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Kastenförmige Schutzkammer, insbesondere für Luftschutzzwecke
Die Erfindung betrifft eine kastenförmige Schutzkammer, die vorwiegend für Luftschutzzwecke be- stimmt ist, darüber hinaus aber auch im Katastrophenfall, z. B. bei Erdbeben oder Taifunen, Schutz bie- ten soll. Die Schutzwirkung einer derartigen Kammer ist eine vielfache. Zunächst soll die Schutzkam- mer dank ihrer Biegesteifigkeit den schutzsuchenden Menschen einen Aufenthaltsraum bieten, der gegen Verschüttung und Einsturz gesichert ist. Ein solcher Schutz wird im Katastrophenfall in der Regel genü- gen. Darüber hinaus kann die Ausbildung der Schutzkammer aber auch derart sein, dass sie gegen ein- dringende Gase oder sonstige gesundheitsstörende Stoffe Schutz bietet.
Schliesslich lässt sich die Ausbildung auch noch dahingehend vervollkommnen, dass die Schutzkammer mit einer Umkleidung versehen ist, die gegen Druckeinwirkung jeglicher Art sichert. Im Zusammenhang damit kann auch der Strahlungs- schutz von Bedeutung sein.
Die Erfindung will eine Schutzkammer schaffen, die in erster Linie eine hohe Biegesteifigkeit be- sitzt, darüber hinaus aber ohne wesentlichen Material- und Kostenaufwand auch für alle höheren Schutzbedürfnisse ausgebildet und gegebenenfalls von der Bevölkerung im Selbstbau hergestellt werden kann.
Es sind bereits kastenförmige Schutzkammern bekannt, die aus rechteckigen, geschlossenen, vertikal stehenden Rahmen biegefest zusammengesetzt sind und gegebenenfalls allseitig von einer mit einem an den Rahmen befestigten Baustahlgewebe armierten Betonhülle umgeben sind.
Ausgehend von einer derartigen Schutzkammer besteht die Erfindung im wesentlichen darin, dass die Pfosten und Riegel der Rahmen aus mit Loch-und bzw. oder Schlitzreihen ausgestatteten Winkelprofilen bestehen, von welchen je ein Schenkel gegen den Kastenraum weist und welche in geschlossener Reihe oder in beliebigem Abstand hintereinander angeordnet und entweder unmittelbar oder mittels gleicher Winkelprofile miteinander verbunden sind. Wenn eine besonders hohe Biegesteifigkeit verlangt wird oder leichte und entsprechend einfach zu bearbeitende Winkelprofile zur Verwendung kommen sollen, ist es vorteilhaft, wenn die Pfosten der Kastenrahmen jeweils aus zwei zu einem-Profil zusammengesetzten Winkelprofilen bestehen, wobei die so gebildeten U-Profile gegen den Kastenraum zu offen sind.
Wenn die Rahmen eine geschlossene Reihe bilden, ist es natürlich ohne weiteres möglich, die aneinandergrenzenden Winkelschenkel der hintereinanderliegenden Rahmen unmittelbar zu verschrauben oder zu vernieten. Bei Anordnung der Rahmen mit Abstand wird dagegen erfindungsgemäss vorgeschlagen, entweder in die zwischen den Rahmen frei bleibenden Felder der Kammerwände Verbindungsrahmen aus den gleichen Winkelprofilen einzufügen oder die Rahmen durch Kastenkanten bildende Winkelprofile miteinander zu verbinden, welche zweckmässig die gleichen Loch- und bzw. oder Schlitzreihen enthalten wie die Winkelprofile der Rahmen.
Die erfindungsgemässe Schutzkammer lässt sich dank ihres Aufbaues aus Winkelprofilen in jeder beliebigen Grösse herstellen, wobei die Loch- und bzw. oder Schlitzreihen der Winkelprofile ein einfaches und billiges Zusammensetzen der Rahmen ermöglichen. Die Unabhängigkeit von einer bestimmten Grö- ssenbemessung bietet insbesondere den Vorteil, die kastenförmige Schutzkammer innerhalb gegebener Räume aufzubauen und dabei die Schutzkammer der jeweiligen Grösse des vorhandenen Aufnahmeraumes anzupassen. Diese Möglichkeit ist insbesondere bei Benutzung der Schutzkammer für Luftschutzzwecke von wesentlicher Bedeutung.
Beispielsweise kann die Kammer auf der freien Kellersohle eines beginnendenNeubaues montiert und dann zusammen mit demhochzuführendenKellermauerwerk eingemauert oder in vorhandene geeigneteKellerräume nachträglich eingebaut werden. Nachträglich können noch zwischen
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die bereits vorhandenen Rahmen weitere Rahmen eingebaut werden, ohne dass hiebei das Schutzraumvolumen verringert oder sonst nachteilig verändert wird, so dass je nach Mittel oderMaterial die Schutzleistung des Schutzbaues weiter wachsen kann.
