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Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine Zugsteuerungseinrichtung für Zuge mit vollständig gleich ausgerüsteten Motorwagen, deren die Motorstromkreise schliessende Kontakte durch Elektromagnete gesteuert werden. Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass diese E ! ektromagnete neben den Hauptkontakten noch Hilfskontakte besitzen, welche bei Erregung eines Elektromagneten. den Stromschluss für später zu erregende Elektromagnete vorbereiten und die angehobenen Anker der Elektromagnete durch Sperrklinken oder dgl. in der angehobenen Lage festgehalten werden. Hiedurch wird erreicht, durch abwechselndes Speisen der Steuerleitungen die Elektromagnete nacheinander zu erregen und dadurch die nötigen Motorenschaltungen hervorzubringen.
In Fig. 1 der Anlage ist als Ausführungsheispiel der Erfindung die Einrichtung eines Wagens dargestellt.'1 ist der Steuerschalter, der sich auf jedem Führerstand befindet,
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für den Steuerstrom versehen sind und Hauptkontakte für den Motorenstrom besitzen.
Lctztero schliessen die in Fig. 2 schematisch gezeichneten und mit gleichen Zeichen ver- sohenen Unterbrechungsstellen in entsprechender Weise für die llervorl) ringung der verschiedenen Motorenschaltungen kurz, 14 und 23 sind Magnetschalter, welche lediglich mit hilfskontaktes versolmn sind. 24 bis 45 sind elektromagnetisch betätigte Sperrklinken, welche in erregtem Zustande die beweglichen Teile der dazu gehörigen Magnetschalter 2 bis 23 in der eingeschalteten Stellung festzuhalten haben ; 46,47 und 48 durchlaufende Zugleitungen, welche in der gezeichneten Weise an den Steuerschalter 1 angeschlossen sind.
Die Wirkungsweise ist folgende : In der Nullage des Steuerschalters 1 sind die Leitungen 46, 47 und 48 stromlos und die Magnetschalter. 3 bis 23 nehmen die in Fig. 1 gezeichnete Lage ein. Die hiebei hergestellten Unterbrechungen 49 bis 68 der Motorstromkreise sind aus Fig. 2 ersichtlich, in welcher 69 und 70 Motoren, í 1 und 72 deren Felder und 73 bis 80 Widerstände darstellen.
Beim Bewegen des Steuerschalters in die Stellung r, in welcher die mit der Stromquelle bezw. den Leitungen 46,47, 48 verbundenen Kontaktfinger 81, 82, 83 und 84 die Stromschlussstücke auf der Walze des Steuerschalters längs
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geschalteten Sperrklinkenmagnete 24 bis 45 zur Erde, so dass nunmehr die Sperrklinken die Anker der zugehörigen Magnetschalter 2 bis 23 festhalten können, wenn letztere eingeschaltet werden. Gleichzeitig fliesst ein Strom von dem mit 87 verbundenen Stromschlussstück 88 über Kontaktfinger 84 in die Leitung 47 und von hier über die Wicklungen
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Brücke 51,. Anker. 70 und BrOcke 52 zu. ; Erde.
Die Motoren befinden sich also unter Vorschaltung sämtlicher Widerstände it, Hintereinanderschaltung, und zwar für Vorwärts-
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dagegen Leitung 48 an letztere gelegt, während Leitung 46 ! in sämtlichen Stellungen mit 85 verbunden bleibt. Es fliesst Steuerstrom über 93 durch Kontaktfinger 83, Leitung 48, Wicklung des Magnetschalters 14, 3teuerstrombrücke 94 des Magnetschalters 16, Steuerstrombrücke 95 des Magnetschalter 9 zur Erde. Da die eingeschalteten Magnetschalter durch Sperrklinken in ihrer Lage festgehalten werden und der neuerregte Magnetschalter 14 keine Fahrstrombrücko besitzt, so bleiben die Motorstromkreise dieselben, wie in Fig. 3.
Dagegen wird durch die Erregung des Magnetschalters 14 die Steuerstrombrücke 97 geschlossen und der Stromschluss für Stellung III vorbereitet.
