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Die Erfindung betrifft die Sichtbarmachung der Begrenzungsflächen des Fahrraumes von Strassentunneln durch rückstrahlende Einrichtungen, welche an der gesamten oder teilweisen Tunnellaibung angebracht das direkte und/oder indirekte Scheinwerferlicht der Kraftfahrzeuge oder anderer Lichtquellen zurückstrahlen.
Die Verwendung reflektierender Stoffe und optischer Konstruktionen zur Markierung von Fahrspuren, Begrenzungslinien, Kurven, Engestellen, Kreuzungen, Leitpfählen, Hinweisschilder, Verkehrszeichen aller Art, Fussgänger und deren Ausrüstung usw. ist nicht neu. Es existieren zahlreiche in- und ausländische Schutzrechte über rückstrahlende Einrichtungen und Materialien, die vorwiegend auf und an Verkehrswegen Verwendung finden, wo sie bei Dunkelheit durch Anstrahlen in sehr wirksamer Weise auf die jeweilige Gefahrenstelle aufmerksam machen und damit sehr wesentlich zur Erhöhung der Verkehrssicherheit beitragen.
Diese Anwendung der rückstrahlenden Wirkung wurde vorwiegend auf der offenen Strecke und auf der Fahrbahn vorgesehen, hingegen ist sie in der Dunkelheit des Strassentunnels zur Signalisierung der Begrenzungsflächen des Fahrraumes noch nicht ausgenutzt worden. Dies unter anderem offenbar deshalb, weil Strassentunnel in der Regel ohnedies mit eigenen Beleuchtungsanlagen ausgerüstet sind über deren Ausführung und Betrieb bereits gesicherte Erfahrungen und Bestimmungen vorliegen. Diese werden ständig neueren Erkenntnissen der Beleuchtungstechnik angepasst, vor allem in Hinblick auf grössere Wirtschaftlichkeit, da die Beleuchtungskosten mit etwa 40 bis 60% der Gesamtbetriebskosten eines Tunnels beträchtlich sind.
Auch müssen alle belüfteten und beleuchteten Tunnel mit Notstromeinrichtungen ausgestattet sein, um bei Ausfall der normalem Stromversorgung sofort eine minimale Versorgung für Beleuchtung und Belüftung sicherzustellen.
Hingegen sind für Verkehrstunnel auch Lösungen bekannt, die vorwiegend zur Erzielung einer energiesparenden Wirkung Tunnelvorbauten vorsehen, die im Ein- und Ausfahrtbereich eine genügend lange Übergangsstrecke von der vollen Aussenlichtstärke zur Dunkelheit des Tunnels ermöglichen.
So wird in den AT-PS Nr. 343170 und US-PS Nr. 2, 642, 788 ein Tunnelvorbau vorgeschlagen, bei dem durch seitliche leere oder verglaste Lichtöffnungen gleicher oder veränderlicher Abmessungen ein allmählicher Übergang des Tageslichteinfalles erreicht wird. In der DE-AS 1150938 sind Lichtschirme in einem Vorbau über den Ein- und Ausfahrten vorgeschlagen, die sowohl das Tageslicht sammeln, als auch durch drehbare, reflektierende Lamellen, Jalousien oder Blenden, gekoppelt mit Regeleinrichtungen, eine wirksame Adaptionszone erzeugen und dadurch einen entsprechenden Übergang in den dunklen oder künstlich beleuchteten Tunnel ermöglichen.
Nun ist es sehr wohl denkbar, dass durch Unachtsamkeit, Katastrophenfälle oder Sabotage die Stromversorgung eines Strassentunnels für einige Zeit unterbrochen wird, so dass der Tunnelbetrieb nur mit beträchtlichen Einschränkungen des Verkehrs möglich ist. Dies trifft besonders für Tunnel zu, die ohne ausreichende Belüftung nicht befahren werden können. Hingegen ist der Ausfall der Beleuchtung kein zwingender Grund zu stärkeren Verkehrseinschränkungen, da alle Kraftfahrzeuge mit eigenen Lichtanlagen ausgerüstet sind, die bei der Tunnelfahrt bereits abgeblendet in Betrieb stehen. Allerdings treten für den Fahrer - bei längeren Tunneln - zum Unterschied von der Fahrt auf der freien Strecke besondere Belastungen auf bedingt durch den plötzlichen Adaptionsvorgang und hinsichtlich der Einhaltung des Fahrraumprofils.
