DE969856C - Verfahren zur Herstellung von Natriumbisulfitloesungen fuer den Zellstoffaufschluss aus Zellstoffablaugen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Natriumbisulfitloesungen fuer den Zellstoffaufschluss aus ZellstoffablaugenInfo
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 24. JULI 1958
R 6331 IVaJ55I
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Natriumbisulfitlösungen als Kochflüssigkeit
bei der Gewinnung von Zellstoff und befaßt sich mit Verbesserungen der Gewinnung und Verwendung der
dabei benutzten Chemikalien. Die Erfindung betrifft insbesondere die Behandlung und Verwendung der bei
der Zellstoffgewinnung erhaltenen Ablaugen.
Beispielsweise wird bei dem sauren Sulfitverfahren im allgemeinen Lignocellulosematerial in einer Lösung
von schwefliger Säure gekocht, wobei ein Teil der schwefligen Säure als Bisulfit gebunden ist. Das auf
diese Weise an das Bisulfition gebundene Kation war bisher aus wirtschaftlichen Gründen fast allgemein
Calcium.
Andererseits war seit langem bei den alkalischen Aufschlußverfahren der Vorteil der Verwendung von
Natrium als Base erkannt worden, wobei von der vorteilhaften hohen Löslichkeit und der wirtschaftlichen
Gewinnung der Base für die Wiederbenutzung Gebrauch gemacht wurde.
Dabei wurde die Base (Natrium) durch Verbrennen der organischen Abiaugenbestandteile zurückgewonnen.
Neuerdings geschaffene Verbesserungen der Anlagen sowie die höheren Kosten von Brennstoffen
allgemein ergaben einen beträchtlichen wirtschaftlichen Vorteil der Wärmegewinnung.
Das Sulfitverfahren war ursprünglich unter Verwendung von Flüssigkeiten mit Natrium als Base
entwickelt worden. Indessen war eine wirtschaftliche Verwendung von Kochflüssigkeiten mit Natrium als
Base nicht durchführbar, da ein brauchbares Verfahren für die Umwandlung der durch Verbrennung
der Flüssigkeit anfallenden Natriumsalze in verwendbarer Form nicht gegeben war. Bei der weiteren
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Anwendung des Sulfitverfahrens wurde zu der Benutzung
von Calcium für die Herstellung der Kochsäure übergegangen, da infolge der Billigkeit des
Kalkes die Abfallflüssigkeiten ungenutzt abgehen ■ 5 konnten.
In neuerer Zeit traf nun die Ableitung der Sulfitablaugen in Ströme und Kanäle mehr und mehr auf
Widerstand. Außerdem machten wirtschaftliche Überlegungen, wie z. B. die höheren Brennstoffkosten, es
ίο wünschenswert, Wärme und Aufschließungschemikalien
in einer Art, wie sie bei den alkalischen Aufschließungsprozessen geübt wurde, wiederzugewinnen.
Es wurden viele Versuche zum Eindampfen von Calciumsulfitablaugen für die nachfolgende Verbrennung
angestellt. In den Vereinigten Staaten führten diese Versuche in keinem Fall zu industriellen Verfahren,
in der Hauptsache wegen der Kesselsteinbildung während des Verdampfens und der Bildung
ao einer unschmelzbaren Asche während des Verbrennens.
In Europa wurden diese Schwierigkeiten überwunden, so daß die Verdampfung und Verbrennung
von Calciumsulfitablaugen möglich wurde. Es konnte jedoch lediglich Wärme wiedergewonnen werden, da
bei der Verbrennung Calciumsulfat gebildet wird, aus dem die anfänglichen Chemikalien für die Kochung
praktisch nicht wiedergewinnbar sind. Diese Schwierigkeiten hinsichtlich der Verdampfung der Ablaugen
können bei Verwendung von Natrium als Base vermieden werden.
