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erteilt wird.
Selbst ladewanen dieser Art sind zwar bereits bekannt geworden, doch eignen sie sich nicht für die Verwendung der neuen Munition, der sogenannten Spitzgeschosspatrone. Diese Patronen haben nämlich gegenüber den bis jetzt verwendeten Patronen mit 2000 bis 2500 Atm. Explosions- druck eine verstärkte Pulverladung, die bei der Explosion einen Druck von 3500 bis 4000 Atm. erzeugt und dazu dient, dem Geschoss eine grössere Durchschlagskraft, gestrecktere Flugbahn und daher grössere Tragweite zu verleihen.
Zufolge dieses ungeheuren Gasdruckes wird auch die Patronenhülse mit entsprechend stärkerem Druck an die Wände des Patronenlagers im
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Unistande die Ursache, warum sich die bis jetzt bekannten Selbstladewanen für die Spitzgeschoss- munition nicht eignen, denn tatsächlich ist es bis jetzt mit keiner von ihnen einwandfrei gelungen, die Patronen ohne Anstände zu lösen und auszuwerten, insbesondere in ungefettetem Zustande, trotzdem bei diesen Waffen die Entriegelung während des starken Rückstosses erfolgt, was aber neben grossen übelständen eine äusserst starke Abnutzung des gesamten Verschlusses zur Folge hat.
Beim vorliegenden Laufrückstoss-Selbstladei, hei dem der Verschluss in einem mit dem Lauf verschraubten und in einem festen Schutzgehäuse geführten Verschlussgehäuse vermittelst, eines durch einen Riegel drehbaren, mit Verriegelungswarzen ausgerüsteten Zylinders verriegelt wird, ist nun dieser Nachteil beseitigt und dadurch eine Selbstladewaffe geschaffen worden, die sich
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Spannung je einer besonderen Feder stehen und dass die Entriegelung des Verschlusses in zwei Zeitabschnitten erfolgt.
Dadurch, dass beim Zurückschleudern des Laufes und des mit ihm ver- riegelten Verschlusses der Lauf auf ein annähernd im Schwer unkt der Waffe befindliches festes Begrenzungsstück aufschlägt, wird durch die ihm erteilte lebendige Ka. fi der Verschlussriegel noch weiter nach rückwärts geschleudert, wodurch der Verschlüsszylinder gedreht und teilweise entriegelt wird. was wieder ein Lockern der verschossenen Patronenhülse bewirkt. Indem nunmehr der Lauf und Verschluss unter der Rückwirkung der beiden gespannten Federn wieder vorwärts-
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Verschlusses nach Fig. 1 ;
Fig. 3 und 4 sind Schnitte nach den Linien A-B und C-D der Fig. 1, Fig. 5 ein Schnitt nach der Linie E-F der Fig. la ; Fig. 6 bis 11 sind Bestandteile der Waffe, zum Teil in Ansicht und im Schnitt. Fig. 12 bis 14 zeigen die Waffe im senkrechten Schnitt in verschiedenen Stellungen des Verschlusses, Fig. 15 einen teilweisen wagerechten Schnitt durch Fig. 14, Fig. 16 bis 18 zeigen die vollständige Waffe, zum Teil im Schnitt, in drei verschiedenen Stellungen des Laufes und des Verschlusses.
Die dargestellte, als Militärgewehr ausgebildete Laufrückstoss-Selbstladewaffe hat einen
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dem Lauf sind zwei lange starke Schraubenfedern 4 und 5 gelagert, die beim Rückgang des Laufes und des mit ihm verriegelten Verschlusses zusammengedrückt, also gespannt werden und hiedurch die erforderliche Energie in sich aufspeichern, um nachher zuerst den Lauf und dann den Verschluss wieder vorwärts in die Schliessstellung schleudern zu können. Am Lauf sind unten zwei Stollen vorgesehen, von denen der hintere Stollen 6 nur beim teil weisen Handbetrieb auf die Feder 4 (Schliessfeder) und der vordere Stollen 7 auf die Feder 5 (Lauffeder) zwecks Zusammenpressung wirken.
