Speiseeismaschine. Die Erfindung betrifft eine Speiseeisma schine, bei welcher die in einem umlaufenden, von aussen her gekühlten Kessel befindliche Speiseeismasse mittels einer im Kessel um laufenden Spatelschnecke bearbeitet wird.
Bei bekannten Speiseeismaschinen dieser Gattung läuft die Spatelschnecke mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit und in gleicher Richtung wie der Kessel um, wodurch die Spatelwirkung sehr gering ist; ferner wird die Spatelschnecke nicht zwangläufig ange trieben.
Infolge der genannten Umdrehungs verhältnisse findet die an die Kesselwand geschleuderte Speiseeismasse nicht genügend Zeit zur Kälteaufnahme, zumal die Schnecke aus mehreren Windungen besteht, die, wenn die Schnecke stets an der Kesselwand anliegt und letztere vollkommen eben ist, was aber vielfach nicht zutreffen dürfte, an verschie denen Stellen zugleich arbeitet und infolge dessen die Masse zu rasch von der gekühlten Kesselwand abstreift, so dass sie nicht ge nügend durchfrieren kann. Ausserdem ist durch die vermehrte Umwälzung der Masse der Kraftbedarf ein bedeutender.
Um erwähnte Nachteile zu beseitigen, ist bei der Speiseeismaschine gemäss der Erfin dung die exzentrisch zum Kessel angeordnete, zwangläufig angetriebene Spatelschnecke zweigängig ausgebildet, wobei der eine Gang zum Spateln, der andere Gang zum Zubrin gen der Speiseeismasse auf die Kesselwand dient und der zum Spateln dienende Gang die Kesselwand punktweise berührt, der zum Zubringen dienende Gang dieselbe dagegen unberührt lässt, und die Drehzahl des Kessels ein Mehrfaches der Drehzahl der Schnecke beträgt, und ferner sich die Schnecke in ent gegengesetzter Richtung zur Drehrichtung des Kessels dreht.
Die Fig. 1 der Zeichnung zeigt ein Aus führungsbeispiel der den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildenden Speiseeis maschine in einem senkrechten Schnitt.
Die Fig. 2 stellt eine etwas abgeänderte Ausführung der Maschine nach Fig. 1 dar. Die Fig. 3 und 38 sowie die Fig. 4 und 48 veranschaulichen je eine Seitenansicht und einen horizontalen Querschnitt einer den Maschinen nach Fig. 1 und 2 gemeinsamen Einzelheit in grösserem Massstab.
Die Fig. 5 stellt ebenfalls eine Einzelheit in vergrössertem Massstab dar.
Gemäss Fig. 1 ist auf einem Bottich 1, in welchem sich das Kühlmittel 2 (Kühlsole oder Eis = Salzmischung) befindet, ein Ma schinengestell 3 montiert. In diesem ist eine Antriebswelle 4 gelagert, welche mit Stirn radgetriebe 5 von einem Motor 6 oder gemäss Fig. 2 mittels Kegelräder 7 von einer Rie menscheibe 8, oder einem Handrad, angetrie ben - wird.
Die Kesselwelle 9, welche mit einem zylindrischen Gefrierkessel 10 verbun den ist, ist mit der Antriebswelle 4 ver kuppelt und läuft unten in einem Spurlager. Als Spatel ist eine sich drehende steilgängige Schnecke 11 verwendet, die auf ihrer ganzen Länge weniger als einen vollen Umgang aufweist, so dass immer nur an einer Stelle, die ständig von unten nach oben wandert, eine Berührung zwischen Schnecke und Kes selwand stattfindet. Die Spatel ist mit einem Abstreifergang 12 (Fig. 3) versehen, in wel chem ein Abstreifer 13 (Fig. 5) z.
B. aus Zellstoff, Holz oder einem andern die Kessel wand nicht angreifenden Werkstoff angebracht ist. Die Vorderseite des Abstreifers 13 (Fig.5) ist abgerundet ; infolge seiner gerundeten Vorderseite bewirkt der Abstreifer zunächst ein Glätten und Anpressen der Masse an die Kesselwand, wobei die Masse weitestgehend zerrieben und auch die kleinsten Eiskörnchen vollkommen sahnig geknetet. werden, sodann ein Abstreifen der gefrorenen Masse. Ferner hat die Spatel einen Zubringergang 14 (Fig. 3) von kleinerem Durchmesser (Fig.3') als der Abstreifergang 12.
