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Verfahren und Einrichtung zum störungsfreien Empfang elektrischer Wellen.
Es ist bekannt, beim Empfang elektrischer Wellen zu Störbefreiungszwecken in ein und demselben Kreis einerseits die Summe aus Signal und Störzeiehen und anderseits die Störzeiehen allein derart zur Gegenwirkung zu bringen, dass letztere geschwächt werden. Ferner wurde vorgeschlagen, nicht unmittelbar diese Schwingungen, sondern von ihnen durch Frequenzverwandlung abgeleitete Schwingungen zur gewünschten Gegenwirkung zu bringen. Alle bekannten Verfahren und Schaltungen dieser Art bedingen eine Verstimmung zwischen jenem Kreis, der sowohl das Signal als auch die Störzeichen, und jenem Kreis, der nur die Störzeichen empfängt.
Dieser Frequenzunterschied besteht auch nach etwaiger Verwandlung der Frequenzen und hat zur Folge, dass die störmungsunterdrückende Gegenschaltung unvollkommen wirkt.
Durch die vorliegende Erfindung gelingt es nun, eine vollkommene Störungsunterdrückung durch Gegenschaltung zu erzielen, indem durch Anwendung des sogenannten Verfahrens der ,,Modulations- Übertragung auf eine Ortsschwingung fester Frequenz"Schwingungen gleicher Frequenz in störungs- unterdrückende Gegenwirkung gebracht werden. Das erfindungsgemässe Verfahren besteht also darin, dass auf zwei unabhängigen Wegen einerseits Empfangszeichen und Störzeichen, anderseits nur Störzeichen nach der Methode der Modulationsübertragung in Schwingungen der Ortsfrequenz verwandelt werden, wobei eine gegenseitige Schwächung bzw. Aufhebung der Störkomponenten dieser beiden Schwingungen durch gegenphasige Aufnahme derselben in einem gemeinsamen Ausgangskreis herbeigeführt wird.
Die Methode der Übertragung der Modulation einer ankommenden Schwingung beliebiger Frequenz auf eine beliebige Ortsschwingung fester Frequenz kann so ausgeführt werden, wie dies im Patent Nr. 142722 beschrieben ist. Demnach kann die Frequenzumwandlung durch Ausnutzung der Krümmung einer Röhreneharakteristik (Krümmung der Anoden-oder der Gitterstromcharakteristik) erfolgen, indem einer Elektrode der Röhre die Summe S sin Q t + H sin ru t der S (hwingung des ankommenden Signals und der Ortsschwingung aufgedrückt wird.
Zum selben Ergebnis kommt man auch, wenn man die beiden Schwingungen 8 sin Q t und H sin Q) t zwei verschiedenen Elektroden ein und derselben Röhre zuführt, wie dies gleichfalls in dem erwähnten Patent angegeben ist.
In der Zeichnung gibt Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel für eine Einrichtung, die nach dieser Methode arbeitet, u. zw. ist eine Dreigitterröhre dargestellt mit einem Steuergitter 1, einem Schirmgitter 2 und einer Unterdrückerelektrode. 3 (Suppressor"). Die ankommende Welle, also das Empfangszeichen, wird über den Kreis A dem Gitter 1 zugeführt, welches mittels der Spannungsquelle B eine solehe negative Vorspannung erhält, dass der gewünschte Arbeitsbereich auf der Krümmung der Anodeneharakteristik erreicht wird. Das Gitter 3 wird über seinen Gitterkreis durch eine lose Kopplung mit dem Anodenkreis. die in der Figur bei C angedeutet ist, mit der Ortsfrequenz ru zum Selbstschwingen gebracht.
Die Schwin-
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auf die Frequenz ru abgestimmten Kreis E eine Spannung J2 sin (o t entnehmen, welche die feste Frequenz ro und die Modulation des Empfangszeichens besitzt.
Um nun das Wesen der vorliegenden Erfindung an einem Ausführungsbeispiel zu erläutern, ist in Fig. 2 eine Schaltung mit zwei symmetrisch angeordneten Röhren I und II dargestellt, wobei die Ver-
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wandtschaft dieser Schaltung mit jener der Fig. 1 durch gleiche Bezeichnung analoger Teile angedeutet ist. Es sei zunächst die Einwirkung einer Störung auf die Anordnung der Fig. 2 betrachtet. Allgemein gilt, dass eine Störung, die auf einen Kreis einwirkt, der die Eigenschwingungsfrequenz 9 besitzt, sich als eine Schwingung der Form Pe-a. I sin 9 t darstellt, wobei < x ein Dämpfungsdekrement bezeichnet.
Ist also an das Gitter 1 der Röhre I ein auf die Frequenz 9 abgestimmter Kreis angeschlossen, so wird dieser Kreis der Sitz einer Störschwingung Pss"' sin sin 9 t sein. Ist anderseits an das Gitter 1 der Röhre 11 ein auf die Frequenz 91 abgestimmter Kreis angeschlossen, wobei 91 zwar benachbart zu 9 ist, aber von dieser Frequenz doch genügend entfernt, um den auf 91 abgestimmten Kreis gegenüber Wellen der Frequenz 9 unempfindlich zu machen, so wird dieser auf 91 abgestimmte Kreis der Sitz einer Stör-
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Kreisen den gleichen Wert besitzt.
Werden diese Bedingungen eingehalten und wird beiden Röhren in gleicher Weise wie in Fig. 1 eine lokal erzeugte Schwingung der Frequenz CI) zugeführt, so erhält man in dem auf CI) abgestimmten und mit den Anodenkreisen beider Röhren gekoppelten Kreis, wenn diese Kopplung in einem der Anoden-
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dessen werden sich die Störeffekte, d. h. die Störschwingungen, im Ausgangskreis E gegenseitig aufheben.
Die ankommende Welle (Empfangszeichen) der Frequenz 9 wird dagegen bloss auf den Gitterkreis des
Gitters 1'der Röhre I einwirken, da nur dieser auf die Frequenz 9 abgestimmt ist, und wird auf den analogen, auf 91 abgestimmten Gitterkreis der Röhre II ohne Einfluss bleiben. Die ankommende Empfangswelle lässt daher wie im Fall der Fig. 1 im Ausgangskreis eine Schwingung der Form sin 9 t entstehen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum störungsfreien Empfang elektrischer Wellen, dadurch gekennzeichnet, dass auf zwei unabhängigen Wegen einerseits Empfangszeichen und Störzeichen, anderseits nur Störzeichen nach der Methode der Modulationsübertragung in Schwingungen der Ortsfrequenz verwandelt werden, wobei eine gegenseitige Schwächung bzw. Aufhebung der Störkomponenten dieser beiden Schwingungen durch gegenphasige Aufnahme derselben in einen gemeinsamen Ausgangskreis herbeigeführt wird.