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Selbsttätige Mittelpufferkupplung für Eisenbahnfahrzeuge.
Die Erfindung bezieht sich auf selbsttätige Mittelpufferkupplungen für Eisenbahnfahrzeuge der Bauart Willison und hat insbesondere zum Gegenstand die Verbesserung derjenigen Vorrichtung an einer solchen Kupplung, durch die der Verschlusskeil-dessen Aufgabe es ist, im Zusammenwirken mit dem Verschlusskeil des andern Kuppelkopfes, der sich mit dem der Betrachtung zugrunde liegenden im Kupplungseingriff befindet, den Kupplungsschluss zu sichern-in der Sperrstellung gehalten wird, die für die Lösung des Kupplungsschlusses Voraussetzung ist. Diese Vorrichtung wird daher als Sperrvorrichtung bezeichnet.
Es sind verschiedene Sperrvorrichtungen für die Willisonkupplung entwickelt worden, die aber noch in mancher Hinsicht gewisse Unzulänglichkeiten aufweisen, deren Beseitigung der Zweck der Erfindung ist.
Eine Sperrvorrichtung für eine Willisonkupplung, die in der deutschen Patentschrift Nr. 425618 beschrieben ist, besteht in der Anordnung eines seitlichen Ansatzes an dem Verschlusskeil, der bei der zur Aufhebung des Kupplungsschlusses erforderlichen Bewegung des Versehlusskeiles in einer Führungs- nut der Wandung des Kuppelkopfes gleitet und nach Beendigung dieser Bewegung in eine Rast tritt, wodurch der Verschlusskeil gehindert wird, ohne äusseren Anlass wieder nach vorn in die den Kupplung- schluss sichernde oder zur Herbeiführung erneuten Kupplungsschlusses erforderliche Stellung zu gleiten.
Diesen äusseren Anlass gibt der gegenseitige Anstoss der Stirnflächen der Verschlusskeile zweier Kuppelköpfe beim Kuppeln.
Diese bekannte Einrichtung lässt das Wiedernachvorngleiten des in der Lösestellung gesperrten Verschlusskeiles dann nicht zustande kommen, wenn der hiefür notwendige erwähnte äussere Anlass ausbleibt, d. h. wenn der Verschlusskeil in dem zwecks Eingriffes sich heranbewegenden Kuppelkopf sich ebenfalls in der Sperrstellung befindet.
Man hat daher eine andre verbesserte Sperrvorrichtung für den Versehlusskeil der Willisonkupplung entwickelt, bei der ein sperrklinkenartiger Teil in eine Rast des in die Lösestellung zurückbewegten Ver- schlusskeiles eingreift, wobei der sperrklinkenartige Teil einer Vorrichtung angehört, die mittels eines Langloehes auf einem im Kuppelkopfgehäuse befindlichen Zapfen aufgehängt ist und einen nach vorn ragenden Arm besitzt, der beim Kupplungsschluss durch einen Teil des Gegenkuppelkopfes berührt und in derjenigen Stellung gehalten wird, in der die Sperrung des willkürlich zurückgezogenen Verschluss- keiles erfolgt, so dass die Kupplungen auseinanderzugleiten vermögen.
Dadurch, dass beim Auseinandergleiten der Kupplungen die Wirkung des Gegenkopfes auf den erwähnten Arm der Sperrvorrichtung aufhört, wird dieser freigegeben, und der Verschlusskeil kann durch sein Gewicht nach vorn gleiten und die Sperrvorrichtung im Sinne des Aufhebens der Sperrung beeinflussen. Bei dieser Vorrichtung wird es als Nachteil empfunden, dass der erwähnte, an der Sperrvorrichtung angebrachte, nach vorn ragende Arm mit Rücksicht darauf, dass die Kuppelköpfe sich unter Umständen in sehr verschiedener Höhenlage befinden können, verhältnismässig lang ausgeführt werden muss und bei seiner Bewegung so weit aus dem Kuppelkopf heraustritt, dass hiedurch ernstliehe Störungen beim Betriebe der Kupplung auftreten können.