Die Schnecke 11 ist ab nehmbar mittels einer Schraube 15 mit der Spatelwelle 16 verbunden und diese ist in dem Lager 17 drehbar gelagert. Das Lager 17 ist einstellbar für verschiedene Kessel grössen mittels Schraube 18 im Spatellager- halter 19 befestigt. Letzterer ist schwenkbar im Lager<B>19\</B> mittels eines waagrechten Bol zens 20 gelagert und am Maschinengestell 8 befestigt. Eine mittels Schraube einstellbare Feder 21 sucht den Abstreifer 13 immer federnd an die Kesselwand zu drücken, so dass er diese berührt, ob nun der Kessel schwankt oder die Kesselwand Unebenheiten aufweist. Eine Anschlagschraube 22 verhin dert ein zu starkes Andrücken des Abstrei fers.
Die Kreuzgelenkkupplung 23 verbindet die Spatelwelle 16 mit der Welle 24, die durch einen Schnecken- und Kegelradantrieb 25 von der Kesselantriebswelle 4 angetrieben wird. Das Lager 17 der Spatelschnecken- welle 16 ist senkrecht zur Achsrichtung einstellbar, um verschieden grosse Kessel ver wenden zu können. Selbstverständlich kann die Spatelschnecke 11 auch unabhängig vom Maschinengetriebe mittels Riemenscheibe 26 (Fig. 2) oder mittels eines Motors angetrieben werden. Dasselbe gilt auch für Maschinen, bei denen der Kessel von unten aus ange trieben wird (sogenannter Unterantrieb).
Eine Feder 27 drückt die in der Achsrichtung verschiebbar gelagerte Spatelschnecke dauernd an den Kesselboden, so dass sie mit diesem in steter Berührung ist, um die unmittelbar auf dein Kesselboden liegende Masse mit zu erfassen und in den Arbeitsprozess einzube ziehen. Der Kessel 10 hat in der Mitte eine kegelförmige Erhöhung 28, welche im Durch messer so gross ist, dass vom Kesselboden nur ein Ring, welcher von der Spatelschnecke bestrichen wird, übrigt bleibt. Der durch die Erhöhung 28 geschaffene Hohlraum ist mit einer Isoliermasse 29 ausgefüllt. Dadurch wird verhindert, dass an diesem Teil des Kessels die Speiseeismasse anfriert.
Der Kessel 10 dreht sich mit so grosser Geschwindigkeit, dass durch die Fliehkraft die Speiseeismasse an die Kesselwand ge schleudert wird. Um diese Masse während der zum Gefrieren benötigten Zeit an der Kesselwand zu belassen, ist die Umdrehungs geschwindigkeit der Spatelscbnecke in einem gewünschten bestimmten Verhältnis zur Um drehungszahl des Kessels mittels Schnecken- und Kegelradgetriebe 25 untersetzt, und zwar so, dass die Drehzahl des Kessels ein Mehr faches der Drehzahl der Schnecke beträgt.
Die Spatelschnecke 11 dreht sich entge gen der Drehrichtung des Kessels 10 (Fig. 311 und 4ss). Durch die Verwendung eines Schneckenganges als Abstreifer wird der Kessel am Boden, sowie an der Kesselwand immer nur an einem Punkt berührt und es kann somit die Speiseeismasse an dem gan zen übrigen Teil des Kessels gefrieren. Der Abstreifergang 12 (Fig. 3a) hat nur eine halbe Windung auf die Schneckenlänge.
Der Zubringergang 14 an der Schnecke 11 bat 3/° Windungen auf die ganze Schneckenlänge (Fig.4") und sein Durchmesser ist kleiner als der des Abstreiferganges 12 und ist ge gen diesen nachfolgend versetzt (Fig. 3a und 4a). Solange die untere Hälfte des Abstrei- ferganges 12 die Kesselwand abstreift (Fig. 4), wird gleichzeitig durch die entgegengesetzte Drehrichtung des Kessels die Speiseeismasse von dem Abstreifergang an der Kesselwand hochgeführt.
Wenn der Abstreifergang die im Kessel liegende Speiseeismasse nicht mehr erfasst, wird diese von dem nachfolgenden Zubringergang 14 der Kesselwand zugeführt, und wird während des Leerlaufes des Ab streiferganges in einer bestimmten starken Schicht, die ein gutes Durchgefrieren ge währleistet, stetig an die Kesselwand gelegt.