Wenn Natriumsulütablaugen oder Ablaugen vom Sulfatverfahren verdampft und verbrannt werden,
entsteht eine Schmelze, die Natriumsulfid, Natriumcarbonat und Natriumsulfat enthält. Die so hergestellte
Schmelze ist bei keinem Verfahren direkt als neue Kochflüssigkeit geeignet. Beim Sulfatverfahren
ist die Umwandlung der Schmelze in eine benutzbare Form verhältnismäßig einfach und besteht im wesentliehen
in der Umwandlung des Natriumcarbonats der Schmelze zu Natriumhydroxyd.
Für die Herstellung einer SuMt-Kochflüssigkeit mit Natrium als Base dagegen war die Umwandlung der
Schmelze in verwendbare Form ein bisher praktisch ungelöstes Problem. Die Umwandlung der Schmelze
zu einer Kochflüssigkeit kann direkt nicht erfolgen, da eine direkte Behandlung der Schmelze mit Schwefeldioxyd
einen Teil des Natriumsulfids in Polythionate, Thiosulfat, freien Schwefel usw. umwandeln würde,
die alle beim sauren Sulfitverfahren stören.
Ein solches Umwandlungsverfahren hat folgende große Vorteile:
i. Es ist praktisch möglich, den SuhitaufSchluß mit Natrium als Base durchzuführen.
i. Es ist praktisch möglich, den SuhitaufSchluß mit Natrium als Base durchzuführen.
2. Es wird eine große Wärmemenge erhalten, da die organischen Stoffe in der Ablauge 4500 bis 5000 kcal
pro kg Trockensubstanz, d. h. beträchtlich mehr Wärme liefern, als für die Mehrfachverdampfung
der Ablauge auf eine für die Verbrennung geeignete Konzentration erforderlich ist.
3. Es fallen keine Abfallflüssigkeiten an.
4. Die Wiedergewinnung der Chemikalien beeinflußt die Kosten des Verfahrens günstig.
Die Erfindung schafft ein einfach durchführbares ■
Verfahren zur Umwandlung einer Natriumsulfid enthaltenden Schmelze in Natriumbisulfit, das entweder
von unerwünschten Nebenprodukten frei ist oder nur eine minimale Menge solcher Stoffe enthält.
Die Erfindung beruht auf der Behandlung der Natriumsalze schwach saurer flüchtiger Säuren mit
bestimmten Kationen austauschenden Harzen zwecks Bindung von Natriumionen an das Harz, Freisetzen
der schwachen Säuren und Regenerierung von Natriumbisulfit durch Behandeln des Harzes mit schwefliger
Säure. Man hat bereits vorgeschlagen, aus einer alkalischen Sulfitablauge das Alkali zurückzugewinnen,
indem man die alkalische Lauge direkt, also nicht in Form der Lösung einer durch Verbrennung
der Suhitablauge erhaltenen Schmelze, über einen Kationenaustauscher führt und den mit Alkaliionen
beladenen Austauscher mit SO2- oder CCyhaltigen
Lösungen regeneriert, wobei das Alkali als Sulfit oder Carbonat anfällt. Als Kationenaustauscher werden
hierbei sowohl Austauscher mit SO3H-Gruppen als
auch solche mit Carboxyl- oder phenolischen Hydroxylgruppen verwendet.
Auf dem Gebiet des Holzaufschlusses ist bereits vorgeschlagen worden, die bei der gemeinsamen Aufarbeitung
der in einem zweistufigen, zuerst sauren, dann alkalischen Aufschluß anfallenden Ablaugen
nach der Verbrennung mit Kohlendioxyd zu behandeln und den Schwefelwasserstoff abzutreiben und
hierbei gegebenenfalls aus einem Teil des gelösten Verbrennungsrückstandes einen Teil des Natriums an
einem Wasserstoffionenaustauscher zu adsorbieren, welch letztgenannter dann mit schwefliger Säure
regeneriert werden kann. Der Schutz aus diesem Patent soll sich nicht auf dieses Kombinationsverfahren
erstrecken.
