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Kotfänger an Rädern von Fahrzeugen.
Die Ubelstände, die sich bei Fahrzeugen, insbesondere Automobilen, beim Vorbeifahren auf zufolge schlechten Wetters mit Kot bedeckten oder Übermässig besprengten Strassen ergeben, sind bekannt ; sie sind darauf zurückzuführen, dass die Wagen durch Kotlachen fahren oder zufolge der Unebenheiten der Strasse in die Höhe geschleudert werden und dabei den Schmutz oder das trübe Wasser zur Seite spritzen. Ein solches Wegschleudern von Kot oder schmutzigem Wasser findet mit um so grösserer Heftigkeit statt, je rascher sich das Fahrzeug bewegt, und beschmutzt dabei die Vorübergehenden oder die Fenster der am Wege stehenden Häuser.
Der den Gegenstand der Erfindung bildende Kotfänger soll die oben beschriebenen Übelstände vermeiden. D'e Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dar. Fig. 1 zeigt von vorne gesehen ein Rad eines Automobils mit dem Kotfänger gemäss der Erfindung. Fig. 2 ist eine
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heit im Schnitt nach il-11 der Fig. 2.
Im Mittelpunkt des Staubfängers 13 für die Radnabe 27 ist koaxial zur Radachse selbst ein Bolzen 14 angebracht. Mit diesem Bolzen in fester Verbindung ist ein innerer Ring 11 eines Kugellagers, Walzenlagers od. dgl. angeordnet. Auf dem losen äusseren Ring 12 dieses Lagers wird eine Vorrichtung angehängt, welche als Träger für den Kotfänger 20 dient.
Diese Vorrichtung besteht aus einem System von Hebeln 5, die gelenkig miteinander verbunden sind und ein Lenkerparallelogramm nach Art einer Nürnberger Schere bilden. Das obere Parallelogramm ist mit seinem oberen Gelenk an dem losen äusseren Ring 12 derart befestigt, dass der Ring selbst den Drehzapfen für das obere Parallelogramm bildet. Von den Innenzapfen. 3 bzw. 3'des Lenkerparallelogramms ist zumindest einer auf einem Gleitstück 25 angeordnet, welches hohl ist (Fig. 2) und über eine Lenkstange 1 geschoben, die mit ihrem oberen Ende am Aussenring 12 des Kugellagers befestigt ist.
Das Gleitstück 25 ist derartig angeordnet, dass es auf der Stange axial beweglich, jedoch nicht um die Achse selbst drehbar ist. Zwischen je zwei Aussendrehzapfen 24 des Lenkerparallelogramms sind Federn 7 angebracht, welche dazu dienen, die Parallelogramme in horizontaler Richtung stark ansein- anderzuziehen. Zu demselben Zweck können Federn oder analoge Mittel auch an anderen Punkten angebracht sein. Der eigentliche Kotfänger 20 wird bei 8 oder 9 gelenkig mit den Enden der Hebel 5 verbunden, die im unteren Teil ein halbes Lenkerparallelogramm bilden.
Das Ende, das bei 8 um einen Zapfen drehbar ist, ist mit einem Gleitstück 29 gelenkig verbunden, das an den Kotfänger angebracht ist, während das Ende 9 gelenkig mit einem Gleitstück 28 verbunden ist. Eines der Enden einer Stange 18 ist frei in eine Bohrung des FÜhrungsstÜckes 16 hineingesteckt, das am Kotfänger angebracht ist, während das andere Ende der Stange 18 mit Schraubengewinde versehen ist und in eine gleichfalls mit Sehraubengewinde versehene Öffnung eines Führungsstückes 15 eingeschraubt ist, das ebenfalls am Kotfänger 20 befestigt ist.
Die Stange 18 ist auch mit einem vierkantigen Bund 19 versehen, der einen Anschlag für das Zwischenstück 28 bildet, an welchem das untere Ende des Hebels 9 angelenkt ist und der auch als Widerlager für die Drehungen der Stange 18 dient.
Der eigentliche Kotfänger 20 (Fig. 2) kann auch im wesentlichen aus einer Zwinge bestehen, die aus zwei gekrümmten Backen gebildet sein kann, welche untereinander in beliebiger Weise, z. B. mittels Bolzen oder Schrauben, verbunden sind. Dies ist in der Zeichnung nicht dargestellt. Zwischen die Backen wird der eigentliche Kotfänger 17 eingepresst, der aus Leder, Gewebe, Kautschuk od. dgl. bestehen kann,
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oder auch, wie es in der Zeichnung dargestellt ist, aus Fransen von Kunstseide oder natürlicher Seide. zweckmässig von weicher Qualität. Das zuletztgenannte Material empfiehlt sieh wegen der Billigkeit und der leichten Auswechselbarkeit einzelner Teile desselben.
