Verfahren zum Herstellen von dem Aussehen nach edlen Fellen. Bei der Herstellung von dem Aussehen nach edlen Fellen aus weniger wertvollen Naturfellen hat man bisher das Naturfell; also ein nicht gefärbtes Fell, das seine Natur farbe hat, in seiner Fellform belassen und in die Farbe des Felles, das aus dem Naturfell hergestellt werden soll, ganz durchgefärbt; z. B. hat man ein Bisamfell entsprechend einem Nerzfell eingefärbt. Durch den Kürsch ner wurde dieses in bezug auf die Farbe ver edelte Fell in die Fellform eines edlen Felles, z. B. in die des Nerzfelles, gebracht. Dabei konnte der Kürschner viele Teile des ein gefärbten Felles nicht verwenden, da. z. B. die Haarlänge am Rücken des Bisamfelles der des Nerzfelles nicht entspricht.
Nach der Erfindung ist dieser Übelstand dadurch beseitigt, dass aus den weniger wert vollen Naturfellen die Teile, die eine Eigen schaft eines edlen Felles aufweisen, heraus geschnitten, zur Fellform des edlen Felles zusammengenäht und dann in die Farbe des edlen Felles eingefärbt werden, während die verbleibenden Teile zur Fellform eines an- dern edlen Felles zusammengenäht werden, das eine Eigenschaft dieser Teile aufweist, worauf auch dieses zusammengenähte Fell in die Farbe des Felles, dessen Form ihm gegeben wurde, eingefärbt wird. Es werden dann alle Teile der Naturfelle für die Her stellung ausgenutzt, und die hergestellten Felle können in der Fellform, die den edlen Fellen entspricht, in die Hand des Kürsch ners kommen.
So können beispielsweise aus zwei Bisamfellen ein Nerz- und ein Zobelfell hergestellt werden. Durch die bessere Aus nutzung lassen sich auch aus einer gegebenen Anzahl von Naturfellen eine grössere Anzahl dem Aussehen nach edle Felle herstellen als bisher.
Zweckmässig werden diese zusammen genähten Felle mit einem passenden Kopf und Schweif versehen, indem z. B. von den Naturfellen der Eigenart der edlen Felle ent sprechende Teile verwendet werden. Es kön nen dann auch Kopf und Schweif das Aus sehen eines edlen Felles erhalten. Zur Her stellung -des Schweifes werden vorteilhaft aus den Naturfellen Streifen herausgeschnit ten, die hintereinandergenäht zu einem Schweif gedreht werden. Der Kürschner kann derart hergestellte Felle, ohne sie zuerst in die Form eines edlen Felles bringen zu müs sen, verarbeiten.
An Hand der Zeichnung werden zwei Durchführungsbeispiele des erfindungsgemii- ssen Verfahrens erläutert.
Fig. 1 bis 4 veranschaulichen die Herst"l- lung eines Nerz- und eines Zobelfelles aus zwei Bisamfellen.
Fig. 5 bis 9 veranschaulichen die Her stellung eines Zobelfelles und eines Fnch>- felles aus drei russischen Rasenfellen.
Bei dem Beispiel nach Fig. 1 bis 4 werden zur Herstellung eines Nerz- und eines Zobel felles zwei etwas raube und hellfarbig gegerbte Bisamfelle verwendet. Diese Felle werden im Bauch aufgeschnitten und glattgestreckt (Fig. 1 und 2).
Die beiden Wammen a, a und b, b werden bei beiden Fellen abgeschnitten und die zu jedem Fell gehörigen Wammen an ihren Längsrändern aneinandergenäht. Die Wammen ca, ca werden dann in ihrer Lätigs- riehtung in einer Zackennaht an die Wam men b, b angenäht (Fig. 3). Dabei wird die raube Wamme nach unten und die flache Wamme nach oben genommen.
Der Kopf wird nun von einem der Bisamfelle ab geschnitten und an die Wammen<I>a,</I> cz in einer Zaekennaht angenäht.
