen auch polierte und unpolierte Bindfäden und Bänder z. B. solche aus Nylon.
Ein Verfahren dieser Art und eine Vorrichtung zu deren Durchführung sind beispielsweise aus der deutschen Patentschrift Nr. 1100 546 bekannt. Ein grund sätzlicher Nachteil dieses Verfahrens wird darin gesehen, dass der gebildete Weberknoten > eigentlich gar kein Weberknoten, sondern ein gerader Knoten ist, der bekanntlich nur mit viel Mühe wieder gelöst werden kann. Wenn das Packgut z. B. aus Zeitungsbün dem besteht, so kann den Zeitungsausträgern nicht zugemutet werden, in zeitraubender Arbeit die vielen Knoten zu lösen. Es bleibt also nur das Durchschneiden der Verschnürungen übrig.
Bei etlichen anderen bekannten Verfahren, bei denen andersartige Knoten gebildet werden, besteht zum Teil die gleiche Schwierigkeit.
Weitere Probleme bei der Verknüpfung nichtmetallischer Verschnürungsmittel bestehen unter anderem darin, die Verknüpfungen und die damit einhergehende Verschnürung so durchzuführen, dass letztendlich die Schnur am Packgut satt anliegt, und zwar dauerhaft.
Ferner sollen die beiden Vorgänge rasch, mühelos und zuverlässig durchgeführt werden können.
Man kennt den bisher nur von Hand ausgeführten und nicht bei der Packgutverschnürung angewendeten, sogenannten gekreuzten Weberknoten , bei welchem zwei Schlingen durch einen querverlaufenden Schnurendteil, der eine Rückzugschlaufe bilden kann, gegen einander gesichert sind. Dieser hat alle Vorteile des einfachen Weberknotens, aber eben den zusätzlichen gewichtigen Vorteil, dass er eine grössere Knotenfestigkeit aufweist und dank der Rückzugschlaufe leicht ohne Zuhilfenahme irgend eines Werkzeuges gelöst werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs erwähnten Gattung zu schaffen, bei dem sich, einhergehend mit einer satten Verschnürung, ein solcher gekreuzter Weberknoten > ergibt, und zwar wahlweise mit oder ohne Rückzugschlaufe. Das Verfahren soll mit geeigneten mechanischen Mitteln rasch, mühelos, zuverlässig und vollautomatisch durchführbar sein, was insbesondere bei mechanischer Zuund Abfuhr des Packgutes eine grosse Kapazität der nach dem Verfahren arbeitenden Maschine ergibt.
Erfindungsgemäss soll diese Aufgabe dadurch gelöst werden, dass ein Schnurabschnitt, der an das vom Vorrat entfernte und festgehaltene Schnurende anschliesst, in die Form eines auf dem Kopf stehenden U's gelegt wird, der mit seinem Mittelteil auf einer feststehenden Stütznase aufliegt, ein an den Schnurvorrat anschliessender Schnurabschnitt nach Umschnürung des Packgutes unter dem auf der feststehenden Stütznase aufliegenden U-Mittelteil hindurchgeführt und in Abstand von der Stütznase festgehalten wird, dann mit einem Knoter der U-Mittelteil von der feststehenden Stütznase weg- und auf einen beweglichen Stützhaken aufgeschoben und auf diesem aufliegend im gleichen Sinne weiterbewegt wird zum Nachziehen und Spannen des das Packgut umgebenden Schnurteiles, danach der sich vom beweglichen Stützhaken weg zur Festhaltestelle hin erstreckende,
an den Vorrat anschliessende Schnurabschnitt mit einem Umschlinger erfasst, vom Vorrat getrennt und um die beiden sich vom Knoter weg erstreckenden U-Schenkel herum in eine Schlinge gelegt und zugleich in einen vorspringenden Teil des Knoters eingelegt wird, anschliessend durch Zurückziehen des Knoters der vorhin vom Vorrat getrennte Schnurendteil zur Bildung eines gekreuzten Weberknotens mit oder ohne Rückzugschlaufe zwischen der durch den U-Mittelteil gebildeten Schlinge und der durch den Umschlinger gebildeten Schlinge und unter dem von letzterer zum Packgut verlaufenden Schnurteil durchge zogen wird, danach durch Spannen des bisher an seinem Ende noch festgehaltenen einen U-Schenkels die aus dem U-Mittelteil gebildete Schlinge angezogen wird, und schliesslich durch Trennen oder Freigeben dieses U-Schenkels der Arbeitszyklus abgeschlossen wird.