Eine ausreichende Verkehrssicherheit ist dann in Frage gestellt.
Um in diesen oder ähnlichen Fällen, aber auch in unbeleuchteten kürzeren Tunneln dem Fahrer des Kraftfahrzeuges eine wirksame Hilfestellung zu geben, werden erfindungsgemäss nach der eingangs beschriebenen Art rückstrahlende Elemente oder Einbauten mit Folien, Bändern, Katzenaugen, hochwirksamen Anstrichen o. a. ausserhalb des Fahrraumprofils an der Tunnellaibung auf geeigneten Tragkonstruktionen angebracht.
Erfindungsgemäss kann diese Markierung durchgehend oder in mehreren Teilabschnitten befestigt werden. So kann auch diese Ausstattung bei zweispurigen Tunneln nur für eine Fahrtrichtungshälfte und für die Befahrung im Gegenverkehr auch mit unterschiedlichen Farben ausgestattet werden.
Im Ein-und Ausfahrbereich wird durch Verringerung der Markierungsabstände in der Längsachse eine erwünschte Adaptionswirkung erreicht.
Nach dem erfindungsgemässen Vorschlag werden die rückstrahlenden Einrichtungen durch An-
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strahlen mit der KFZ-Lichtanlage wirksam. Es ist jedoch möglich zusätzlich durch eine eigene etwa in den Ulmen angeordnete Kleinlichtanlage die Reflektoren anstrahlen zu lassen, um die Wirksamkeit der Reflektoren zu erhöhen bzw. besser auszunutzen, so dass auch bei Totalausfall der KFZ-Lichtanlage oder vergessenem Einschalten noch eine Signalisierung der Tunnellaibung gegeben ist. Das Ein- und Ausschalten dieser zusätzlichen Lichtanlage kann unschwer durch eine Bodenkontaktschwelle bewirkt werden.
Die Erfindung nützt als Obertragungserfindung den Effekt bekannter rückstrahlender Mittel zur ausschliesslichen Signalisierung des Tunnel- bzw. Fahrraumquerschnittes aus, doch wird es eingehender Versuche in situ bedürfen, um die Wahl und Wirksamkeit rückstrahlender bekannter Einrichtungen, ihre zweckmässige Anbringungsart, sowie der Formgebung und Distanzierung zu ermitteln.
Der Vorteil der Erfindung liegt zweifellos darin, die Fahrsicherheit im Tunnel wirksam zu erhöhen, aber auch einen energiesparenden Effekt zu erreichen, da sowohl die Grenzlänge unbeleuchteter Tunnel, die bei etwa 200 m liegt, beträchtlich erhöht werden kann, als auch die Beleuchtungsanlage selbst und die Notbeleuchtungsanlagen sparsamer ausgelegt werden können.
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an der Tunnellaibung oder mit unterbrochener Anordnung der Reflektoren --2--.
In Fig. 2a ist die reflektierende Markierung --3-- nur bis zur Fahrbahnachse geführt, die durch einen stärkeren Vorsprung signalisiert wird Fig. 2b zeigt die gleiche Anordnung bei durchgehender bzw. unterbrochener Markierung.
Fig. 3 zeigt im schematischen Längenschnitt durch den Ein- oder Ausfahrtbereich des Tunnels einen Adaptionsbereich-4-, in dem die reflektierenden Markierungen in entsprechend kürzeren Abständen angeordnet sind.
In Fig. 4 bis 8 sind andeutungsweise Befestigungsformen dargestellt als Träger der Reflektoren --1--, deren zweckmässigste Wahl, Art und Form erst nach Versuchen in situ festgelegt wird. PATENTANSPRÜCHE :
1. Signalisierung des Querprofils von Strassentunneln, dadurch gekennzeichnet, dass an der ganzen oder teilweisen Tunnellaibung auf geeigneten und entsprechend geformten Tragelementen rückstrahlende Stoffe wie Folien, Bänder, Signalknöpfe, Spezialanstriche oder sonstige Reflektoren (1, 2,3) angebracht sind, so dass das Innenprofil des Tunnelquerschnittes vorwiegend durch die eingeschaltete Lichtanlage der Kraftfahrzeuge oder anderer Lichtanlagen in entsprechenden Abständen sichtbar wird.