DE97045C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE ^!!Instrumente.

(Canterbury, Neu-Seeland).

Patentirt im Deutschen Reiche vom 26. März 1897 ab.

Den Gegenstand , vorliegender Erfindung bildet eine für den Gebrauch in Detailgeschäften bestimmte Anzeigevorrichtung, die den Zweck hat, für meterweise zu' verkaufende Waaren' (Tuch, Stoff und dergl.) schnell und genau den zugehörigen Verkaufspreis unter Zugrundelegung verschiedener Einheitspreise ohne umständliche Rechnung festzustellen, wobei gleichzeitig auch die abgemessenen Längen selbst mit angegeben werden.

Auf beiliegender Zeichnung zeigt

Fig. ι den Aufrifs des Apparates im Schnitt,

Fig. 2 die hintere Endansicht der Anzeigetrommel,

Fig. 3 die Seitenansicht der Pendelhemmvorrichtung·,

Fig. 4 stellt in theilweiser Oberansieht den zweireihigen Preismafsstab mit Schauöffnung dar, in welcher die Ziffern der Anzeigetrommel sichtbar werden;

Fig. 5 ist eine theilweise Oberansicht des zur Längenabmessung dienenden, nach Zollen oder Centimetern getheilten Mafsstabes mit Druckknöpfen behufs Schaltung der Anzeigetrommel ;

Fig. 6 stellt den Grundrifs des Apparates mit abgenommener Oberplatte dar. '

An den Gestelltheilen C C¹, die unter der Platte B befestigt und durch die Stange C² starr verbunden sind, lagert drehbar die Anzeigetrommel A, welche auf ihrem Umfange mit Papier oder ähnlichem Material zur Bezifferung versehen ist. Von den Zifferreihen bedeutet die eine am inneren Ende befindliche die die Waarenlänge angebenden Mafse oder Theilmafse, z. B. um Y₈ m fortschreitende Längenbezeichnungen. In Längsreihen sind"an diese Ziffernfelder weitere Ziffern angeschlossen, welche.die zugehörigen Preise angeben. Eine Leerfeldreihe ist auf der ganzen Länge der Trommel und in der Breite einer Ziffernreihe vorgesehen. Entsprechend dieser Feldbreite befindet sich über der Trommellänge am Gehäusedeckel B bezw. an einem eingelassenen, metallenen Einsatz b desselben eine schlitzförmige Schauöffnung α. Die flachen Schlitzeinfassungen b^l des Einsatzes sind beiderseits mit Bezeichnungen versehen (Fig. 4), die den verschiedenen Einheitspreis mit Bezug auf das ' Meter oder einen sonstigen Mafsstab bedeuten. Durch einen eingelassenen Glasstreifen c wird die Schauöffnung und die beiderseitige Bezifferung gedeckt.

Zweckmäfsig ist es, die Ziffern (Fig. 4) derart anzuordnen, dafs sie auf der einen Seite in der einen Richtung fortlaufend und auf der anderen Seite in der entgegengesetzten Richtung zurücklaufend gezählt werden. Durch verschiedene Färbung der Ziffernreihen und durch abwechselnde, verschiedene Färbung der zugehörigen Ziffernfelder der Trommel wird das Ablesen erleichtert. Die Zahlen auf der Trommel, die in entsprechender Lage zu den Grundpreisziffern der Schlitzeinfassungen erscheinen, geben das Vielfache entsprechend der Anzahl der abgemessenen Meter an.

Die Schaltung der Anzeigetrommel A erfolgt mittelst eines an dem einen Ende derselben

angebrachten Sperrrades d durch den Eingriff einer Schaltklinke e¹, die an einem zweiarmigen, auf der Trommelachse gelagerten Hebel f vorgesehen ist. Ein ebenfalls an der Trommelachse lose drehbarer zweiter Hebel f ist dazu bestimmt, mit Stiften i i^l die am Gestelltheil C¹ angelenkte Gegenklinke e und die Schaltklinke e¹ zu beeinflussen. Der Hebel wird an zu weiter Ausschwingung durch eine Stellschraube g gehindert und unterliegt der Wirkung der Feder N, während er selbst durch eine Feder / mit dem Hebel f^l verbunden ist. An letzterem ist ein Schlitz j vorgesehen, durch welchen behufs Anschlagbegrenzung eine Schraube k des Hebels f hindurchgeht.

