Hochfrequenzempfänger. Die vorliegende Erfindung bezweckt die Verminderung der Interferenz, die bei Ab stimrnung eines Nochfrequenzempfä,ngers durch andere Frequenzen, welche sich nicht erheblich von der erwünschten Frequenz unterscheiden, auftritt. Insbesondere kommt dieser Unterdrückung von unerwünschten Frequenzen Bedeutung zu bei Zwischenfre- qiienz-Ifiberla.gerungsempfängern, bei denen die Beseitigung der Spiegelfrequenz anzu streben ist.
Es ist bekannt, dass der Superheterody ne- Empfänger, wenn er irgendeine gegebene Frequenz empfängt, für Spannungen zweier Frequenzen besonders empfindlich ist. Die beiden Frequenzen differieren um den dop pelten Betrag der Zwischenfrequenz vonein ander.
Die Dämpfung der Spiegelfrequenz in bezug auf die erwünschte Frequenz kann be- hanntlich dadurch erhöht werden, dass man gleichzeitig verschiedene selektive Kreise auf die erwünschte Frequenz abstimmt. Wenn der Sender indessen bei der Spiegel frequenz ziemlich stark kommt, ist es schwierig, zwischen den erwünschten Fre quenzen und den Spiegelfrequenzen zu unterscheiden. Weiterhin wird der Nachteil, den diese Art der Spiegelfrequenzdämpfung bei einem Empfänger hat, der über ver schiedene Frequenzbereiche wirksam ist, da durch vergrössert, dass, die Konstanten von verschiedenen auf Radiofrequenz abgestimm ten Kreisen verändert werden müssen.
Die vorliegende Erfindung vermeidet diese Nachteile, indem beim erfindungsge mässen Empfänger einerseits ein auf die Nutzfrequenz abgestimmter Übertragungs kreis und anderseits ein Gegenkopplungs- kreis vorgesehen ist, welcher eine Spannung der unerwünschten Frequenz liefert, welche der Spannung der unerwünschten Frequenz in dem auf die Nutzfrequenz abgestimmten Schwingungskreis gleich, jedoch phasenent gegengesetzt ist. In der Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel der Erfindung dargestellt.
In dieser Schaltung, die zuerst bei einem Arbeitsvorgang beschrieben wird, bei dem die Schalter 25 und 26 offen sind und bei dem das System in dem langwelligeren seiner beiden Frequenzbereiche arbeitet, schliesst der Antennenkreis die Antenne 10, den Absperrungskreis 12, den Serienkonden sator 13, die .Spulen 14 und 15, den Kopp lungskondensator 16 und die Erdklemme 11 ein. Der Absperrungskreis 12 ist auf die Zwischenfrequenz abgestimmt, um den direkten Empfang von Strömen dieser Fre quenz zu verhindern. Der Widerstand .28 ist über einen Teil des Antennenkreises ge schaltet.
Die Konstanten des Antennen kreises sind so gewählt, dass der ganze An tennenkreis ungefähr in der Mitte des lang welligen Frequenzbandes resoniert, die Re sonanzbreite wird grösstenteils durch den Widerstand 281 bestimmt.
Der variable Abstimmungskreis 17 um fasst die Spule 18 und den variablen Kon densator 19 und ausserdem die Spule 15 und den Kondensator 16, die beide zum Anten nenkreis gehören.
Die Kopplung zwischen dem Antennen kreis und dem abstimmbaren Kreis 17 wird von der Spule 15 und dem Kondensator 16 gebildet. Diese beiden Kopplungskomponen ten stehen infolge ihrer entgegengesetzten Reaktanzeigenschaften im Gegensatz zuein ander. Bei allen dem Abstimmungsbereich entsprechenden Spiegelfrequenzen hat die Spule 15 eine geringere Reaktanz als der Kondensator 16.
Die Wirkung der Spule 15 ist bei den höheren Frequenzen bedeutend, jedoch bei den niederen: Frequenzen klein oder unbeachtlich.