Ferner können zwei oder mehrere biegesteife Kammern nebenoder übereinander miteinander verbunden werden, so dass sich bei wachsendem Schutzkammervolumen die Kosten hiefür durch den Wegfall des Betonierens der Berührungswände verringern. Die so entstehenden Kammerpakete können genauso wie der einzelne Kammertyp ohne Zusatzleistung montiert werden. Der Aufbau der Schutzkammer aus Winkelprofilen bietet darüber hinaus die Möglichkeit, Zwischenwände anzubringen und z. B. Schleusen an dem Eingangs- und Ausgangsende der Schutzkammer anzubringen.
Der Aufbau der Kammer aus Winkelprofilen ist auch für den Einbau von Verschlüssen wesentlich, weil die ermöglichte Anpassungsfähigkeit die Verwendung von Verschlüssen vorgegebener Grösse erlaubt, ferner den Einbau eines Grobsandhauptfilters sowie von Ventilen und Wanddurchführungen einer Belüftungsanlage.
Die Zeichnung zeigt in Fig. 1 und 2 ein Ausführungsbeispiel einer Schutzkammer schaubildlich in zwei verschiedenen Ansichten in Richtung der Pfeile A und B.
Die kastenförmige Schutzkammer besteht aus den senkrecht stehenden, hintereinander angeordneten Rahmen a, b, c, d, e, f, g und den vier Winkelprofilen h, i, k und l, welche die Seitenkanten des Kastens bilden und die Rahmen a-e miteinander verbinden.
DieRahmen sind aus winkelprofilen zusammengesetzt, u. zw. besteht jeder Pfosten aus zwei Winkel- profilen, die derart zusammengesetzt sind, dass ein gegen den Kastenraum offenes U-Profil entsteht.
Der vorderste und letzte Rahmen a und g sind mit mittleren senkrechten Streben m ausgestattet, die ebenso wie die Rahmenpfosten aus zwei Winkelprofilen zusammengesetzt sind und als Teil eines Türrah- mens dienen. In gleicher Weise ist der Rahmen e mit einer senkrechten Strebe n versehen, die aus einem
Winkelprofil besteht und für die Bildung eines Schleusenraumes, der von der eigentlichen Schutzkammer getrennt ist, benutzt werden kann.
An der in der Zeichnung nach vorne weisenden Ecke der Schutzkammer ist eine teilweise Bekleidung aus Baustahlgewebe o dargestellt, das die Anbringung einer gasdichten Hülle, insbesondere einer Betonhülle p ermöglicht. Die Armierung ausBaustahlgewebe kann auf der Aussenseite und ebenso auf der Innen- seite der Kammerwände angeordnet werden, wenn es erwünscht ist, eine dickwandige Schutzhülle vorzu- sehen, die an und zwischen den Rahmen a-g mit Hilfe des Baustahlgewebes festgelegt ist. Ausserdem kann eine weitere Armierung mit Stabmaterial erfolgen, das durch die Löcher oder Schlitze des inneren Winkelschenkels der RÅahmenpfosten und-riegel hindurchgesteckt wird. Nichtbrennbare Asbestzementplatten in Wellenform od. dgl. können hiebei als verlorene Schalung innen wie aussen zur Verwendung gelangen.
Die Winkelprofile, welche die Rahmen und die Verbindungsschienen bilden, weisen an dem einen Schenkel eine Lochreihe und an dem andern Schenkel eine Schlitzreihe auf. Dadurch ist die Verbindung der die Rahmen bildenden Winkelprofile und ebenso die Verbindung zwischen den Längsprofilen und den Rahmen mittels Schrauben oder Nieten ermöglicht. Diese Verbindungen lassen sich gewünschtenfalls durch Schweissung, insbesondere an den Stellen des Kastens, ergänzen, die einer erhöhten Belastung ausgesetzt sind.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Kastenförmige Schutzkammer. insbesondere für Luftschutzzwecke, die aus rechteckigen, geschlossenen, vertikal stehenden Rahmen biegefest zusammengesetzt und gegebenenfalls allseitig von einer mit einem an denRahmen befestigtenBaustahlgewebe armiertenBetonhülle umgeben ist, dadurch gekennzeich- net, dass die Pfosten und Riegel der Rahmen (a-g) aus mit Loch- und bzw. oder Schlitzreihen ausgestatteten Winkelprofilen bestehen, von welchen je ein Schenkel gegen den Kastenraum weist und welche in geschlossener Reihe oder in beliebigem Abstand hintereinander angeordnet und entweder unmittelbar oder mittels gleicher Winkelprofile (h-l) miteinander verbunden sind.