Der Lauf 2 hat noch einen hinter dem Stollen 6 vorgesehenen dritten Stollen 11 (Fig. 1 a) zur Begrenzung des Laufrückstosses. Um ein Aufschlagen der hinteren Teile des Verschlusses an der Abschlusskappe 8 des Schutzgehäuses 3 am Ende des langen Rückstosses zu verhüten,
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an der denkbar günstigsten Stelle des Schutzgehäuses 3, nämlich an der annähernd im Schwer- punkt der Waffe liegenden Aufschlagfläche 12 des Gehäuses aufgenommen (Fig. 12). Die Pufferfeder liegt zwischen der Fläche 12 und der Scheidewand 76 der Hülse, gegen die sich auch die Schliessfeder 4 stützt.
In der Abschlusskappe 8 ist noch eine l'ufferfeder 7J für den etwa zurückfliegenden Schlagbolzen 23 vorgesehen (Fig. 1 und 12).
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ist auf dessen linkem Gabelarm 46 ein länglicher schräger Ansatz 47 vorgesehen (Fig. 9 und 10), der ebenfalls durch eine Öffnung 48 in eine Längsnut 60 des Schutzgehäuses 3 ragt (Fig. 2).
Die Abzugstange 49 der unter dem Schutzgehäuse 3 angeordneten Abzugvorrichtung trägt, wie bereits erwähnt, den Abzugstollen 40 und ist zwischen den zwei Gabelarmen 46 des Sperr-
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Sowohl die Klinke 51 als auch die Abzugzunge 52 haben an ihren gegeneinander umgebogenen äussersten Enden eine kurze, gerade Fläche 5J und eine kleine Erhöhung 54, die in eine Kante ausläuft.
Das hinten am Lauf 2 angeschraubte zylindrische Verschlussgehäuse 1 hat nun an seinem hinteren Ende auf der unteren linken Seite ebenfalls einen schrägen Ansatz 39 (Fig. l. 7 und 8),
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des Verschlussgehäuses 1 zum Niederdrücken der Sperrvorrichtung (Fig. 2). Auf der rechten äusseren Seite des Schutzgehäuses. 3 ist der weiter oben beschriebene Scharnierdeckel 27 gelagert
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gebracht (Fig. 1).
Das Patronenmagazin 75 ist am Schutzgehäuse senkrecht unter der Ladeöffnung 81 und dem Magazindurchbruch 85 angeordnet (Fig. 1 und 4). Es besteht aus zwei Teilen : dem oberen bereits erwähnten, unmittelbar an den Magazindurch bruch 85 anschliessenden Haupt teil 75 und dem unteren Teil 87, aus einem Stück mit der Abzughügelschiene bestehend, in welchem Teil der mit dem Magazinboden 88 verbundene. abnehmbare Magazinbodenhalter 89 untergebracht ist. Die Magazinfeder 90 ist einerseits mit dem Magazinboden und andererseits :
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Die Handhabungs- und Wirkungsweise des beschriebenen Gewehres ist nun die folgende : Um das Gewehr laden zu können, muss der Verschluss zuerst von Hand geöffnet werden.
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das Gewehr nach Wunsch durch blosses Einwärtsdrucken des Handgriffes für selbsttatiges Laden bereit gemacht oder als Einzellader belassen werden.
Angenommen, es sei eine Patrone durch Schliessen des Verschlusses von Hand in den Lauf geschoben worden und das Gewehr sei zum selbsttätigen Laden schussbereit. so nimmt der Lauf und der mit ihm verriegelte Veischluss die in Fig. l und 16 dargestellte vorderste Lage em. In dieser Lage ist der Schlagbolzen 23 gespannt, d. h. dessen Stollen 31 ist durch den Abzugstollen der Abzugstangt 49 gefangen und die Schlagfeder 24 ist zusammengedrückt. Der Handgriff 16
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Zum Abfeuern der Patrone wird der Abzughebel 55 zuruckgezogen. wobei die hiebei nach unten gedrehte Zunge 52 auf die Klinke il einwirkt und durch deren Vermittlung die Abzug- stange 9 nach unten dreht. Hiebei werden die beiden Erhöhungen 54 an der Zunge und an der Klinke einander berühren, also einen sogenannten Druckpunkt bilden, beim weiteren Zurückziehen
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durch die Zunge 52 an der Klinkenerhöhung 54 losgelassene Abzugstange 49 unter dem Drucke ihrer Feder wieder nach oben schnellt. Nach Freigeben des Abzughebels 55 wird durch Wirkung seiner Feder 56 dessen Zunge 52 nach Ausweichen der Klinke 37 über diese gedruckt und wird wieder über sie zu liegen kommen.
