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2018, Jahrbuch Technikphilosophie
[de/en] Spiel und Arbeit gelten oft als Gegensätze: Das Spiel als freie Betätigung menschlicher Vermögen, die Arbeit als deren Subordination unter einen äußeren Zweck. Die Festlegung des Spiels auf konsequenzlose Wiederholbarkeit hat ihm den Ruf des Unernsten eingetragen, während das Abzwecken der Arbeit auf die Nützlichkeit ihres Resultats im Bund mit der Sorge ums Dasein steht. Auf einen zweiten Blick scheint dieser Gegensatz jedoch, gerade in den hochentwickeltsten Ausprägungen beider Tätigkeitsformen, zu verschwinden. So kann eine hochgradige Rationalisierung von Spielpraktiken in Arbeit umschlagen, wie etwa im Leistungssport, oder ein komplexer Arbeitsvorgang selbstzweckhafte Momente und Eigendynamiken gewinnen, die ihm Spielcharakter verleihen. Auch andere technologische Entwicklungen geben Anlass dazu, das Verhältnis von Spiel und Arbeit noch einmal grundsätzlich zu bedenken, etwa im Hinblick auf: adaptive Systeme in der Robotik, serious games, Kreativitätstechniken in Unternehmenskulturen, wissenschaftliche Experimentalanordnungen, Online-Rollenspiele oder die Kommodifizierung nicht-zweckrationaler Lebensvollzüge, die traditionell vom Begriff produktiver Arbeit ausgeschlossen waren – einschließlich der Spielräume, die durch neue Umwelt- und Biotechniken erschlossen werden. Die Beschaffenheit der jeweils zum Einsatz kommenden Mittel und Verfahren sowie die Setzung, Variation oder Preisgabe von Zwecken können den Charakter von Spiel und Arbeit sowie ihr Verhältnis zueinander bestimmen oder verändern. Work and play are often regarded as opposites: play as people’s freedom and ability to spend their time as they choose, and work as being subordinate to it as a means to an end. As play can be repeated without any serious repercussions, this has earned it the reputation of lacking seriousness, whereas the purpose of work, which focuses on the usefulness of its outcome, is linked to people’s concerns about their livelihood. However, on closer inspection this apparent gulf in the nature of work and play disappears, particularly in their most highly developed forms, with the result that intense streamlining of play can turn into work, as can occur in high performance sports, or a complex work process can produce autotelic moments and a momentum which lend it a play-like character. Other technological developments are also a reason for us to fundamentally rethink the relationship between work and play, particularly with regard to adaptive systems in robotics, serious games, forms of creativity used in corporate culture, scientific experiments and their settings, online role playing or commodifying irrational and non-goal-oriented aspects of daily life which have traditionally been excluded from the notion of productive work, including those that have been created by new environmental and biotechnologies. The nature of each means deployed as well as the setting, varying or abandoning of goals can determine or change both the character of work and play and their relationship to each other. Mit Beiträgen von: Francesco Amigoni, Andreas Brenneis, Petra Gehring, Armin Grunwald, Florian Heßdörfer, Wolfram Ette, Christoph Hubig, Andreas Kaminski, Nicole C. Karafyllis, Christian Klager, Alexander Kluge, Uwe Küster, Oliver Laas, Hildrun Lampe, Pieter Lemmens, Stefan Meißner, Alfred Nordmann, Felix Raczkowski, Markus Rautzenberg, Michael Resch, Nicole J. Saam, Viola Schiaffonati, Alexander Schmidl, Jan C. Schmidt und G. Günter Voß.
2018 •
Spiel und Arbeit gelten oft als Gegensatze: Das Spiel als freie Betatigung menschlicher Vermogen, die Arbeit als deren Subordination unter einen auseren Zweck. Die Festlegung des Spiels auf konsequenzlose Wiederholbarkeit hat ihm den Ruf des Unernsten eingetragen, wahrend das Abzwecken der Arbeit auf die Nutzlichkeit ihres Resultats im Bund mit der Sorge ums Dasein steht. Auf einen zweiten Blick scheint dieser Gegensatz jedoch, gerade in den hochentwickeltsten Auspragungen beider Tatigkeitsformen, zu verschwinden. So kann eine hochgradige Rationalisierung von Spielpraktiken in Arbeit umschlagen, wie etwa im Leistungssport, oder ein komplexer Arbeitsvorgang selbstzweckhafte Momente und Eigendynamiken gewinnen, die ihm Spielcharakter verleihen. Auch andere technologische Entwicklungen geben Anlass dazu, das Verhaltnis von Spiel und Arbeit noch einmal grundsatzlich zu bedenken, etwa im Hinblick auf: adaptive Systeme in der Robotik, serious games, Kreativitatstechniken in Unternehmensku...
