Das Erhabene

This paper (in German) argues Edmund Burke's Idea of sublime (das Erhabene) with comparing the landscape paintings in the 18th and 19th centuries. It is published in the report of The Institutional Program for Young Researcher Overseas Visits, Kobe University.

Was haben ein Western-Film und ein Science-Fiction-Film gemein? Auf den ersten Blick scheinbar nichts. Beide operieren mit komplett unterschiedlichen Topoi: Der Western mit Cow- boys, Pferden und dem Wilden Westen, Science-Fiction hingegen mit Astronaut*innen, Raum- schiffen und dem Weltraum. Und doch bestehen mehr Gemeinsamkeiten, als der Schein trügt. Ikonographisch wie auch erzählerisch evozieren US-amerikanische Science-Fiction-Filme wie THE MARTIAN (Ridley Scott, US 2015) und INTERSTELLAR (Christopher Nolan, US 2014) das ursprünglich dem Western intrinsische Frontier-Narrativ. Ziel dieser Arbeit ist es daher, zu untersuchen, in welchem Ausmass der Frontier-Mythos auch in Science-Fiction implementiert wird. Wie wird in THE MARTIAN und INTERSTELLAR die an den Western-Mythos angelehnte Weltraumeroberung narrativ als auch ästhetisch dargestellt und welches Verhältnis zwischen Mensch und Kosmos wird dadurch etabliert?

O autor analisa a relação entre a arte e a representação da dor partindo de uma tese central: a arte desde o romantismo tendeu cada vez mais para a apresentação do “real” enquanto aquilo que escapa ao simbólico. A arte vincula-se cada vez mais a uma apresentação (e não mais à representação) do momento violento constitutivo do ser humano. Na contemporaneidade, o autor detecta três modalidades dessa arte de apresentar a dor: a que parte de uma abordagem ética da memória (como em Anselm Kiefer e Claude Lanzmann), a que radicaliza o olhar estético inaugurado no século XVIII (como em Francis Bacon) e a que leva às últimas conseqüências a noção de arte abjeta (como em Andres Serrano). O autor destaca ainda a importância dos conceitos de sublime e de escritura (indexical) do corpo para se compreender essa nova modalidade da arte da dor, bem como a sua relação estrutural com a fotografia.

The present paper analyses the existing relations between art and representation of pain, ta- king as central thesis the idea that, since romanticism, art has increasingly tended to a presen- tation of the “real”, understood as that what escapes our power to symbolise. Art bonds itself more and more to presentation (instead of representation) of the constitutive violent moment of human being. Throughout the article, the author describes three modalities of the art of presenting pain in contempo- rary culture: one that draws from an ethic approach of me- mory (as in Anselm Kiefer and Claude Lanzmann), one that radicalises the aesthetic gaze inaugurated in the Eighteenth century (as Francis Bacon), and one that takes abject art to its ultimate consequences (as does Andres Serrano). The author also point out the importance of concepts such as the sublime and (indexal) body writing to under- stand this new modality of the art of pain, as well as its struc- tural relation to photography.

L’auteur analyse le rapport entre l’art et la représentation de la douleur à partir d’une thèse cen- trale: depuis le romantisme l’art tend de plus en plus vers la pré- sentation du « réel » comme quelque chose qui échappe au symbolique. L’art se lie toujours plus à une présentation (et non à la représentation) des moments violents qui constituent l’être humain. L’auteur détecte trois modalités dont l’art se sert pour présenter la douleur dans le monde contemporain : celle qui part d’une approche éthique de la mémoire (comme chez Anselm Kiefer et Claude Lanzmann), celle qui radicalise le regard esthétique inauguré au XVIIIe. siècle (comme chez Francis Ba- con) et celle qui porte la notion de l’art abjecte à ses dernières conséquences (comme chez An- dres Serrano). L’auteur met en- core en relief l’importance des concepts de sublime et d’écriture (indexée) du corps pour que l’on puisse comprendre cette nou- velle modalité de l’art de la dou- leur aussi bien que son rapport structural à la photographie.

Der Aufsatz untersucht 1. den Gefühlscharakter und 2. die räumliche Dimension der Erfahrung des Erhabenen im Ausgang von Kants Kritik der Urteilskraft. Der Begriff der „Stimmung“ taucht bei Kant als Beschreibung des Zusammenspiels der Erkenntniskräfte in der Erfahrung des Schönen auf und auch das Erhabene wird als „Gemütsstimmung“ gekennzeichnet. Diese erhabene Stimmung wird von Kant jedoch im Subjekt „verortet“, obgleich er bestimmte Landschaftsformationen als besonders geeignete Erfahrungsanlässe auszeichnet. Im Folgenden wird herausgearbeitet, dass sowohl in der Analyse des Mathematisch-Erhabenen als auch des Dynamisch-Erhabenen Aspekte der Räumlichkeit und Lokalisierung eine wichtige Rolle spielen. Mit der Stimmung einer Landschaft setzt sich Anfang des 20. Jahrhunderts Georg Simmel auseinander, der diese als Grund für die Einheit der Landschaft betrachtet. Ein Beispiel für eine Stimmungslandschaft sind bei ihm die Alpen, die traditionell mit dem Topos des Erhabenen verbunden sind. Simmels Stimmungsbegriff kann als Vorbereitung der phänomenologischen Reflexionen über Stimmung, Befindlichkeit und Atmosphäre angesehen werden. Am Schluss wird daher kurz angedeutet werden, inwiefern in diesem Theoriekontext auch der Orts- und Raumbezug des Erhabenen deutlicher sichtbar werden kann.

Der Aufsatz untersucht 1. den Gefühlscharakter und 2. die räumliche Dimension der Erfahrung des Erhabenen im Ausgang von Kants Kritik der Urteilskraft. Der Begriff der „Stimmung“ taucht bei Kant als Beschreibung des Zusammenspiels der Erkenntniskräfte in der Erfahrung des Schönen auf und auch das Erhabene wird als „Gemütsstimmung“ gekennzeichnet. Diese erhabene Stimmung wird von Kant jedoch im Subjekt „verortet“, obgleich er bestimmte Landschaftsformationen als besonders geeignete Erfahrungsanlässe auszeichnet. Im Folgenden wird herausgearbeitet, dass sowohl in der Analyse des Mathematisch-Erhabenen als auch des Dynamisch-Erhabenen Aspekte der Räumlichkeit und Lokalisierung eine wichtige Rolle spielen. Mit der Stimmung einer Landschaft setzt sich Anfang des 20. Jahrhunderts Georg Simmel auseinander, der diese als Grund für die Einheit der Landschaft betrachtet. Ein Beispiel für eine Stimmungslandschaft sind bei ihm die Alpen, die traditionell mit dem Topos des Erhabenen verbunden sind. Simmels Stimmungsbegriff kann als Vorbereitung der phänomenologischen Reflexionen über Stimmung, Befindlichkeit und Atmosphäre angesehen werden. Am Schluss wird daher kurz angedeutet werden, inwiefern in diesem Theoriekontext auch der Orts- und Raumbezug des Erhabenen deutlicher sichtbar werden kann.