Algorithmen wird heute eine ähnliche, wenn nicht sogar noch weiterreichende Macht bei der Herstellung von Öffentlichkeiten und Wirklichkeitskonstruktionen zugeschrieben wie dem Journalismus. Wir beobachten in den damit verbundenen... more
Algorithmen wird heute eine ähnliche, wenn nicht sogar noch weiterreichende Macht bei der Herstellung von Öffentlichkeiten und Wirklichkeitskonstruktionen zugeschrieben wie dem Journalismus. Wir beobachten in den damit verbundenen Debatten eine Reformulierung von Fragen, die bereits seit Jahrzehnten den Kern der Journalismusforschung ausmachen – Fragen nach der Bestimmung gesellschaftlicher Informationsgrundlagen und von Nachrichten, der Definition von Relevanz, nach (der Angemessenheit von) Selektionsentscheidungen, Objektivität und nach dem Verhältnis von Informations- und Medienangeboten zur ‘Realität’. Die (erkenntnistheoretische) Herausforderung, welche die Realität der (Massen-)Medien (für die Kommunikationswissenschaft) darstellt, wird also unter den neuen Vorzeichen gewandelter gesellschaftlicher Kommunikationsbedingungen wieder virulent. Wir betrachten die Debatte um die Bedeutung von Algorithmen für die Herstellung von Öffentlichkeit/Wirklichkeit mit den Beobachtungs- und Beschreibungsmöglichkeiten des Konstruktivismus und zeigen, dass professioneller Journalismus und algorithmisch erzeugte Informationen nicht als zwei voneinander getrennte Instanzen der Wirklichkeitskonstruktion zu begreifen sind, sondern als ineinander verstrickt und aufeinander bezogen. Durch die Sensibilisierung für die Kontingenz algorithmischer Wirklichkeitskonstruktion bezieht der Konstruktivismus zugleich eine kritische Position.
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Der Bericht stellt Ergebnisse einer Fallstudie beim Freitag und bei freitag.de vor, die im Rahmen eines Forschungsprojekts zur Rolle von Publikumsbeteiligung im professionellen, redaktionell organisierten Journalismus in Deutschland... more
Der Bericht stellt Ergebnisse einer Fallstudie beim Freitag und bei freitag.de vor, die im Rahmen eines Forschungsprojekts zur Rolle von Publikumsbeteiligung im professionellen, redaktionell organisierten Journalismus in Deutschland durchgeführt wurde. Auf Grundlage eines theoretisch-analytischen Modells, das Partizipation als Zusammenspiel von Inklusionsleistungen und Inklusionserwartungen auf Seiten des Journalismus und des Publikums versteht, werden Befunde aus qualitativen Interviews mit Redaktionsmitgliedern (n = 6) und Lesern bzw. Nutzern unterschiedlichen Aktivitätsgrads (n = 6) sowie aus standardisierten Befragungen von Redaktionsmitgliedern (n = 10) sowie von Nutzern von freitag.de (n = 344) vorgestellt. Auf journalistischer Seite kann so nachgezeichnet werden, dass für die vergleichsweise kleine Redaktion des Freitag Formen der Publikumsbeteiligung eine wichtige Rolle für das redaktionelle Selbstverständnis als "Debattenmedium" spielen und als Teil des "Mark...
Research Interests: Communication, Journalism, Digital Journalism, Civic Journalism, Online Journalism, and 15 moreAudience, Leser, Online Media, Federal Republic of Germany, Journalismus, Newspapers and online journalism, Kommunikationswissenschaft, Editor, Newspaper, Online Newspapers, Online news business models, Journalismusforschung, Kommunikation, Bundesrepublik Deutschland, and Beteiligung
Methodenkombinationen stehen auf der Liste der Qualitätsempfehlungen für die empirische Forschung ganz oben und gelten als Königsweg der Datenerhebung. Sie sollen instrumentenspezifische Verzerrungen ausgleichen, Perspektiven ergänzen und... more
Methodenkombinationen stehen auf der Liste der Qualitätsempfehlungen für die empirische Forschung ganz oben und gelten als Königsweg der Datenerhebung. Sie sollen instrumentenspezifische Verzerrungen ausgleichen, Perspektiven ergänzen und vertiefen ...
