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DE55283C - Verfahren zur Herstellung eines Futtermittels aus Reisig - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Futtermittels aus Reisig

Info

Publication number
DE55283C
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Authority
DE
Germany
Prior art keywords
brushwood
sticks
feed
pct
tannin
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DENDAT55283D
Other languages
English (en)
Original Assignee
Dr. E. RAMANN in Eberswalde
Publication date
Application granted granted Critical
Publication of DE55283C publication Critical patent/DE55283C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23KFODDER
    • A23K10/00Animal feeding-stuffs
    • A23K10/30Animal feeding-stuffs from material of plant origin, e.g. roots, seeds or hay; from material of fungal origin, e.g. mushrooms
    • A23K10/32Animal feeding-stuffs from material of plant origin, e.g. roots, seeds or hay; from material of fungal origin, e.g. mushrooms from hydrolysates of wood or straw

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
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  • Molecular Biology (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Physiology (AREA)
  • Animal Husbandry (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Botany (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Fodder In General (AREA)
  • Feed For Specific Animals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
In vielen Waldungen sammeln sich nicht unbeträchtliche Mengen von Reisig an, für welche eine lohnende Verwerthung bis jetzt nicht vorhanden war.
Eingehende analytisch-chemische Untersuchungen ergaben, dafs in schwachem Reisig ungefähr der gleiche Werth an Nährsubstanz enthalten ist, wie in einem Heu geringerer bis mittlerer Güte. Bei diesen Untersuchungen zeigte sich im Reisig ein Rohprotei'ngehalt von 5,25 pCt, 5,82 pCt, 7,5 pCt. und ein Gehalt an verdaulichem Eiweifs von etwa. 2,9 pCt. bis 5 pCt. Ferner wurde ein Stärkegehalt von 5,2 bis 10 pCt. gefunden. Der Gehalt an Eiweifs, namentlich an verdaulichem Eiweifs, ist somit erheblich höher als im Stroh, und hierzu kommt noch der hohe Stärkemehlgehalt, welcher auch durch das Mikroskop festgestellt werden konnte, wobei sich von Amylum-· körpern völlig erfüllte Zellen zeigten. Diese-Untersuchungen führten nun zu der Erwägung, dafs das Reisig vielleicht zur Herstellung von Futtermittel Verwendung finden könnte.
Nun sind schon Versuche angestellt, Holz in der Weise zu behandeln, dafs dasselbe von dem Vieh genommen wird. So ist in den Patentschriften No. 32329 und 39428 vorgeschlagen worden, Holzmehl mit Schlempe, welcher Salzsäure zugesetzt ist, zu brühen und zu einem dünnen Brei anzurühren, der nach 2 Stunden verfüttert oder auch getrocknet und, zu Stücken geformt, gebacken werden kann; oder man liefs auf Holzmehl etwa 6 Stunden lang Salzsäure einwirken und nach Neutralisation der Säure mit Soda und unter Chlorkalkzusatz die Masse noch weitere 6 -Stunden liegen; diese Masse kann ebenfalls verbacken werden. Aufserdem kann dieses Futtermehl dem Vieh schmackhafter gemacht werden durch Zusatz von Kartoffelmaische.
Durch eine derartige Behandlungsweise wird, wie durch die Untersuchungen des Erfinders und von J. König, Landw. Zeitung für Westfalen und Lippe, 43. Jahrg., 1886, No. 40, S. 345, bestätigt wird, von dem in dem Altholz,' zudem nur in geringer Menge, enthaltenen Rohprotem nichts oder nur ein äufserst kleiner Bruchtheil in verdaulichen Zustand gebracht, da von 1,37 pCt. Rohprote'in nur 0,06 pCt. (gleich 0,01 pCt. Stickstoff) sich als verdauliches Eiweifs erweisen lassen. Da aufserdem die bei zwei Stickstoffbestimmungen gefundene Differenz von 0,01 pCt. Stickstoff innerhalb der analytischen Fehlergrenzen liegen, so ist es sogar -zweifelhaft, ob überhaupt verdauliches Eiweifs vorhanden ist.
Auch die übrigen Stoffe sind (in Uebereinstimmung mit den Angaben von J. König) durch die genannten Verfahren nicht merklich verändert. Hierzu kommt noch der Umstand, dafs wegen der Feinheit des Holzmehles leicht Verdauungsstörungen, wie etwa durch zu fein geschnittenes Häcksel, verursacht werden.