Gegenstand der Erfindung ist demgegenüber ein Verfahren zur Herstellung von Natriumbisulfitlösungen
aus den zu einer Schmelze verbrannten Sulfitablaugen, das sich dadurch kennzeichnet, daß man eine
Lösung dieser Schmelze mit einem Wasserstoffionenaustauscher, welcher freie Carboxyl- und bzw. oder
phenolische Hydroxylgruppen enthält, unter Freisetzen eines wesentlichen Teiles der flüchtigen Säuren
(CO2 und H2S) in Gasform und Bindung des Natriumions
an das Harz behandelt und dieses mit Natriumionen beladene Harz in an sich bekannter Weise mit
schwefliger Säure unter Bildung einer Natriumbisulfit enthaltenden Lösung regeneriert.
Es ist zwar bereits bekannt, die basischen Anteile von Sulfitahlaugen durch Adsorption an Sulfonsäureaustauschharzen
zu entfernen, aber hierdurch werden unterschiedslos alle Kationen, d. h. ohne Rücksicht
auf die Art des Säurerestes, adsorbiert, und außerdem ist die Bindung der basischen Gruppen an die Sulfonsäuregruppen
so stark, daß die Regeneration mittels schwefliger Säure nur mit einem so hohen Säureüberschuß
durchgeführt werden kann, daß das Verfahren technisch nicht ausführbar ist und infolgedessen
keinerlei praktische Bedeutung erlangt hat.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird das für die Behandlung des Natriumionen enthaltenden
Harzes verwendete Schwefeldioxyd mindestens teil-
weise durch die Oxydation des bei der oben geschilderten Behandlung entwickelten Schwefelwasserstoffs
gewonnen.
Wenn die das .Natriumsalz der schwach sauren flüchtigen Säuren enthaltende Lösung auch Natriumsalze von verhältnismäßig wenig flüchtigen starken
Säuren enthält, so führt die Harzbehandlung lediglich zur Bindung der Natriumkomponente der, schwach
sauren flüchtigen Säuren. Da die schwach sauren
ίο flüchtigen Säuren aus der Lösung in Gasform freigesetzt
werden und das Natriumion an das Harz adsorbiert wird, so kann also eine vollständige Abtrennung
der Natnumsalze der schwach sauren flüchtigen Säuren von den Natriumsalzen von verhältnismäßig
wenig flüchtigen starken Säuren auf diese Weise durchgeführt werden.
Als Harze wurden bei dem Verfahren nach der Erfindung diejenigen als besonders vorteilhaft befunden,
die freie Carboxyl- oder phenolische Hydroxylgruppen oder beide besitzen und insbesondere die
neueren synthetischen organischen Austauschharze, die lediglich eine dieser Gruppen enthalten und eine
hohe Austauschkapazität besitzen. Die Harze mit Carbonsäuregruppen sind besonders erwünscht. Ein
solches Harz, das als besonders geeignet befunden wurde, ist unter der Warenbezeichnung Amberlite
IRC-50 im Handel.
Es wurde gefunden, daß das Verfahren vorteilhaft bei erhöhter Temperatur, z. B. bei 50 bis 100° C, durchgeführt
werden kann, wobei die erhöhte Temperatur nicht nur die Austauschkapazität des Harzes wesentlich
erhöht, sondern auch infolge der verminderten Löslichkeit die Freisetzung der flüchtigen Säuren
erleichtert. Auf diese Weise wird ein Reaktionsprodukt wirksam aus der Lösung entfernt, eine rasche
Annäherung an den Gleichgewichtszustand ermöglicht und die Bindung des Natriums erleichtert. Die Entfernung
der flüchtigen Säure kann ferner durch Anwendung von Unterdruck erleichtert werden.
Nach dieser AdsorptionsstufewirddasHarzinüblicher Weise gewaschen und das gebundene Natrium durch
eine Behandlung mit einer schwefligsauren Lösung entfernt. An Stelle der schwefligsauren Lösung kann
das Natriumionen enthaltende Harz mit in situ gebildeter schwefliger Säure durch Inkontaktbringen von
Schwefeldioxyd enthaltenden Gasen mit dem feuchten Harz gebildet werden.
Bemerkt sei, daß die Natriumionenbindung und bzw. oder die Abgabe von Natriumionen je nach den
Eigenarten der Anlage in mehr als einer Stufe durchgeführt werden können.
Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, daß viele ursprünglich in der Lösung vorhandene Verunreinigungen
(z. B. Chloride, Sulfate, Thiosulfate usw.) nicht adsorbiert werden, so daß bei der Regeneration
des Harzes eine ziemlich reine Flüssigkeit anfällt.
Der Sulfidgehalt der zugeführten Lösung wird in der Stufe der Natriumbindung weitgehend in Form von
Schwefelwasserstoff verringert. Bei Lösungen mit merklichem Sulfidgehalt wird der Schwefelwasserstoff
in erheblicher Konzentration freigesetzt und kann leicht und ohne Schwierigkeiten zu reinem Schwefel-
dioxyd verbrannt werden, worauf dieses, wenn gewünscht, zur Entfernung des Natriumions aus
dem Harz als Natriumbisulfit verwendet werden kann.
Die von den gesamten Natriumionen oder einem Teil derselben befreite Lösung wird nach beendetem
Austausch vom Harz abgezogen. Diese abgezogene Lösung wird im folgenden als Ablauf bezeichnet.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist, wenn lediglich Salze schwach saurer flüchtiger Säuren zugegen
sind, das Mengenverhältnis von Austauschharz zu den Natriumsalzen der schwach sauren flüchtigen
Säuren derart, daß im wesentlichen die gesamten Natriumionen der eingeführten Lösung vom Harz
gebunden und im wesentlichen alle flüchtigen Säuren in Gasform freigesetzt werden. Der im wesentlichen
keine Natriumionen enthaltende Ablauf dieses Verfahrens kann von restlichen Spuren von flüchtigem
Schwefelwasserstoff leicht durch Austreiben befreit und infolgedessen in dem Verfahren als Wasser wiederverwendet
oder ohne Abwasserreinigung abgelassen werden.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung enthält die der Harzbehandlung zugeführte Lösung
außer den Natriumsalzen schwach saurer flüchtiger Säuren noch andere Natriumsalze, wie z. B. Natriumsalze
starker Säuren, die bei der Austauschreaktion nicht zersetzt werden und infolgedessen im Ablauf
verbleiben.
Durch Begrenzung der Menge der dem Harz zugeführten Ablauge kann eine verhältnismäßig vollständige
Entfernung der Natriumsalze aus schwach sauren flüchtigen Säuren erreicht werden, wobei der Ablauf
im wesentlichen die Natriumsalze verhältnismäßig wenig flüchtiger Säuren enthält und entweder in den
Prozeß zurückgeführt oder zur Gewinnung von Natriumsalzen verwendet oder abgelassen werden
kann.
Wenn die dem Harz zugeführte Ablauge wesentlich mehr Natriumsalze der schwach sauren flüchtigen
Säure enthält, als der Austauschkapazität des Harzes entspricht, und zusätzlich Natriumsalze verhältnismäßig
wenig flüchtiger Säuren, so enthält der Ablauf im wesentlichen die gesamte Menge der Natriumsalze
der verhältnismäßig nicht flüchtigen Säuren und den Teil der Natriumsalze der schwach sauren flüchtigen
Säuren, deren Natriumion nicht gebunden wurde. Ein Vorgehen in dieser Art setzt eine sehr hohe Natriumionenkonzentration
in der eingeführten Flüssigkeit während der gesamten Austauschreaktion voraus, wodurch
eine außerordentlich hohe Leistung und eine sehr günstige Ausnutzung des Harzes erreicht werden.
Der Ablauf eines solchen Verfahrens besitzt einen beträchtlichen Gehalt an Natriumionen und kann im
Kreislauf geführt, zwecks weiterer Gewinnung von Natriumverbindungen aufgearbeitet oder auf andere
Weise in dem Verfahren verwendet werden.
Die Zeichnung veranschaulicht schematisch den Gang eines Verfahrens gemäß der Erfindung.
