DE841330C - Extensionsgeraet zur Einrichtung und Fixierung von Oberarm-Frakturen - Google Patents
Extensionsgeraet zur Einrichtung und Fixierung von Oberarm-FrakturenInfo
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Description
- Extensionsgerät zur Einrichtung und Fixierung von Oberarm-Frakturen Nach den l) isher l>ekannten Verfahren wurden Oberarm Frakturen im wesentlichen stationär und häufig mit Streckverbänden be'handelt. Man bediente sich entweder des als Kirschnerscher Drahtspanubügel hekannten Gerätes oder der sog. Heftpflasterextension. Bei der Behandlung mit dem Draphspannbügel wird die Ulna unmittelbar unter dem Ellenbogengelenk durchbohrt und durch diese Bohrung ein nichtrostender Stahldraht durchgesteckt. der wiederum in einem hufeisenförmigen Bügel unter starker axialer Spannung eingeklemmt wird. -vlaii schafft sich so einen Angriffspunkt für die notwendige Extension des Armes. Je nach der Kraft des retrahierenden Muskelzuges wird ein Zug von 2 his, kg zum Extendieren benötigt.
- Dieser Zug wird von veränderlichen Gewichten üher Drahtseil und Umlenkrollen erzeugt. Die Anordnung der mit dem Bett verhundenen Streckapparatur zwingt zur stationären Behandlung. Bei dem Betten des Patienten kommt es häufigst durch Bewegung der Gewichte zu Änderungen des erwünschen Zuges, ebenso beim Bewegen des Bettes, falls kein transportables Röntgengerät vorhanden ist und der Patient zur Röntgenabteilung gefahren werden muß. Bei ungenügender Kontrolle des ungehemmt fortwirkenden Zuges kann außerdem nach Erschlaffen der dem Zug entgegenwirkenden Muskelpartien nachträglich eineÜberextension entstehen, die einerseits den für die Kallusbildung erwünschten Berührungsreiz derBruchflächen aufhebt und andererseits unerwünschte Reizungen durch Überdehnung von Muskeln, Nerven und Gefäßen hervorruft.
- Eine weitere große Gefahr bei der Verwendung des Drahthügels liegt in der Tatsache begründet, daß durch die Durchbohrung des Knochens aus dem einfachen ein komplizierter Bruch gemacht wird und unter Umständen durch Infektion eine Entzündung hervorgerufen werden kann.
- Zur Vermeidung der durch Drahtextension hervorgerufenen Komplikation bedient man sich auch des sog. heftpflasterverbaudes, der jedoch wegen seiner starken Hautreizung und seiner geringen Belastl>arkeit wegen nur bedingt anwendbar ist. Der Nachteil der stationären Behandlung bleibt naher auch hier bestehen.
- Das Oberarm-Extensionsgerät gemäß der Erfindung beseitigt praktisch alle bisherigen Nachteile und Komplikationen. Die Handhabung des Gerätes ist erheblich einfacher gegenüber l>eispielsweise einer Methode, bei der eine Spannschraube mit Links- und rechtsgewinde verwendet wird, da bei Verwenduing ssolcher Spannschrauben besondere Schlüssel notwendig sind, während bei dem Gerät gemäß der Erfindung dies überflüssig ist. Mit einem einzigen gut zugänglichen griffigen Drehknopf wird das ganze Gerät bedient. Eine Reihe anderer älterer Methoden hat den Nachteil, apparativ außerordentich kompliziert zu sine, was, abgesehen von den Nachteilen bei Bedienbung, auch noch preislich zum Ausdruck kommt.
- Die Funktion des erfindungsgemäßen Gerätes geht aus den Abb. 1, 2 und 3 hervor. Der Patient erhält den unter dem namen modificierter Mitteldorfscher Triangelverband bekannten Verband bei erhobenem Vorderarm. Dieser Verband besteht aus sog. Cramerschienen, die zwischen dem erhobenen Arm und dem Brustkorb ein Dreieck hilden. Dieses Schienendreieck stützt sich auf der einen Seite unter dem gebrochenen Oberarm gegen den Brustkorb, auf der anderen Seite in die Ellenhogenbeuge, um so den Arm in einer fixierten Lage zu erhalten.
- Ohne Extensionsgerät ist dieser Verband völlig starr, so daß praktisch während des Einrichtens nicht korrigiert werden kann.
- Um das Gerät zu verwenden. wird der obere Schienenteil, auf dem der zu streckende gebrochene Oberarm aufliegen soll, getrennt und die beiden Sc'hienenenden in die beiden Taschen I und 2 (Abb. 1) gesteckt. Durch Drehen des Knopfes 3 (Abb. I und 2) werden die beiden Taschen entsprechend der Drehrichtung des Knopfes zueinander- oder auseinanderbewegt. Übertragen wird die Bewegung durch die beiden Kniehebel 4 und 5 (Abb. 1).
