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CH217629A - Verfahren zur Herstellung eines haltbaren Desinfektionsmittels. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines haltbaren Desinfektionsmittels.

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Publication number
CH217629A
CH217629A CH217629DA CH217629A CH 217629 A CH217629 A CH 217629A CH 217629D A CH217629D A CH 217629DA CH 217629 A CH217629 A CH 217629A
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CH
Switzerland
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sep
solution
rhodanide
metals
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Application number
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English (en)
Inventor
Schoenberg Gustav
Original Assignee
Schoenberg Gustav
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Publication date
Application filed by Schoenberg Gustav filed Critical Schoenberg Gustav
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  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description


  Verfahren zur     Herstellung    eines haltbaren Desinfektionsmittels.    Es     ist    bekannt,     wässrige,    mit Säuren oder  sauren Salzen versetzte Lösungen von       Rhodansalzen    als     Desinfektionsmittel    zu  benutzen. Beim Zusammenbringen der     wäss-          rigen        Rhodansalzlösungen    mit Säuren oder  sauren Salzen zeigt sich aber der Übelstand,       dass    die Lösungen nach kurzer Zeit Schwefel  wasserstoff entwickeln, und dass der Säure  gehalt der Lösungen beim Stehen dement  sprechend mehr und mehr abnimmt.  



       Gegenstand    der Erfindung ist ein Ver  fahren zur Herstellung eines haltbaren  Desinfektionsmittels in Form     eäner    Lösung,  das dadurch gekennzeichnet ist, dass ein       R.hodanid,    ein Säurespender und ganz geringe  Mengen solcher Metalle oder     Metallverbin-          dungen,    welche     imstande    sind, die Schwefel  wasserstoffentwicklung zu verhindern, in ein  Lösungsmittel eingetragen werden, wodurch  auf     antikatalytischem    Wege eine Zersetzung  des     Rhodanids        hintangelhalten    wird.  



  Zur Ausführung des erfindungsgemässen  Verfahrens kommen als geeignete Zusatz  stoffe vor allem solche in Betracht, deren    Metalle in Säuren schwer lösliche Sulfide zu  bilden vermögen, wie insbesondere     Kupfer,     Silber,     Quecksilber,    Wismut, Blei und     deren,     Verbindungen, ferner     Molybdänsäure    und in  gewissem Grade auch     Chromsesquiogyd,     wohingegen solche Stoffe wie     Titansäure,          Vanadinsäure,    Uranoxyd,     1llanganogyd    oder       Cerogyd,    die     Sehv=efelwasserstoffentwicklung     nicht zu verhindern     vexmögen,

      ausscheiden.  Die gemäss der Erfindung zuzusetzenden  Mengen der     in        Rede        stehenden    Metalle     bezw.     Metallverbindungen sind ganz wesentlich       g        o        eringer        als        fdie        zur        Umsetzung        der        an-          gewandten        Rhodanide        stöchiometrisch    er  forderlichen.  



  Zwar ist es bekannt, ein Gemisch von       Rhoda.nverbindungen    und Kupferverbindun  gen als Mittel zum Beizen von Saatgut zu  verwenden. Danach     sohlen    die     Rhodan-          verbindungen    und Kupferverbindungen in       stöchiometrischem    Verhältnis angewandt  werden, so dass sich aus ihrer     Lösung    Kupfer  rhodanür     abzuscheiden    vermag.

   Die Wir  kung, auf die es für die vorliegende Erfin-           dung    ankommt, nämlich die sonst beim Zu  sammenbringen von     Rhodansalzlösungen    mit       Säuren;    oder sauren Salzen schnell auf  tretende     Schwefelwa.sserstoffbildung    zu ver  hindern oder hintanzuhalten, war bei dem  bekannten Verfahren weder erkannt noch  angestrebt. Von einem Zusatz von Säuren  oder sauren Salzen zu den     Rhodanverbindun-          gen    ist dort im allgemeinen: überhaupt keine  Rede.

