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AT85975B - Verfahren zur Herstellung von Futtermitteln aus Stroh, Holz und ähnlichem. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Futtermitteln aus Stroh, Holz und ähnlichem.

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Publication number
AT85975B
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Authority
AT
Austria
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straw
cellulose
wood
substances
Prior art date
Application number
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English (en)
Inventor
Heinrich Dr Oexmann
Original Assignee
Heinrich Dr Oexmann
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Heinrich Dr Oexmann filed Critical Heinrich Dr Oexmann
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Publication of AT85975B publication Critical patent/AT85975B/de

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Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von Futtermitteln aus Stroh, Holz und ähnlichem, 
Nach der deutschen Patentschrift   Nr. 128661 soll   ein Futtermittel aus Stroh hergestellt werden, durch Kochen. desselben mit etwa   ."/o   Ätznatron. Der feste Rückstand wird zusammen mit der beim Kochen sich bildenden Brühe - verfüttert. In der Patentschrift wird hervorgehoben, dass bei-dem Arbeitsvorgang das Stroh nur-halb aufgeschlossen wird. 



  Das erhaltene Futter hat den Wert etwa wie Heu. 



   Bei der augenblicklichen Futterknappheit aber nutzt-eine Vermehrung der Rauhfuttervorräte nicht viel, es kommt darauf an, Kraftfutter zu schaffen, d. h :' Futtermittel, die mindestens die Verdaulichkeit von Kleie, haben. Diese lassen-sich aus Stroh herstellen, wenn man die   Aufschliessung   durch Vergrösserung der verwandten Atznatronmengen - wesentlich weiter treibt, als dies nach der beschriebenen Verfahrensweise geschehen soll. 



   In dieser Richtung bewegen sich schon Versuche, die Geh. Rat Kellner, Möckern, mit reinem Strohstoff aufgestellt hat, also mit vollkommen aufgeschlossenem Stroh, aus dem alle Reste des   Aufschlussmittels   und die beim Kochen    in-Lösung gegangenen Teile.   gründlich ausgewaschen waren, Er fand, dass dieses beim Rind-in bezug auf Verdaulichkeit mit Futtererfolg gleichwertig mit   Stärkemehl   war. Ähnlich günstige Ergebnisse fand Professor Fingerling bei der Verfütterung dieses Materials an Schweine.-
Trotzdem aber gab es keine Möglichkeit, den Strohstoff zur Streckung unserer Kraftfuttervorräte zu benutzen.

   Nach dem Kochen und Auswaschen, bildet der-Strohstoff nämlich eine dünnflüssige Masse, die ohne weitere mechanische Bearbeitung   durch Absitzenlassen   höchstens bis auf etwa   IS%     Trockensubstanz'gebracht werden-kann.-Diese   Masse ist an und für sich ein gutes Futter-und sind hiermit die - oben erwähnten günstigen Erfolge erzielt worden. Für die grosse Praxis aber-ist dieser   nasse'Strohstoff   mit   85il,   Wasser ebensowenig ein geeignetes Futter-wie nasse Rübenschnitzel.

   Ja, er ist sogar noch viel ungeeigneter, weil er im Gegensatz zu den   Rübenschnitzeln   nur eine Haltbarkeit von wenigen Tagen besitzt, Er geht dann in Gärung über und wird für Futterzwecke gänzlich unbrauchbar,
Getrocknet lässt sich der Strohstoff natürlich leicht-transportieren und ist dabei-unbegrenzt haltbar. Bei der Trocknung aber tritt gerade die grosse technische Schwierigkeit auf. Während das nach Lehmann (deutsche Patentschrift Nr. 128661) halb aufgeschlossene Stroh noch keinerlei Neigung zur Verfilzung zeigt, verfilzt das weit aufgeschlossene c Stroh, besonders wenn die einzelnen Fasern durch die Bearbeitung beim Waschen. vollkommen freigelegt sind, ausserordentlich stark.

   Hierauf beruht ja gerade die gute Verwendbarkeit des Strohstoffes bei   der Papiererzeugung. : qie Verfilzung   aber setzt die Verdaulichkeit des Strohstoffes ganz erheblich herab. Versuche haben gezeigt, dass Strohstoff, der beim Trocknen pappenartige Klumpen gebildet hatte und so verfuttert wurde, beim Tier Verdauungsstörungen allerschwerster Art herbeiführte. 



   Das technische Problem liegt also darin, aus dem gut aufgeschlossenen Stroh ein Futter herzustellen, das nicht verfilzte grosse Pappstücke oder. Klumpen bildet, sondern dem Tiermagen die Strohstoffasern so zuführt, dass sie für die Verdauungssäfte gut an-   greifbarsind.   

 <Desc/Clms Page number 2> 

 



    Dies ist nun gemäss der vorliegenden Erfindung dadurch gelungen, dass man dem Futtermittel Flockenform gibt. Hierdurch bekommt das Futter die denkbar grösste Oberfläche und   ist daher für die   Verdäuungssäfte   hervorragend gut angreifbar. Auch wird das Futter in dieser Form von den Tieren gern genommen, da es sich gut kauen und schlucken lässt. 



