Distanzschutzeinriehtung für Drehstromleitungen. Für den Selektivschutz von Drehstrom leitungen werden allgemein Distanzrelais angewendet, die entweder als Impedanz relais., als Reaktanzrelais oder Resistanz- relais ausgebildet sind. Diese Relais, beste hen gewöhnlich aus drei Hauptgliedern, die einzeln bestimmte Funktionen zu erfüllen haben. Man unterscheidet das Anregeglied, das Ablaufglied und das Energierichtungs- glied. Bei manchen Relais ist das Ablauf glied so ausgebildet, dass es auch als.
Energie richtungsglied wirkt.
Es ist Aufgabe des Distanzrelais, sich bei Kurzschlüssen auf den Quotienten
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beziehungsweise <SEP> # <SEP> sin <SEP> p einzustellen, das heisst den Schein- bezw. Blindwiderstand der Kurzschlussschleife zu messen. Um diese Messung zu ermöglichen, muss den Relais Strom und Spannung der Kurzschlussschleife zugeführt werden. In Drehstromleitungen können drei verschiedene zweipolige Kurzschlüsse und der dreipolige Kurzschluss auftreten. Um diese Störungs fälle zu erfassen, wird gewöhnlich in jede Phase ein Stromwandler eingebaut und an jeden Stromwandler ein Distanzrelais ange schlossen.
Jedem der Relais wird ausserdem eine der drei verketteten Spannungen zu geführt. Es ergibt sich demnach die allge mein angewandte Schaltung, wonach zum Beispiel das Distanzrelais am Stromwandler der Phase R die Spannung URT, das Relais am Stromwandler der Phase S die Span nung Usx und das Relais am Stromwand ler der Phase T die Spannung UTS erhält.
Bei den drei zweipoligen Kurzschlüssen liegt dann stets .eines der drei Relais an der Span nung der Kurzschlussschle ife. Ist der Kurz schluss dreipolig, so stellen sich alle drei Relais auf den Widerstand der Kurzschluss schleife ein.
Nach der Erfindung .soll nun gegenüber det Einrichtung mit drei Distanzrelais und drei Stromwandlern der Selektivschutz da- durch erreicht werden, dass die zur tber- wachung sämtlicher Phasen dienende Schutz einrichtung nur ein Ablaufglied, nur ein Energierichtungsglied und zwei Anrege glieder aufweist.
In Abb. 1 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, bei dem durch das Ansprechen eines oder beider Anrege glieder der zur richtigen Impedanz- oder Reaktanzmessung erforderliche Strom und die zugehörige Spannung auf das Ablauf und das Energierichtungsglied geschaltet werden. An die in die Phasen R und T ein gebauten Stromwandler a und b sind die Stromspulen i und g der Anregeglieder c, d einer Distanzschutzeinrichtnug angeschlossen.
Die Stromspulen des Energierichtungs- und Ablaufgliedes 1 des Impedanzrelais e sind über die Klemmen ss und 4 mit den An regegliedern c und d direkt verbunden. Im Normalbetrieb .sind aber diese Stromspulen durch die von den Anregegliedern i und g zu betätigenden Kontakte<I>h</I> und<I>f</I> über brückt, während beim Ansprechen eines der Anregeglieder die Stromspulen des Energie- richtungs- und des Ablaufgliedes in den Stromkreis dieses Anregegliedes eingeschal tet werden.
Der Kontakt f .schliesst bei sei ner Betätigung gleichzeitig den Stromwand ler<I>b</I> über die Stromspule des Anregegliedes <I>i</I> kurz.
Der richtige Anschluss' der Spannungs spule des Distanzrelais e an den Spannungs- wandler m wird über die Klemmen 5 und 6 jeweils durch die von den Anregegliedern i und g zu betätigenden Kontakte k1 bis k6 bewirkt.
Dazu ist die Phase R des Span- nungswandlers m über den Kontakt kl des Anregegliedes d an die Klemme 6, die Phase <I>T</I> über den Kontakt<I>k4</I> des Anregegliedes c an die Klemme 5 geführt.
Die Klemmer und 6 sind weiterhin an die Kontakte k2 und k, angeschlossen, die wiederum über die im Normalbetrieb überbrückten Kontakte -ka und lcs mit der Phasenspannung S des Span- nungswandlers in verbunden sind.
Durch das Ansprechen der Distanzschutzeinri(-h- tung werden die Kontakte k7 betätigt und damit die Auslösespule des Schalters s er- regt.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Im Normalbetrieb fliesst der Be- triebs.strom von den Stromwandlern a und b durch die Magnete i und g über die Kon- takte <I>h</I> und<I>f</I> zu den Wandlern zurück.