Die Sperrvorrichtung nach der Erfindung stimmt mit der letzterwähnten in wesentlichen Punkten insofern überein, als ein auf einem Bolzen schwenkbar aufgehängtes, etwa hakenförmiges Sperrglied mit einer Rast des Verschlusskeiles zusammenwirkt, um letzteren in der Lösestellung zu sperren ; jedoch
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Teil ersetzt, der das hakenförmige Sperrglied in gleicher Weise beeinflusst wie der bei der älteren Ausführungsform erwähnte besondere armartige Ansatz.
In der Zeichnung ist die Kupplung nach der Erfindung veranschaulicht.
Fig. 1 zeigt einen senkrechten Längsschnitt durch den mit der Vorrichtung nach der Erfindung ausgerüsteten Kuppelkopf, wobei die Seitenwand des Kuppelkopfes weggeschnitten ist und die im Inneren des Kuppelkopfes befindlichen beweglichen Teile in der Lage gezeigt sind, die sie bei nicht verbundenen Kupplungen einnehmen. Fig. 2 zeigt die Teile in der Lage, die sie bei in gegenseitigem Eingriff befindlichen Kupplungen einnehmen. Fig. 3 zeigt die Teile in der Sperrstellung, bei der der Ver- schlusskeil in die das Lösen zweier Kupplungen ermöglichende Lage zurückgenommen und in dieser gesperrt ist. Fig. 4 stellt einen waagrechten Längsschnitt durch einen Kuppelkopf dar, in den sich der Gegenkopf zwecks Herbeiführung des Kupplungsscl1lusses einzuschieben beginnt.
Fig. 5 zeigt die in der Fig. 4 veranschaulichten Teile bei Beendigung des Einschlüpfvorganges. Fig. 6 zeigt das Sperrglied in Ansicht. Fig. 7 zeigt den im Kupplungskopf verschiebbaren, das Sperrglied beeinflussenden Teil.
Fig. 8 zeigt den Längsschnitt durch zwei in Eingriff befindliche, unter Zugspannung stehende Kupplungen.
In dem bekannten Kuppelkopf 2, der auf der einen Seite die kleine Klaue 3, auf der andern die grosse Klaue 4 besitzt, befindet sich ein Hohlraum 5, der sich nach vorn bis zu der hinteren Begrenzungfläche 6 des zwischen den Klauen 3 und 4 befindlichen Raumes erstreckt. In dem Hohlraum 5, der eine schräg nach vorn geneigte untere Begrenzungsfläche besitzt, ist der der Willisonkupplung eigentümliche Verschlusskeil 7 angeordnet, der auf der schrägen Bodenfläche des Kuppelkopfes 2 verschiebbar ist. Er hat auf der der kleinen Klaue zugewendeten Seite eine Aussparung, in der sich ein flacher, scheibenförmiger Drehhebel S befindet, der auf dem Bolzen 13 befestigt ist.
Der Verschlusskeil 7 hat einen Schlitz 37, damit er sich durch den Bolzen 13 ungehindert nach hinten und aufwärts, nach vorn und abwärts bewegen kann.
Neben dem Verschlusskeil 7 befindet sich ein gegebenenfalls innerhalb besonderer Führungsflächen, die parallel zur schrägen Bodenfläche des Kuppelkopfes verlaufen können, verschiebbarer, flacher, scheibenförmiger Teil 10, der einen blockartigen, nach der Seite der grossen Klaue hin gelegenen Ansatz 21 besitzt.
Der Ansatz kann sich bei der Rückwärts-und Aufwärtsversehiebung des Teiles 10 in einen entsprechend gestalteten Hohlraum 22 des Kuppelkopfes hineinlegen.