Jahrbuch Technikphilosophie
Jahrbuch Technikphilosophie Vol 3: Technisches Nichtwissen2017 •
Available in Open Access: https://doi.org/10.5771/9783845277677 Ignorance is a topical issue. People are widely discussing the existence of ignorant civilisations in the periods of second or reflexive modernity, agnotology as a new avenue of research, and wicked problems and their clumsy solutions. At the point where ignorance becomes inextricably lodged in the realm of what still needs to be learned due to an increase in complexity, ignorance challenges the so-called knowledge-based society as the obstacle to and flip side of knowledge. It is at this point that potential risks and dangers, which we know enough about to refute the claim that we are ignorant, reveal themselves. However, we will probably never be successful in convincingly refuting this claim. Today, there is a tense relationship between the classical epistemological problem of ‘what we can know’ and the question of ‘what we must know’, which governs our information society. On the one hand, we must know as much as necessary in matters of security and health, but on the other hand we should know as little as possible when it comes to relaying information to technological systems or expert cultures in daily life, economics or science. If lacking knowledge of science or how to take appropriate political action constitutes a flaw, then an ignorance of technology is both desirable and problematic at the same time. Some of those who consider technology to be a field of applied knowledge will regard that statement as an oxymoron, some will worry it reflects an aversion to technology which results from a lack of technological knowledge, and others will see in it the humility necessary to combat extravagant delusions of omnipotence, while their antagonists dream of machines which continue to exceed the bounds of plausibility and intellectual comprehension. German Abstract: Das Nichtwissen ist in aller Munde. Von Nichtwissenskulturen in der zweiten oder reflexiven Moderne ist die Rede, von Agnotologie als neuem Forschungszweig, von wicked problems und ihren clumsy solutions. Wo Nichtwissen sich durch Komplexitätssteigerung unwiderruflich im zu Wissenden einnistet, fordert es als Grenze, Schranke und Kehrseite des Wissens die sogenannte Wissensgesellschaft heraus. Vor allem Risikopotentiale und Gefahren kommen hier in den Blick, von denen wir gerade genug wissen, um Wissensansprüche zu formulieren, die sich womöglich nie einlösen lassen. Das klassisch erkenntnistheoretische Problem: „Was können wir wissen?“ steht heute in einem Spannungsverhältnis zu der wissenspolitischen Frage: „Was müssen wir wissen?“ Was wir wissen müssen, ist einerseits so viel wie nötig, wenn es um Fragen von Sicherheit und Gesundheit geht – andererseits aber so wenig wie möglich, wenn es in Alltag, Wirtschaft oder Wissenschaft darauf ankommt, Wissen an technische Systeme oder Expertenkulturen zu delegieren. Bezeichnet politisch handlungsorientiertes und wissenschaftliches Nichtwissen zunächst ein Defizit, ist technisches Nichtwissen gleichermaßen erstrebenswert und problematisch. Einige, die Technik für angewandtes Wissen halten, mögen darin eine contradictio in adjecto sehen, manche sich um eine dem technischen Nichtwissen geschuldeten Technikfeindlichkeit sorgen, andere daraus die nötige Demut gegen verstiegene Allmachtsphantasien beziehen, während ihre Gegenspieler von Maschinen träumen, die über den Horizont intellektueller Nachvollziehbarkeit immer weiter hinauseilen. Mit Beiträgen von: Suzana Alpsancar, Lars Bullmann, Marcus Burkhardt, Eoin Carney, Pelle Ehn, Stefan Frisch, Gerhard Gamm, Petra Gehring, Till Greite, Hans Hasse, Andreas Kaminski, Gregor Kanitz, Matthias Koch, Christian Köhler, Johannes Lenhard, Alexandre Métraux, Alfred Nordmann, Tanja Paulitz, Tom Poljanšek, Sandra Pravica, Katrin Solhdju, Werner Sombart, Florian Sprenger, Sebastian Vehlken und Rüdiger Zill.
Beide – Spiel und freien Geist hat die Akademie der letzten zweitausend-zweihundert Jahre tödlich verletzt: Verbrennung der Bibliothek von Alexandrien; Verbot der Hermetik durch die Kirchen; systematische welt-weite Zerstörung des Alten Wissens durch Inquisitions-, «Missions-» und «Entdeckungs»-Fahrten, durch Kriege als politische Werkzeuge der geistigen und weltlichen Machthaber sowie die Einmischung westlicher Militärmacht in regionale und nationale Konflikte in Ost und Süd haben denselben wahren Hintergrund. -- Wo ist der Ausweg? Man sagt, der Schöpfer spiele (Deus ludens). Das spielende Kind hat etwas göttlich Schöpferisches (die Sprache sagt z.B.: Ein göttliches Spiel !) Das göttliche Spielen (Schöpfen) – ob Kind oder Gott – folgt jedoch dem Einen Universellen Gesetz, das alle anderen Gesetze enthält, und das denselben auch selber unterliegt – selbst z.B. das "Karma". Dieses Eine "Gesetz" ist das freie, harmonische Zusammen-Spiel aller Kräfte im Universum. Und deren "Spielregel" ist Die Liebe – nicht die kleinmenschliche, sondern die bedingungslose, selbst-vergessene und darum allumfassende, Alles bewirkende Liebe als höchste schöpferische, gestaltende und befreiende Kraft.
