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Einrichtung zur Umwandlung der Änderungen einer Frequenz in Stromänderungen.
Es wird des öfteren die Aufgabe gestellt, die zeitliche Änderung einer Frequenz (der Frequenz einer Schwingung oder der Eigenfrequenz eines Schwingungskreises oder gleichzeitig beider) in eine entsprechende Änderung einer andern Zustandsgrösse, wie Spannung, Stromstärke oder Leistung, umzuwandeln und zu verstärken. So z. B. beim Kondensatormikrophon, dessen Membrane sich der Intensität der Besprechung entsprechend bewegt und seine Kapazität einer festen Elektrode gegenüber im Takte der Tonfrequenz ändert. Wird diese veränderliehe Kapazität als Abstimmelement eines Schwingungskreises verwendet, so haben wir den Fall der Änderung der Eigenfrequenz eines Schwingungkreises vor uns.
Die Demodulation wurde im Falle der bekannten Hochfrequenzschaltung des Kondensatormikrophons so vorgenommen, dass der Schwingungskreis des Kondensatormikrophons mit der Spannung einer von der Eigenfrequenz des Schwingungskreises des Kondensatormikrophons um einige Prozente abweichenden Frequenz erregt wurde, d. h. es wurde der Arbeitspunkt auf den steilen Ast der Resonanzkurve des Schwingungskreises gelegt. Bei der Änderung der Kapazität des Kondensatormikrophons infolge der Besprechung desselben ändert sich die Spannung am Schwingungskreis und damit auch der Anodenstrom im Takte der Tonfrequenz der in Anodengleichrichtung arbeitenden Röhre.
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung, welche die Frequenzänderungen mit viel weniger Schaltelementen, so z. B. mit weniger Röhren, in Stromänderungen umwandelt und gleichzeitig auch verstärkt. Dies hat z. B. ausser Material und Arbeitsersparnissen den Vorteil, dass derart schwache Signale, dass sie bei den bisherigen Geräten durch das Rauschen der Röhren und anderer Schaltelemente verdeckt wurden, mittels der erfindungsgemässen Einrichtung ebenfalls störungsfrei verstärkt werden können.
Die erfindungsgemässe Einrichtung zur Umwandlung der Änderungen einer Frequenz, u. zw. entweder der Frequenz einer Schwingung oder der Eigenfrequenz eines Schwingungskreises oder gleichzeitig beider, in Stromänderungen besteht im Wesen aus einer Misehröhre, d. h. Elektronenröhre mit mindestens zwei Gittern, an deren eines unmittelbar oder mittelbar ein elektrischer Schwingungskreis konstanter oder veränderlicher Eigenfrequenz angeschlossen ist, wobei dieser Sehwingungskreis von der an ein anderes Gitter der Röhre angelegten unmodulierten oder frequenzmodulierten Wechselspannung vorzugsweise höherer Frequenz erregt wird.
Es hat sich gezeigt, dass die erfindungsgemässe Einrichtung durch Ausnützung der nachfolgend beschriebenen Erscheinung am wirksamsten angewendet werden kann :
Wird dem ersten (der Kathode der Röhre nächstliegenden) Gitter einer Tetrode eine Hochfrequenzspannung zugeführt, dem zweiten Gitter eine positive Gleichspannung, der Anode aber eine negative oder die Vorspannung Null erteilt, so bildet sich bekanntlich im Raume zwischen Schirmgitter und Anode eine Raumladung aus, welche im Takt der hochfrequenten Spannung am ersten Gitter schwingt und dadurch im Anodenkreis einen Strom und an dem im Anodenkreis liegenden Arbeitswiderstand eine Spannung derselben Frequenz erzeugt.
Diese Erscheinung ruft bekanntlich in einer Mischrohr, z. B. in einem Pentagridkonverter, in der üblichen Schaltung eine Wechselspannung am vierten Gitter, d. h. am zweiten Steuergitter hervor, dessen Frequenz der Frequenz des aus dem ersten und zweiten Gitter gebildeten Oscillators entspricht. Da auf dem vierten Gitter der Strom kapazitiv durch die schwingende Raumladung induziert wird, eilt er um 90 elektrische Grade der die Raumladung steuernden Spannung des ersten Gitters
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voraus. Wird an das vierte Gitter ein Schwingungskreis angeschlossen, dessen Eigenfrequenz mit der Frequenz des obigen induzierten Stromes übereinstimmt, dann werden Spannungen und Strom des vierten Gitters in Phase sein ; der Sehwingungskreis verhält sich wie ein rein Ohmseher Widerstand.
