DE973298C - Magnesitauskleidung von Zementdrehrohroefen - Google Patents

Description

• Magnesitauskleidung von Zementdrehrohröfen Die feuerfesten Steine eines Drehrohrofens, in dem Zement erzeugt wird, werden gegen die von der Ofeninnenseite kommenden physikalischen und chemischen Einwirkungen durch die während des Betriebes auf der Steinoberfläche sich bildende Anbackschicht weitgehendst geschützt. Es wird deshalb eine schnelle und ausreichende Bildung einer gut haftenden Anbackschicht auf der Ausmauerung erstrebt und gefördert.
• Die Anwendung immer höherer Temperaturen beim Brennen von Zement zwang zur Verwendung von Ausmau@erungssteinen aus hochfeuerfesten Stoffen. So wurden als Ausmauerungsbaustoff Magnesitsteine verwendet, die besonders gegen die Einwirkung hoher Temperaturen sehr widerstandsfähig sind. Diese Steine zeigten aber den Nachteil, daß sie keinen Anback bilden ließen. Die mechanischen Angriffe und der Einfluß der Temperaturschwankungen wirken deshalb ungehemmt ein, was eine schnelle Zerstörung dieser hochwertigen Steine zur Folge hatte.
• Die vorliegende Erfindung betrifft einen Magnesitstein, der als Ausmauerungsstein im Zementofen einen gut haftenden Anback nicht nur zuläßt, sondern auch in kurzer Zeit bewirkt. Durch den gebildeten Anback wird die Ausmauerung weitestgehend geschützt, und somit können, die Vorteile der Magnesitsteine auch in Zementdrehrohröfen ausgenutzt werden.
• Nach der Erfindung werden die Ausmauerungssteine aus Magnesit und einem Zuschlagstoff hergestellt, der mit dem berührenden Zementmehl unter Bildung eines Anbacks reagiert, mit der Magnesitgrundmasse des Steines aber nur so weit reagiert, daß die Versinterung und Verfestigung des Steines nicht unzulässig gestört sind. Die Menge des Zuschlagstoffes muß stets kleiner sein als die Menge der Magnesitgrundmasse; außerdem soll der Zuschlagstoff möglichst raumbeständig sein und eine hohe Feuerfestigkeit besitzen. Solche Zuschlagstoffe sind Quarzit, Quarzgut, Tonerdesilikate, wie Schieferschamotte, mullitreiche Schamotte, Magnesiumsilikate, sowie Stoffe, welche durch ihren hohen Eisengehalt mit dem Magnesit reagieren können, u. a. Diese Stoffe können natürlicher oder künstlicher Herkunft sein. Als Magnesit ist Sintermagnesit besonders geeignet.
• Der Zuschlagstoff muß außerdem in Grobkörnung in die Magnesitmasse eingebracht werden. Die unterste Korngröße des Zuschlagstoffes soll 2 mm nicht unterschreiten; nach oben kann die Korngröße bis 8 mm ansteigen. Dann entstehen nur örtliche Reaktionen zwischen den Zuschlagstoffkörnern und dem Magnesia. Es kann keine das ganze Steingefüge ausfüllende Reaktion zwischen Magnesit und Zuschlagstoff eintreten. Gleichzeitig erhält die Steinoberfläche gleichmäßig verteilt kleine Reaktionsangriffsflä-chen für den Anback. In Grobkörnung können deshalb auch an und für sich stärker mit dem Magnesit reagierende Zuschlagstoffe eingebracht werden, weil die Reaktion nur stellenweise eintritt. Dazwischen liegen unberührte Magnesitstofftei.le, die das hochfeuerfeste Traggerippe bilden und unbeeinflußt von der die Feuerfestigkeit erniedrigende Reaktion bleiben.
• Zweckmäßig ist es, die Magnesitgrundmasse in bekannter Weise in Fein- und Grobkörnung zu wählen, wobei etwa die Hälfte als Feinmehl ge@ nommen werden kann und die gröberen Körner bis etwa 3 mm Durchmesser besitzen. können.
• Die Menge des Zuschlagstoffes richtet sich nach seiner Fähigkeit, die angestrebten Reaktionen einzugehen. Bei gut mit dem Zementmehl reagierenden Zuschlagstoff, z. B. hochgebrannter Schieferschamotte mit einem Gehalt an A12 03 von etwa 450/0 genügt eine Menge von io bis 2o% der Magnesitmasse, um bei genügender innerer Verfestigung des Steines eine rasche und gut haftende Anbackbildung zu erreichen. Bei Anwendung von Quarzgut, das praktisch reine Kieselsäure darstellt, muß der Zuschlagstoff in der Menge größer sein, da er weniger gut mit dem Zementmehl reagiert. Hier können 2o bis 4o"/o des Gewichtes- der Magnesitmasse als Zuschlagstoff innig mit der Magnesitmasse vermengt und -durch nachfolgendes Pressen, gegebenenfalls unter vorheriger Beifügung eines formhaltenden Bindemirttels, zu Steinen verformt werden, die dann gebrannt werden. Anstatt Steine herzustellen und diese in den Zementofen einzubauen, kann, auch die Auskleidung des Ofens aus einer eingestampften Masse, die erfindungsgemäß zusammengesetzt ist, geschehen. Solche Ausmauerungen lassen sich auch für andere Arten Zementöfen anwenden.
• Ein Ausführungsbeispiel ist: do'o/o Sintermagnesit als Feinmehl, 2o% Sintermagnesit als Grobkorn i bis 3 mm, 2o'% Schieferschamotte als Grobkorn 2 bis 5 mm.
• Die aus diesem Masseversatz hergestellten Steine zeigen eine für die Gefügeverfestigung genügende Reaktion zwischen Magnesit und dem Zuschlagstoff und eine gute Anbackbildung an der Oberfläche infolge stärkerer Reaktion des Zuschlagstoffes mit dem Zementmehl.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE; r. Magnesitauskleidung von Zementdrehrohröfen, dadurch gekennzeichnet, daß in die Grundmasse aus Magnesit ein den Ansatz von Brenngut an den Magnesit fördernder Zuschlagstoff, wie Quarzi , Tonerde- oder Magnesiumsilikat, Schamotte, eisenhaltiges Gut, eingebettet ist, dessen Korngröße im wesentlichen gröber ist als die des Magnesits und zwischen 2 und 8 mm liegt.
2. 2. Magnesitauskleidung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der feinkörnige Magnesit bis zu i mm Korngröße mindestens die Hälfte der Gesamtmagnesitmenge beträgt und diese gewichtsmäßig über der Hälfte der Gesamtmasse liegt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 723 558, 742 738, 748 222; französische Patentschriften Nr. 697 898, 779 447; britische Patentschriften Nr. 156 447, 193 576, 211944, 409 130, 435 448; USA.-Patentschriften Nr. 1 307 197, 852 908; S e a r 1 e, Refractory Materials, 1950, SS.463, 468, 525, 526; Trans. Car. Soc., 1937, Bd. 36, S. 3o4.