Einrichtung finir Stallungen zur Torbengung und BekÏmpfung von Tierkrankheiten.
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung für Stallungen und dient zur Vorbeugung und Bekämpfung von Tierkrankheiten durch Beimischen von desinfizierenden, gesund heitsfördernden oder insektiziden Stoffen zur Stalluft.
Die jährlichen Verlüste an Tieren infolge von Krankheiten, namentlich von Seuchen, sind sehr gross. Die Verluste betreffen nicht nur die eingegangenen Tiere, sondern auch die erfahrungsgemäss dauernd nachwirkenden Schädigungen, welche wieder gesundeten Tieren häufig anhaften.
Das Ausmass der Verluste ist wohl gröss- tenteils darauf zurückzuführen, dass die Abwehr bisher in der Regel erst beim Auftreten von Krankheitserscheinungen einsetzt.
Besonders nachteilig ist, dass die Krankheits übertragung durch Fliegen und sonstige Insekten die Gefahr erheblich steigert. Die bisher bekannten Mittel und Verfahren zur Be lampfung dieser Erscheinungen sind mangelhaft. Der Vorschlag, in bestimmten Zeitabständen den dicht abgeschlossenen Stall mit Dämpfen aus einer die verdampfenden Stoffe enthaltenden Schale zu füllen, setzt eine menschliche Bedienung und Zuverlässig- keit voraus, weil dabei von Fall zu Fall die notwendigen chemischen Stoffe angesetzt werden müssen. Sie wird daher meist nur bei Ausbruch von Krankheiten angewendet. Ein anderer Vorschlag, Räucherpatronen zu benutzen, ist wegen der mit dem Anzünden verbundenen Gefahr unbefriedigend.
Die Einrichtung nach der Erfindung ist demgegenüber gekennzeichnet durch einen mindestens ein Fach aufweisenden, die der Stalluft beizumischenden Stoffe aufnehmen- den Behälter, dessen Auslass durch einen bewegbaren Teil, vorzugsweise durch den Dekkel eines Tränkebeckens, steuerbar ist. Damit kann die Stalluft von Zeit zu Zeit mit desinfizierenden, gesundheitsfördernden oder Insekten-bezw. bakterienabtötenden Stoffen durchsetzt werden, so dal3 die Tiere fast stän- dig unter der Einwirkung'dieser Stoffe stehen.
Der Erfindungsgedanke kann derart ver- wirklicht werden, dass ein unter Druck setx- barer Behälter Verwendunn'findet, der der schliessbaren Auslass besitzt. Besondersvor- teilhaft ist es, den die betreff enden Stoffs enthaltenden Behälter mit einer Pumpe auf- zurüsten, mittels welcher die Stoffe ihm ent- nommen und zerstäubt werden können. Na- mentlich wenn der Behälter die Stoffe in gasförmigem Zustand enthält, kans der Entnahme und Verteilung in die Stalluft mit Hilfe einer Ejektoranlage erfolgen.
Damit die Zuführung der Stoffe in die Sta. lluft nicht von menschlicher Bedienung abhÏngig ist, empfiehlt es sich, die Pumpedie Ejektoranlage oder dergleichen durch einen bewegbaren Teil. z. B. einen oder meh- rere Tränkebeckendeckel, zu steuern. so da¯ die Zerstäubung der Stoffe jeweils erfolgl. wenn die Tiere zum Saufen den Deekel Ihres Tränkebeekens anheben.
In Weiterentwicklung dieses Vorschlages ist es besonders z-eckvoll. jedem Tränke- becken eine Einrichtung gemäss der Erfin- dung zuzuordnen, z. B. den Behälter an dem Tränkebeeken anzubringen, ihn z. B. als TrÏ ber zur Aufnahme eines zit gestalten. Diese Ausbildung hat den Vor- teil, dass die ZerstÏubung der Stoffe in unmittelbarer Nähe der Tiere erfolgt, die Stoffe also hauptsächlich die Atmungsorgane der Tiere erfassen.
Wie bereits erwähnt, kann Behälter mehrfächig ausgebildet sein. In diesem Falle empfiehlt es sich. wenigstens ein Fach mit insekten- bezw. bakterienabt¯tenden. an sich bekannten Stoffen zu f llen. während ein anderes Fach einen desinfizierenden Stoff enthält.DurchZerstäubungdieserStoffe kann eine krankheitsvorbeugende Wirkung erreicht und eine Abtötung von Fliegen und sonstigen Insekten erzielt, mithin die Über- tragung vonErankheitskeimen verhindert werden.
In Tierunterkünften, in denen kranke Tiere sich befinden, kann wenigstens ein Fach des erfindungsgemϯen BehÏlters mit zur BekÏmpfung der betreffenden Krankmit geeigneten Stoffen gef llt werden. damil eine dauernde KrankheitsbekÏmpfung gewÏhrleistel ist. ohne da¯ der Tierhalter oder -wÏrter sich damit abzugeben braucht. Auch in dieser Hinsicht ist eine Vereinigung von ZerslÏubungseinrichtung und TrÏnkebeeken ven besonderem Vorteil. Tiere mit fieberhaften Erkrankungen haben erfahrungsgemϯ einen gro¯en Bedarf an Wasser. betÏtigen deshalbden TrÏnkebeckendeckel schr oft.
Ausf hrungsbeispiele der Erfindung sind auf der Zeichnung veranschaulicht.
Fig.1 ist ein LÏngsschnitt. lil,,-. 2 ein Schnitt nach I-1 der Fig. 1.
Fig.3 ein Schnitt nach II-II der Fig. 1 ;
Fig.4 zeigt eine Seitenansicht einer andern Ausbildungsform;
Fig.5 eine Vorderansicht dazu mit teilweisem Schnitt und
Fig.6 eine Vorderansicht eines weiteren Ausbildungsbeispiels.
