DE969987C - Geraet zum Einrichten von Knochenbruechen - Google Patents
Geraet zum Einrichten von KnochenbruechenInfo
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Description
- Gerät zum Einrichten von Knochenbrüchen Das Einrichten (Reposition) von Knochenbrüchen an den menschlichen Gliedmaßen, insbesondere von Oberschenkelbrüchen, erfolgt bisher entweder nach der sogenannten unblutigen Methode durch Streckverbände mit Zug und Gegenzug sowie durch manuellen Druck mit nachfolgendem Gipsverband und Lagerung auf einer Schiene oder nach der sogenannten blutigen Methode durch Marknagelung bzw. Fixierung durch Drahtringe oder Metallröhren. Voraussetzung für das blutige Einrichten ist die vorherige genaue Einstellung der Bruchstücke.
- Beide Methoden sind jedoch mit Nachteilen behaftet. Bei der unblutigen Methode besteht trotz des Streck- und Gipsverbandes stets die Gefahr der Abweichung, bei der blutigen Methode dagegen die Gefahr einer späteren Fistelbildung und Sequestrierung (Osteomyelitis und Pseudarthrosegefahr). Abgesehen davon ist bei Jugendlichen die Marknagelung wegen der Gefahr der Wachstumshemmung unmöglich.
- Die Erfindung bringt auf diesem Gebiet einen erheblichen Fortschritt. Sie betrifft ein Gerät zum Einrichten von Knochenbrüchen mit mindestens zwei verstellbaren Preßbacken und auf diese einwirkenden, verstellbar angeordneten Druckschrauben, das im wesentlichen aus einem das zu behandelnde Glied umgebenden, an einer Schiene zu befestigenden verstellbaren Rahmengestell mit Längsschienen besteht, in denen die Druck- schrauben mit den Preßbacken verstellbar angeordnet sind.
- Diese Vorrichtung vermeidet die oben angeführten Nachteile der blutigen Methode und hat gegenüber den bisher angewandten unblutigen Methoden den Vorteil, daß eine sichere und dauerhafte Reposition der Bruchenden gewährleistet ist und damit schneller eine knöcherne Festigung erzielt wird.
- Für die Preßbacken, die innen zweckmäßig mit einer Polsterung versehen sind, verwendet man vorzugsweise einen Werkstoff, der keinen Röntgenschatten bildet, so daß man die Möglichkeit hat, den Bruch in einer Behandlung unter Röntgenkontrolle zu stellen und erforderlichenfalls in einer weiteren Sitzung bzw. in den ersten Tagen der Behandlung eine Korrektur vorzunehmen. Durch Verwendung von auf der Innenseite gepolsterten breitflächigen Preßbacken ist außerdem die Gefahr von Abschnürungen oder Zirkulationsstörungen weitgehendst beseitigt.
- In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt Fig. I das Gerät im Querschnitt, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Anordnung nach Fig. I.
- Nach der Erfindung erfolgt das Einrichten von Knochenbrüchen mittels zweier oder mehrerer Preßbacken I, die an ihrer dem Glied zugekehrten Innenfläche zur Vermeidung von Weichteilbeschädigungen mit Polstern 2 versehen sind. Sowohl die Preßbacken I als auch die Polster 2 bestehen aus einem keine Röntgenschatten bildenden Werkstoff, so daß man die Möglichkeit hat, von der Bruchstelle bei angelegten Preßbacken Röntgenaufnahmen zu machen bzw. Durchleuchtungen vorzunehmen.
- Die Preßbacken 1 stehen in dem dargestellten Ausführungsbeispiel unter der Einwirkung je zweier Druckschrauben 3, deren vierkantige Muttern 4 zwischen bzw. auf parallel zu dem zu behandelnden Glied verlaufenden Schienen 5 und 6 eines Rahmengestells längs verschiebbar gelagert sind. Die Enden der Schienen 5 und 6 sind in Führungsstücken 7 und 8 der die Halterahmen bildenden Streben 9 und 10 gelagert. Die Führungsstücke 7 für die seitlichen Schienen 5 sind drehbar auf den äußeren Streben 9 angeordnet, während die Führungsstücke 8 mit den oberen Streben 10 fest verbunden sind.