Der parallel abstimmbare Kreis 17, Spule 24, Spule 22 und der Vorspannungs- widerstand und Kondensator 21 bilden den Eingangskreis des Empfängers und sind in Serie geschaltet zwischen die Eingangs klemmen A-A des Empfängers, nämlich zwischen das Gitter und die Kathode der Modulator- oder ersten Detektorröhre 20.
Die Spule 22, ist mit einer Spannungs quelle 2.3 induktiv gekoppelt, deren Fre quenz mit der Abstimmung des Kreises 17 durch den Kondensator 19 verändert wird, jedoch eine bestimmte Frequenzdifferenz in bezug auf die Abstimmfrequenz des Kreises 16 einhä.1t. Diese Frequenzdifferenz ist die Zwischenfrequenz, auf welche die Zwischen- frequenzverstärkerstufen des Empfängers abgestimmt sind.
Die Frequenz der Quelle 23 ist vorzugsweise um die genannte kon stante Differenz höher als das Zeichen, das empfangen wird.
Die Spule 24, die in den Katbodenkreis des Modulators 2,0 eingeschlossen ist, wird induktiv mit der Spule 14 des Antennen kreises gekoppelt. Diese Kopplung bildet das nicht selektive Übertragungsmittel.
Wie oben erwähnt, wird von dem Ein gangskreis 28, 13, 14, 15, 16 angenommen, dass er durch deh Widerstand 28 eine ver hältnismässig breite Abstimmung besitzt, so dass die in ihm auftretenden Spannungen für alle Frequenzen im wesentlichen als gleich hoch angesehen werden können. Dies gilt insbesondere für die in der Spule 24 induzierte sekundäre Spannung.
Der Kreis 17 dagegen hat die Neigung, bei höherer Frequenz eine verhältnismässig höhere Span nung an die Röhre 20 zu liefern. Flierdurch wird eine starke Auswanderungstendenz derjenigen Frequenz begünstigt, für welche die optimale Unterdrückung erzielt werden soll. Gerade das Umgekehrte wäre aber er wünscht, dass nämlich der relative Frequenz abstand zwischen der erwünschten und der unerwünschten Frequenz mit steigender Ab stimmfrequenz abnimmt, derart, dass der Absolutwert des Unterschiedes im wesent lichen konstant bleibt, was der allgemein üblichen konstanten Zwischenfrequenz ent spricht.
Nun ist es möglich, durch Einschalten der Spule 15 in Reihe mit dem Kondensator 16 die Kopplung des Kreises 17 mit dem Eingangskreis in Abhängigkeit von der Fre quenz so zu verändern, dass das Gleichge- wicht der auf den Ausgangskreis übertrage nen Spannung des Kreises 17 und der ihr entgegenwirkenden Spannung der Spule 24 stets für eine solche Frequenz gegeben ist, die von der erwünschten Frequenz den Ab stand der Zwischenfrequenz besitzt. Auch für die Nutzfrequenz tritt dabei der Vorteil ein, dass durch die verringerte Kopplung des Kopplungsgliedes 15, 16 bei steigender Ab stimmfrequenz der an sich vorhandenen Nei gung zur Spannungssteigerung entgegenge wirkt wird. Dies ist jedoch lediglich eine erwünschte Nebenwirkung.
Die Bemessung der Glieder 15, 16 erfolgt, wie erwähnt, nicht nach der Nutzfrequenz, sondern da nach, dass der Abstand der maximal unter drückten Frequenz von der maximal über tragenen stets (absolut gemessen) konstant bleibt, wobei natürlich ihr Relativverhältnis zueinander sich entsprechend ändert.
Durch diese Anordnung sind zwei Über tragungsmittel zwischen. der Antenne und der Modulatorröhre geschaffen. Das erste Mittel schliesst den parallel abstimmbaren Kreis 17 ein, der geeignet ist, selektiv eine Spannung der gewünschten Zeichenfrequenz zu übertragen, und der Spiegelfrequenzspan- nungen dämpft. Das zweite Übertragungs mittel enthält die gegenseitige Induktanz zwischen den :Spulen 24 und 14; dieses Mittel überträgt unselektiv eine Spannung von dem Antennenkreis zu den Eingangs klemmen des Modulators 20.