Um zu vermeiden, dass die Vorrichtung gegen die Pneumatik oder den Reifen des Rades gepresst wird, was zur Folge haben könnte, dass die ganze Vorrichtung mit in Rotation gezogen wird, sind Laufrollen 23 an der Backe gegenüber der Laufdecke angebracht, die, im Falle der Kotfänger an die Laufdecke oder den Reifen sich anlegt, zu rotieren beginnen und auf diese Weise verhindern, dass das Rad die Kotsehutzvorrichtung mit in Drehung nimmt. Die Stange 1 ist am unteren Ende mit Schraubengewinde versehen und an dieses Ende ist ein vierkantiger Bund 8 angesehraubt. Dies ermöglicht in Kom-
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der verschiedenen Räder, an die er angebracht werden soll, zu regeln.
Man kann, wenn man die Stange 18 um ihre Achse dreht, die Enden 8 und 9 des unteren Lenkerparallelogramms mehr oder weniger nähern und damit werden die Parallelogramme in andere Form gebracht und der angestrebte Zweck wird erreicht. Ausserdem wird, wenn man den Bund 2 bis gegen das untere Ende des Führungsstückes 25 dreht, das auf der Stange 1 gleitbar ist, diese Lage gesichert und ein fester Halt für den Kotschutz geschaffen. Es ist klar, dass man zur Formveränderung der Lenkerparallelogramme auch andere bekannte Mittel verwenden kann, welche sich aus der Praxis ergeben.
In einem Punkte, welcher diametral gegenüber jenem liegt, an dem die Stange 1 angelenkt ist, wird am äusseren Ring 12 des Kugellagers ein Rohr 22 angebracht, das gewöhnlich in vertikaler Verlängerung der Stange 1 liegt. Nahe der Befestigungsstelle besitzt das Rohr eine Öffnung 6. Eine Spiralfeder 4 ist von der unteren Seite des Kotflügels 10, der am Wagen angebracht ist, zur Befestigungsstelle des Rohres 22 gespannt.
Ein biegsamer Draht ist mit einem Ende an einen Hebel mit Handgriff befestigt (in der Zeichnung nicht dargestellt), der vom Wagenlenker betätigt wird, und nachdem der Draht die Spiralen der Feder 4 und die Höhlung des Rohres 22 durchsetzt hat, wird er durch die Öffnung 6 herausgeführt und mit dem andern Ende an einen der Bolzen 3 oder 3'der Lenkerparallelogramme befestigt.
Diese Anordnung dient dazu, dass der Führer den Kotschutz in die Höhe hebt und in eine gewisse Entfernung von der Erde bringt, sobald irgendein Hindernis im Weg ist, durch das er Schaden leiden könnte. Der Raum zwischen den Führungsstücken 28 und 16 ist derart berechnet, dass die gewünschte Betätigung erfolgen kann. Die Feder 4hat den Zweck, den Schwingungen der Kotschutzvorrichtung entgegpnzuwirkpn.
Kennzeichnend für den neuen Kotfänger ist das Merkmal, dass er infolge seiner Aufhängung, falls das Rad ein geringes Hindernis trifft, dieses gleichzeitig nimmt, während sich bei grossem Hindernis der Mittelpunkt des Rades nach oben verschiebt und dabei die ganze Kotschutzvorrichtung mit sich nimmt.
Selbstverständlich können Einzelheiten der Konstruktion abgeändert werden, ohne dass das Wesen der Erfindung dadurch geändert wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Kotfänger für Räder von Fahrzeugen, dadurch gekennzeichnet, dass der durch eine Klemmvorrichtung festgehaltene Kotfängerschirm vermittels eines gelenkartige Parallelogramme (nach Art eines Pantographen) bildenden Gestänges und das letztere selbst mit seinem Gelenk am äusseren Ringe eines Kugel-oder Rollenlagers aufgehängt sind, dessen innerer Ring mit einem gleichachsig an der Staubschutzkappe der Radnabe befestigten Zapfen starr verbunden ist.