- Zur Erzielung einer guten Anpassungsmöglichkeit des Rahmengestells an die zu behandelnden Gliedmaßen sind die äußeren Streben g beweglich und verstellbar mit den mittleren bzw. oberen Streben 10 verbunden. Die bewegliche und verstellbare Verbindung läßt sich naturgemäß auf verschiedene Weise erzielen. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind zu diesem Zweck an den oberen Enden der Streben g Augen II vorgesehen und auf den oberen Streben 9 an beiden Enden Gewinde angebracht, die je zwei Flügelmuttern I3 tragen, zwischen denen die Augen II der Streben g festgeklemmt werden.
- Um ein Abgleiten des Rahmengestells nach oben oder einer Seite zu vermeiden, wird dasselbe mit dem Auflager des zu behandelnden Gliedes, also beispielsweise mit einer sogenannten Braunschen Schiene verbunden. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist um die Längsstrebe Iq dieser Schiene ein Tuch 15 od. dgl. gespannt, das an beiden Längsrändern durch Drahteinlagen I6 od. dgl. versteift und durch Riemen 17 mit den unteren seitlichen Schieneng lös- und verstellbar verbunden ist, welche zu diesem Zweck (:5sen I8 aufweisen.
- Damit eine gleichmäßige Übertragung des durch die Spannungen des Tuches I5 erzeugten Druckes auf den Schenkel erfolgt, wird auf der Schiene ein flacher Sandsack I9 gelagert. Dieser Sandsack I9 und der obere Preßbacken I ermöglichen es, auch Höhenverschiebungen der Bruchenden auszugleichen und zu fixieren.
- Die den Preßbacken 1 zugekehrten Enden der Druckschrauben sind mit balligen Kappen 20 versehen, während die Preßbacken I entsprechend geformte, in Reihen angeordnete Ausnehmungen 2I zur Aufnahme der Kappen 20. aufweisen.
- Im rechten Teil der Fig. 2 ist gezeigt, daß es auch möglich ist, an Stelle eines längeren Preßbackens zwei kürzere Preßbacken nebeneinander anzuordnen. Diese Anordnung ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn beim Einrichten auf ein Bruchende ein erhöhter Druck ausgeübt werden muß.
- Der Arbeitsgang ist folgender: Zunächst wird durch den Röntgenschirm die Art des Bruches genau festges.ellt. Bei einer Längsverschiebung des Bruches wird durch einen Streckverband das überstehende Knochenende zurückgezogen und leicht überstreckt. Nach dem Anlegen der Preßbacken I an die Innenseite des Schenkels wird das Rahmengestell mit den Führungsschienen 5 und den in Anfangsstellung befindlichen Druckschrauben 4 übergelegt und durch Einstellung der Flügelmuttern 13 auf den oberen Streben 10 der Form des Schenkels angepaßt. Darauf wird das Tuch I5 mittels der Riemen I7 an den Ösen I8 der unteren Führungsschienen 5 befestigt und gespannt.
- Dann werden die seitlichen Rahmenstreben g durch die Flügelmuttern I3 zur Mitte hin verstellt und die Lederriemen I7 des Spanntuches 15 weiter nachgezogen, o daß die seitlichen Preßbacken 1 einen leichten Druck auf die Weichteile des Schenkels ausüben.
- Nach dem Anlegen des Gerätes erfolgt die Einrichtung der Knochenenden 22 bei seitlicher Verschiebung mittels der seitlichen Preßbacken I, indem man die Druckschrauben 3 anzieht bzw. auf der gegenüberliegenden Seite löst. Diese Einrichtung erfolgt vorzugsweise unter ständiger Beobachtung durch den Röntgenschirm.
- Nach der Einrichtung der seitlichen Verschiebung der Knochenenden muß die Höhenlage revidiert werden, eventuell in einer zweiten Sitzung. Ist eine solche Verschiebung vorhanden, wird auch der obere Preßbacken I angelegt. Die Einrichtung erfolgt dann durch die oberen Druckschrauben bzw. durch Nachziehen oder Nachlassen des Spanntuches 15. Als letztes wird dann die Uberstreckung durch den Streckverband aufgehoben.