- Die Eigentümlichkeit des Kniehebelprinzips ist fiir die Extension von frakturierten Gliedmaßen von besonderem Vorteil, da die zum Extendieren benötigte Kraft infolge des zunehmenden Muskelzuges um so größer wird, je mehr sich die extendierten Gliedmaßen ihrer anatomisch richtigen Form nähern.
- Da dir zum Extendieren benötigte Kraft durch Schub überatragen wird und das Gerät in seiner jeweiligen Stellung, bedingt durch die Spindeln (Abb. 1), fixert iast, kann auch bei Erschlaffen der dem Schub entegenewirkenden Muskelpartien eine Überextension nicht erfolgen. Der für die Kallusbildung notwendige bBerürungsereiz der Bruchflächen ist damit garantiert. Analog wirkt auch bei Schrägbrüchen der Schuh bzw. Zug am distalen Ende bei normaler Länge des Armes infolge der sperrenden Wirkung der Spindel fort.
- Um zu verhindern, daß der Patient eigenmächtig die Einstellung des Gerätes verändert, wird der Drehknopf 3 durch die Bohrung 8 (Abb. 2) plombiert.
- Da bei Röngendurchleuchtungskontrollen die störenden Schatten der Metallonstruktion möglichst schwas sichtbar sein sollen, wird für den Bau des Gerätes ein Metall verwendet (beispielsweise Aluminim), welches einen für Röntgenstrahlen möglichst kleinen Absorptionskoeffizienten hat. Der Mittelträger 6 (Abb. 2) ist mit einer Bohrung 7 (Abb. 2) versehen, so daß bei Röntgenaufnahmen die richtige Betrachtung von der spiegelbildlichen unterschieden werden kann.
- Diese Methode der Versorgung biete also eine ganze Reihe sehr wesentlicher Vortiele: Der Arzt beherrscht mit Sicherheit sämtliche Vorgänge beim Einrichten des Bruches, zur Not sogar ohne Assistenz. Der Patient wird schonendst behandelt.
- Insbesondere das Wegfallen des Durchbohrens des Knochens und der damit verbundenen Infektionsgefahr macht die Behandlung viel ungefährlicher und angenehmer. Außerdem kann der Patient sich frei hewegen und unter Umständen in begrenztem Umfange sich betätigen. Von erheblicher Bedeutung ist weiterhin die Tatsache, daß bei der jetzt möglichen weitestgehend ambulanten Behandlung der Oberarmbrüche im Gegensatz zu der bisherigen stationären Behandlung von 5 his 6 NVochen für die Kostenträger eine sehr beachtliche Einsparung eintritt.
Claims (8)
- PATENTANSPRÜCHE: I. Vorrichtung zum Extendieren des Oberarmes bei Frakturen, dadurch gekennzeichnet, daß die an den Arm angepaßte Schiene zwecks Reposition der Oberarmknochenfragmente in ihrer Länge veränderlich ist.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zur Extension notwendige Zug bzw. Schub bei Erschlaffen der dem Zug entgegenwirkenden Muskelpartien durch die Wirkung der Spindel (g) ausgeschaltet wird und der für die Callusbildung notwendige Berührungsreiz garantiert ist sowie eine Überdehnung von Muskeln, Werden und Gefäßen nicht erfolgt.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Längenänderung mittels der Hebel (4 und 5) über den Drehknopf (3) erfolgt.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet. daß die Achse des Drehknopfes (3) senkrecht zum Oberarm steht.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 2. dadurch gekennzeichnet. daß die eingerichteten Bruchstücke durch die Wirkung der Spindel (9) fixiert werden tiiid durch die gleiche Wirkung auch bei Schrägbrüchen der Zug am distalen Ende bei normaler Länger fortwirkt.
- 6. Vorreichtung nach Anspruch 3. dadurch gekennzeichnet, daß der Drehknopf mit einer Bohrung (8) versehen ist. die die Möglichkeit schafft, das Gerät in seiner jeweiligen Einstellung zu plombieren.
- 7. Vorrichtung nach anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mittelträger (6) auf der einen. Seite mit einer Bohrung (7) versehen ist, die die Möglichkeit hietet auf dem Röntgenhild zu erkennen, ob es sich um die richtige oder die spiegelbildliche Ansicht handelt.
- 8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem für Röntgenstrahlen gut durchlässigen Stoff, beispielsweise Aluminium, hergestellt ist, um im Röntgenbild des gehrochenen Oberarmknochens möglichst nur schwachstörende Konturen zu hahen.
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