Die Spannung am vierten Gitter eilt in diesem Falle um 900 der Spannung am ersten Gitter vor und übt auf die Grösse des Anodengleichstromes keinen Einfluss aus. Wird nun der an das vierte Gitter angeschlossene Schwingungskreis verstimmt, so wird je nach dem Sinn der Verstimmung der Phasenwinkel zwischen den Spannungen der beiden Gitter kleiner oder grösser als 90 , so dass eine Komponente der induzierten Spannung die Steuerspannung entweder unterstützt oder ihr entgegenarbeitet ; hiedurch nimmt der Anodengleichstrom zu bzw. ab. Dies ist in Fig. 1 der Zeichnung veranschaulicht, in der 10 die Oseillatorfrequenz ia den Anodengleichstrom bedeutet. Der Strom des dritten Gitters zeigt einen zum Anodenstrom komplementären Verlauf.
Der an das Gitter 4 angeschlossene Schwingungskreis wird in den meisten Anwendungsfällen am günstigsten als Parallelkreis (d. h. aus zueinander parallelgeschalteter Selbstinduktion und Kapazität bestehender Schwingungskreis) ausgeführt.
Messungen, welche an einer Oktode in der üblichen Misehschaltung zum Zwecke der Feststellung der Grösse dieser Wirkung ausgeführt wurden, haben ergeben, dass bei einer Frequenz des Oseillators von 1000 Kilohertz und bei Anschluss eines Schwingungskreises an das vierte Gitter, u. zw. eines Sehwingungskreises mittlerer Güte, dessen Eigenfrequenz abweichend vom üblichen Gebrauch mit der Oscillatorfrequenz übereinstimmt, beim Verstimmen dieses Schwingungskreises um 30 Kilohertz sich eine Änderung des im unverstimmten Zustand etwa 4 mA betragenden Anodengleichstromes um etwa 3 mA ergibt. 1% Verstimmung liefert also 1 mA Änderung. Wird in den Anodenkreis ein Widerstand von 0'3 Megohm gelegt, so beträgt die der obigen Stromänderung entsprechende Spannungsschwankung an diesem Arbeitswiderstand 300 Volt.
Mit dieser Spannung lassen sich unmittelbar schon erhebliche Leistungen steuern, doch kann man diese Stromänderung, z. B. in einer Relaisspule, auch als solche ausnutzen.
Es wurde auch gefunden, dass die Dämpfung eines an das zweite Steuergitter angeschlossenen Schwingungskreises einen massgebliehen Einfluss auf die Grösse der Änderung des Anodengleichstromes einesteils und auf die Breite des gleichmässig übertragbaren Frequenzbandes der Modulation anderseits hat. Der erstgenannte Effekt der veränderlichen Dämpfung lässt sich bei der erfindungsgemässen Einrichtung demnach zur Einstellung oder Regelung der Verstärkung ausnutzen, indem zum Schwingungkreis parallel ein veränderbarer Widerstand oder eine Röhre geschaltet wird.
Geringere Bedeutung für die Praxis hat die Anschaltung eines Seriensehwingungskreises an das zweite Steuergitter, ebenso wie die Anschaltung eines entarteten Sehwingungskreises, d. h. die Anschaltung von Kapazität und Ohmschem Widerstand, in welchem Falle einen induktiven Anteil nur die unvermeidlichen Zuleitungen liefern. Im letzten Fall wird aber im allgemeinen nicht mehr der mittlere steile Ast der Anodenstromfrequenzeharakteristik, sondern einer der äusseren Äste benutzt. Geringere Bedeutung haben diese Schaltungen deshalb, weil die Impedanz der obigen Schwingungkreise so gering ist, und sich mit der Frequenz in geringem Masse ändert, weshalb diese Schaltungen nur in Spezialfällen vorteilhaft sind.