An der Waud A ist das TrÏnkebeeken a befestigt. dessen Deekel b in c schwenkbar gelagert ist und von den Tieren zum Saufen angehoben werden mu¯.
Die dargestellie Einrichtung weist einen BehÏlter d auf. der beim gezeichneten Aus1 2 f hrungsbeispiel zwei FÏcher e und e be- sitzt und als TrÏger f r das TrÏnkebeeken gestaltet ist. Zu diesem Zweck ist die obere Wand des BehÏlters muldenf¯rmig ausge bidet.
Die FÏcher e1 und e2 k¯nnen unmittelbar mit den desinfizieroideii.insekteuabtötenden oder heilenden Stoffen gef llt werden. Zu deren Aufnahme k¯nnen aber gegebenenfalls. wie Fig. 2 zeigt. schubladenartige BehÏltnisse f vorgesehen sein. die, wie in Fig. 1 und 3 strichpunktiert angedeutet ist, heraus xiehbar sein können.
Der TrÏger d ruht auf einem fu¯artigen Sockel g. der in eine F hrung h h¯henverstellbar eingelassen ist und mittels der Stellschraube l jeweils dem Bodenabstand des Tränkebeckensangepasstwerdenkann. Die Befestigungsschellen k.welche zum Anbrin ben der F hrung h an der Wand dienen, sind an der ersteren-verschiebbar angeordnet, so daB sie jeweils auf die Mauerfugen eingestellt werden können.
Seitlich des Trägers d ist eine Pumpe 1 angebracht, die natürlich gegebenenfalls in den Trägerkörper eingelassen sein kann. Die Pumpe steht durch die Leitungen o mit den einzelnen Fächern in Verbindung, so dass. wenn mittels des Handgriffes der Pumpenkolben in hochgezogen wird, der Inhalt der Fächer angesaugt und von dem niedergehen- den Kolben durch das Zerstäubermundstück z ausgestossen wird. Dabei wird der Inhalt der Fächer, gleichgültig ob er sich in flüssigem, pulverförmigem oder gasförmigem Zustand befindet, in fein verteiltem Zustand in die Stalluft verteilt. Zweckmässig ist es, das Mundstück M schwenkbar anzuordnen.
Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 4 und 5 ist die Eolbenstange mit dem Deckel b des Tränkebeckens gekuppelt. Sie greift zu diesem Zweck mittels eines Querbolzens p in die Schlitzführungen zweier am Deckel befestigter Laschen q ein. In diesem Falle wird also die Pumpe betätigt, so oft das Tier den Deckel b zum Saufen anhebt.
Nach Fig. 6 ist die Pumpe 1 derart ausgebildet, dass der hochgehende Kolben die über ihm befindlichen, desinfizierenden bezw. heilenden Stoffe mitnimmt und zum Verteilermundstück sw hinauspresst. Diese Ausführung ist namentlich dann geeignet, wenn flüssige oder asförmige Stoffe Verwendung finden.
Wie Fig. 5 zeigt, können gegebenenfalls beiderseits des Trägers Pumpen angeordnet sein.
In Fällen, in denen verdunstende oder sonstwie verflüchtigende Stoffe Verwendung finden, können die Fächer bezw. die Schubladen des Behälters vorn offen und mit einem Sieb r oder dergleichen abgedeckt sein, so dass die angestrebte Wirkung wenigstens teilweise eintritt, selbst wenn die Pumpe nicht betätigt wird.
Schubladen, die herausziehbar sind, kön- nen erforderlichenfalls auch mit Stärkungsbezw. Nährstoffen gefüllt werden, so dass kranken Tieren diese Stoffe verabreicht werden können, ohne dass diese in den Futtertrog gegeben'werden müssen...
Die beschriebene Zerstäubungseinrichtung ist absperrbar, so dass sie ausser Betrieb-gesetzt werden kann. Auch die zu den einzel nen Fächern fiihrenden Leitungen sind vorzugsweise mit Absperrventilen ausgerüstet, damit je. nach deren Einstellung die verschie- denen Stoffe wechselweise oder gleichzeitig entnommen bezw. zerstäubt. werden können.
Durch Verstellung des--Kolbenhubs kann gegebenenfalls das Mass der Zerstäubung bezw. die Menge der auszupressenden Stoffe geregelt werden.
Ist die Pumpe, wie bei den gezeichneten Ausführungsbeispielen, ausserhalb des Trä- gers angebracht, so empfiehlt es sich, sie durch eine Haube abzudecken, damit Beschädigungen durch die Tiere vermieden werden.
Der Behälter gemäss der Erfindung braucht nicht als Träger für ein Tränke- becken ausgebildet zu sein. Er kann auch für sich allein Verwendung finden. Wie bereits erwähnt, kann der Behälter dauernd unter Druck stehen und ein Ventil besitzen, das geöffnet und selbsttätig wieder geschlossen werden kann. Er kann z. B. als an der Stalldecke angeordnete Druckluftleitung ausgebildet sein. Die Auslassventile mögen dann durch geeignete Gestänge mit den Deckeln von Tränkebecken oder ändern bewegbaren Teilen des Stalles gekuppelt sein.
In jedem Fall kann schliesslich, wie bereits erwahnt, zur Zerstäubung der wirksamen Stoffe eine Ejektoranlage dienen, derart, dass der Behälterinhalt durch die Saugwirkung eines vorbeistreichenden Druckmittelstromes mitgerissen wird.
Selbstverständlich können nicht nur ver sprüh-oder zerstäubbare Stoffe, sondern auch verdampfbare MittelVerwendung finden.