Anhand beiliegender Zeichnung, die beispielsweise eine Maschine zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens darstellt, wird auch ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Verfahrens erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der Maschine,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des Innern der Maschine, und zwar teilweise schematisch, und auch teilweise unter Weglassung von Teilen einzelner Mechanismen zwecks Wahrung der Übersichtlichkeit der Darstellung, die Fig. 3 bis 10 perspektivische Teilansichten zur Veranschaulichung einer Anzahl von aufeinanderfolgenden Phasen eines Arbeitszyklus,
Fig. 11 eine Darstellung des gekreuzten Weberknotens, wobei zur Klarheit der Darstellung die einzelnen Schnurteile in gelockertem Zustand des Knotens gezeigt sind, die Fig. 12 bis 16 Vertikalschnitte, die den Fig. 3, 4, 5, 6 bzw. 7 entsprechen,
Fig. 17 einen Seitenriss eines Mechanismus, der in der Fig. 2 nicht gezeigt ist und
Fig. 18 einen Seitenriss eines anderen solchen Mechanismus nämlich desjenigen, der die in den Fig. 3 und 4 sowie in den Fig.
13 und 14 gezeigten Arbeitsgänge ausführt.
Die zur Durchführung des Verfahrens verwendete und in Fig. 1 in ihren Umrissen und im Bereitschafts- zustand gezeigte Maschine weist ein durch Wände 1 abgeschlossenes Gestell und eine auf diesem ruhende Tischplatte 2 auf, die einen Längsschlitz 3 hat. An einer Längsseite des Gestells ist ein Support 4 befestigt, in dem eine Hohlwelle 5 hin- und herdrehbar gelagert ist, auf deren in der gleichen Längsvertikalebene wie der Schlitz 3 gelegenem Ende ein bogenförmiger Arm 6 festsitzt. Am Support 4 ist ein nicht gezeigter Halter angebracht auf dem eine Schnurvorratsrolle 7 auswechselbar gelagert ist.
Die von dieser Rolle abgezogene Schnur S verläuft durch die Hohlwelle 5 hindurch und dann an am Arm 6 angebrachten Faden spann- und -führungsmitteln vorbei, die nicht dargestellt sind, weil derart ausgerüstete Arme von anderen Verschnürungsmaschinen her bestens bekannt sind.
Am freien Ende des Armes 6 ist ein Loch 8 vorhanden, durch welches die Schnur S hindurchtritt und von welchem aus sie sich im Ruhezustand der Maschine zum Längsschlitz 3 hin bis in das Innere der Maschine hineinerstreckt, wo sie dann an einer noch zu beschreibenden Stelle mit ihrem Ende festgehalten ist. Ein zu verschnürendes Päckchen, Paketbündel oder sonstiges Packgut wird von rechts nach links über die Tischplatte 2 hinweggeschoben bis sich seine Mitte etwa unter der Hohlwelle 5 befindet. Dabei betätigt es das am rechtsseitigen Ende des Schlitzes 3 angeordnete Fühlogan 9 eines Schalters, dessen Kontakte 10 (Fig. 2) im Speisestromkreis eines an sich bestens bekannten Elektromotors 11 angeordnet sind, welcher nach Ausführung einer einzigen Umdrehung wieder selbsttätig ausgeschaltet wird.