Beim Bewegen des Steuerschalters in Stellung III wird Leitung 48 abgeschaltet
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schalter 15 und 16, Steuerstrombrücke 96 des Magnetschalters 17, Steuerstrombrücke 97 des Magnetschalters 14 zur Erde. Die Fahrstrombrücken 54 und 55 der Magnetschalter 15 und 16 überdecken die Untorbrechungsstellen 54 und 55, wodurch die Widerstände 73 und 80 kurzgeschlossen werden. Gleichzeitig sind die Steuerstrombrücken 94 und 92 angehoben worden, hiedurch werden die Wicklungen der Magnetschalter 14 und 6 bis 10 von Erde abgetrennt, so dass durch diese trotz Erregung der Leitungen 48 und 47 kein Strom fliesst.
Die Steuerstrombrücke 94 am Magnetschalter 16 verbindet die oberen Hilfskontakte des Magnetschalters 16 und bereitet hiedurch den Stromschluss für Stellung IV vor.
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der Magnetschalter 17 und 18 überdecken die Unterbrcchungsstellen 56 und 57, wodurch auch die Widerstände 74 und 79 kurzgeschlossen werden. Gleichzeitig wird hiebei durch das Abziehen der Steuerstrombrücke 96 die Wicklung der Magnetschalter 15 und 16 von Erde abgetrennt und durch Schliessen der Steuerstrombrücke 100 der Stromschluss für Stellung F vorbereitet.
In Stellung V ist wieder neben Leitung 46 nur Leitung 47 an die Stromquelle angeschlossen, der Steuerstrom fliesst von 47 über die Wicklung der Magnetschalter 19, 20,
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Die Fahrstrombrücken 58 und 59 der Magnetschalter 19 und 20 überbrücken deshalb die Unterbrechungsstellen 58 und 59 und es sind nunmehr auch die Widerstände 75 und 78 kurzgeschlossen. Gleichzeitig wird hiebei durch die Steuerstrombrücke 98 die Wicklung der Magnetschalter 17 und 18 von Erde abgetrennt und durch die Steuerstrombrücke 102 der Stromschluss für Stellung VI vorbereitet.
In der Stellung VI des Steuerschalters ist wieder Leitung 48 unter Spannung, es fliesst Steuerstrom von 48 über die Wicklungen der Magnetschalter 21 und 22 und die Steuerstrombrücke 102 des Magnetschalters 20 zur Erde. Die Magnetschalter 21 und 22 haben ihre Anker angezogen und die Fahrstrombrücken 60 und 61 überbrücken die Unter-
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kurzgeschlossen werden. Gleichzeitig wird hiebei durch das Abziehen der Steuerstrombrücke 99 die Wicklung der Magnetschalter 19 und 20 von Erde abgetrennt und durch das Schliessen der Steuerstrombrücke 103 der Stromschluss für Stellung VII vorbereitet. Die Motoren 69 und 70 befinden sich nunmehr in Hintereinanderschaltung ohne Vorschaltwiderstände.
In Stellung VII wird Leitung 47 unter Spannung gesetzt, hiedurch fliesst Strom
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schalters 22 zur Erde, 23 zieht seinen Anker an und bereitet durch das Schliessen der Steuerstrombrücke 101 den Stromschluss für Stellung IX vor.
Stellung VIII ist eine Leerstellung, in welcher die Wicklungen sämtlicher Magnetschalter 2 bis 23 stromlos sind.
In Stellung IX ist neben Leitung 46 wieder Leitung 48 unter Spannung ;. es fliesst Steuerstrom von 48 über die Wicklung des Magnetschalters 11, die untere Steuerstrom-
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geschaltet und überbrückt mit seiner Fahrstrombrücke die Unterbrechung 62. Gleichzeitig wird die Steuerstrombrücke 90 von den unteren Hilfskontakten angezogen und verbindet
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die oberen, wodurch die Wicklungen der Sperrklinkenmagnete 32, 34 bis 44 kurzgescblossen werden. Die zugehörigen Sperrklinken gehen unter dem Einfluss von Federn zurück und die Anker der zugehörigen Magnetschalter 10, 14 bis 22 fallen infolge ihres Gewichtes oder einer beliebigen Rückstellkraft in ihre Ausschaltnngsstellung, es werden also die Unterbrechungen 53 bis 61 wieder hergestellt.