- Nach der auf diese Weise erfolgten vollständigen Einrichtung des gebrochenen Knochens ist die Voraussetzung für eine baldige knöcherne Festigung der Bruchenden gegeben. Der Schenkel bleibt bis zur bindegewebigen Festigung in dem Gerät eingespannt liegen. Um jede Bewegung durch den Patienten und damit Störung des Heilprozesses zu vermeiden, wird das Gerät noch mit einem neben dem Bett aufgestellten Ständer starr verbunden.
- PATENTANsPRücHi:': I. Gerät zum Einrichten von Knochenbrüchen mit mindestens zwei verstellbaren Preßbacken und auf diese einwirkenden, verstellbar angeordneten D ruckschrauhen, gekennzeichnet durch ein das zu behandelnde Glied umgebendes, an einer Schiene zu befestigendes verstellbares Rahmengestell mit Längsschienen (5), in denen die Druckschrauben mit den Preßbacken verstellbar angeordnet sind.
Claims (1)
- 2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Muttern (4) der auf die Preßbaclien (I) einwirkenden Druckschrauben zwischen bzw. auf parallel zu dem behandelnden Glied verlaufenden Schienen (5 und 6) des Rahmengestells längs verschiebbar gelagert sind.3. Gerät nach den Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Schraubenmuttern (4) tragenden Schienen (5 und 6) in Führungsstücken (7 und 8) der die Halterahmen bildenden Streben (g und Io) gelagert sind.4. Gerät nach den Ansprüchen I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren Streben (g) der Halterahmen beweglich und verstellbar mit den mittleren bzw. oberen Streben (Io) verbunden sind.5. Gerät nach den Ansprüchen I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an den oberen Enden der Streben (9) Augen (I I) vorgesehen und auf den oberen Streben (g) an beiden Enden Gewinde (I2) angebracht sind, die je zwei Flügelmuttern (I3) tragen, zwischen denen die Augen (II) der Streben (g) festklemmbar sind.6. Gerät nach den Ansprüchen I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Schienen (5) durch Riemen (I7) od. dgl. mit einem um die Längsstreben (I4) einer Schiene gelegten Spanntuch (I5) od. dgl. verbunden sind.7. Gerät nach den Ansprüchen I bis 3 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der unteren Längskante der unteren Schienen (5) Osen (18) für die Spannriemen (I7) vorgesehen sind.8. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßbacken (I) auf der Innenseite mit einer Polsterung (2) versehen sind.9. Gerät nach den Ansprüchen I und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßbacken (I) und gegebenenfalls deren Polsterung (2) aus einem keinen Röntgenschatten bildenden Werkstoff bestehen.10. Gerät nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßbacken (I) an ihrer Außenseite in Reihen angeordnete Ausnehmungen (21) zur Aufnahme der Druckschraubenenden aufweisen.II. Gerät nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehrere Preßbacken (I) in einer Reihe nebeneinander angeordnet sind.
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3935131A1 (de) * | 1988-10-21 | 1990-05-03 | Proteor Sa | Vorrichtung zur formaufnahme der unteren koerperteile des menschlichen koerpers im hinblick auf die erstellung einer orthese fuer die paraplegie |
US5152302A (en) * | 1991-08-14 | 1992-10-06 | Fareed Donald O | Forearm transaxial compression band |
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1953
- 1953-11-07 DE DEK20100A patent/DE969987C/de not_active Expired
Cited By (3)
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DE3935131A1 (de) * | 1988-10-21 | 1990-05-03 | Proteor Sa | Vorrichtung zur formaufnahme der unteren koerperteile des menschlichen koerpers im hinblick auf die erstellung einer orthese fuer die paraplegie |
US5152302A (en) * | 1991-08-14 | 1992-10-06 | Fareed Donald O | Forearm transaxial compression band |
US5295951A (en) * | 1991-08-14 | 1994-03-22 | Fareed Donald O | Forearm transaxial compression band |
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