Auf der Welle 12 dieses Elektromotors 11 sitzen nebeneinander etliche Kurvenscheiben 13 fest. Jeder solchen Kurvenscheibe ist ein Schalthontaktpaar 14 angeordnet, das den Stromkreis eines zugeordneten Elektroventils 15 steuert. Jedes solche Elektroventil gehört zu einer doppeltwirkenden Zylinder- und Kolbeneinheit wie 16A. Die in der Maschine vorhandenen Zylinder- und Kolbeneinheiten sind mit 16A, 16B,... bezeichnet, obwohl sie sich teilweise hinsichtlich Durchmesser oder Hublänge voneinander unterscheiden. Sie sind auch alle an ein Druckluftverteilnetz oder ein Netz zur Verteilung von Druck öl oder dgl. angeschlossen. Derartige pneumatische oder hydraulische Betätigungsmechanismen und deren Steuerung durch Mittel wie 11 bis 15 sind bestens bekannt und brauchen deshalb nicht näher erläutert zu werden.
An der Unterseite der Tischplatte 2 ist unter Zwischensetzung eines Blockes 17 (Fig. 18) ein steifes Plättchen 18 befestigt, das einen unter dem Schlitz 3 der Tischplatte 2 gelegen, V-förmigen Einschnitt 1 8a hat. Der hinter diesem Einschnitt gelegene Endteil 1 8b des Plättchens 18 wird in der nachfolgenden Beschreibung feststehende Stütznase genannt.
Eine zum Gestell der Maschine befestigte und parallel zur Tischplatte 2 in Abstand unter derselben angeordnete Grundplatte ist mit 19 bezeichnet. Auf ihr sind die feststehenden Träger verschiedener Mechanismen befestigt. Diese sind in Fig. 2 und in den ergänzenden Fig. 17 und 18 in übersichtlicher Weise dargestellt. Deren Verständnis ergibt sich aber nur zusammen mit dem Verfahren, das mit der Maschine durchgeführt wird. Deshalb werden sie einhergehend mit der Erläuterung des Verfahrens beschrieben, die unter besonderer Bezugnahme auf die Fig. 3 bis 10 und 12 bis 16 erfolgt. Die in diesen Fig. vorkommenden Teile sind gleich bezeichnet wie in den Fig. 2, 17 und 18.
In der Ruhe- oder Bereitschaftlage der Maschine erstreckt sich die Schnur S, wie sdlon im Zusammenhang mit Fig. 1 erwähnt, vom freien Ende des seine höchste Lage einnehmenden Armes 6 zum Schlitz 3 der Tischplatte 2, von dort zum Einschnitt 1 8a und dann zu einer ortsfesten Klemmstelle 10 hin. Diese wird durch den gegabelten Oberteil 21a einer stehend auf der Grundplatte 19 befestigten Platte 21 und den zwischen diesem gegabelten Oberteil 21 a durch die Zylinder und Kolbeneinheit 1 6A vor und zurück verschiebbaren Klemmschieber 22 gebildet. In dieser Ruhe- oder Bereitschaftslage übergreift ein Umschlingerhaken 23 den Schaft der feststehenden Stütznase 18b, also das Plättchen 18, so wie dies in den Fig. 3 und 18 gezeigt ist.
Der sich nach hinten erstreckende Schaft 24 des Umschlingerhakens 93 ist wie in Fig. 18 gezeigt, auf einen Träger 25 befestigt, der auf zwei untereinander angeordneten Kurbelarmen 26 gelagert ist.
Diese sitzen auf Zapfen 27a von zwei untereinander auf einem Support 28 gelagerten Zahnritzeln 27, die mit einer einzigen Zahnstange 29 kämmen, welche durch eine zugehörige Zylinder- und Kolbeneinheit 1 6B betätigbar ist.