Durch den Gasdruck, der beim Abfeuern der Patrone durch die Explosion der Pulverladung in der Patronenhülse hervorgerufen wird und der nach allen Seiten hin wirkt, wird der Lauf und der mit dem Verschlussgehäuse 1 verriegelte Verschluss zurückgeschleudert, wobei
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des Ansatzes 63 aufschlägt (Fig. 12 und 17). Durch dieses mit grosser Wucht erfolgende Aufschlagen und das dadurch bedingte plötzliche Anhalten des Laufes mit Verschlussgehäuse und Verschluss wird der Verschlussriegel 14 infolge der ihm erteilten lebendigen Kraft noch weiter nach rückwärts geschleudert.
Durch die Bewegung, die der Verschlussriegel 14 nach Stillstand des Laufes, des Verschlussgehäuses und des Verschlusszylinders noch allein weiter ausführt, wird der Verschlusszylinder 17 um einen der Grösse der Eigenbewegung des Riegels entsprechenden Betrag durch Vermittlung der Schraubengangstücke 21 gedreht und infolgedessen durch die
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Bei der Rückw rtsbewegung des Verschlussgehäuses mit Verschluss und Lauf werden die Sperrnase 43 des Sperrhebels 47 und der Stollen 40 der Abzugstange, die in die Bahn des Verschlussriegels 14 und des Schlagbolzenstollens 31 nach oben hineinragen, durch diese nach unten gedrückt, um nach Vorübergleiten des Riegels sofort wieder nach oben zu schnellen.
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unter Mithilfe des in die Federhülse 106 (Fig. la) eingreifenden Ansatzes 105 am vorderen Laufstollen 7 als ein Ganzes aus dem Schafte 94 herauszuheben. Ebenso leicht lässt sich nach Wegnahme der Federführungsröhre 61 nach dem Abschrauben der Schutzgehäusekappe 8 der Lauf 2
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Klemmung des Laufes beeinträchtigt werden können.
Der Gesamtverschluss des beschriebenen Selbstladers unterscheidet sich im grossen und ganzen nur unwesentlich von denen der bisher bekannt gewordenen gewöhnlichen neuzeitlichen Militär-Mehrladegewehre. Wie bei den letzteren kann der vollständige Verschluss vermittelst seines Handgriffes 16 nach Wegnahme der Abschlusskappe 8 des Schutzgehäuses 3 ohneweiters wie ein Stück vom Gewehr herausgenommen und wieder hineingeschoben werden, was bei anderen Selbstladegewehren auf diese einfache Weise unmöglich ist.
Dies wird durch die eigentumliche Ausgestaltung des Riegelgriffes 16 erreicht, der es erlaubt. vor oder während des Zurückziehens des Verschlusses von Hand durch gleichzeitiges blosses seitliches Verschieben des Griffes 16 ihn von der Verschlussschliessfeder 5 zu entkuppeln (Fig. 2, strichpunktierte Lage des Griffes 16) oder umgekehrt, mit ihr wieder zu verkuppeln, wobei der Griff 16 durch die Stellfeder 100 (Fig. 6) in der jeweiligen Stellung festgehalten wird.
