Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen und Füllen von Ampullen. Nach den bisher bekanntgewordenen Ver fahren zum Reinigen und Füllen von Am pullen hat man die Ampullen mit der Öff nung nach unten in einen Behälter mit Was ser gesetzt und diesen in einen Kessel unter gebracht, den man zur Entfernung der Luft aus den Ampullen evakuierte, worauf man ihn wieder mit der Atmosphäre verband,
um das Wasser in .die Ampullen hineinzudrük- ken. Anschliessend sind die Ampullen aus Kessel und Behälter entfernt worden.
Das Wasser wurde aus den Ampullen einzeln herausgeschüttet, worauf die Ampullen mit der gewünschten Flüssigkeit gefüllt wurden, und zwar entweder mittels einer Spritze oder durch Heraussaugen der Luft mittels Unter druck bei gleichzeitigem Einfliessenlassen der Flüssigkeit. Ein solches Verfahren hat den Nachteil, dass die Ampullen innig mit der Hand in Berührung kommen, nachdem sie gereinigt, aber noch nicht gefüllt sind.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, ein Verfahren und einen Apparat zur Vermei dung dieses Nachteils zu finden. Dement sprechend ist das erfindungsgemässe Verfah ren dadurch gekennzeichnet, dass die Ampul len in einen Reinigungsflüssigkeit enthalten den, in einem luftdicht verschliessbaren Kes sel untergebrachten Behälter gebracht wer den, und zwar mit ihren.
Öffnungen unter halb des Flüssigkeitsspiegels, und hierauf der Kessel evakuiert wird, um die Luft aus den Ampullen abzusaugen, worauf das Kessel- innere zum Einpressen der Reinigungsflüs sigkeit in die Ampullen wieder mit der Atmosphäre verbunden, sowie anschliessend zum Wiederentleeren erneut evakuiert wird, worauf der Kessel umgekippt, wieder mit der Atmosphäre verbunden und von der Rei nigungsflüssigkeit entleert wird, worauf durch Füllen des Behälters mit der für die Ampullen bestimmten Flüssigkeit,
erneutes Evakuieren und nachfolgendes Verbinden des Kesselinnern mit der Atmospäre, die Ampullen zuerst luftleer gemacht und an schliessend mit der Flüssigkeit gefüllt wer den. Die Vorrichtung zur Ausübung des er findungsgemässen Verfahrens ist gekenn zeichnet durch einen luftdicht verschliess baren, kippbaren Kessel mit Entleerungs hahn im Deckel und einer Luftleitung zum wahlweisen Anschluss des Kesselinnern an eine Evakuiervorrichtung sowie ans Freie,
und einen im Kessel unterzubringen be stimmten Behälter zur Aufnahme der Am pullen und der Flüssigkeiten, der im Kessel lösbar befestigt und so ausgeführt ist, .dass sein Flüssigkeitsinhalt bei umgekipptem Kessel selbsttätig in den letzteren ausflie ssen kann.
An Hand der beiliegenden Zeichnung sei das erfindungsgemässe Verfahren, unter Zu hilfenahme eines Ausführungsbeispiels einer zur Ausübung des Verfahrens geeigneten Vorrichtung, beispielsweise beschrieben. Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht der Vor richtung.
Fig. 2 ist eine Draufsicht hierzu, Fig. 3 ein Längsschnitt durch den geöff neten Kessel nach der Linie A-A der Fi. 9- C Fig. 4 zeigt einen Querschnitt nach der Linie B-B der Fig. 3.
Der Kessel 1 ist auf dem Gestell 2 mittels zweier Zapfen 3 und 4 um eine waag rechte Age kippbar gelagert. Er hat einen nach aussen gewölbten Deckel 5, der durch das Gelenk 6 aufklappbar mit dem Kessel verbunden ist und durch Schraubenbolzen 7 mit Flügelmutter 8 auf dem Kessel fest schraubbar ist, wobei eine luftdichte Ver bindung durch Zwischenschaltung der Gum- midichtung 9 gewährleistet ist.
In der Mitte des Deckels 5 ist ein Entleerungshahn 10 vorgesehen, der mittels des Handgriffes 11 geöffnet und geschlossen werden kann. In Fig. 1 ist die umgekippte Lage des Kessels in strichpunktierten Linien dargestellt. Der Drehzapfen 4 ist mit einer zentralen Boh rung 12 versehen, an die ein Gummidruck schlauch 13 anschliesst, der an ein Mano meter 14 sowie an einen Hahn 15 angeschlos sen ist. Vom Hahn 15 führt ein Gummi druckschlauch 16 zu einer perforierten Röhre 17; welche in den Filter 18 eintaucht.
Letz terer ist mittels des Hahnes 19 mit dem Freien verbunden. An den Schlauch 13 ist ferner der Hahn 20 angeschlossen, welcher zu einer Evakuiervorrichtung führt, die in der Zeichnung nicht dargestellt ist.