Das zu umschnürende Packgut P ist in den Fig. 1 bis 10 durch strichpunktierte Linien angedeutet. Bei seinem Vorschieben auf der Tischplatte in die für die Umschnürung geeignete Lage (wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich) nimmt es den vom Loch 8 des Armes 6 zum Längsschlitz 3 verlaufenden Schnurteil sl mit, und auch den anschliessenden, unter der Tischplatte 2 gelegenen Schnurteil s2; diese Schnurteile sl und s2 haben dann etwa den in Fig. 3 gezeigten Verlauf.
Infolge Betätigung des Fühlarmes 9 des Schalters 10 durch das Packgut P wird der Elektromotor 11 eingeschaltet, was zur Folge hat, dass der übrige Teil des Verfahrens selbsttätig durchgeführt wird, indem durch die Kurvenscheiben 13 über die Kontaktpaare 14 und die Elektroventile 15 die einzelnen Zylinder- und Kolbeneinheiten 16A, 16B,... in den erforderlichen Zeitintervallen die zugehörigen Mechanismen betätigen.
In einer ersten Phase (Fig. 4) wird durch Abwärtsbewegung der Zahnstange 29 (Fig. 18) durch 1 6B der Umschlingerhaken 23 längs einer Kreisbahn geringfügig nach oben, nach hinten und weit mehr nach unten bis in die Lage nach Fig. 5. Zugleich wird ein Klemmhaken 30 durch die Zylinder- und Kolbeneinheit 160 in einer zur Vertikalen geneigten Richtung (Fig. 17) in einem Führungsteil 31 angehoben. Die Dachfläche 30a dieses Klemmhakens 30 ist nach vorn unten geneigt; demzufolge drückt sie den sich vom Einschnitt 1 8a zur Klemmstelle 20 hin erstreckenden Schnurteil s3 vor übergehend etwas nach vorn, worauf derselbe Schnurteil s3 in die Hakenöffnung 30b einspringt.
Danach wird der Klemmhaken 30 wieder nach unten bewegt, etwa zusammen mit dem Umschlingerhaken 23 mit der Folge, dass der Schnurteil s3 nach unten abgewinkelt wird wie in Fig. 5 gezeigt. Aus Obigem ergibt sich, dass durch die eben beschriebenen Bewegungen des Umschlingerhakens 23 und des Klemmhakens 30 der Schnurabschnitt, der an das vom Vorrat entfernte und an der Stelle 20 festgehaltene Schnurende anschliesst, in die Form eines auf dem Kopf stehenden U's gelegt wird, der mit seinem Mittelteil s4 auf der feststehenden Stütznase 1 8b aufliegt.
Während den eben mit Bezugnahme auf die Fig. 4 und 5 erläuterten Vorgängen ist der Arm 6 durch seine nicht gezeigten Betätigungsmittel, die etwa aus einer Zylinder- und Kolbeneinheit einem Zahnstangengetriebe mit einem Kettengetriebe bestehen kann, im Uhrzeigersinn (Fig. 2-10) bewegt worden; dadurch ist vom Vorrat abgezogene Schnurr s6 an das Packgut angelegt worden. Der Arm 6 wird soweit gedreht, bis er etwa die in den Fig. 6 und 15 gezeigte Endlage erreicht hat.
Sein freies Ende mit der Öffnung 8 läuft dabei knapp unter dem vor der feststehenden Stütznase 1 8b gelegenen Einschnitt 1 8a vorbei und auch unter dem Hakeneinschnitt 22a des Klemmschiebers 22, der mittlerweise vorgeschoben wurde, wobei zugleich das so von der Klemmstelle 20 freigegebene Schnurende durch den Klemmhaken 30 im Zusammenwirken mit seinem Führungsteil 31 festgehalten wird. Der eben unter der feststehenden Stütznase 1 8b hindurchgeführte Schnurabschnitt s5 wird nun durch erneutes Zurückziehen des Klemmschiebers 22 in der feststehenden Klemmstelle 20 festgehalten, wie in Fig. 7 gezeigt. Danach erfolgen mehr oder weniger gleichzeitig mehrere Vorgänge. Der Arm 6 wird zurückgedreht.