Eine bei Z¹ angelenkte Schaltstange D ist an dem kürzeren Arm des Hebels f drehbar angebracht und soll je nach der ihr mitgetheilten Verschiebung eine auf entsprechende Schaltabstände sich erstreckende Schwingbewegung des Hebels f mit der Klinke e¹ veranlassen. Zu diesem Zwecke sind an der Stange D Schlitze m vorgesehen, in welche die von Winkelhebeln ο der Tastenknöpfe q getragenen Zapfenschrauben η eingreifen. Die Winkelhebel ο drehen sich an auf der Unterseite des Deckels B befestigten Halteklötzen p. Die oberen, mit den Druckknöpfen q verbundenen Arme der Hebel ο haben eine verschiedene, vom ersten zum letzten Druckknopf geringer werdende Länge; hierdurch wird für die letzten Hebel bezw. Druckknöpfe die zu veranlassende Verschiebung der Stange D und folglich auch der Abstand, um welchen die Trommel gedreht wird, vergröfsert. Durch Federn c¹ werden die Hebel ο zurückgezogen, und durch an den Haltern s vorgesehene Stellschrauben s¹ läfst sich die Bewegung der Hebel begrenzen.

Wie in Fig. 5 veranschaulicht, befinden sich die Druckknöpfe q auf dem Mafsstabe r an bestimmten Theilstrichen, beispielsweise im Falle einer zu Grunde gelegten Achteltheilung des Metermafses in Abständen von 12¹Z₂ ^cm-Entsprechend der in Betracht kommenden Anzahl solcher Abmefslängen wird die in entsprechender Weise bezifferte Anzeigetrommel um eben so viel Schaltabstände aus ihrer Nullstellung gedreht. Wenn beispielsweise der an der Abmefslänge von 1 m befindliche Knopf niedergedrückt wird, so wird eine Schaltbewegung übertragen, die. nach der angenommenen Achteltheilung des Metermafses zunächst eine Abwärtsschwingung der Hebel ff¹ nebst Klinke e¹ derart veranlafst, dafs die. Trommel um acht Zahnabstä'nde weiterrückt. Der Rückgang der Trommel beim Loslassen des Knopfes wird durch die Sperrklinke e verhindert und an der Schauöffnung α mufs, wie aus Fig. 4 ersichtlich, als unterste Ziffer die Zahl ι als Angabe der Abmessungslänge der Waare erscheinen. In den übrigen Feldern liest man die Preise ab, die auf den nebenstehenden Grundpreis Bezug haben. In entsprechender Weise erhält man die Angabe für proportional der Abmefslänge vervielfachte Preise.

. Nach jeder Benutzung des Apparates mufs die Anzeigetrommel, die, wie aus Fig. 2 ersichtlich, durch eine Spiralfeder y im Sinne der Rückwärtsdrehung beeinfiufst wird, auf Null zurückgestellt werden. Der hierzu dienende Auslösemechanismus besteht aus dem mit den Stiften ii¹ ausgerüsteten Hülfshebel f¹ und ferner aus einem Hebel t (Fig. 6), mit einem Querstift u, der vorn einen aufserhalb des Apparates liegenden Griff hat und innen einen Angriff für den Hebel f¹ darbietet. Man braucht nur den Stift u niederzudrücken, um sofort die gleichzeitige Ausklinliung der Klinken e¹ e, die durch die Stifte i und z¹ bewirkt wird, zu veranlassen. Die Feder ν würde nun die Trommel mit plötzlicher Drehbewegung in die Anfangs- oder Nullstellung zurückbringen; damit aber diese Bewegung allmälig geschieht, ist eine Pendelhemmvorrichtung vorgesehen. Dieselbe besteht aus einem geschlitzten Pendel n> (Fig. 3), das zur Hin- und Herschwingung durch den eingreifenden Kurbelstift eines Triebes χ (Fig. 1) veranlafst wird, welcher seine Drehung durch das Zahnrad y empfängt, das in Eingriff mit einem an der Trommelseite angebrachten Zahnkranz % steht. Demgemäfs wird die Anzeigetrommel mit verzögerter Bewegung in ihre Nullstellung zurückkehren. Als gleichwerthige Hemmvorrichtung wäre ein Windfang ebenfallls verwendbar.

Als Anschlag für die Begrenzung der Trommelbewegung nach einer vollen Umdrehung dient ein Vorsprung ^¹ (Fig. 2), der sich gegen den am Gestell C angebrachten Stift ^² legt. Der gesammte Apparat kann in einem Kasten E (Fig. 1) eingeschlossen sein.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Preisanzeigevorrichtung für Waaren, die meterweise verkauft werden, mit . auf einer Trommel angeordneter Preistabelle, . dadurch gekennzeichnet, dafs die Trommel durch längs eines Metermafsstabes angeordnete Druckknöpfe und durch ein Schaltwerk entsprechend der Länge der verkauften Waare gedreht und unter eine Schauöffnung, eingestellt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.