Am Gestell 2 ist ferner eine Feststellein- richtung für den Kessel 1 vorgesehen, die gestattet, diesen mindestens in der aufrech ten sowie in der umgekippten Lage festzu stellen. Sie besteht aus den zwei Stiften 21, die mit den am Kesselmantel befestigten Hülsen 22 in und ausser Eingriff gebracht werden können, -und zwar mittels des Hand-, griffen 23. Im Innern des Kessels 1 ist ein Behälter 24 untergebracht, der die zu be handelnden Ampullen 25 enthält.
Der Be hälter ist mit einem perforierten Blech 26 bedeckt und wird durch das Dreieckglied 27 in der dargestellten Lage durch die Sehrau- ben 28 festgehalten. Wie ersichtlich, wird durch Einschrauben der Schrauben 28 mit den freien Schraubenenden der Deckel 26 nieder- und damit der Behälter 24 gegen den Kesselboden gedrückt, wobei, das Dreieck glied 27 unter die Nasen 29, die innen am Kesselmantel befestigt sind, greift.
Es wird also gleichzeitig der Behälter 24 geschlossen und gegenüber dem Kessel befestigt, und zwar in einer solchen Weise, dass bei um gekipptem Kessel 1 die Flüssigkeit aus dem Behälter 24 selbsttätig in den Kessel 1 aus zufliessen vermag., Das Verfahren wird folgendermassen durchgeführt:
Wasser oder eine andere Rei nigungsflüssigkeit wird in den Behälter 24 eingefüllt und die Ampullen 25 mit ihrer Öffnung nach unten in, den Behälter ein- gesetzt. Hierauf wird das perforierte Deckel blech 26 auf den Behälter 24 aufgesetzt und mittels des Dreieckgliedes 27 geschlossen und gegenüber dem Kessel festgelegt.
Der Deckel 5 wird hierauf geschlossen und durch Anziehen der Flügelmuttern 8 der Kessel 1 luftdicht geschlossen. Der Ent- leeiungshahn 10 wird mittels des Handgrif fes 11 geschlossen, ebenso wird der Hahn. 15 geschlossen. Dagegen- wird der Hahn 20 ge öffnet und der Kessel an die Evakuiervor- richtung angeschlossen, wobei das erzielte Vakuum am Manometer 14 abgelesen werden kann.
Hierauf wird der Hahn. 20 geschlos sen und dafür derjenige 1b geöffnet, wobei auch der Hahn 19 so weit geöffnet wird, als es für den Luftzufluss' erwünscht ist.
Die Luft durchsetzt nun vorerst=das Wasch wasser in. der Waschvorlage 18 und gelangt dann durch die Röhre 17 und die Schläuche 16 und 13 sowie die Bohrung 12 im Dreh zapfen 4 in das Innere des Kessels 1, der dadurch unter Atmosphärendruck - gesetzt, also mit dem Freien verbunden wird. Diese Manipulationen können, wenn gewünscht, wiederholt werden.
Der Hahn 15 wird dann wieder geschlos- een und derjenige 20 geöffnet. Hierauf wird der Handhebel 23 nach. aussen geschwenkt und der Kessel um 180 gedreht, so dass er dann die in Fig. 1 in strichpunktierten Linien dargestellte Lage einnimmt. In die ser wird er durch den Handhebel 23 gesi chert.
Dann wird der Hahn. 20 geschlossen und derjenige 15 geöffnet. Nachfolgend wird der Entleerungshahn 10 im Kesseldeckel geöffnet und durch diesen das Wasser oder die anderweitige Reinigungsflüssigkeit, die selbsttätig vom Behälter 24 in den Kessel 1 ausgeflossen ist, aus dem Kessel 1 ent leert in irgendeinen Behälter, der unter den -Entleerunghahn gesetzt werden kann.
Nachdem die gesamte Reinigungsflüssig keit ausgeflossen ist, wird der Hahn 10 mit- tels Handgriff 11 wieder geschlossen. Hier auf wird der Handhebel 23 herausge- schwenkt, der Kessel in seine normale auf rechte Stellung zurückgekippt und in die ser durch Eindrücken des Handhebels 23 festgestellt. Der Hahn 10 bleibt offen. Der Behälter 24 wird nun mit derjenigen Flüs sigkeit gefüllt, welche in die Ampullen end gültig eingebracht werden soll.
Hierbei kann man sich eines Trichters bedienen. Dann wird der Hahn 15 geschlossen und derjenige 20 geöffnet, wodurch der Kessel 1 evakuiert wird. Nachdem ein genügendes Vakuum er reicht ist, wird der Hahn 20 wieder geschlos sen und dafür derjenige. 15 geöffnet, wo durch die Flüssigkeit in die von Luft eva kuierten Ampullen hineingedrückt wird. Hierauf wird der Deckel 5 geöffnet und der Behälter 24 mit den gefüllten Impullen herausgenommen.