Intertextualität

This article draws upon a reader-response and canonical-hermeneutical perspective in order to analyze the manner in which 2 Sam 22 and Ps 18 are embedded in their respective literary contexts. Psalm 18’s superscription functions both to guide the interpretation of the following psalm as well as evoke its “Doppelgänger” in 2 Sam 22 (and “behind” it the Song of Moses in Deut 32,1-43). It not only contains a prayer articulated in a situation of distress, as a song of thanksgiving it also retrospectively witnesses to divine acts of salvation that have an abiding validity. This analysis demonstrates that the intertextual reading of biblical texts as a significant moment of the “canon” is not a secondary imposition upon these texts from the outside.

Die an interkulturellen Fragestellungen interessierten Literaturwissenschaften arbeiten bislang überwiegend gegenwartszentriert. Im aktuellen Theoriediskurs wird jedoch häufiger darauf hingewiesen, dass eine Beschränkung der Interkulturalitätsforschung auf rezente Globalisierungsphänomene zu kurz gegriffen ist und die Notwendigkeit einer Historisierung besteht. In diesem Sinne unternimmt der Band einen Vorstoß zur Erweiterung des Forschungsfeldes im Zeichen des Diachron-Geschichtlichen und erreicht damit eine signifikante Komplexitätssteigerung des häufig zu undifferenziert gedachten Interkulturalitätsbegriffs.

Intertextuelle Verweise, so die These dieser Arbeit, dienen in Uwe Timms erstem Roman Heißer Sommer als Marker für Gefühle; als Hinweise für eine politische (Neu-)Ausrichtung und für einen kulturellen Selbstanspruch des Protagonisten. Damit deckt sich ihre Verwendung mit der, die in der Popliteratur vorzufinden ist. Kann Heißer Sommer also als Pop-Roman gelesen werden?

(Seminararbeit aus dem Jahr 2013, vorgelegt an der Universität Kassel)

(Zus. mit Svenja Frank): Felicitas Hoppe als Erzählerin zwischen Tradition und Transmoderne. Eine Einführung. In: Ehrliche Erfindungen. Felicitas Hoppe als Erzählerin zwischen Tradition und Transmoderne. Hrsg. von Svenja Frank und Julia Ilgner. Bielefeld: Transcript 2017 (Lettre), S. 15–41.

Rolf Schneider gehörte zu jenen DDR-Schriftstellern, deren Romane um 1970 überwiegend in der Bundesrepublik herauskamen. Auch war er Teil der Gruppe von Autoren, die von 1978 bis 1981 langfristige Visa erhielten und zwischen Ost- und Westdeutschland hin- und herpendelten. Es ist anzunehmen, dass der Umstand, gleichsam zwischen den Stühlen zu sitzen, Schneiders Autorschaft in hohem Maß bedingte. Damit ist zugleich die Frage aufgeworfen, in welcher Weise dies der Fall war. Im Beitrag soll dem anhand der 1965 erschienenen Erzählung „Metamorphosen" nachgegangen werden. Sie bietet sich hier deshalb als Textgrundlage an, da sie eine intertextuelle Relation zu „Die Verwandlung" von Franz Kafka aufweist, dessen Werk von den Kulturfunktionären der DDR bis in die 70er Jahre hinein abgelehnt und aus dem offiziellen „Erbe“-Kanon ausgeschlossen wurde. Vor diesem Hintergrund ist davon auszugehen, dass die in „Metamorphosen" enthaltenen Anspielungen auf den Kafka-Text Schneider zur Inszenierung seiner regimekritischen Autorschaft dienten. Wie dies im Einzelnen aussah, ist Gegenstand der Untersuchung, die sich den intertextuellen Bezügen von verschiedenen Seiten annähern wird, um so die Aspekte zu beleuchten, die für die literarische Selbstdarstellung Schneiders maßgeblich sind.