Der Teil 10 hat die Aufgabe, während des Kupplungsschlusses und solange dieser besteht, das etwa hakenförmige Sperrglied 9 in jener Lage zu halten, bei der ein an diesem Teil angebrachter sperrklinkenartiger Teil 16 mit der Fläche 17 einer Rast im hinteren Teil des Verschlusskeiles 7 zusammenzuwirken vermag und den Verschlusskeil 7 in der hinteren, oberen Lage festhält, wenn dieser in bekannter Weise durch Drehung des Drehhebels 8 entgegengesetzt der Uhrzeigerbewegung in die für die Lösung des Kupplungsschlusses notwendige Sperrstellung gebracht worden ist.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung nach der Erfindung ist die folgende :
In der Stellung der Kupplungsbereitschaft nehmen die Teile die in Fig. 1 gezeichnete Lage ein.
Der Verschlusskeil 7 befindet sich in seiner tiefsten und vordersten Stellung. Der Führungsansatz 28 des Yerschlusskeiles 7 legt sich mit seiner Stirnfläche an die vordere Begrenzungsfläche eines im Boden des Kuppelkopfes befindlichen Führungsschlitzes 29 an und legt damit die Stellung des Verschlusskeiles 7 fest. Der neben dem Verschlusskeil 7 befindliche Teil 10 befindet sich gleichfalls in seiner vorderen und tiefsten Stellung, die durch die hintere Begrenzung des den Bolzen 13 umfassenden Langloches 20 (Fig. 2) festgelegt ist. Das hakenförmige Sperrglied 9 nimmt infolge seiner Schwerpunktslage die in Fig. 1 dargestellte Stellung ein, bei der sich der untere, aus einem Längsschlitz im Gehäuseboden herausragende Teil desselben an die hintere Schmalseite des Teiles 10 anlegt (Fig. 1).
Dringt nun in die Maulöffnung des Kuppelkopfes die kleine Klaue des Gegenkopfes 2' (Fig. 4) ein, so schiebt diese-wenn die gegenseitige Stellung der Kuppelköpfe dies bedingt-zunächst den Verschlusskeil 7 zurück. Die Rückwärtsverschiebung
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Klaue 3'des Gegenkopfes sich nicht seitlich an den Teil 10 anlegen kann. Sodann legt sich die kleine Klaue 3'des Gegenkopfes vor den verschiebbaren Teil 10 des Kuppelkopfes 2, der ebenfalls zurückgedrängt wird. Hiebei nimmt er die in den Fig. 2,3 und 5 dargestellte Lage ein, in der er das Sperrglied 9 aus der in Fig. 1 gezeichneten Stellung in diejenige nach den Fig. 2 und 3 zurückdrängt, indem sich die Fläche 24 des Teiles 10 gegen die Fläche 18 des Sperrgliedes 9 legt.
Der blockartige seitliche Ansatz 21 des Teiles 10 ist so breit, dass bei in Eingriff befindlichen Kupplungen ein Teil seiner Stirnfläche vor der Stirnfläche der kleinen Klaue des Gegenkopfes liegt, wie dies aus Fig. 5 zu entnehmen ist. hiedurch wedeln Lagenveränderungen der Teile 10 und der Sperrglieder 9 bei den Erschütterungen durch die Fahrt verhütet.
Infolge der Drehbewegung, die das Sperrglied 9 hiebei um den Bolzen 15 auszuführen gezwungen ist, gelangt der Ansatz 16 des Sperrgliedes 9 in die in Fig. 2 gezeichnete Lage. Wenn jetzt zwecks Lösens der Kupplung der Verschlusskeil 7 mittels des Drehhebels 8 in bekannter Weise in die Sperrstellung zurückbewegt wird, so legt sich der sperrklinkenartige Ansatz 16 vor die Fläche 17 der Aussparung des Verschlusskeiles 7 und hält diesen fest, solange der verschiebbare Teil 10 durch die kleine Klaue des Gegenkopfes am Vorwärtsgleiten gehindert wird.