Ferner tritt ein Knoter in Aktion. Dieser ist wie folgt ausgebildet. An einem auf der Grundplatte 19 festsitzenden Lagerteil 35 ist eine Schwenkplatte 34 um eine sich von vorn nach hinten erstreckende Achse 38 drehbar gelagert. Die Schwenkung erfolgt durch eine Zylinder- und Kolbeneinheit 16D. In einem gegabelten Oberteil 34a ist ein Knoterstössel 32 durch eine Zylinder- und Kolbeneinheit 1 6E vor- und zurückstossbar angeordnet. An diesem ist mittels eines Stiftes 37 ein abgewinkelter Knoterhebel 33 schwenkbar gelagert, dessen nach hinten ragender Arm 33a in der Folge Knoterzunge genannt wird und an dessen nach oben ragendem Arm 33c der bewegliche Teil einer Zylinderund Kolbeneinheit 16N angreift, dessen fester Teil auf dem Knotenstössel 32 befestigt ist.
Die Knoterzunge 33a hat eine querverlaufende Nut 33b und ist normalerweise gegen einen steifen, aus U-förmig abgebogenem Draht gebildeten Zuhalter 39 gedrückt, dessen Schenkel im Knoterstössel 32 festsitzen. An dem hinteren Ende der Schwenkplatte 34 ist ein aus steifem Draht gebildeter abgewinkelter Stützhaken 36 befestigt.
Es treten nun durch Betätigung des Knoterstössels 32 die Knoterzunge 33a und der Zuhalter 39 in das Schnurdreieck, das durch die beiden zum Umschlingerhaken 23 hin und von ihm weg verlaufenden Schnur teile s2 und s7 und durch den eben unter der feststehenden Stütznase 1 8b hindurchgeführten Schnurabschnitt s5 gebildet wird (Fig. 6 und 15). Danach wird die Schwenkplatte 34 nach rechts, also von der feststehenden Klemmstelle 20 weg geschwenkt, somit die Knoterzunge 33a und der Stützhaken 36 längs einer kreisbogenförmigen Bahn nach rechts und bis ziemlich nahe an die Unterseite der Tischplatte 2 bzw. des Packgutes P, heranbewegt. Dadurch wird der Mittelteil s4 von der feststehenden Stütznase 1 8b weggeschoben und demzufolge auch auf dem beweglichen Stützhaken 36 aufgeschoben.
Bei der fortgesetzten Schwenkung der Schwenkplatte 34 und bei andauernder Festhaltung 20 und des Schnurteiles s3 durch den Klemmhaken 30 und dessen Führungsteil 31 wird auf den Schnurteil s2 ein starker Zug ausgeübt. Dadurch wird der das Packgut auf drei Seiten umgebende Schnurteil s6 nachgezogen und gespannt.
Am Ende dieses Vorganges wird noch durch Betätigung der Zylinder- und Kolb eneinheit 1 6F (Fig. 17) der bewegliche Führungsteil 31 samt dem Klemmhaken 30 entlang des feststehenden Führungsteiles 40 angehoben unter Mitnahme des Schnurteiles s3, und wird ferner durch einen Schlagarm 41 der Schnurabschnitt s5 zwischen den Teilen 30, 31 einerseits und der feststehenden Klemmstelle 20 andererseits nach unten geknickt (Fig. 7 und 16). Auf diese Weise wird zwischen dem Schnurteil s3 und dem Schnurabschnitt s5 ein Fach f gebildet.
Die Betätigung des Führungsteiles 31 durch die Zylinder- und Kolbeneinheit 1 6F erfolgt mittels eines zweiarmigen Hebels 42 (Fig. 17), der auf einem auf der Grundplatte 19 befestigten Lagersupport 43 gelagert ist und durch ein Schiebegelenk an seinem hinteren Ende sowohl mit einem nach unten abgewinkelten Teil des Schlagarmes 41 wie auch mit einem Lenker 44 verbunden ist. Dieser Lenker 44 und ein zweiter Lenker 45, der weiter oben am abgewinkelten Teil des Armes 41 angelenkt ist, sind an einem auf der Grundplatte 19 befestigten Bock 46 gelagert.