   Nur an einer Stelle heisst es,     da.ss    eine  vorzeitige Ausscheidung von     Kupferrhodanür     in     Abwesenheit    von Reduktionsmitteln durch  Zusatz von Säuren oder sauren Salzen ver  mieden oder verzögert  -erden könne. Dass       a   <B>,</B>     bt        -r        hierbei        die,        Kupferverbindungen        tD        etwa     befähigt wären, eine     Schwefelwasserstoff-          entwieklung    zu verhindern, war ebenfalls  nicht     erkannt.     



  Die     Wirkung    des Verfahrens wird durch  folgende Vergleichsbeispiele erläutert:  
EMI0002.0022     
  
    )Verden:
<tb>  1. <SEP> 25g <SEP> Natriumrhodanid,
<tb>  <B>2 <SEP> 5</B> <SEP> g <SEP> Kaliumbisulfat,
<tb>  450g <SEP> Wasser <SEP> zu
<tb>  500 <SEP> g <SEP> gelöst, <SEP> so <SEP> zeigt <SEP> eine <SEP> solche
<tb>  10%ige <SEP> Lösung       schon nach 1- oder 2tägigem Stehen eine  unangenehme Schwefelwasserstoff- Abspal  tung, die sich dauernd fortsetzt.

    
EMI0002.0023     
  
    Löst <SEP> man <SEP> dagegen:
<tb>  2. <SEP> 2 <SEP> 5 <SEP> g <SEP> Natriumrhodanid,
<tb>  25 <SEP> g <SEP> Ka.liumbisulfat,
<tb>  4:i0 <SEP> g <SEP> )Vasser <SEP> zu
<tb>  500g <SEP> auf <SEP> und <SEP> setzt <SEP> dazu
<tb>  0,05 <SEP> g <SEP> Kupfersulfat <SEP> kristallisiert,
<tb>  (= <SEP> 0.1ö <SEP> des <SEP> Salzgemisches <SEP> = <SEP> 0.01
<tb>  der <SEP> 10 <SEP> % <SEP> igen <SEP> Lösung),     
EMI0002.0024     
  
    so <SEP> nimmt. <SEP> diese <SEP> Lösung <SEP> eine, <SEP> gelbe <SEP> bis <SEP> rötlieh  gelbe <SEP> Farbe <SEP> an. <SEP> Sehwefelwasserstoffgerucli
<tb>  macht <SEP> sich <SEP> auch <SEP> nach <SEP> langem <SEP> Stehen <SEP> nicht
<tb>  bemerkbar.
<tb>  Löst <SEP> man:

  
<tb>  3. <SEP> ?5 <SEP> g <SEP> Natriumrhodanid,
<tb>  25 <SEP> g <SEP> Kaliumbisulfat,
<tb>  450g <SEP> Wasser <SEP> zu     
EMI0002.0025     
  
    500 <SEP> g <SEP> auf <SEP> und <SEP> setzt
<tb>  0,02g <SEP> metallisches <SEP> Kupfer
<tb>  (= <SEP> 0,04 <SEP> % <SEP> des <SEP> Salzgemisches <SEP> =
<tb>  0,004% <SEP> der <SEP> 10%igen <SEP> Lösung)            zweekmässig    in feiner Pulverform hinzu, so  entsteht eine haltbare, gleichfalls gelblich  rote     Lösung,    welche völlig frei vom Geruch  nach Schwefelwasserstoff bleibt.

    
EMI0002.0028     
  
    Löst <SEP> man:
<tb>  4. <SEP> 25 <SEP> g <SEP> Natriumrhodanid,
<tb>  25 <SEP> g <SEP> Kaliumbisulfat.
<tb>  450 <SEP> g <SEP> Wasser <SEP> zu
<tb>  500 <SEP> g <SEP> auf <SEP> und <SEP> setzt
<tb>  0,05g <SEP> Mo03 <SEP> zu,       so     entsteht    eine haltbare, von     Schwefel-          wasserstoffentwicklung    freie Lösung. Sie ist  dunkelrot gefärbt.  



  Die nach .dem vorliegenden Verfahren       herstellbaren    Lösungen eignen sich für  Desinfektionszwecke sehr gut und weisen  einen etwa gleichbleibenden     Säuretiter    auf.  



       Zweckmässigerweise    setzt man die als  Stabilisatoren wirkenden Metalle oder Me  tallverbindungen der sauren Lösung     des          R:hodanids    zu.  



