Verfahren und Werkzeug zur Herstellung von mehrschichtigen Schuhsteifkappen. Schuhsteifkappen werden aus Leder, Pappe, Filz oder aus sonst gesteiften, mit Klebstoff versehenen Stofflagen hergestellt, wobei die Steifkappen in der Mitte stärker und nach aussen verlaufend schwächer sind.
Werden die Steifkappen aus einer einzigen gleichmässig starken Stofflage, wie Leder, Pappe, Filz oder dergleichen hergestellt, so wird diese Lage, um die zweckentsprechende Form zu erhalten, nach aussen . abgeschärft. Wenn dagegen die Steifkappen aus mehr schichtig gesteiften, das heisst mit Klebstoff versehenen oder getränkten Stofflagen her gestellt werden, so werden Lagen verschie dener Grösse verwendet, um die Schuhsteif kappen in der Mitte zu verstärken. Die Ver arbeitung der Kappen aus mehreren Lagen ist umständlich und zeitraubend;
nach einer Verarbeitungsart werden die einzelnen La gen zusammengeklebt, gepresst und geformt. Die . so ein Ganzes bildende Schuhsteifkappe muss, ehe sie in den Schuh eingelegt werden kann, erst auf eine umständliche, - längere Zeit erfordernde Art erweicht und in man chen Fällen nochmals mit Klebstoff be- strichen werden. Nach einem andern Ver fahren werden die einzelnen Lagen in eine Klebflüssigkeit getaucht, jede Lage wird für sich in den Schuh eingelegt und werden so die verschiedenen Lagen erst im Schuh auf einander gelegt.
Dieses Verfahren erfordert viel Zeit, und es ist wegen der Verschiebung der Lagen zueinander fast unmöglich, die Lagen in den Schuh so genau einzulegen, dass eine regelrechte gleichmässige Steifkappe erzielt wird. Nach der vorliegenden Erfindung sollen diese Nachteile dadurch behoben werden, dass die Lagen aufeinander gelegt und in der richtigen Lage stellenweise so miteinander verbunden werden, dass der Klebflüssigkeit der Zutritt zwischen die Lagen frei bleibt, worauf die verbundenen Lagen in die Kleb flüssigkeit getaucht und dann in den Schuh eingelegt werden.
Soll eine aus vier Lagen bestehende Kappe nach dem bekannten Verfahren her gestellt und in den Schuh oder Schaft ein gelegt werden, so müssen die vier Lagen vier- mal in die Klebflüssigkeit eingetaucht und viermal in den Schuh eingelegt werden, wo bei bei der Herstellung zum Beispiel einer Hintersteifkappe jede Lage noch beim Ein legen in den Schuh nach dem Fersenteil des Schuhes gebogen werden muss.
Nach dem vorliegenden neuen Verfahren werden die vier Stofflagen vorher stellenweise mitein ander zusammengeheftet, dass sie bis auf die Heftfalte für die Klebflüssigkeit zugänglich bleiben, und das Erweichen der gesteiften Gewebelagen kann durch eine einmalige Tränkung vorgenommen werden.
Auf der Zeichnung ist in Fig. 1 eine aus vier Lagen bestehende Schuhsteifkappe bei spielsweise dargestellt. Die Schuhsteifkappe hat zwei mit ausgezogenen Linien angege bene Lagen a, b und zwei gestrichelt ange gebene Lagen c, d. Diese Lagen sind durch eine Naht e oder dergleichen miteinander an einer Stelle verbunden, so dass die einzelnen Lagen die gegenseitige Lage zueinander bei behalten, jedoch beim Eintauchen derselben in die Klebflüssigkeit der letzteren Gelegen heit gegeben ist, zwischen die einzelnen La gen einzudringen und diese gleichmässig zu durchtränken.
Als Klebflüssigkeit für die Lagen eignet sich eine stark ätherische Flüssigkeit, welche aber eine unangenehme Einwirkung auf die Finger des die Schuhsteifkappen Bearbeiten den ausübt. Um eine Verschmutzung der .Finger und eine Verschmutzung des Futters, sowie Oberleders des Schuhes zu ver meiden, ist es angezeigt, zum Eintauchen und Einlegen der Steifkappe ein Werkzeug zu verwenden.
In der Zeichnung ist ein derartiges Werk zeugstück in einer beispielsweisen Ausfüh rungsform veranschaulicht, und zwar in Fig. ? in einer Seitenansicht und in Fig. 3 in einer Draufsicht.
Wie aus Fig. 2 und 3 ersichtlich ist, hat dieses @#lerkzeug einen Halter f für die Schuhsteifkappe. Dieser Halter f ist an nähernd der Fersenform entsprechend ge- bogen.
An dem mit einem Handgriff g ver- sehenen, den Halter f tragenden Arm<I>i</I> ist ein unter Federdruck stehender Druckarm k gelenkig derart befestigt, dass das vordere Ende in dieses Druckarmes sich gegen die Mittelpartie des Halters f von unten anlegt. Werden, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, in den Halter f mehrere, in der Mitte durch eine Naht verbundene Stofflagen n eingelegt,
so werden sie durch den Druckarm k in den Halter f hineingepresst und in die gebogene Fersenform übergeführt, ohne dass sich die einzelnen Lagen zueinander verschieben. Das Werkstück kann vermittelst dieses Werk zeuges, ohne dass der Arbeitende es mit den Fingern anfassen muss, in die Klebflüssigkeit eingetaucht und dann in den Schuh einge legt werden. Benn Eintauchen kann, da der untere Druckarm<I>7c,</I> 7n nur in der Mitte des urerkstücl=es angreift, die Klebflüssigkeit zwischen die einzelnen Lagen eindringen.