Expanding on previous work, this chapter shows the close connection between Deut 13 and the Neo-Assyrian treaty tradition. It shows how the “canon-formula” of Deut 13:1 belongs in its context and does not represent a secondary addition, as many scholars have recently claimed. Contrary to what is widely held, Deut 4:2 reworks Deut 13:1, rather than serving as its literary source. The increasing tendency of many scholars to construct a “covenant theology” stratum in the legal corpus, dated to the post-exilic period and regarded as a secondary legalizing development from an assumed non-nomistic, pre-exilic Israelite religion is challenged. The important recent discovery of a display copy of a version of Esarhaddon’s loyalty oath in the temple cella at Tel Tayinat is discussed extensively.

Keywords:

Kanonformel, Bundestheologische Redaktion, Bundestheologie, Tel Tayinat, Esarhaddon, VTE, Treueid, Asarhaddon, Dtn 13,1; Dtn 4,2; Juha Pakkala; Eckart Otto; Erbefolgevertrag; Dtn 28; neuassyrischen; neuassyrien; Deuteronomium; Gesetzeskorpus; Loyalitätseid; Timo Veijola; Intertextualität; Julius Wellhausen; „Seidels Gesetz“; Vergesetz¬lichung; Verbindung zwischen Religion und Gesetz; tuppi adê; Tempelrolle; Bund; canon formula; covenant theology redaction, Seidel’s Law; Vassal Treaty of Esarhaddon; Deut 13:1; Deut 4:2; Neo-Assyria; legal corpus; intertextuality; Seidel’s Law; Temple Scroll; relation between law and religion; covenant; treaty.

Die vorliegende Arbeit behandelt die Thematik der Funktion der Intertextualität in der Literatur von Jorge Volpi. Im Zentrum steht dabei einen Vergleichung zwischen dem germanischen Mythos „Parsifal” – aufgenommen und
popularisiert von Richard Wagner im 19. Jahrhundert – und der Geschichte, dass Volpi in seinem Das Klingsor-Paradox entwickelte. Ein geeigneter Ansatz dafür ist die Theorie des Dialogs im Roman, die von dem Russen Michail Michailowitsch
Bachtin (1895-1957) geprägt wurde

Wiewohl die zeitgenössische und auch die spätere Kritik es dem Autor eher übel nahm, hat es E.T.A. Hoffmann nie geleugnet, dass sein kleiner Erzählzyklus, Die Abenteuer der Sylvester-Nacht und sein eigentliches Kernstück, die Erzählung Das verlorene Spiegelbild von Chamissos Peter Schlemihls wundersame Geschichte inspiriert waren. Noch mehr, er hat Schlemihl in der mit Die Gesellschaft im Keller überschriebenen Rahmenhandlung persönlich auftreten lassen und ihm in Rahmen und Binnenerzählung sogar zwei Doppelgänger, Erasmus Spikher und den General Suwarow beigegeben, den Verkauf des Schattens um den des Spiegelbildes ersetzt und die Motivation des Handels in den Bereich des Erotischen verlegt. Diese Transformationstradition wird zum Teil in dem von Jules Barbier und Michel Carre erstelltem Libretto zu Jacques Offenbachs Oper Hoffmanns Erzählungen weitergeführt. Offensichtlich von einer biographischen Deutungstradition inspiriert, wird Hoffmann zum Held der Oper, der durch den fiktiven Freund Niklas begleitet in den einzelnen Aufzügen in der Rolle seiner literarischen Figuren jeweils eine durch seinen bösen Gegenspieler vereitelte unglückliche Liebe erlebt. Im zweiten Aufzug, die auf der Erzählung Die Abenteuer der Sylvester-Nacht basiert, schlüpft er in die Rolle von Erasmus Spikher, während Schlemihl ihm zum Nebenbuhler gemacht wird. Der geplante Beitrag setzt sich zum Ziel die Zahlreichen Fäden, die Hoffmanns Erzählung mit dem Prätext von Chamisso und mit dem Nachfolgetext der Opernlibretto verbinden und zugleich die selbstreferierenden Intertextuellen Verweise innerhalb Hoffmanns literarischem Werk zu beschreiben, mit besonderer Beachtung der dadurch erfolgten Akzentverlegungen.