  Man kann aber auch die das     Auftreten     von Schwefelwasserstoff     verhindernden    klei  nen Mengen Zusätze der genannten Art statt  den Lösungen schon dem trockenen Gemisch  des     R.hodanids    und     des    Säurespenders     bezw.     einem der Bestandteile des herzustellenden  Gemisches     bezw.    der     herzustellenden    Lösung,  also beispielsweise dem     festen        Rhodanid    zu  setzen und hernach     einst    lösen.  



  Soll das Desinfektionsmittel in Verbin  dung mit Pflanzenschleimen, also in Form  eines Gels verwendet werden, was für gewisse  Anwendungszwecke besonders günstig ist, so  empfiehlt es sieh, die Menge der zuzusetzen  den     Metallei        bezw.    Metallverbindungen erheb  lich zu erhöhen. Für diese Anwendungsform  eignet sich im übrigen besonders der Zusatz  der freien Metalle in     feinverteilter    Form,  zumal diese dabei auch gleichmässig in dem  Gel     suspendiert    bleiben.

   Aber auch die  Wirksamkeit der freien Metalle ist in     diesem         Falle günstiger.     Beispielsweise    kann man bei  Herstellung eines Gels, das auf 1 kg Pflan  zenschleim je 1,25 kg     Natriumrhodanid    und       Kaliumbisulfat        in    wässriger Lösung enthält,       etwa    5-6 g Kupfer oder Silber in feinver  teilter metallischer Form     zusetzen,    um ein  dauernd gegen das     Auftreten    von freiem       Schwefelwasserstoff    geschütztes Präparat zu       erhalten.     



  Bezüglich der Verwendung von Pflanzen  schleimen zur Erhöhung der Viskosität der  Lösungen zu dem Zwecke, die desinfizierende  Wirkung des sauren     Rhodans    durch     erhöhte     Haftung zu lokalisieren und für längere Zeit  wirksam zu erhalten, ist aber folgendes zu  beachten:

    Es ist bekannt, dass     Rhodansalze    auf viele  Stoffe lösend wirken, beispielsweise wirkt       Rhodan    verflüssigend auf     Gelatinelösungen.          #    Weiterhin ist bekannt, dass sauer reagierende  Lösungen den     Viskositätsgrad    eines Schleimes  von cremeartiger bis     ölartiger    Konsistenz  derart verändern, dass     .die    Lösung ihre Visko  sität allmählich     verliert        unddamit    den oben  erwähnten Zweck zur Hauptsache nicht mehr  erfüllen kann.

   Gelatine     ist    deswegen nicht  verwendbar.     Viskose    Eiweisslösungen verlie  ren durch ,den Zusatz saurer     Rhodanidlösun-          gen    gleichfalls ihre Viskosität und scheiden       i    daher ebenfalls aus. Das im Handel befind  liche, zur Herstellung viskoser Lösungen  häufig     benutzte        Pektin    erfüllt bei frischer       Herstellung    saurer     Rhodanidlösungen    zu  nächst zwar seinen Zweck.

   Es tritt aber im       i    Laufe von nur     wenigen    Wochen eine weit  gehende Verflüssigung ein, wodurch .die Prä  parate unbrauchbar     weirden.    In gleicher  Weise verhalten sich auch viele Pflanzen  schleime,     beispielsweise    solche von Lein  sauren,     Quittenkernen,    Flohsamen,     Salep-          wurzeln,        Cubeben    und     dergl.     



  Es hat sich nun     überraschenderweise    ge  zeigt,     dass    man gute, haltbare, viskose, saure       Rhodanidlösungen        herstellen    kann, wenn  man als Bindemittel     Tragant    verwendet.  Hier liegen die Dinge sogar geradezu um  gekehrt als in den andern Fällen. Bei Ver  einigung des     Tragants        mit,der    sauren Rhoda-         nidlösung        tritt    nach einiger Zeit     eine    Er  höhung der Dickflüssigkeit ein. Dieser  Zustand bleibt so gleichmässig bestehen, dass  das Präparat während langer Zeit brauchbar  bleibt.  