Sulfitablauge, wie sie bei der Behandlung von Lignocellulosesubstanzen
mit einer sauren Sulfit-Kochflüssigkeit mit Natrium als Base gewonnen wird, wird
auf mindestens 50 °/0 Trockensubstanz in gewöhnlichen
Mehrfachverdampfern konzentriert und in einem Ofen ι
mit Gewinnung des Rückstandes bzw. der Schmelz^ verbrannt. Dieser Ofen kann der in den Sulfat- und
Natronzellstoffverarbeitungsanlagen übliche sein. Wenn unter reduzierenden Bedingungen in der
Schmelzzone (z. B. mit hohen Temperaturen und einem begrenzten Luftüberschuß) gearbeitet wird, so
werden im Ofen Dampf und ein Rückstand von geschmolzenen Natriumsalzen erzeugt. Diese Schmelze
ίο fließt aus dem Ofen und kann z. B. in Wasser oder in irgendeiner anderen Lösung des Verfahrens bei 2 auf
Grünlauge verarbeitet werden, die im wesentlichen Natxiumsulfid mit geringeren Mengen Natriumcarbonat,
Natriumsulfat und Natriumthiosulfat enthält. Nach dem Klären in üblichen Kläranlagen 3 ist
die Grünlauge für die Behandlung zur Gewinnung von Natriumsalzen und Erzeugung einer sauren Sulfitkochflüssigkeit
geeignet.
Bei einer Anwendungsart des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein geeignetes Harz (z. B. ein schwach
saures Harz) mit einer Carboxylgruppe in einem geeigneten Gefäß mit der entsprechenden Menge der Lösung
der Schmelze in Kontakt gebracht. Dies kann auf verschiedene Weise erfolgen, z. B. durch Durchleiten
der Lösung durch einen mit Harz gefüllten Behälter oder Zufügen des Harzes zu der Lösung, entweder
absatzweise oder stetig, und nachfolgende mechanische Abtrennung des Harzes von der Lösung. Die Bedingungen
dieser Behandlung brauchen bezüglich der Zeit, der Temperatur oder der Konzentration der
Lösung nicht genau eingestellt zu werden; eine hohe Konzentration der Lösung (100 Grammäquivalente
Na2O je Liter) beschleunigt die Reaktion und ergibt eine hohe Leistung des Harzes. Da die Bindung des
Natriums bei 4 unter spontaner Entwicklung der entsprechenden freien Säuren H2S und H2CO3 bei 5 vor
sich geht, kann die Reaktion bequem und vorteilhaft bei einer erhöhten Temperatur von 60 bis 900C durchgeführt
werden, die der Temperatur der Grünlauge entspricht, wie sie von der Kläranlage kommt. Diese
erhöhte Temperatur vermindert die Löslichkeit der erzeugten flüchtigen Gase und beschleunigt die Reaktion
und verbessert die Leistung des Harzes.
Wenn das Verhältnis von Natrium zu Harz derart ist, daß die Austauschkapazität des Harzes nicht überschritten
wird, so kann eine fast vollständige Entfernung des als Sulüd und Carbonat vorhandenen
Natriums erreicht werden. Diese Arbeitsweise ist das bevorzugte Verfahren nach der Erfindung.
Es sei jedoch bemerkt, daß die Verwendung einer Grünlauge, die Natriumionen im Überschuß zu der
•Kapazität des Harzes enthält, die Wirkung und wirksame Kapazität des Harzes erhöht. In manchen Fällen
kann es erwünscht sein, in dieser Art vorzugehen, wobei der nicht umgesetztes Sulfid und Carbonat
enthaltende Ablauf in das Verfahren zum Lösen von weiterer Schmelze zurückgeführt werden kann.
Das das gebundene Natriumion enthaltende Harz wird zur Entfernung von anhaftender Lösung bei 6
gewaschen. Das gewaschene Harz wird dann mit einem Überschuß von schwefligsaurer Lösung gewaschen,
was zu einer vollständigen Regenerierung des Harzes und Abgabe des Natriumions bei 7 unter
Bildung eines Ablaufes 8 führt, der Natriumsulfit und freie schweflige Säure enthält. Diese Lösung kann als
Kochflüssigkeit verwendet werden, sie kann, wenn gewünscht, verdünnt oder durch. zusätzliches freies
SO2 verstärkt werden.