Zur Herstellung des Schweifes werden aus dem Rücken des einen Bisamfelles Längs streifen d von etwa 1 cm Breite und 40 ein Länge herausgeschnitten (Fig. \?). Diese Streifend werden hintereinandergenäht und vom Schweifdreher zii dem Schweif e ge dreht, der an die Wammen b, b angenäht wird.
Dieses so gewonnene Fell hat die Fell form eines Nerzfelles und wird jetzt auf die Nerzfarbe eingefärbt oder geblendet. Die Schweifspitze muss dabei entsprechend der Eigenart des Nerzfelles ziemlich schwarz braun gefärbt werden.
Die nach Herausschneiden der Streifen d verbleibenden Rückenteile f, <I>g</I> des einen Bisamfelles werden an ihren Längsrindern aneinandergenäht i'ig.4). An dieses Fell stück wird in der Längsrichtung der Rük- hen lr des andern Bisamfelles in einer Zaeken- naht angenäht.
Der verbliebene Kopf i wird soweit abgeschnitten, bis die Haarfarbe passt und in einer Zackennaht an das Fellstück f, angenähl-. Die zwei Hinterpfoten -erden aus dem Schwanzteil des einen Bisamfelles hergestellt, der in die Stücke k, <I>1,</I> geteilt wird.
Der Scbv-eif a wird aiieli aus Rücken streifen d Hergestellt. nur beträgt die Länge der Streifen<B>60</B><I>ein.</I>
Dieses so zusammengesetzte Fell hat die Fellform eines Zobels und wird in die Zobel farbe eingefärbt.
Die veredelten Nerzfelle und Zobelfelle kommen gebündelt auf den Fellmarkt mid bilden so ein n(>ues Zwischenerzeugnis, das der Kürschner ohne weiteres zii dem ge wünschten Gebrauchsgegenstand verarbeiten kann.
Bei dein Beispiel nach Fig.5 bis<B>9</B> wer den zur Herstellung eines Zobel- und eines Fuchsfelles drei weisse. gegerbte russische Hasenfelle veredelt. ein grosses, ein mittleres und ein. kleines Fell.
Die drei Hasenfelle werden im Bauch auf geschnitten und gestreckt. Von dem mittleren Fell Ti-. i) werden die Wammen o, p ab geschnitten. und an den mit dem Kopf ver- sehenen Rücken (1 wird in einer Zackennaht in. der Längsrichtung das grosse Fell r (Fig. 5) naeb Abschneiden des Kopfes an genäht. Für die Hinter- und Vorderpfoten s und t werden Reststücke verwendet.
Aus dem Rücken des kleinen Rasenfelles werden zur Herstellung des Schweifes ic Streifen d her von 2,5 ein Breite, die hinter einandergenäht einen Streifen von 2,5 m Länge ausmachen. Daraus wird vom Schweif drelier ein Fuchsschweif gedreht.
Dieses so gewonnene Fell (Fig. 9) hat die Fellform eines Fuchses und wird entspre chend der Farbe eines Silber- oder Kreuz fuchses und dergleichen eingefärbt.
Diese veredelten Felle lassen sich auf 40 verschiedene Fuchsfarben einfärben. Die Wammen o, p des mittleren Hasen felles werden an ihren Längsrändern zusam mengenäht und die Wammen v, <I>w</I> des klei nen Hasenfelles ebenfalls. Es wird dann das Fellstück<I>v, w</I> an das Fellstück o, p in der Längsrichtung in einer Zackennaht an genäht. Von dem mittleren Hasenfelle wird der Kopf x abgeschnitten und angenäht, die Hinterpfoten y werden aus Reststücken an gefertigt, und der Schweif z wird aus Strei fen d, wie beschrieben, in Zobelform her gestellt und angenäht.
Dieses so hergestellte Fell hat die Fell form eines Zobels und wird entsprechend eingefärbt.
Die veredelten Zobel- und Fuchsfelle kommen ebenfalls gebündelt als neues Zwischenerzeugnis für den Kürschner zur Verarbeitung auf den Fellmarkt.