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Verfahren zum Sehutze von an der Luft liegendem Holze gegen Lagerschäden.
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die durch Blaufäule, Lagerfäulnis und Insekten verursachten Schäden zählen.
Die auf die Rohware der genannten Industrien einwirkenden Lagerschäden haben einen besonders schädlichen Einfluss auf die Güte der veredelten Ware, gleichgültig ob diese aus gesägten Holzwaren,
Holzmasse oder Zündhölzern besteht. Bei grösserer Verbreitung von Lagerschäden kann die Rohwarc zur Veredelung vollständig unbrauchbar werden.
In dem Masse, wie sich die genannten Industrien vergrössert haben, ist auch der Bedarf an Roh- waren gestiegen. Gleichzeitig haben sich die Ansprüche des Käufers auf die Güte des Materials infolge der grossen Konkurrenz erhöht, so dass die Industrien die Forderungen an die Güte der Rohware wesent- lich verschärfen mussten. Überdies ist die Mehrzahl der Holzwarenindustrien aus dem Grund, um entweder reineres Rohmaterial zu erhalten, die Schwimmfähigkeit zu erhöhen oder um die Trocknung der Rohware zu erleichtern, in den letzten Jahren dazu übergegangen, das Abrinden im Walde vorzunehmen, was zur Folge hat, dass das Holz in noch höherem Masse für Lagerschäden empfänglich wird.
Das Zusammen- wirken der genannten Faktoren brachte den Industrien in der letzten Zeit ausserordentlich hohe jährliche
Verluste durch Lagerschäden.
Es sind schon viele Versuche zur Verhinderung dieser Schäden gemacht worden, ohne dass man jedoch bisher wirksame Mittel dazu gefunden hat. Man hat versucht, das geflösste Holz solange wie möglich im Wasser liegen zu lassen, entweder in schwimmenden oder auch bis zum Wassergrund hinab- reichenden Stössen, aber auch dabei lassen sich grosse Schäden nicht vermeiden. Infolge der Wirkung des Auftriebes liegen nämlich 20-25% der Holzmaste des schwimmenden Stosses oberhalb der Wasser- oberfläche in der Luft und noch mehr, je nach der Wassertiefe und der Stosshöhe, bei bis zum Boden reichenden Stössen, und dieses über der Wasserfläche an der Luft liegende Holz ist den Lagerschäden in gleichem Masse ausgesetzt wie am Land gelagertes Holz.
Das Holz muss in vielen Industrien im Laufe des Sommers jedenfalls ans Land geschafft werden, sei es, dass sich irn Wasser nicht genug Platz findet, sei es zwecks Trocknung oder auch, um ein Einfrieren zu verhindern. Daher findet man in nahezu allen
Holzwarenindustrien im Herbst grosse Holzlager an Land. Bei grösseren Industrien nehmen die Holz- lager Gebiete von mehreren Hektar bei einer Tiefe von 10-15 In ein.
Die Erfindung gibt ein vollkommen wirksames und wirtschaftlich durchführbares Verfahren
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Holz ist dabei sowohl Holz verstanden, das am Land gelagert ist, als auch die oberhalb der Wasseroberfläche liegenden Holzschichten von schwimmenden, oder auf dem Wassergrund aufgebauten Stössen.
Das Verfahren nach der Erfindung kennzeichnet sich im wesentlichen dadurch, dass das an der Luft liegende Holz unterbrochen oder praktisch ununterbrochen mit Wasser begossen wird. Unter praktisch ununterbrochen ist dabei auch eine zeitweise unterbrochene Wasserzufuhr verstanden, sofern nur das Holz die ganze Zeit über nass oder feucht gehalten wird.
Um das Verfahren wirksam durchzuführen, muss das Wasser in ausreichend grosser Menge und mit genügendem Druck und so gleichmässig verteilt zugeführt werden, dass jeder Teil des Holzstosses
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nass gehalten wird.
Die Zeichnung zeigt ein Beispiel für die Art der Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung.