Ein kurzes Waschen des Harzes bei 9 zur Entfer- · nung anhaftender Säure vervollständigt den Verfahrensgang
und schafft ein für die Wiederbenutzung geeignetes Harz. Die Stufen 5, 6, 7 und 9 veranschaulichen
die Kreislaufbehandlung des Harzes.
Die Behandlung des Ablaufes der Austauschstufe 10 richtet sich im wesentlichen nach der Zusammen-Setzung,
die wiederum eine Funktion des Aufschlußverfahrens, der Verbrennung und des Ionenaustauschkreislaufes
ist. Im allgemeinen sind die Hauptbestandteile Natriumsulfat, Natriumthiosulfat und Spuren von
gelösten Gasen. Wenn beim Zellstoffaufschluß mit Salzwasser (Meerwasser) in Berührung gebrachtes
Holz verarbeitet wird, so sind Chloride wesentliche Bestandteile. Die gelösten Gase können leicht, wenn
gewünscht durch Abtreiben, entfernt werden; infolge der geringen Löslichkeit ist aber die Menge des Gases
im Ablauf sehr gering. Wenn der Gehalt des Ablaufs an inaktiven Salzen des Natriums beträchtlich ist, so
kann die Wirtschaftlichkeit zu ihrer Erhaltung im System zwingen. Wenn die Natur und die Menge der
Salze derart sind, daß bei der Kreislaufführung die Zellstoffkochung nicht schädlich beeinflußt wird, kann
der Ablauf zur Herstellung von schwefligsaurer Lösung sowie zur Regeneration des Harzes verwendet werden,
oder er kann der Kochsäure als Verdünnungsmittel zugesetzt werden. In einem solchen Fall kann Schwefeldioxydgas
entweder rein oder verdünnt (z. B. Verbrennungsgas) direkt in die Harzmasse und Lösung
der Schmelze, aus der das Sulfid entfernt ist, eingeleitet werden, wobei schweflige Säure in situ gebildet,
das Harz durch Abgabe des Natriums regeneriert und eine Natriumbisulfitlösung gebildet wird, die von dem
Harz ohne weiteres abgezogen und bei der Herstellung von Kochsäure verwendet wird.
Das Sulfat und die Spuren von Thiosulfat, die sich in der Kochsäure befinden, werden in den Ofen mit der
Ablauge zurückgeführt, wo sie während des Schmelzverfahrens hauptsächlich zu Sulfid reduziert werden,
so daß eine Ansammlung dieser Salze im System verhindert wird.
Die Gewinnung der' Natriumsalze aus dem Ablauf, die in weitem Maße aus Natriumsalzen starker und
nicht flüchtiger Säuren bestehen, kann entweder durch Verdampfen des überschüssigen Wassers und Rückführung
der konzentrierten Lösung zum Ofen oder durch Behandeln mit einem Ionenaustauschharz mit
stark sauren Gruppen, das zur Bindung des Natriums aus den neutralen Salzen fähig ist, geschehen.
Die Rückführung des Ablaufs in das Gefäß für das Lösen der Schmelze ist anzuraten, insbesondere wenn
die Konzentration der Salze gering ist. Dies führt allerdings zu einer Ansammlung und Anreicherung der
inaktiven Salze im Kreislaufprozeß, so daß die Entfernung eines Teiles dieser Salze in jedem Kreislauf
notwendig wird, um das Ausfallen von Natriumverbindungen infolge Überschreitung der Löslichkeitsgrenze
zu vermeiden.
Das während des Natriumaustausches bei 5 entwickelte Gas besteht aus H2S und CO2 in einem Molverhältnis,
das im wesentlichen das gleiche ist wie das Molverhältnis zwischen Sulfid und Carbonat in der
Grünlauge. Infolge des hohen Verhältnisses von Schwefel zu Natrium in der beim Sulfitverfahren verwendeten
Kochflüssigkeit kann das Verhältnis von Sulfid zu Carbonat in der Schmelze in der Größenordnung
von 3: ι bis 8: ι je nach Art der Verbrennung
sein. Das entwickelte Gas besteht in der Hauptsache aus H2S, woraus sich der praktische Vorteil ergibt,
daß es in einer für das Verbrennen im Ofen 11 hinreichend
hohen Konzentration vorliegt, wobei SO2 entsteht, das bei 12 zur Bildung einer für die Entfernung
des Natriums aus dem Harz notwendigen Menge von schwefliger Säure absorbiert werden kann.