In Stellung X wird wieder Leitung 47 unter Spannung gesetzt, es fliesst Steuerstrom über die Wicklungen der Magnetschalter 12 und 13, die Steuerstrombrücke 105 des Magnetschalters 10 (da letzterer ausgeschaltet), die Steuerstrombrücke 106 des Magnetschalters 8 (da letzterer eingeschaltet) zur Erde. Die Magnetschalter 12 und 13 sind eingeschaltet und ihre Fahrstrombrückon 67 und 68 schliessen die Unterbrechungsstellen 67 und 68. Gleichzeitig werden die Hilfskontakt 104 und 91 angehoben. Die Wicklung des Magnotschaltors 11 wird durch 104 von Erde abgeschaltet und die Wicklung des zu 11 gehörigen Sperrklinkenmagneten 88 durch 104 kurzgeschlossen.
Magnetschalter 11 ist also nicht mehr erregt und da er auch durch seine Sperrklinke nicht mehr festgehalten wird, so wird er mittelst seiner Rückstellkraft die Fahrstrombrücke 62 abheben. Die Sperr-
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33 bleibt kurzgeschlossen.
Es sind somit die folgenden Motorstromkreise hergestellt (Fig. 4). Einerseits : Stromzuführung, Fahrstrombrücke 49, Anker 69, Fahrstrombrücke 50, Feld 71, Widerstände 77, 78, 79, 80, Fahrstrombrücke 68, Erde ; und andererseits : Stromzuführung, Fahrstrombrücke 67, Widerstände 73,74, 75, 76, Feld 72, Fahrstrombrücke 51, Anker 70, Fahrstrombrücke 52, Erde. Die Motoren befinden sich also in Parallelschaltung für Vorwärtsfahrt unter Vorschaltung der gesamten Widerstände. Durch das Schliessen der oberen Steuerstrombrücke 91 wird wieder der Stromschluss für die nächste Stellung vorbereitet.
In Stellung XI wird die Leitung 48 unter Spannung gesetzt, es fliesst Steuerstrom über die Wicklung des Magnetschalters 14, die Steuerstrombrücko 94 des Magnetschalters 16 und die Steuerstrombrücke 91 des Magnetschalters 13, sowie die Stenerstrombrücke 95 des
Magnetschalters 9 zur Erde. Die Motorstromkreise werden hiedurch nicht beeinflusst, da ja mit dem Magnotschalter 14 keine Fahrstrombrücke für den Motorstromkreis verbunden ist, dagegen der Stromschluss für Stellung XII vorbereitet.
In Stellung XII wird wieder Leitung 47 unter Spannung gesetzt, es fliesst Steuer-
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Die Magnetschalter 15 und 16 worden hiedurch eingeschaltet und die Fahrstrombrücken 54 und 56 schliessen wieder die Unterbrechungen 54 und 55, wodurch die Widerstände 73 und 80 kurzgeschlossen werden.
In den Stellungen XIII bis XV werden die Widerstände 74 und 79, 75 und 78, 76 und 77 in derselben Weise, wie in den Stellungen IV, V und VI schon einmal beschrieben, kurzgeschlossen und gleichzeitig die Wicklungen davorliegender Magnete von Erde abgeschaltet. Die Motoren 69 und 70 befinden sich also ohne Vorschaltwiderstand in Parallelschaltung für Vorwärtsfahrt.
Stellung XVI ist eine Leerstellung, in welcher sämtliche Wicklungen der Magnetschalter 2 bis 23 stromlos sind.
Wird der Steuerschalter wieder in die Nullage zurückgedreht, so wird die Leitung 46 stromlos, die Wicklungen der Sperrklinkenmagnete 24 bis 45 sind nicht mehr erregt und infolgedessen werden die sämtlichen Magnetschalter 2 bis 23 durch ihre Rückstellkräfte ausgeschaltet ; sie nehmen dann wieder die Lage Fig. 1 ein.