Die äusseren Äste der oben genannten Charakteristik haben eine gewisse Ähnlichkeit mit der Gitterspannunganodenstromeharakteristik von Regelpenthoden, d. h. von Hochfrequenzpenthoden mit veränderlicher Steilheit. An diesen Ästen der Charakteristik kann man arbeiten, wenn ein Frequenzbereich in nichtlinearem-z. B. angenähert logarithmischem-Mass- stab bestrichen werden soll. Die äusseren Äste dieser Charakteristik haben noch die Eigentümlichkeit, dass der eine ganz unter dem normalen Anodenstrom, der andere ganz oberhalb davon liegt (unter normalem Anodenstrom ist derjenige Strom zu verstehen, welcher sich bei hochfrequenter Erdung des zweiten Steuergitter einstellt).
Diese Eigenschaft der Anodenstromfrequenzeharakteristik ermöglicht die Feststellung, ob die Frequenz am ersten Steuergitter kleiner oder grösser als die Frequenz am zweiten Steuergitter ist. Dies ist oft ein grosser Vorteil, z. B. wenn die Einrichtung zur Induktivitäts-, Kapa- zitäts-oder Frequenzmessung benutzt werden soll.
Hat man bei der erfindungsgemässen Einrichtung an das zweite Steuergitter der Mischröhre einen Schwingungskreis angeschlossen und an das erste Steuergitter eine solche Weehselspannung
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bei hohen Frequenzen bzw. im Falle geringer Dämpfung des Schwingungskreises die infolge der Raumladekopplung induzierte Spannung am zweiten Steuergitter so grosse Werte annehmen, dass wenn dem zweiten Steuergitter nicht zu grosse negative Vorspannung gegeben wird, der Gitterstrom dieses Gitters einsetzt. Dieser Gitterstrom bewirkt eine zusätzliche Dämpfung des Schwingungskreises, wenn die Wechselspannungsamplitude grosser als die Vorspannung wird. Diese amplitudenabhängige Dämpfung hat eine gewisse Linearisierung des mittleren, steilen Astes der Anodenstromfrequenzeharakteristik zur Folge.
Auf diese Weise lassen sich verhältnismässig grosse Frequenzbereiche auf dem linearen Teil der Charakteristik verarbeiten, was z. B. bei der Demodulation von Breitbandfrequenzmodulationen zum Zwecke der Störbefreiung eine wichtige Forderung ist. Bei Einrichtungen wie z. B. beim Kondensatormikrophon, bei welchem die Anfangskapazität gewissen äusseren Einflüssen unterworfen ist (z. B. kann bei'Übertragungen im Freien ein Windstoss beträchtliche Schwankungen der Kapazität
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verursachen), gewährleistet aber eine weitgehend lineare Charakteristik auch unter ungünstigen Bedingungen ein stabiles, betriebssicheres Arbeiten.
Wird der Sehwingungskreis von konstanter oder veränderlicher Eigenfrequenz etwa an das erste Steuergitter eine Mischrohr angeschlossen, an das zweite Steuergitter eine Wechselspannung konstanter oder veränderlicher Frequenz von aussen zugeführt, so stellt die übliche Röhrenkapazität (die z. B. bei Hexoden über etwa O'l cm beträgt) zwischen erstem und zweitem Steuergitter, insbesondere bei hohen Frequenzen von z. B. über 3 Megahertz, die erforderliche Kopplung bereits her und ruft den oben beschriebenen Effekt hervor, um die Umwandlung der Frequenzänderung in Stromänderungen herbeizuführen. Diese Wirkung kann bekanntlich im Falle niedrigerer Frequenz durch äussere kapa- zitive, induktive oder galvanische Kopplung noch unterstützt werden.
Die reine Elektronenkopplung hat sich jedoch, von Ausnahmefällen abgesehen, hier andern Kopplungsarten praktisch ebenso über- legen gezeigt wie beim Misehvorgang in Überlagerungsempfängern.
Eine Elektronenkopplung kommt auch zustande, wenn z. B. bei einem Pentagridkonverter an das vierte Gitter eine frequenzmodulierte Spannung, an das zweite Gitter, welches wie üblich positiv vorgespannt wird, ein Schwingungskreis und an das erste Gitter eine mit dem Schwingungskreis gekoppelte Impedanz angeschlossen wird. Das stabförmige zweite Gitter dieser Röhren zieht nämlich infolge seiner positiven Vorspannung bekanntlich Elektronen aus der Raumladung vor dem vierten
Gitter heraus, so dass man auch in diesem Falle den gewünschten Effekt erhält.