Da auf den letzteren nur der Druck der kleinen Klaue des Gegenkopfes im Sinne der Aufrechterhaltung seiner beschriebenen Stellung wirkt, so müssen die Teile, wenn die Kuppelköpfe ausser Eingriff geraten, sogleich wieder in ihre in Fig. 1 gezeichnete Lage zurückkehren, wobei sich
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das Sperrglied 9 wieder aus der Lage nach Fig. 2 bzw. Fig. 3 in diejenige nach Fig. 1 zurückdreht. Diese Drehung erfolgt mit Rüeksicht auf die in Fig. 1 veranschaulichte Aufhängung unter der Wirkung der Schwerkraft. Das Sperrglied 9 übt dabei noch eine Druckkraft auf den Teil 10 aus und unterstützt damit die auf den Teil 10 wirkende Schwerkraft bei ihrer Aufgabe, diesen Teil wieder in die Normallage zu bringen.
Ist der Verschlusskeil 7 bei im gegenseitigen Eingriff befindlichen Kupplungen versehentlich in die Lösestellung gebracht und in dieser gesperrt worden, so kann die Entsperrung dadurch herbeigeführt werden, dass man das Sperrglied 9 mittels seines aus einem parallel zum Schlitz 29 angeordneten Schlitz des Kuppelkopfes 2 herausragenden Teiles anhebt. Dabei tritt der sperrnasenartige Teil 16 aus der Rast des Verschlusskeiles 7 heraus, und dieser gleitet nach vorn in die Stellung für Kupplungsschlnss, ohne dass sich der Teil 10 zu verschieben braucht oder dies auch nur kann.
Das Einfallen des sperrnasenartigen Teiles 16 am Sperrglied 9 in die Rast des Verschlusskeiles 7 setzt ebenfalls voraus, dass das Sperrglied 9 durch den Verschlusskeil 7 bei dessen Rückbewegung angehoben wird und sich beim Niederfallen mit dem Teil 16 in die Rast des Verschlusskeiles 7 legt.
Erschütterungen während der Fahrt vermögen den in die Sperrstellung gebrachten Verschluss- keil 7 nicht aus dieser Stellung zu bringen (man denke an den Betrieb auf dem Ablaufberg), weil der Teil 10 das Sperrglied 9 in der Sperrstellung (Fig. 3) hält, solange die Kupplungen in Eingriff sind und die den Verschlusskeil 7 in der Sperrstellung haltende Fläche des sperrnasenartigen Teiles 16 am Sperrgliede 9 der Richtung der Bewegung des Verschlusskeiles 7, die dieser beim Vorwärtsgleiten ausführen muss, gegenüber nach rückwärts geneigt ist.
Höhenunterschiede in der Stellung zweier zum Eingriff zu bringender Kupplungen vermögen das Zustandekommen der Wirkung der Sperrvorrichtungsteile nicht zu beein- träehtigen, weil der blockartige seitliche Ansatz 21 am verschiebbaren Teil 10 genügend hoch ausgeführt ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Selbsttätige Mittelpufferkupplung für Eisenbahnfahrzeuge mit zur Übertragung der Stossund Zugkräfte dienenden Klauen und einem im Innern des Kuppelkopfes längsverschiebbaren, durch die Schwerkraft in die den Kupplungsschluss sichernde Lage geführten und in dieser gehaltenen Verschluss- keil und einer Sperrvorrichtung, um den in die Stellung für das Lösen der Kupplung gebrachten Ver- schlusskeil in dieser zu halten, bis das Auseinanderziehen der Kupplungen durchgeführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrvorrichtung (9) als ein im Kuppelkopf schwenkbar und in senkrechter Richtung verschiebbares Glied ausgeführt ist, das im Bewegungsbereich eines neben dem Verschlusskeil (7) befindlichen verschiebbaren Teiles (10)
angeordnet ist und durch die beim Kuppeln in den Kuppelkopf eindringenden Teile des Gegenkopfes unter Vermittlung des verschiebbaren Teiles (10) in eine Lage gebracht wird, in der ein an ihm befindlicher, in den Bewegungsbereich des Verschlusskeiles (7) hineinragender sperrnasenartiger Ansatz (16) in eine am Verschlusskeil (7) befindliche Rast (17) einzufallen vermag, wenn dieser in die Lösestellung zurückgeführt wird.