Diese Einrichtung ermöglicht es auch, indem durch einen emzigen Ruck am verschiebbaren Riegelgrifi 16 der Verschluss von der Schliessfeder 5 entkuppelt wird, das Selbstladegewehr in ein teilweises Hand-Mehrladegewehr zu verwandeln. das aber vor allen anderen Militär-Mehrladegewehren den ausserordentlichen Vorteil hat, dass der starke Rückstoss nun durch beide Federn 4 und 5 sowie durch den Puffer 9, 10 aufgenommen und auf ein Mindestmass gebracht wird, eben weil beim teilweisen Handbetrieb der Rückstoss des Laufes nun auch noch unmittelbar durch den Stollen 6 auf die Feder 4 übertragen wird.
Ausserdem kommt nun die weiter oben ausführlich beschriebenen Eigentümlichkeit des Selbstladegewehres beun teilweisen Handbetrieb gerade jetzt am deutlichsten dadurch zur Geltung, dass sich der Verschluss ebenfalls selbsttätig offnen und entriegeln muss, indem bei dieser Schiessart oben beide Federn gemeinsam den Lauf nach vorn schleudern und also mit doppelter Kraft den Verschluss öffnen und entriegeln. ein Versagen der Tätigkeit daher vollständig ausgeschlossen ist. Die Handhabung durch den Soldaten bei ausgeschalteter Schliessfeder beschränkt sich alsdann nur noch darauf. deu Verschluss von
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geboten. das Gewehr, der Gefechtslage entsprechend. entweder als vollständige Selbstladewaffe zu gebrauchen, oder aber das Schliessen des Verschlusses von Hand zu besorgen.
Das beschriebene und dargestellte Selbstladegewehr hat gegenüber bekannten Selbstlade- gewehren folgende Hauptvorteile :
1. Das Öffnen des Verschlusses erfolgt erst. nachem das Geschoss den Lauf schon eine Zeitlang verladen hat, und zwar erst nach Beendigung des Laufrücksto@es.
Während der ganzen Kraftentfaltung beim Rückstoss bleibt der Verschluss wie bei einem gewöhnlichen Gewehr vollständig verriegelt. so dass also gar keine aussergewöhnliche Abnutzung der reibenden Teile stattfindet. im Gegensatze zu allen andern Selbstladegewehren. bei denen der Verschluss noch vor
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des Verschlusses und seinem Vorschnellen genügend Zeit vorhanden ist, um eine neue Patrone in tlie Bahn des Verschlusses hinauszubefördern.
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achse und senkrecht unter dieser liegenden Fläche 12 stattfindet, wird gegenüber anderen Selbstladegewehren, bei denen der Rücklauf durch Aufstossen des Verschlusses an das hintere
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werden, so dass nun die Wane teilweise als Handgewehr gehandhabt werden kann.
Hiebei ist die Bedienung des Gewehres noch einfacher als bei einem gewöhnlichen Mehrladegewehr, da der Soldat den Verschluss nur noch geradling zustossen muss. Das sehr kraftanstregende Öffnen und Herausreissen der abgeschossenen und stark festsitzenden leeren Patronenhülse geschieht bei jedem Schusse selbsttätig mit grosser Sicherheit-
5. Zum Zwecke der Reinigung des Gewehres kann der Verschluss an seinem Handgriff, wie bei einem gewöhnlichen Gewehr, wie ein einziges Stück herausgenommen und wieder hineingeschoben werden. so dass der Soldat die selbsttätige Etnriehtung vollständig ausser acht lassen kann.
PATENT-ANSPRÜCHE:
1. Selbstladewaffe mit Geradezugverschluss und rückgleitendem Lauf, bei der der Verschluss in einem mit dem Lauf versthraubten und in emem festen Schutzgehäuse geführten Verschlussgehäuse mittels eines durch einen Riegel drehbaren, mit Verriegelungswarzen ausgerüsteten Zylinders verriegelt werden kaun, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl Lauf als Verschluss unter der Spannung je einer besonderen Feder stehen uad dass die Entriegelung des Verschlusses in zwei Abschnitten erfolgt, und zwar dadurch, dass im ersten Abschnitte infolge des starken Ruck- stosses des es und des mit ihm verriegelten Verschlusses der Lauf mit Wucht auf ein annähernd
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