Hätte man den Steuerschalter in der entgegengesetzten Richtung gedreht, so wäre in Stellung I die Leitung 48 an Stelle der Leitung 47 unter Spannung gesetzt und
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gestellt worden. Zwischen den Kontaktfinger 82 und die Leitung 46 kann ein Stromzeiger 107 eingeschaltet werden, dessen Ausschlag angibt, wieviel im Zuge eingestellte Triebwagen tatsächlich zur Fortbewegung des Zuges beitragen.
Braucht z. B. ein Triebwagen für die Erregung der Ruhestrommagnete 24 bis 45 1 Ampere, so zeigt der Strommesser bei a ;-Wagen a :-Ampere, falls alle Motorwagen zur Er- zeugung der Triebkraft beitragen. Zeigt jedoch dieser Strommesser bei diesem a :-Wagenzug nur y-Ampère, so ist dies ein Zeichen dafür, dass nur y-Wagen zur Erzeugung der Triebkraft beitragen, während xr--Wagen durch Herausspringen ihrer selbsttätigen Schaltung oder von Hand abgeschaltet sind.
In Fig. 6 der Anlage ist die Bauart eines der elektromagnetisch gesteuerten Schalter 11, 12, 13 und 16 mit elektromagnetischer Sperrklinke und drei Stromschluss- brücken dargestellt. Auf einer Grundplatte ist das Elektromagnetgehäuse 108 mit der
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Wicklung 109 befestigt, in welchem der Anker 110 geführt ist. Letzterer trägt die von ihm isolierten Stromschlussstücke 111 und 114. In einem Anguss des Gehäuses 108 ist die Magnetspule 119 gelagert, welche den als Sperrklinke dienenden Anker 120 umgibt. Die Feder 121 sucht den Anker 120 in die äusserste Lage nach rechts zu drücken, während die Spule 119 ihn entgegen dem Druck der Feder in die gezeichnete Lage bringt.
Auf der Grundplatte sind ferner die Stromschlussstacke 112 und 113 für den Motorenstrom und
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lage des Apparates sind die Hilfsstromschlussstucke 117 und 118 für den Steuerstrom durch 114 überbrückt. Wird durch die Spule 109 ein Steuerstrom geschickt, so wird der Anker 110 angezogen (siehe Fig. 5) und es werden die Stromschlussstücke 112 und 113 durch 111 und die Hilfsstromschlussstücke 115 und 116 durch 114 überbrückt. Gleichzeitig ist die Spule 119 durch einen Ruhestrom erregt worden und hat unter Anspannung der Feder 121 den Anker 120 angezogen und damit den Anker 110 und die Stromschluss- stUcke 111 und 114 verriegelt, so dass selbst nach dem Abschalten des Steuerstromes die
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gestellt.
Die übrigen Steuerschalter unterscheiden sich von den beschriebenen nur dadurch, dass das eine oder andere Paar der Hilfsstromschtussstücke oder auch die Stromschlussstücke fUr den Motorstrom fehlen. Anstatt die Anker der Magnetschalter durch Sperrklinken festzuhalten, kann man die Magnetschalter auch dauernd durch einen Ruhestrom aus den Leitungen 47 und 48 erregt halten, welcher zwar nicht genügt, die Anker der Magnetschalter 2 bis 23 anzuziehen, aber stark genug ist, um sie festzuhalten. Zur Hervorbringung des Nacheinanderschaltens der Magnetschalter wird dann in die Leitungen 47 und 48 durch den Steuerschalter abwechselnd ein Strom von grösserer Stärke, als der durch dieselben fliessende Ruhestrom geschickt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Zugsteuerungseinrichtung, deren die Motorstromkreise schliessende Kontakte durch Elektromagnete gesteuert werden, dadurch gekennzeichnet, dass diese Elektromagnete auch noch Hilfskontakte (95, 97,94 u. s. w.) für den Steuerstrom besitzen, welche bei Erregung eines Elektromagneten den Schluss für den Steuerstrom am später zu erregenden Elektromagneten vorbereiten und dass die angehobenen Anker der Elektromagnete durch Spprrklinken oder dgl. in der angehobenen Lage festgehalten werden, zum Zwecke, durch abwechselndes Speisen der Steuerleitungen mit Arbeitsstrom die Elektromagnete nacheinander zu erregen.