Da hiernach die in den Patentschriften No. 32329 und 39428 beschriebenen Verfahren als erfolglos zu bezeichnen sind und aufserdem das damit erzeugte Product bei seiner Verwendung zu Unzuträglichkeiten (Verdauungsstörungen) führen kann; da ferner das Reisig, welches in überwiegender Menge aus Rinde und zum kleineren Theil aus Holz besteht, von anderer Beschaffenheit als reines Holz (Alt-
holz) ist, so mufste nach einem Verfahren gesucht werden, welches einmal die Fehler und Nachtheile der bekannten Methoden vermeidet und dann auch der erwähnten eigenthümlichen Beschaffenheit bezw. Zusammensetzung des Reisigs Rechnung trägt und durch Erzeugung eines verdaulichen Futters eine nutzbringende Verwerthung des in vielen Waldgegenden fast werthlosen Reisigs ermöglicht.
Entsprechend den oben erwähnten Beobachtungen und Erwägungen wird das den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Verfahren, wie folgt, ausgeführt:
Das Reisig, welches noch mit Blattorganen behaftet sein kann, wird, um den Zusammenhang der Zellen zu lockern, ohne dabei durch zu grofse Feinheit der einzelnen Theilchen Veranlassung zu Verdauungsstörungen zu geben, gequetscht (nicht pulverisirt), indem man dasselbe zweckmäfsig vermittelst rotirender Walzen zerdrückt.
Nachdem man so in dem Reisig den Zusammenhang der Zellen wesentlich gelockert hat, versetzt man dasselbe rbit ι bis 2 pCt. Kochsalz oder Viehsalz und 2/2 bis 1 pCt. zerkleinertem Malz. Die Mischung wird mit Wasser angefeuchtet und auf Haufen gebracht, damit Selbsterhitzung und damit gleichzeitig eine Umsetzung bezw. gewissermafsen eine Aufschliefsung der Masse eintreten kann. Das Malz macht die in dem Reisig enthaltene Stärke löslich und die Rohfaser, wird unter dem weiteren Einflufs der Feuchtigkeit und der Selbsterhitzung in einen verdaulicheren Zustand übergeführt, ebenso auch das Rohprotem. Ein solcher Haufen (Brühhaufen) erwärmt sich innerhalb einer Nacht auf 60 bis 8o° C, woraus eine derartige günstige Wirkung in Gegenwart des Malzes wohl erhellt.
Das zum Durchfeuchten anzuwendende Wasser kann man auch durch andere wässerige Flüssigkeiten, wie solche im landwirtschaftlichen Betriebe sich vorfinden, ganz oder theilweise ersetzt werden, z. B. durch Schlempe; auch kann man dem Reisig noch andere Futterstoffe beimengen.
Nachdem die Selbsterhitzung stattgefunden hat, ist das Ganze zu einem verdaulichen, der Ernährung des Viehes sehr förderlichen Futtermittel umgewandelt worden, welches von den Thieren anstandslos und in gröfseren Mengen angenommen wird, was bei lediglich gequetschtem Reisig nicht der Fall ist.
Die Nährkraft eines so gewonnenen Futters ist durch mehrmonatliche, von den günstigsten Erfolgen begleitete Fütterungsversuche festgestellt worden.
Mit Hülfe dieses Verfahrens kann man Reisig aller Art in Futtermittel umwandeln. ,
Solches Reisig, welches gröfsere Mengen Gerbstoff enthält, so auch Fichtenreisig, wird zweckmäfsig in gequetschtem Zustande durch Auslaugen mit kaltem Wasser von Gerbstoff befreit, wobei der Verlust an Eiweifs äufserst gering ist.
Die erhaltene Gerbstofflauge kann in eingedampftem .Zustande zu Gerbzwecken Verwendung finden.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung eines Futtermittels aus Reisig, darin bestehend, dafs man das Reisig zerquetscht und in feuchtem Zustande, mit Malz versetzt und auf Haufen aufgeschichtet, der Selbsterhitzung aussetzt.
2. Für das in Anspruch 1. gekennzeichnete Verfahren die kalte Auslaugung des gequetschten Reisigs, vor dessen weiterer Verarbeitung zu Futtermittel, mit Wasser, zu dem Zwecke, gerbstoff haltigem Reisig den Gerbstoff ohne erhebliche Eiweifsverluste zu entziehen, wobei die erhaltene Lauge für Gerbzwecke Verwendung finden kann.
DENDAT55283D Verfahren zur Herstellung eines Futtermittels aus Reisig Expired DE55283C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE55283C true DE55283C (de) 1900-01-01

Family

ID=329818

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Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT55283D Expired DE55283C (de) Verfahren zur Herstellung eines Futtermittels aus Reisig

Country Status (1)

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DE (1) DE55283C (de)

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