DE565193C - Fassung fuer Zentrifugenroehrchen mit abnehmbarem Boden - Google Patents

Description

• Fassung für Zentrifugenröhrchen mit abnehmbarem Boden Die Erfindung betrifft eine Fassung für Zentrifugenröhrchen mit abnehmbarem Boden und bezweckt die sichere Gewinnung kleinster Sedimeutmengen, wie sie in der forensischen und medizinischen Praxis, insbesondere für Frühdiagnosen, von Wichtigkeit ist.
• Bei den bisherigen Zentrifugenbehältern mit abnehmbaren Boden, beispielsweise mit am offenen unteren Ende des Behälters durch Schliff oder Gummidichtung übergeschobenem Auffanggefäß, besteht der Nachteil, daß bei Vorhandensein nur ganz geringer Spuren von Sedimenten diese bei der Entnahme mit Teilen der überstehenden Flüssigkeit wieder in Berührung kommen und hierdurch aufgeschlämmt werden, so daß ihre sichere Bestimmung unter dem Mikroskop oder durch chemische bzw. bakteriologische Behandlung unmöglich wird.
• Dieser Nachteil wird gemäß der Erfindung dadurch vermieden, daß die Fassung für das Zentrifugenröhrchen, welche mit letzterem fest verbunden ist, in einer Ausnehmung ein Widerlager besitzt, gegen welches der abnehmbare Boden durch geeignete Mittel, z. B. eine Schraube, gepreßt wird.
• Erfindungsgemäß können ferner mehrere gegeneinander auswechselbare Böden vorgesehen sein, die verschieden gefärbt sind, so daß sie jeweils auf Grund ihrer spezifisch benötigten Kontrastfarbe benutzt werden können. Besonders vorteilhaft ist es, wenn zwischen dem Behälter bzw. dem Widerlager der Fassung und dem Boden eine Folie so eingespannt wird, daß ein Eindringen von Sediment zwischen Boden und Folie vermieden wird, so daß die ganze Sedimentmenge mit der Folie steril vom Boden entnommen werden kann. Vorteilhaft dient die zwischengespannte Folie gleichzeitig als Kontrastgrund, Dichtungsmaterial und Korrosionsschutz.
• In der Zeichnung ist eine Ausbildungsform der Erfindung im Längsschnitt veranschaulicht, und zwar bezeichnet 3 die Fassung für das Sedimentierglas I, welches auf seiner Unterseite offen ist und dessen Unterkante in der nämlichen Ebene wie das aus der Fassung 3 herausgearbeitete ringförmige Widerlager liegt. Gegen dieses Widerlager wird der Boden 2 angepreßt, und zwar mit Hilfe der in die Fassung 3 eingeschraubten Schraube 8 unter Vermittlung von Zwischenteilen 5 bis 7, von denen beispielsweise 5 als Metallscheibe, 6 als Gummischeibe und 7 wieder als Metallscheibe ausgebildet ist. Die Fassung 3 besitzt am oberen Ende einen verstärkten Ring, der mit einer Auflagefläche zum Einhängen in die Ringe der Zentrifuge versehen ist. In der Wandung der Fassung sind ferner zwei Fensteröffnungen 10 nahe dem oberen Rande vorgesehen, damit man beim Füllen der Zentrifugengläser den Stand der Flüssigkeit beobachten kann. Das Sedimentierglas I ist in die Metallfassung 3 fest eingekittet oder kann auf andere Weise, beispielsweise durch eine Verschraubung, mit der Fassung verbunden sein. Der auswechselbare Boden 2 besitzt zweckmäßig in der Mitte eine Vertiefung zur Aufnahme der geringen Sedimentmengen. Zwischen diesem Boden 2 und dem Widerlager bzw. dem Sedimentierglas kann wahlweise eine scheibenförmige Folie zu den obengenannten Zwecken eingesetzt sein.-Die Benutzung der beschriebenen Anordnung gestaltet sich sehr einfach: Nach Aufsetzen des Bodenteils mit oder ohne Folie und der Verbindungsteile wird die Schraube 8 in den mit Innengewinde versehenen Fußteil der Fassung 3 eingeschraubt, bis eine feste Anlage erzielt ist. Nunmehr ist die Vorrichtung zur Benutzung bereit. Die zu untersuchende Flüssigkeit wird in das Sedimentierglas eingefüllt und zentrifugiert Alsdann wird die überstehende Flüssigkeit abgegossen, aus der Fassung des schräg mit der oberen Öffnung nach unten gehaltenen Zentrifugenröhrchens die Fußschraube nebst Verbindungsstücken herausgeschraubt und der Boden mit seiner Vertiefung so an den Objektträger herangebracht, daß der Inhalt der Vertiefung durch loses Aufdrücken auf den Objektträger haftet. Bei Benutzung einer glasklaren Folie als Dichtungsauflage auf dem Boden kann diese Folie unmittelbar als Objekt, träger bei der folgenden mikroskopischein Untersuchung verwendet werden.
• Mit Hilfe der beschriebenen Anordnung gelang es, bei Untersuchungen von sehr verdünnten und an Formelementen armen Urinen, bei denen sich unter Verwendung der üblichen Zentrifugengläschen kein für die mikroskopische Untersuchung genügendes Sediment gewinnen ließ, nach dem Ausschleudern diagnostisch wichtige Bestandteile mikroskopisch nachzuweisen.

Claims (4)

1. PATENTANSPRÜCHE: I. Fassung für Zentrifugenröhrchen mit abnehmbarem B6den, gekennzeichnet durch ein Widerlager in einer Ausnehmung der mit dem Röhrchen fest verbundenen Fassung, gegen welches der abnehmbare Boden durch geeignete Mittel, z B. durch eine Schraube, gepreßt wird.
2. 2. Fassung für Zentrifugenröhrchen nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß auswechselbare Böden verschiedener Färbung vorgesehen sind.
3. 3. Fassung für Zenttifugenröhrchen nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch eine Folie, z. B. aus Cellophan, die zwischen dem Widerlager und dem Boden eingespannt wird.
4. 4. Fassung für Zentrifugenröhrchen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie farbig ist.