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass bei seiner Abwinkelung durch den Schlagarm 41 der Schnurabschnitt s5 zuerst auf der Dachfläche 30a des Klemmhakens 30, dann auf einer entsprechend geneigten Fläche 3 1a des beweglichen Führungsteiles 31 und dann entlang einer in Bewegungsrichtung dieses Führungsteiles verlaufenden Fläche 31b gleitet, bis er auf einer horizontalen Abstufung 31c dieses Führungsteiles 31 aufliegt.
In das vorhin erwähnte Fach f tritt zu Beginn einer weiteren Phase des Arbeitszyklus ein Umschlinger ein, der zur Hauptsache aus einem Umschlinggreifer 47 und einer zugehörigen Führungshülse 48 besteht. Letztere ist ebenso wie die zum Vor- und Zurückschieben des Umschlingergreifers 47 dienende Zylinder- und Kolbeneinheit 1 6G dienende Zylinder- und Kolbeneinheit 1 6G auf einer Tragplatte 49 befestigt. Diese ist auf den freien Enden von zwei Kurbelarmen 50 gela gert, deren Naben auf den oberen Enden der Lagerzapfen 51 von zwei Zaharitzeln 52 festsitzen. Diese Zahnritzel 52 kämmen mit einer Zahnstange 53, zu deren Betätigung die Kolben- und Zylindereinheit 1 6H vorgesehen ist.
Die Lagerzäpfen 51 drehen in Bohrungen eines auf der Grundplatte 19 befestigten Bockes 54, wobei diese Lagerbohrungen zur Vertikalen unter einem Winkel von beispielsweise 150 geneigt sind, so dass auch die Bewegungsebenen der Kurbelarme 50 und der Tragplatte 49 unter einem entsprechenden Winkel zur Horizontalen geneigt sind.
Bei seiner Einführung in das Fach f ist der Umschlinger 47, 48 offen, also bereit zum Erfassen des Fadenabschnittes s5; er befindet sich dann auch zuvorderst und unten. Sobald der Schnurabschnitt s5 in die Hakenöffnung 47a des Umschlinggreifers 47 eingetreten ist, wird in letzterer zurückgezogen zwecks Festhaltens dieses Fadenabschnittes im Zusammenwirken mit der Umschlingerhülse 48. Unmittelbar nachher wird der sich zwischen den Arm 41 und der feststehenden Klemmstelle 20 erstreckende Teil des Fadenabschnittes s5 durch ein Messer 55 (Fig. 2 und 7) durchtrennt, das auf dem hinteren Ende eines zweiarmigen, am Bock 21 gelagerten Hebels 56 befestigt ist, an dessen anderem Ende eine zugehörige Zylinder- und Kolbeneinheit 16K angreift.
Der sich nun infolge der Rechtsdrehung der Kurbelarme 50 auf einer Kreisbahn bewegende Umschlinger 47, 48 legt den vom Vorrat eben abgetrennten Schnurabschnitt s5 um die beiden sich unter der Knoternase 33a hindurch und von ihr weg erstreckenden U-Schenkel s2 und s3 herum in eine Schlinge. Bei seiner fortgesetzten Bewegung legt der Umschlinger 47, 48 diesen Fadenabschnitt in die Knoternut 33b der Knoterzunge 33a, die inzwischen durch die Zylinder- und Kolbeneinheit 1 6N etwas nach unten geschwenkt worden ist.