    Bei der Herstellung des Futtermittels aus Zellulose wird man das darin befindliche Wasser nach dem Kochen bzw. Waschen soweit wie möglich mechanisch entfernen. Dies ist   bis auf etwa   6cl/,   Wassergehalt möglich. Bei annähernd diesem Wassergehalt nun ist es möglich, die bei der Abpressung auftretende Verfilzung der einzelnen Fasern noch verhältnismässig leicht wieder zu   beseitigen : Die einzelnen   Fasern lassen sich durch mechanische Einwirkung, z, B, auf dem Kollergang oder einem Zerfaserungsapparat auseinanderschieben und bildet das Ganze dann eine flockige Masse. Diese ist zur Verfütterung hervorragend gut geeignet, da sie ohne erneuten Hinzutritt von Wasser keinerlei Neigung zur Verfilzung mehr zeigt.

   Diese tritt nur bei erneuter Verdünnung des Stoffes mit Wasser ein, da die Verfilzung geradezu ein Ineinanderschwimmen der einzelnen Fasern bedingt. 



   Die oben beschriebene flockenartige Zellstoffmasse hat daneben   aber-gegenüber   dem nicht abgepressten Zellstoff - eine um viele Wochen verlängerte Haltbarkeit und den sehr grossen Vorteil, dass sie sich verhältnismässig einfach zu einem guten, vollkommen trockenen Futter trocknen lässt,    da sie, wie   gesagt, keine nennenswerte Neigung zur Verfilzung mehr hat. Am besten lässt'sich die Trocknung auf dampfgeheizten Trommeltrocknern unter dauernder Bewegung des Materials durchführen. Derartig getrocknetes Material behält die Flockenform völlig bei und ist dabei unbegrenzt haltbar und leicht transportabel. 



   Ein hervorragend schönes Flockenfutter erhält man auch, wenn man die halbfeuchte Zellulosemasse mit Stoffen mischt, die'Stärkemehl, Zucker oder Eiweiss enthalten, wozu sich z. B. Kartoffeln bzw, Melasse und Brauereihefe besonders gut eignen. Ein derartiges Gemisch von beispielsweise   60   Teilen Zellulose und   40   Teilen Kartoffelbrei lässt sich auf   KartbSelflockenmaschinen trocknen und   zeigt dann die gleiche günstige physikalische Beschaffenheit   wie-Kartoffelflockerf.   Im Gegensatz, zu dem auf normale Weise auf der Papiermaschine. getrockneten Zellulosebrei ist es eine leicht bröckelnde und zerreibliche Masse, die vom Vieh gern genommen wird, übrigens auch leicht vermahlbar ist.

   Wesentlich leistungsfähiger aber als die   Kartoffelflockenmaschine   ist die Tröckentrommel,-bei deren Benutzung eine Mischung   von.. etwa.'   Teilen Zellulose und 35 Teilen Melasse bei entsprechender Bewegung des Apparates ein Futter von haferflockenartiger Beschaffenheit entsteht, das sich in der Praxis besonders"bewährt hat. 



   Nimmt man zur Mischung mit der Zellulose an Stelle von Melasse Brauereihefe, so erhält man nicht nur. ein eiweisshaltiges Futtermittel, das mit den besten sonst bekannten Futtermitteln den Vergleich aushält, sondern man hat noch einen grossen technischen Vorteil. 



  Infolge des   grossen-Wassergehaltes   der Hefe macht ihre Trocknung grosse Schwierigkeiten. 



  Nimmt man nun Zellulose mit entsprechend niedrigem Wassergehalt, wie es sich mechanisch erreichen lässt   und. mischt diese mit der. Hssfe,   so dass der Wassergehalt der Zellulose wieder steigt, so lässt das Ganze sich nachher wieder mechanisch entfilzen und die weitere Trocknung 
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Claims (1)

  1. daulichkeit der gut aufgeschlossenen Strohzellulose an sich schon früher bekannt, so ist es für. die Holzzellulose das Verdienst des Erfinders, deren ebensogute Verdaulichkeit nachgewiesen zu haben. Da er gleichzeitig die Wege gezeigt hat, auch aus der Holzzellulose ein für die Praxis brauchbares Futter zu machen, hat er fast unerschöpfliche, bisher verschlossene Futtermittelquellen erschlossen c. PATENT-ANSPRUCH : Ii Verfahren zur-Herstellung eines. hochverdaulichen Futtermittels aus Stroh, Holz oder anderen zellstoffhaltigen Stoffen, gekennzeichnet dadurch, dass die in bekannter Weise aufgeschlossenen Pflanzenstoffe in Flockenform gebracht werden, 2.
    Verfahren nach Anspruch I, gekennzeichnet dadurch, dass die aufgeschlossenen Pflanzenstoffe auf einen Wassergehalt von etwa 50 bis 80% gebracht werden, dass die dabei eingetretene Verfilzung mechanisch gelöst und die so erhaltene flockige Masse gegebenenfalls getrocknet'wird.
    3. Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet dadurch, dass die aufgeschlossenen Pflanzen stoffe vor der Trocknung mit stärkemehl-, zucker- oder eiweisshaltigen Stoffen ge- mischt werden.
AT85975D 1915-03-13 1919-10-30 Verfahren zur Herstellung von Futtermitteln aus Stroh, Holz und ähnlichem. AT85975B (de)

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DE85975X 1915-03-13

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AT85975B true AT85975B (de) 1921-10-25

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AT85975D AT85975B (de) 1915-03-13 1919-10-30 Verfahren zur Herstellung von Futtermitteln aus Stroh, Holz und ähnlichem.

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