Bei zweipoligem Kurzschluss zwischen den Phasen R und S spricht der Magnet g an und betätigt die Kontakte f, k1 bis k, Der Kurzschlussstrom fliesst dann über die Klemme 4 zu dem Ablauf- und Energie richtungsglied 1 des Distanzrelais und über die Klemme ä und den geschlossenen Ruhe kontakt h zum Wandler zurück.
Gleich zeitig wird mit der Betätigung der Kontakte k,, k;, k 3 die Spannung der Kurzschluss schleife Uxs an das Distanzrelais <B>gelegt.</B> Der Kontakt k, führt die Phase R an die Klemme 6 des Distanzrelais., während die Phase S durch den Kontakt k 2 über ka an die Klemme 5 gelegt wird. Bei zweipoligem Kurzschluss zwischen den Phasen S und T spricht der Magnet i des Anregerelais c an.
Der Ruhekantakt h wird geöffnet und der Kurzschlussstrom der Phase T fliesst über die Klemme 3 zum Distanzrelais und über die Klemme 4 und den Umschaltkontakt f zum Wandler zurück. Die Spannung der Kurzschlusssehleife ST wird durch die Kon takte k4 und k, an die Klemmen 5 und 6 geführt. Bei zweipoligem Kurzschluss zwi schen den Phasen R und T fliesst nur der Strom der Phase R in das Distanzrelais, denn mit dem Umschalten des Kontaktes f wird der Wandler b direkt kurzgeschlossen.
Mittelst der Spannungsschalter k,. bis lcE wird die Spannung UpT an die Klemmen 5 und 6 des Distanzrelais gelegt, wobei die Spannungsphase S durch k3 und lci unter brochen wird. Bei dreipoligem Kurzschluss arbeitet die Einrichtung genau wie bei zweipoligem Kurzschluss zwischen den Pha sen B und T. Bei allen betrachteten Störungsfällen soll die Energierichtungsanzeige .sich nicht ändern, solange die Energierichtung in der Leitung die gleiche bleibt.
Die Schaltung ist aus diesem Grunde so getroffen, dass beim Ansprechen. des einen oder andern oder beider Anregeglieder die Ausschlägsrich- tung des Energzerichtungsgliedes die gleiche ist. Damit bei einem wattmetrischen System die Ausschlagsrichtung unverändert bleibt, ist es erforderlich, bei Umkehren .des Stro mes um 180 auch die Spannung um 180 zu drehen.
Wenn in Abb. 1 bei zweipoligem Kurzschluss zwischen den Phasen RS die Klemmen 4 und 6 des Energierichtungs- glied@es korrespondieren, das heisst beide an derselben Phase liegen, so ergibt sich der gleiche Richtungssinn, bei zweipoligem Kurz schluss zwischen den Phasen ST, wenn die Klemmen 3 und 5 korrespondieren. Bei zwei poligem Kurzschluss zwischen den Phasen RT und bei dreipoligem Kurzschluss kor respondieren die Klemmen 4 und 6 mitein ander.
In der Einrichtung nach Abb. 1 ist das Spannungssystem im Normalbetrieb, das heisst solange die Anregeglieder nicht angesprochen haben, spannungslos. Wird eine Selbstüberwachung des Spannungspfades ge wünscht, so wird nach Abb. 2, in der ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt ist, über die Kontakte k$ und k<B>±,</B> bei Normal betrieb die Spannung URT angelegt. Da durch kann jederzeit festgestellt werden, ob Strom in dem Spannungspfad fliesst und dieser demnach in Ordnung ist.
Die Um schaltung auf die Spannung der vom Kurz schluss'betroffenen Phasen erfolgt in der glei chen Weise wie nach Abb. 1.
Die Anregeglieder sind in Abb. 1 und 2 als Überstrom-Anregeglied-er dargestellt. Na turgemäss können auch andere Anregeglieder, wie zum Beispiel Unterspannung- oder U n- terimpedanz-Ansprechglieder in entsprechen der Weise geschaltet werden. Auch ist es nur eine Konstruktionsfrage, alle Einzel- glieder in einem Relaisgehäuse unterzu bringen.
In manchen Fällen wird es nicht möglich sein, alle Hillfskontakte direkt vom Anrege relais aus betätigen zu lassen. Es können dann Hilfsrelais vorgesehen werden, welche die Kontakte <I>h, f,</I> k, bis ke, k$ und<B>14</B> steuern und die an eine unabhängige Strom quelle angeschlossen sind. Die Stromkreise der Hilfsrelais werden dann von einem Kon takt der Anregeglieder geschlossen.