  Man stellt die viskose, saure     Rhodanid-          lösung    in der     praktisch        üblichen    Weise her,  indem man eine für den jeweiligen     Grad,der     Viskosität     eirforderlichie    Menge von     Tragant-          pulver    mit     Glycerin    gut verreibt und dieses       Tragant-Glycerin    unter ständigem Rühren  zu der sauren     Rhodanidlösung    gibt,

   die  zweckmässig in der oben beschriebenen Weise  mit geringen Mengen der dort angegebenen  Arten von Metallen oder     Metallverbindungen          versetzt    ist. Es entsteht so die     beabsichtigte     brauchbare viskose, saure     Rhodanidlösung.     Beispielsweise kann man folgendermassen  verfahren:  11     Teile        Tragant    werden mit 20     Teilen     Borsäure gemischt und mit 300 Teilen     Gly-          cerin    (1,23     spez.    Gewicht) fein verrieben.

    Diese     Anreibung    löst man dann in     404,    Teilen  Wasser zu einer viskosen Masse auf und setzt  so viel einer konzentrierten, (durch Zusatz von       Natriumbisulfat,    Salzsäure, Phosphorsäure  oder     dergl.    auf einen     px-Wert    von etwa<B>1,7</B>       eingestellten,        also,    sauren, durch ganz geringe  Mengen von Kupfersulfat oder dergl.

   stabi  lisierten     Rhodanidlösung    und Wasser unter  gutem     Vemmischen    zu,     bis    das     Endgewicht     1000 g beträgt und- diese viskose Lösung       einen        Rhodanionengehalt        von.        rund    1,8 % mit  dem     pH-Wert    von     etwa    1,7     aufweist.     



  Der Zusatz von     Glycerin    kann auch un  terbleiben.  



  Die erfindungsgemäss     hergestellten:    Desin  fektionsmittel können für das gesamte Gebiet  der allgemeinen Desinfektion,     wie    z. B. für  die Desinfektion von Räumen, Möbeln,  Eisenbahnwaggons, ärztlichen Instrumenten,  Waschgefässen, Wäsche usw. verwendet  werden.  



  Der Schutz für das vorliegende Verfahren  wird nur insoweit beansprucht, als es sich  nicht um     @diei    Herstellung von Desinfektions  mitteln zur     therapeutischen,    oder prophylak-      tischen Behandlung des menschlichen oder  tierischen     Körpers    handelt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines halt baren Desinfektionsmittels in Form einer Lösung, dadurch gekennzeichnet, dass ein Rhodianid, ein Säurespender und ganz geringe Mengen solcher Metalle oder Metallverbin dungen, welche imstande sind. die Schwefel- wasserstoffentwicklun- zu verhindern, in ein Lösungsmittel eingetragen -erden, wo durch auf antikatalytischem Wege eine Zer setzung des Rhodanids hintangehalten wird. UNTERANSPRÜCHE: 1.
    Verfahren nach Patentanspruch. da durch gekennzeichnet, dass zuerst durch Ein tragen des Rhodanids und des Säurespenders in das Lösungsmittel eine saure Rhodanid- lösung hergestellt wird, der dann die wirk samen IlIetalle oder Metallverbindungen zu gesetzt werden. 9. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet dass die wirksamen Metalle oder -Metallverbindungen vor Be reitung der Lösung dem trockenen: Rhodan- sa.lz zugesetzt werden. 3.
    Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die wirksamen Metalle oder Metallverbindungen vor Be reitung der Lösung dem trockenen Säure spender zugesetzt werden. 4. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass solche Metalle oder Verbindungen solcher Metalle zugesetzt werden, die imstande sind. Sulfide zu bilden, die in Säuren schwer löslich sind. 5.
    Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass zuerst durch Ein tragen des Säurespenders und des Rhodanids in das Lösungsmittel eine saure Rhodanid- lösung hergestellt wird, der spätestens nach Zumis.chung eines mindestens 0,04% - be zogen auf den Gehalt der Lösung an Trok- kensubstanz - ausmachenden wirksamen Metalles oder einer Metallverbindung ein Pfla.nzensehleim zugemischt wird. 6.
    Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Pflanzenschleim Tragantschleim verwendet wird.
CH217629D 1938-06-03 1938-06-03 Verfahren zur Herstellung eines haltbaren Desinfektionsmittels. CH217629A (de)

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