Die Charakte ristiken dieser beiden Übertragungseinrich tungen sind so gewählt, dass die auf diese Weise zwischen der Kathode und dem ab stimmbaren. Kreis 17 aufgedrückten Span nungen denjenigen durch den abstimmbaren Kreis 17 übertragenen. bei der Spiegelfre quenz entgegengesetzt gleich sind.
Die jeweiligen Abmessungen der beiden Kopplungskomponenten zwischen der An tenne und dem parallel abstimmbaren Kreis 17 sind so, dass der Gang der Spiegelfre quenz und der Frequenz, die im höchsten Masse mittelst der beiden oben beschriebe nen Übertragungseinrichtungen unterdrückt wird, über den ganzen Abstimmungsbereich genau oder nahezu genau gleich sind, so dass eine optimale oder nahezu optimale Spiegel frequenzunterdrückung erzielt wird.
Wenn gewünscht -wird, dass die Kreise in dem kurzwelligeren: der zwei Frequenz bereiche arbeiten, werden die Schalter 25 und 26 durch eine mechanische Einrichtung, bezeichnet durch die punktierten Ltinien, gleichzeitig geschlossen. Durch das Schlie ssen. des Schalters 25 wird ein Teil der Spule 18 kurzgeschlossen; durch das Schliessen des Schalters<B>26</B> wird die Hilfsspiegelfrequenz- spule 27 im wesentlichen parallel mit der Spule 14 geschaltet.
Da jedoch die Induk- tanz der Spule 14 wesentlich grösser ist als die der Spule 27, wird der grössere Teil des Stromes durch die letztere Spule fliessen und die Spulen 14 und 15 werden relativ wenig Einfluss auf die Arbeitsweise haben.
Mit den für den Betrieb im höheren, Fre quenzband geschlossenen Schaltern 2'5 und 20 wird die Spiegelfrequenzunterdrückung im wesentlichen in derselben, obenbeschriebe- nen Weise erzielt. Jedoch wird die Induk- tanz der Spule 27 so gewählt, dass der ganze Kreis ungefähr in der Mitte des höheren Frequenzbandes abgestimmt sein wird.
Der Ausgang des Modulators 20 ist mit dem Eingang des Empfängers 29 verbunden, der auf Zwischenfrequenzströme anspricht. Dieser Teil des Empfängers, der nicht weiter beschrieben zu werden braucht, verstärkt die ihm durch den Modulator 20 zugefülir- ten Zeichen.
Die Verbindungsstelle der Spule 15 und des Kondensators 16 ist durch den Wider stand 30 mit einer Gittervorspannungsquelle im Empfänger 29 verbunden. Diese Quelle wird vorzugsweise selbsttätig mit der Empfangsstärke verändert.
Mit der beschriebenen Schaltung ist es möglich, eine Spiegelfrequenzunterdrückung innerhalb beider Frequenzbereiche zu er zielen.
Das Frequenzsteuerungselement des Ge- neratorkreises 23, kann für die Einknopf steuerung mit dem variablen Kondensator 1.9 des abstimmbaren Kreises 17 verbunden sein.
Geeigneter Strom kann durch die übli chen in dem Empfänger 29 eingeschlossenen Kraftversorgungsmittel zur Heizung der Kathode der Modulatorröhre 20 geliefert werden.
Die gezeigte und beschriebene Schaltung kann für den Betrieb über irgendwelche zwei Frequenzbänder bestimmt sein, und diese Bänder brauchen nicht unbedingt an einander zu stossen. In einem praktisch aus geführten Falle war das niedere Frequenz band von 550 Kilohertz bis 1400 Kilohertz, und das höhere Frequenzband von 1400 Kilohertz bis 8550 Kilohertz gewählt. Es wurde dabei eine Zwischenfrequenz von 450 Kilohertz benutzt. Die Spiegelfrequenz war somit 900 Kilohertz höher als die Zeichen frequenz.
Entsprechend dem beschriebenen Enip.f än- ger kann auch ein Empfänger gebaut wer den, der über drei oder mehr Frequenzbän der arbeitet.