Es ergibt sich so der in Fig. 8 gezeigte Zustand. Während dem Restteil der Zurückdrehung der Kurbelarme 50 wird durch den Umschlinger 47, 48 der Fadenabschnitt s5 noch etwas nachgezogen, die eben gebildete Schlinge also gestrafft; zugleich wird die Knoterzunge 33a wieder in ihre Ausgangslage nach oben geschwenkt. Der Schnurabschnitt s5 ist dann durch den Zuhalter 39 in den Knoternut 33b gegen Herausfallen gesichert. Es ist noch zu erwähnen, dass die durch Schwenken der Platte 34 erhaltene Aufwärtsbewegung des Knoters 32, 33, 39 und insbesondere der Knoterzunge 33a der Aufwärtsbewegung des Umschlingers 47, 48 entspricht, die sich ergibt durch Bewegung der Kurbelarme 50 in der zur Horizontalen unter etwa 150 geneigten Ebene.
Bei der fortgesetzten Zurückziehung des Knoters 32, 33, 39 wird dieser in der Knoternut 33b liegende Schnurteil zwischen den beiden früher gebildeten Schlingen hindurchgezogen, nämlich der Schlinge, die aus dem U besteht, dessen Mittelteil s4 zuerst auf der feststehenden Stütznase 1 8b und dann auf dem Stützhaken 36 aufliegt, und der mit dem Umschlinger 47, 48 gebildeten Schlinge. Während diesem Hindurchziehen gleitet der Schnurabschnitt s5 im Hakeneinschnitt des Umschlingergreifers 47, damit sich die Schnurlänge ergibt, aus welcher die Rückzugschlaufe s8 (Fig. 10 und 11) gebildet wird, deren beide Schenkel sich unter dem Schnurtrum s9 hindurcherstrecken, das sich dem um das Packgut gelegten Schnurteil s6 anschliesst.
(Das Schnurtrum s9 besteht aus dem Anfangsteil des Schnurabschnittes s5 in der Arbeitsphase nach den Fig. 7 und 16). Damit ist der gekreuzte Weberknoten gebildet, wie er in Fig. 11 dargestellt ist.
Falls die Zurückziehung des Knoters 32, 33, 39 beendigt wird, sobald der aus dem Endteil des Fadenabschnittes s5 gebildete Teil der Rückzugschlaufe s8 unter dem Trum s9 hindurchgezogen worden ist, bleibt die Rückzugschlaufe bestehen. Andernfalls ergibt sich einfach ein gekreuzter Weberknoten ohne Rückzugschlaufe. Am Ende des Rücklaufes des Knoterstössels 32 wird durch die Zylinder- und Kolbeneinheit 16N der Knoterhebel 33 im Sinne des Herabklappens der Knoterzunge 33a geschwenkt, zwecks Freigabe der Rückzugschlaufe s8.
In dem nun vorliegenden Zustand ist der gekreuzte Weberknoten mit oder ohne Rückzugschlaufe noch locker. Zum Anziehen des Knotens muss noch die aus dem U mit Mittelteil s4 gebildete Schlinge angezogen werden durch Ausübung eines Zuges auf den Schnurteil s3. Zu diesem Zweck ist ein Anziehgreifer 58 vorgesehen, der auf einem Support 59 von hinten nach vorn und zurück verschiebbar gelagert ist und der durch die Zylinder- und Kolbeneinheit 16M betätigt wird. Das Vorschieben dieses Anziehgreifers 58 erfolgt bereits zu Beginn des Zurückziehens des Knoters 32, 33, 39 wobei der Schnurteil s3 über den gekrümmten Vorderrand 58a hinweggleitet und dann in den Einschnitt 58b hineinfällt (Fig. 9).
Die Rückziehbewegung des Anziehgreifers, also das Anziehen des Schnurteiles s3 erfolgt zusammen mit dem Zurückziehen des Kno ters bei der Bildung des gekreuzten Weberknotens.
Nach vollzogenem Anziehen des Schnurteiles s3, also nach beendigtem Anziehen des Knotens, befindet sich der Anziehgreifer 58 in der in Fig. 10 gezeigten Lage, in welcher der im Einschnitt 58b liegende Teil des Schnurtrums s3 gegen die Messerkante 60a gedrückt wird, welche an der Vorderkante eines Messers 60 ausgebildet ist. Dieses befindet sich zwischen den beiden Schenkeln des im Querschnitt U-förmigen Anziehgreifers 58 und ist hinten auf dem Block 59 befestigt.