Sollen einzelne der an der Anode der Mischröhre erhaltenen Frequenzen nicht gleichmässig ver- stärkt werden, so kann der im Anodenkreis liegende Arbeitswiderstand frequenzabhängig gewählt werden. Dies kann z. B. erforderlich sein, wenn die Resonanzkurve des Schwingungskreises infolge geringer Dämpfung sehr steil verläuft.
Bei der Verwendung von Misehröhren mit mehreren Gittern in der erfindungsgemässen Schaltung bzw.. Einrichtung kann demnach die Steuerspannung konstanter oder veränderlicher Frequenz den jeweiligen Erfordernissen entsprechend dem ersten oder einem andern beliebigen Gitter aufgedrückt werden. An ein anderes Gitter kann ein Schwingungskreis konstanter oder veränderlicher Eigenfrequenz, aber auch eine von aussen zugeführte Spannung gelegt werden. Die eine oder auch beide Spannungen können in der Misehröhre selbst erzeugt werden. Wesentlich ist, dass die Misehröhre als Bestandteil der erfindungsgemässen Einrichtung nicht zur Gewinnung der Kombination von zwei verschiedenen Frequenzen verwendet wird, sondern dass mittels der erfindungsgemässen Schaltung derselben eine Frequenzänderung in Stromänderungen umgewandelt und meistens auch verstärkt wird.
Die erfindungsgemässe Einrichtung wird nachstehend in einigen Beispielen mit Bezugnahme auf Fig. 2-5 der Zeichnung näher erläutert. Der besseren Übersichtlichkeit halber zeigen alle diese Figuren verschiedene Schaltungen einer üblichen Oktode, und identische Bezugszeichen stellen identisch wirkende Sehaltelemente dar.
Die Schaltung gemäss Fig. 2 ist z. B. als Vorverstärkerschaltung eines Kondensatormikrophons verwendbar. Die Oktode 0, deren Bremsgitter 5 in üblicher Weise an die Kathode K innerhalb der Röhre angeschlossen ist, erhält ihre Anodenspannung von der Batterie 20. Ihre Kathode K, deren Heizung in der Zeichnung der besseren Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt ist, ist an diese Batterie in üblicher Weise durch den Widerstand 18 angeschlossen, welcher mittels des Kondensators 19 wechselstromüberbrückt ist. Das mit dem Ableitungswiderstand 17 verbundene erste Steuergitter 1 der Röhre ist durch den kleinen Blockkondensator 16 an einen aus der Spule 14 und dem einstellbaren Kondensator 15 bestehenden Schwingungskreis angeschlossen.
Die mit der Spule 14 induktiv gekoppelte Rückkopplungsspule 13 ist zwischen das zweite Gitter 2 der Röhre und die beiden miteinander in der Röhre verbundenen Schirmgitter 3 der Röhre geschaltet, und all diese Gitter werden mittels der Batterie 20 durch den Widerstand 10 auf konstantem positivem Potential gehalten. An das zweite Steuergitter 4 ist der das Kondensatormikrophon 7 (oder eine andere veränderliche Kapazität) enthaltende andere Schwingungskreis angeschlossen, dessen Selbstinduktionsspule 6 und Dämpfungsveränderungswiderstand 8 parallel zur Kapazität geschaltet sind. Die Anode A der Röhre ist mit der Batterie 20 über den Arbeitswiderstand Ra verbunden und hochfrequent durch die Kondensatoren 11 und 12 geerdet. Der Kondensator 12 dient auch zur hoch-und niederfrequenten Erdung der Schirmgitter 3.
Die Änderungen des Anodengleichstromes werden in Form von Spannungsänderungen an den Klemmen A, F abgegriffen. Durch den Widerstand 9 und Blockkondensator 11 erfolgt vorher die Aussiebung der Hochfrequenz.
Die Schaltung nach Fig. 3 ist z. B. zur Demodulation frequenzmodulierter Schwingungen geeignet. Diese Schaltung stimmt im Wesen mit derjenigen nach Fig. 2 überein mit dem Unterschied, dass die Kapazität 7 ein einstellbarer Kondensator ist und dass die Steuerspannung des ersten Steuergitters 1 nicht mittels Rückkopplung durch die Röhre selbst erzeugt wird, sondern an die Klemmen H, K als frequenzmodulierte Wechselspannung zugeleitet wird. Dieselbe Schaltung kann auch in später zu erläuternder Weise zur Konstanthaltung einer Frequenz und zur Frequenzmodulation einer Schwingung verwendet werden.