The meaning, value, and organization of privacy are associated with the cultural, normative, and social disposition of a society. Therefore, the distinction and relationship between private and public is in constant transformation (see... more
The meaning, value, and organization of privacy are associated with the cultural, normative, and social disposition of a society. Therefore, the distinction and relationship between private and public is in constant transformation (see eg, Westin 2003, p. 434). It is these ...
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Zusammenfassung?? Der vorliegende Beitrag besch? ftigt sich mit den durch Crossmedia-Strategien be-und gef? rderten Formen medialer Entgrenzungen zwischen Print-, TV-und Online-Medien. Die empirische Analyse basiert auf einem inter-und... more
Zusammenfassung?? Der vorliegende Beitrag besch? ftigt sich mit den durch Crossmedia-Strategien be-und gef? rderten Formen medialer Entgrenzungen zwischen Print-, TV-und Online-Medien. Die empirische Analyse basiert auf einem inter-und intramedi? ren ...
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The audience has always been an important reference for journalism although, under mass media conditions, it remained an ‘‘operative fiction’’ for its practitioners, reflecting a clear distinction between sender and recipients. Recent... more
The audience has always been an important reference for journalism although, under mass media conditions, it remained an ‘‘operative fiction’’ for its practitioners, reflecting a clear distinction between sender and recipients. Recent shifts in mediated communication towards networked public spheres and the increasing implementation of participatory features force media organizations, journalists and scholars alike to rethink the journalismaudience relationship. We introduce the concept of audience inclusion in journalism, to provide an analytical framework to investigate the relationship between journalists and (their) audience. The article presents the results of a multi-method case study of the German television newscast ‘‘Tagesschau’’ and its online platform tagesschau.de, and compares the attitudes of journalists and audience members towards the role of journalists, the relevance of participatory functions, the motivations for participation, and their general assessment of audience participation. By and large we find congruence between journalists’ and users’ expectations towards audience participation in news journalism. However, there is notable disagreement regarding the (assumed) motivations of users for participating at ‘‘Tagesschau’’.
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Current technological, organizational and institutional changes fundamentally alter the relationship between journalism and its audience – with consequences not only for journalistic practice, but also for theoretical and methodological... more
Current technological, organizational and institutional changes fundamentally alter the relationship between journalism and its audience – with consequences not only for journalistic practice, but also for theoretical and methodological issues of media research. After briefly recounting three perspectives on the audience, the paper outlines key aspects of the sociological theory of inclusion and explicates them in a novel and comprehensive
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Algorithmen wird heute eine ähnliche, wenn nicht sogar noch weiterreichende Macht bei der Herstellung von Öffentlichkeiten und Wirklichkeitskonstruktionen zugeschrieben wie dem Journalismus. Wir beobachten in den damit verbundenen... more
Algorithmen wird heute eine ähnliche, wenn nicht sogar noch weiterreichende Macht bei der Herstellung von Öffentlichkeiten und Wirklichkeitskonstruktionen zugeschrieben wie dem Journalismus. Wir beobachten in den damit verbundenen Debatten eine Reformulierung von Fragen, die bereits seit Jahrzehnten den Kern der Journalismusforschung ausmachen – Fra-gen nach der Bestimmung gesellschaftlicher Informationsgrundlagen und von Nachrichten, der Definition von Relevanz, nach (der Angemessenheit von) Selektionsentscheidungen, Ob-jektivität und nach dem Verhältnis von Informations-und Medienangeboten zur 'Realität'. Die (erkenntnistheoretische) Herausforderung, welche die Realität der (Massen-)Medien (für die Kommunikationswissenschaft) darstellt, wird also unter den neuen Vorzeichen gewandel-ter gesellschaftlicher Kommunikationsbedingungen wieder virulent. Wir betrachten die De-batte um die Bedeutung von Algorithmen für die Herstellung von Öffentlichkeit/Wirklichkeit mit den Beobachtungs-und Beschreibungsmöglichkeiten des Konstruktivismus und zeigen, dass professioneller Journalismus und algorithmisch erzeugte Informationen nicht als zwei voneinander getrennte Instanzen der Wirklichkeitskonstruktion zu begreifen sind, sondern als ineinander verstrickt und aufeinander bezogen. Durch die Sensibilisierung für die Kontingenz algorithmischer Wirklichkeitskonstruktion bezieht der Konstruktivismus zugleich eine kriti-sche Position.