Fig. 1 zeigt eine Ansicht eines am Lande gelagerten Holzstosses, der aus aneinanderliegenden und gleichlaufenden Reihen von beispielsweise 8-10 1n Höhe besteht. Fig. 2 stellt im Schnitt eine Einzelheit
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untereinander gleichlaufenden Stössen 2 gelagert. Quer zu diesen Reihen und in der Mitte oder ungefähr in der Mitte derselben ist eine Hauptleitung 3 angebracht, die an eine im Wasserlauf zweckentsprechend
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leitung 5 ab, die längs des Stosses auf beiden Seiten der Hauptleitung verläuft. In jeder Zweigleitung 5 sind in passenden Abständen Düsen 6 zum Auslassen und Verteilen des Wassers angebracht.
Fig. 2 zeigt ein solches Mundstück, dessen Ausbildung mit Rücksicht auf eine möglichst gleichmässige Wasserverteilung von Bedeutung ist, u. zw. nicht nur hinsichtlich der besprengten Fläche, sondern auch hinsichtlich der von jeder Düse gelieferten Wassermenge. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Verteilung am wirkungsvollsten vor sich geht, wenn das Wasser aus jedem Mundstück scheiben-oder schirmförmig
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laufende Strahlen sind zu vermeiden, weil dadurch eine gleichmässige Verteilung, besonders bei Wind, erschwert wird, wo die Strahlen in andere Richtungen abgelenkt werden.
Das in Fig. 2 gezeigte Mundstück ist daher in folgender Weise ausgebildet. Es besteht aus einer aussen mit Gewinde versehenen Hülse 6, die in einen von der Zweigleitung 5 abstehenden Ansatz 7 eingeschraubt ist. In der mittleren, verhältnismässig weiten Öffnung 8 der 11undstÜckhiilse 6 befindet sieh eine Spindel 9, die an ihrem unteren Ende mit einem mit der Hülse 6 fest verbundenen Teil 10 verbunden ist und nach oben bis ausserhalb der Öffnung 8 ragt. Auf das ausserhalb der Öffnung 8 sich befindende Ende der Spindel ibt eine Verteilerscheibe 11 aufgeschraubt. Diese ist an ihrer Unterseite nicht eben, sondern schwach konvex geformt.
Da das durch die Öffnung 8 gedrückte Wasser die konvexe Unter-
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gesteuert, wodurch die Verteilung gleichmässig und über die grösstmögliche Fläche um das Mundstück herum erfolgt. Die vom Mundstück abgegebene Wassermenge sowie deren Verteilung kann leicht durch Verschrauben der Verteilerscheibe nach oben oder unten auf der Spindel geregelt werden, wobei die
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Das beschriebene Mundstück kann selbstverständlich durch eine andere geeignete Vorrichtung zur Wasserverteilung ersetzt werden, ebenso wie zur Förderung des Wassers eine andere als die auf der Zeichnung angedeutete Anordnung verwendet werden kann. Wenn das Holz unterhalb eines Wasserfalles gelagert werden kann, kann das Wasser natürlich unmittelbar dem Wasserfall entnommen werden, so dass die Schwerkraft zur Verteilung ausgenutzt werden kann.
Falls das Holz in der obengenannten Weise entweder im Wasser schwimmend oder auf den Wassergnmd aufgebaut gelagert ist, kann das beschriebene Verfahren im wesentlichen in derselben Weise
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Das Holz kann anstatt nur von oben auch gleichzeitig von einer oder mehreren Stellen innerhalb des Stosses begossen werden, wobei natürlich der Stoss so aufgebaut werden muss, dass freie Räume zur Anbringung der Bewässerungsanordnung gebildet werden.
Bei Temperaturen unterhalb 2 C ist eine Behandlung des Holzes gemäss der Erfindung in der Regel nicht erforderlich.
Zwecks weitergehender Konservierung kann das Wasser geeignete Konservierungsmittel in gelöstem Zustande oder in anderer Form enthalten. Hiefür eignen sich besondere Arsenikverbindungen, Sublimat, organische Quecksilberverbindungen, Zinksalze, Mischungen von Fluoriden mit organischen Nitroverbindungen, Dinitrophenole oder deren Salze u. dgl.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Schutze von an der Luft liegendem Holz gegen Lagerschäden, dadurch gekennzeichnet, dass das Holz durch imunterbrochenes oder praktisch ununterbrochenes Berieseln mit Wasser in allen seinen Teilen dauernd derart nass gehalten wird, dass eine Pilzbildung verhindert wird.