Die Schaltung gemäss Fig. 4 ist ebenfalls als Vorverstärkerschaltung eines Kondensatormikrophons verwendbar. Dieselbe weicht von der Schaltung gemäss Fig. 2 nur insofern ab, dass hier das
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Kondensatormikrophon 15 auf das erste Steuergitter 1 der Röhre wirkt, während der Kondensator 7 des auf das zweite Steuergitter 4 wirkenden andern Schwingungskreises einstellbar ist.
Die Schaltung gemäss Fig. 5 kann entweder als Vorverstärkerschaltung des Kondensatormikrophons 7 verwendet werden und weicht in diesem Falle von der Schaltung gemäss Fig. 2 nur insofern ab, dass die auf das erste Steuergitter 1 der Röhre wirkende Spannung nicht durch die Röhre selbst erzeugt, sondern durch die Klemmen H, K der Röhre in Form einer aussen in beliebiger Weise erzeugten Wechselspannung konstanter Frequenz zugeführt wird, oder aber als Empfangsschaltung frequenzmodulierter Schwingungen. Im letzteren Falle dient die Anordnung zum Empfang frequenzmodulierter Sendungen, wobei zwecks Geheimhaltung der Zeichen dem Sender ausser der Nutzmodulation ein Störspektrum aufgedruckt wird.
Um beim Empfänger das Störspektrum auszusieben, wird die Kapazität des Kondensators 7 dem Störspektrum entsprechend in der Weise variiert, dass im Takte der Änderungen der Frequenz die Kapazität des Kondensators 7 geändert wird. Die frequenzmodulierte Spannung wird über Klemmen H, F der Röhre 0 zugeführt.
Einige beispielsweise Anwendungsmöglichkeiten der erfindungsgemässen Einrichtung sind kurz in den nachstehenden Anwendungsbeispielen beschrieben.
1. Selbsttätige Regelung der Eigenfrequenz von Schwingungskreisen : a) Eine Oseillatorröhre, welche eine grosse Senderröhre sein kann, arbeitet in Selbsterregungsschaltung auf der Frequenz 15 Megahertz. Ein geringer Teil der erzeugten Schwingungen wird über einen kleinen Kondensator an das erste Steuergitter einer Triode-Hexode geführt. Der Oseillatorkreis des Triodenteils dieser Röhre kann auf der Frequenz 15'4 Megahertz durch einen Kristall stabilgehalten werden. Die entstehende Zwischenfrequenz von 400 Kilohertz wird an das erste Gitter einer zweiten Hexode angeschlossen. Das dritte Gitter derselben wird mit einem Sehwingungskreis, gegebenenfalls Kristallkreis, von der Frequenz 400 Kilohertz verbunden.
Der Anodenstrom der zweiten Hexode ändert sich, wenn die Frequenz des Oscillators von 15 Megahertz sich nur wenig ändert, infolge der steilen Anodenstromfrequenzeharakteristik sehr stark, was noch durch die Herabsetzung der Steuerfrequenz (im Beispiel von 15 Megahertz auf 0'4 Megahertz) bedeutend unterstützt wird. Rechnet man bei unmittelbarer Steuerung mit 1 mA Anodenstromänderung auf 1% Verstimmung, so entsteht infolge der Herabsetzung der Steuerfrequenz in unserem Beispiel 1 mA Anodenstromänderung bereits bei 0'026% Verstimmung der Oscillatorfrequenz von 15 Megahertz. Diese Anodenstromänderung kann nach bekannten elektromeehanischen, elektromagnetischen oder rein elektrischen Methoden dazu benutzt werden, damit die unerwünschte Frequenzänderung des Oscillators rückgängig gemacht oder verhindert wird.