Sobald das Anziehen und nachfolgende Durchtrennen des Schnurtrums s3 vollzogen ist, wird noch der Klemmhaken 30 im Führungsteil 31 angehoben zur Freigabe des nach der Durchtrennung des Schnurteiles s3 übrig bleibenden Schnurstückes. Es wäre auch denkbar, vom Durchtrennen des Schnurteiles s3 abzusehen und diesen einfach nach vollzogenem Anziehen des Weberknotens durch Anheben des Klemmhakens 30 freizugeben. Es würde dann ein längerer Schnurteil vom Knoten weghängen.
Mit dem Durchtrennen oder Freigeben des Schnurteiles s3 ist der Arbeitszyklus abgeschlossen und das umschnürte Packgut kann von der Tischplatte 2 abgeschoben werden.
Währenddem der Knoter und der Umschlinger 47, 48 gearbeitet haben, ist der Arm 6 in seine Ausgangslage zurückgedreht worden. In der ortsfesten Klemmstelle 20 ist aber der Endteil des Schnurteiles festgehalten, der in der Lage nach Fig. 6 in den Einschnitt 22a des Klemmschiebers 22 eingelegt wurde. Deshalb ergibt sich bei der Zurückdrehung des Armes durch Abziehen von Schnur vom Vorrat der Schnurabschnitt, der stets von der Klemmstelle 20 zur Öffnung 8 des Armes 6 verläuft. In der in Fig. 1 gezeigten Bereitschaftslage erstreckt sich ein Teil dieses Schnurabschnittes zwischen dem Längs schlitz 3 und der Öffnung 8 des Armes 6. Aus ihm ergeben sich zu Beginn des nächsten Arbeitszyklus, d. h. beim Vorstossen des nächsten zu umschnürenden Packgutes, die Schnurteile sl und s2.
Zur Inbetriebsetzung der Maschine wird die Schnur durch die Hohlwelle 5 und durch die am Arm vorhandenen Schnurspann- und -führungsmittel hindurchgeführt, wobei sich der Arm 6 in seiner obersten Lage (Fig. 1) befindet. Man zieht nun die von der Öffnung 8 des Armes heraushängende Schnur von Hand nach und hält das Schnurende beim linksseitigen Ende des Schlitzes 3 fest, und zwar solange bis die Maschine einen durch Betätigung des Fühlers 9 ausgelösten Arbeitszyklus durchgeführt hat. Dabei legt der Arm 6 die Schnur S in die Klemmstelle 20, worauf das Messer 55 die Schnur zwischen letzterer und dem von Hand gehaltenen Ende durchschneidet. Der abgeschnittene, von Hand gehaltene Schnurteil wird weggeworfen.
Aus obiger Beschreibung ist zu ersehen, dass zu keinem Zeitpunkt mehr als ein Schnurteil in eine und derselben feststehenden oder beweglichen Klemmstelle gehalten ist. Dadurch ist Gewähr dafür gegeben, dass kein Nachrutschen von Schnur in einer solchen Klemmstelle stattfinden kann, unbekümmert um Dicke und Oberflächenbeschaffenheit der verwendeten Schnur. Dank dem kann Schnurmaterial verschiedenster Art, z. B. Textilien wie Hanf, Wolle, Jute, oder aus Kunststoff wie PVC oder Nylon verwendet werden, wobei der Schnurquerschnitt z. B. rund oder flach-achteckförmig sein kann.
Im oben beschriebenen Beispiel sind als Betätigungsmechanismen doppelwirkende Zylinder- und Kolbeneinheiten 16A, 1 6B ... vorgesehen, die mit Druckluft oder Druckflüssigkeit betrieben werden. Anstatt dessen könnten aber z. B. Wellen mit Nockenantrieben vorgesehen sein.