AT207309B - Verfahren zur Herstellung von weißem Zement - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von weißem ZementInfo
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Description
<Desc/Clms Page number 1> Verfahren zur Herstellung von weissem Zement Es ist bekannt, dass eine reduzierende Brennweise des Rohmehls günstig für die Herstellung von hellen Zementen sein kann. Weiterhin ist es auch bekannt, dass die Fernhaltung von Sauerstoff nach dem Brennen bei der Herstellung farbloser Zemente von ausschlaggebender Bedeutung ist. Bei allen diesen Verfahren ist eine weitere notwendige Voraussetzung für die Herstellung heller Zemente die Verwendung möglichst reiner Rohstoffe, da durch die verschiedenen Behandlungsverfahren die färbenden Schwermetalloxyde, wie z. B. die des Eisens oder Mangans, nicht in beliebiger Menge in ihrer Farbwirkung eliminiert werden können. Nach einem bekannten Verfahren (deutsche Patentschrift Nr. 531416) werden eisenhaltige Rohstoffe unter Beifügung von Koks oder Reduktionsmitteln gebrannt, der zerkleinerte Klinker von bei der Reduktion entstandenem metallischem Eisen befreit und das eisenfreie Rohgut nochmals oxydierend gebrannt. Auch wurden schon die weissglühenden Klinker unmittelbar unter Luftabschluss abgeschreckt (deutsche Patentschrift Nr. 641122). Dabei tritt zwar ehie merkliche Aufhellung des Zementes ein, jedoch werden noch nicht die besten Weissgrade erzielt. Weiterhin ist es bekannt, den heissen, reduzierend gebrannten Klinker vor der Kühlung mit einem reduzierend wirkenden Gas zu behandeln und dann die Kühlung in neutraler Atmosphäre vorzunehmen (franz. Patentschrift Nr. 464. 354). Dieses Verfahren ist mit dem zwischengeschalteten Reduktionstopf und einem als Austrag ausgebildeten Schieber technisch nur schwierig durchzuführen. Es wurde nun gefunden, dass die Herstellung von weissen Klinkern mit überraschend hohen Weissgraden möglich ist, wenn gemäss der Erfindung die heissen Klinker oberhalb 9000 etwa eine Stunde reduzierend behandelt (getempert) werden, dann eine langsame Abkühlung auf eine Temperatur von 7000 oder darunter in reduzierender Atmosphäre erfolgt und schliesslich die Klinker rasch von der so erreichten Temperatur mit kalter Luft, Wasser, Wasserdampf od. dgl. abgeschreckt werden. Durch dieses Verfahren gemäss der Erfindung werden Weissgrade erzielt, die bisher nicht erreicht werden konnten. Praktisch wird so gearbeitet, dass die heissen, aus der Brennvorrichtung kommenden Klinker etwa eine Stunde, einer Behandlung (Temperung) mit reduzierenden Gasen, wie z. B. Wasserstoff, Kohlenoxyd, Generatorgas oder Gasgemischen bei Temperaturen oberhalb 9000 unterworfen werden. Nach dieser Behandlung mit reduzierenden Gasen wird bis auf eine Temperatur von 700 oder darunter reduzierender Atmosphäre langsam gekühlt und anschliessend mit Luft, Wasser oder Wasserdampf abgeschreckt, d. h. rasch abgekühlt. Das Verfahren gemäss der Erfindung kann z. B. in einem als Kühler wirkenden Drehrohr (Rohrkühler) durchgeführt werden, das vom Eintrag zum Austrag leicht geneigt ist und mit seinem tiefer liegenden Ende gasdicht an eine Auffangkammer angeschlossen ist, deren unteres Ende in Wasser eintaucht. In diese Kammer wird das reduzierende Gas eingeleitet oder darin entwickelt und strömt dann durch das anschlie- ssende Drehrohr, in dem dtr ilber 9000 heisse Klinker getempert und anschliessend gekühlt wird. Das Gas befindet sich In der Auffangkammer und dem Drehrohr unter leichtem Überdruck. Erfolgt die Abkühlung des Klinkers nicht durch Wasser oder ein anderes flüssiges Medium, so wird die Auffangkammer auf me- chanische Weise gasdicht abgeschlossen. Bei Luftabschreckung kann der restliche Wärmeinhalt des Klinkers für die Vorwärmung der Verbrennungsluft nutzbar gemacht werden. <Desc/Clms Page number 2> Es hat sich gezeigt, dass nach dem erfindungsgemässen Verfahren alle färbenden Schwermetalloxyde imZementklinker, zu denen ausser Eisen und Mangan auch Chrom, schon in geringsten Spuren, gehört, in einen nicht farbenden Zustand übergeführt werden. Es war nämlich bekannt, dass gerade auch bei Zementklinkern neben dem Eisen und Mangan auch das Chrom die Färbung des Weisslzlinl (ers beeinträchtigt. Ein Beispiel soll den durch die Erfindung erreichbaren Fortschritt veranschaulichen : Ein handelsüblicher Weisszement mit 0, 42% Eisenoxyd,0,038% Manganoxyd und 0, 0016% Chrom- EMI2.1 gleiche Material nach dem Verfahren gemäss der Erfindung behandelt, so wird bei einer Oberfläche von 3660 cm2/g ein Weissgehalt von 90, o erzielt. Die Steigerung des Weissgehaltes bei den gemäss der Erfindung hergestellten Produkten beträgt also gegenüber dem bei bekannten Produkten etwa 7%. Einer der besten zur Zeit auf dem Weltmarkt befindlichen Weisszemente hat mit den sehr geringen Gehalten färbender Oxyde von 0, 32% Eisenoxyd, 0, 0060% Manganoxyd und 0, 0020% Chromoxyd einen Weissgehalt von nur 86, 4% (bei 3600 cm2/g Oberfläche), der, selbst bei Verwendung von weniger reinem Rohmaterial entsprechend dem oben angeführten Beispiel, von dem Weissgrad der nach dem neuen Verfahren hergestellten Weisszementen noch um etwa 4% übertroffen wird.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung von weissem Zement aus hiefür üblichen Rohmaterialien durch reduzierende Behandlung der heissen Klinker und ihre rasche Abkühlung, dadurch gekennzeichnet, dass die über 9000 heissen Klinker etwa eine Stunde einer reduzierenden Behandlung unterworfen werden, dann eine langsa- me Abkühlung auf eine Temperatur von 7000 oder darunter in reduzierender Atmosphäre erfolgt und schliesslich die Klinker abgeschreckt werden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE207309X | 1955-09-23 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
AT207309B true AT207309B (de) | 1960-01-25 |
Family
ID=5793646
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
AT537156A AT207309B (de) | 1955-09-23 | 1956-09-07 | Verfahren zur Herstellung von weißem Zement |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
AT (1) | AT207309B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP3255367A1 (de) * | 2016-06-10 | 2017-12-13 | HeidelbergCement AG | Anlage zur herstellung von belit-calciumsulfoaluminat-ternesit klinker |
-
1956
- 1956-09-07 AT AT537156A patent/AT207309B/de active
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP3255367A1 (de) * | 2016-06-10 | 2017-12-13 | HeidelbergCement AG | Anlage zur herstellung von belit-calciumsulfoaluminat-ternesit klinker |
WO2017211715A1 (en) * | 2016-06-10 | 2017-12-14 | Heidelbergcement Ag | Device for manufacturing belite calcium sulfoaluminate ternesite clinker |
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