Wenn dem steuernden Kreis eine Frequenzmodulation aufgeprägt wird, so werden die Schwingungen des Oscillators von 15 Megahertz bei hinreichend trägheitsloser Steuerung ebenfalls frequenzmoduliert. b) Beim Empfang von mittels hochfrequenter Trägerwellen übertragenen Signalen kann, falls vom Überlagerungsprinzip Gebrauch gemacht wird, die Frequenz des lokalen Oscillators im Empfänger mit Hilfe der Empfangsfrequenz selbsttätig derart geregelt werden, dass die Frequenzdifferenz zwischen Oscillator- und Empfangsfrequenz genau den Wert der Eigenfrequenz der Zwischenfrequenzkreise hat. Dabei ist es unwesentlich, ob die Oscillatorfrequenz oder die Empfangsfrequenz unerwünschte oder die letztere zwecks Geheimhaltung der Signale beabsichtigte Pendelung um einen Mittelwert aufweist.
Bei dieser Anwendung der erfindungsgemässen Einrichtung leitet man die Zwischenfrequenz an das erste Gitter einer Heptode ; an das dritte Gitter derselben schaltet man einen auf die Zwischenfrequenz abgestimmten Sehwingungskreis. Die Änderung des Anodenstromes (des Sehirmgitterstromes) bei Änderung der Zwisehenfrequenz lässt sich wiederum zur Kompensation der Frequenzänderungen der Trägerwelle oder des Oseillators benutzen. Die Breite des Regelbereiches kann durch die Änderung der Dämpfung des Kreises am dritten Gitter oder durch nochmalige Überlagerung eingestellt werden.
2. Eine andere Gruppe von Anwendungsgebieten der erfindungsgemässen Einrichtung umfasst diejenigen Fälle, in welchen nicht eine Spannung veränderlicher Frequenz das primär Gegebene ist, sondern die Eigenfrequenz eines Sehwingungskreises periodischen oder nichtperiodisehen Änderungen untenvorfen ist, indem eines oder mehrere der Bestimmungselemente des Sehwingungskreises-Induk- tivität, Kapazität, Dämpfung-einem äusseren Einfluss ausgesetzt sind.
Meistens ist es am zweckmässigsten, als veränderliches Schaltelement einen Plattenkondensator, dessen eine Belegung als bewegliche Membrane, die andere Belegung als feststehende Elektrode ausgebildet ist, zu verwenden. Dient als bewegliche Membrane eine dünne Metallfolie, welche auf geringe Schwankungen des Luftdruckes anspricht, so stellt der veränderliche Plattenkondensator ein Kondensatormikrophon oder etwa einen Gasdruckmesser für geringe Druckunterschiede dar. Es lassen sich Schalldosen für Schallplatten, Iusikinstrumentensaiten, Tonräder usw. ebenfalls nach dem Prinzip des veränderlichen Kondensators bauen, so dass jede mechanische Bewegung in Kapazitätsänderung umgesetzt werden kann.
Bei Sicherheit-, Alarm-und Signalanlagen sowie bei Zähl-und Sortiereinrichtungen kann als Signalgeber auch ein durch äussere Einwirkungen veränderbarer Kondensator zur Verwendung gelangen. Bei Fernsteuerungen kann das Kommando auf dieselbe Weise gegeben werden. Bei Messungen von Formänderungen, Verlagerungen, Kräften, Geschwindigkeiten usw. lassen sich die Mess-
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werte leicht in entsprechende Kapazitätsänderungen umsetzen. Die sich in der erfindungsgemässen Einrichtung ergebende Änderung des Anodengleichstromes kann nach bekannten Verfahren in die erforderliche Energieform umgewandelt werden.
Die Fortleitung im Falle der Fernmessung usw. kann mit Gleichstrom oder Wechselstrom beliebiger Frequenz erfolgen, nachdem die ursprüngliche Messfrequenz durch Frequenzvervielfachung, Demultiplikation (Frequenzdivision) oder auf Grund des Überlagerungsprinzips in die gewünschte Frequenz umgeformt worden ist. Der Ruhestrom im Anodenkreis kann nach bekannten Kompensations-oder Gegentaktschaltungen eliminiert werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zur Umwandlung der Änderungen einer Frequenz (Frequenz einer Schwingung oder Eigenfrequenz eines Schwingungskreises oder beider) in Stromänderungen, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Mischrohr und einen an ein Gitter derselben unmittelbar oder mittelbar angeschlossenen Schwingungskreis konstanter oder veränderlicher Eigenfrequenz enthält und dass dieser Schwingungskreis von der an ein anderes Gitter der Röhre angelegten unmodulierten oder frequenzmodulierten Wechselspannung vorzugsweise höherer Frequenz erregt wird.