Jahrbuch Technikphilosophie
Jahrbuch Technikphilosophie Vol. 6: Autonomie und Unheimlichkeit2020 •
Überwindet Technik das unheimlich Unbeherrschbare? Oder wird sie uns selbst unheimlich? Zwei scheinbar widersprüchliche Narrative prägen die Geschichte und auch die Theorie der Technik: Das Narrativ der Entzauberung beschreibt, wie eine als fremd und gefährlich erfahrene Natur durch Verwissenschaftlichung und Technisierung gezähmt wurde. Das Narrativ der (Wieder)Verzauberung schildert, wie uns Artefakte und technologische Möglichkeiten unheimlich werden, insbesondere wenn sie sich zu verselbständigen scheinen oder mit „autonomem“ Eigensinn gegenübertreten. In den heutigen Debatten um selbstlernende, ubiquitär verteilte, im Assistenzmodus unsichtbare, dabei opake Techniken schwingt das unheimliche Moment einer „Verselbständigung“ von Technik mit – und trägt im Anschluss an die Mechanisierungs- und Automatisierungsdiskurse des 20. Jahrhunderts zur „Dämonisierung“ der Technik bei. Technik macht Welt einerseits vertraut und nachvollziehbar: Paradigmatisch wird dies in der Idee, dass etwas dann verstanden wird, wenn es technisch rekonstruiert werden kann. Andererseits wird die technische Reproduktion von Welt – oder deren radikale Umgestaltung zu einer entfremdeten – als etwas Verstörendes erlebt. Spätestens, wenn Artefakte zu tun scheinen, „was sie wollen“ oder technische Großsysteme die Lebenswelt nach ihren „Eigenlogiken“ prägen, ist eine schon von Freud benannte Grenze erreicht, an der wir verunsichert werden, ob wir überhaupt noch in der modernen Welt leben. English Is technological control taking the place of what appeared uncannily uncontrollable? Or is it itself becoming uncanny? Two seemingly contradictory narratives have shaped the history and theory of technology. The narrative of disenchantment describes how nature, experienced as something foreign and dangerous, was tamed by becoming scientific and mechanised. Secondly, the narrative of (re-)enchantment recounts how artefacts and technological possibilities become uncanny, especially by way of their seeming independence and by confronting us with an ‘autonomous’ logic of their own. In today's debates about self-learning, ubiquitous, invisible and opaque technologies, the uncanny moment resonates of a technology with ‘a life of its own’. Following up on the mechanisation and automation discourses of the 20th century, this contributes to the ‘demonisation’ of technology. On the one hand, technology makes the world familiar and comprehensible, e.g. by equating understanding with technical reconstruction. On the other hand, the technical reproduction of the world – or its radical transformation into an alienated one – is experienced as something disturbing. When artefacts appear to do ‘what they want’ or when large technical systems shape the world according to their ‘own logic’, a limit is reached that was already mentioned by Freud – we become uncertain whether we are still living in the modern world at all.
(1993) Otten, R.Th. & J.J. de Ruiter. Moroccan Arabic and Berber varieties, in: G. Extra & L.Th. Verhoeven (red.), Community Languages in the Netherla¬nds. Amsterdam/Lisse: Swets & Zeitlinger, 143-174.
Moroccan Arabic and Berber1993 •
2008 •
The Conversation
From sumptuous engravings to stick-figure sketches, Passover Haggadahs − and their art − have been evolving for centuries2024 •
Observatorio de Reformas Políticas en América Latina, IIJ-UNAM y Organización de los Estados Americanos (OEA).
Abal et al Que son como son y que hacen los partidos politicos Preguntas clasicas y respuestas contemporaneas v22024 •
Jurnal Kelautan: Indonesian Journal of Marine Science and Technology
Community Structure of Sea Urchins (Echinoidea) in The Intertidal Zone of Manokwari Waters [National Journal Fisheries & Marine Sicence]2021 •
Journal of Petroleum Science and Engineering
Effect of inclination and water cut on venturi pressure drop measurements for oil-water flow experiments2016 •
American Journal of Environmental Engineering
Arch Footbridge over an Inner Ring-Road for a Developing Urban Area2014 •
IEEE Transactions on Reliability
Reliability Analysis of Systems Comprised of Units with Arbitrary Repair-Time Distributions1971 •
Revista de la CEPAL
Descentralización, transferencias territoriales y desarrollo local2005 •
Carta a Celso Á. Cáccamo
2024-ANTONIO GIL - Carta a Celso A Caccamo (não lembro o ano da primeira publicação)