Dieses S O2 kann von Wasser oder vorzugsweise von einer der ablaufenden Flüssigkeiten des Austauschkreislaufes
aufgenommen werden, so daß ein geschlossenes System entsteht und Natrium- oder Schwefelverluste
vermindert werden. Die Flüssigkeit zur Aufnahme des SO2 kann aus dem Ablauf oder aus einem
der Abwasser der Waschung bestehen.
Das Waschen kann in der üblichen Art und Weise vorgenommen werden, wobei eine starke und eine schwache Fraktion gewonnen wird; die starke Fraktion wird der ablaufenden Flüssigkeit aus der vorangegangenen Stufe zugefügt, und die schwache Fraktion kann zur Verwendung als erste Waschflüssigkeit des folgenden Kreislaufes gespeichert werden.
Das Waschen kann in der üblichen Art und Weise vorgenommen werden, wobei eine starke und eine schwache Fraktion gewonnen wird; die starke Fraktion wird der ablaufenden Flüssigkeit aus der vorangegangenen Stufe zugefügt, und die schwache Fraktion kann zur Verwendung als erste Waschflüssigkeit des folgenden Kreislaufes gespeichert werden.
Das oben dargelegte Beispiel soll lediglich eine Möglichkeit der Anwendung des Verfahrens der Erfindung
veranschaulichen; die Erfindung kann bei einer Reihe von Verfahren zur Behandlung von Lignocellulosematerial
angewendet werden. Viele solcher vorgeschlagenen Verfahren sind bisher praktisch nicht angewendet
worden, werden jedoch nun infolge der Anwendbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens wirtschaftlich.
Als Beispiel für die Verwendung des Verfahrens nach der Erfindung bei einer anderen Behandlung von
Lignocellulosematerial sei auf eine mehrstufige Behandlung hingewiesen, bei der ein Lignocellulosematerial
in einer Stufe mit einer sauren Sulfitlösung mit Natrium als Base und in einer anderen Stufe mit
einer alkalischen Lösung behandelt wird. Die Ablaugen aus beiden Stufen, die organisches Material, Natrium
und Schwefel enthalten, können vereinigt, auf 45 bis 75 °/0 Trockensubstanz eingedampft und in einem Ofen
verbrannt werden, wie er bei alkalischen Behandlungsverfahren gebraucht wird, unter Erzeugung von Dampf
und Gewinnung einer geschmolzenen Masse von Natriumsalzen. Diese Schmelze fließt aus dem Ofen und
wird in Wasser oder einer aus dem Verfahren abströmenden Flüssigkeit zur Erzeugung einer Grünlauge
gelöst, die Natriumsulfid und Natriumcarbonat mit geringeren Mengen anderer Natriumverbindungen
enthält.
Die Grünlauge wird in den üblichen Kläranlagen geklärt, wonach die ganze oder ein Teil der Flüssigkeit
dem Austausch zugeführt wird. Diese Anlage wird gemäß der Erfindung zur Entfernung einer hinreichenden
Menge von Natriumionen aus der Grünlauge je nach dem Natriumbedarf beim sauren Sulfitaufschluß
betrieben. Schwefelwasserstoff und Kohlendioxyd werden während der Harzbehandlung entwickelt,
und Natrium wird an das Harz gebunden. Der Ablauf zusammen mit dem Rest der Flüssigkeit —-wenn
lediglich ein Teil in der Ionenaustauschanlage behandelt wurde — wird nach einem üblichen Kaustifizierungsverfahren
zur Erzeugung der gewünschten alkalischen Kochlauge behandelt. Das Harz wird gewaschen
und mit einer schwefligsauren Lösung zur Regenerierung des Harzes und zur Erzeugung von Natriumbisulfit
zwecks Verwendung bei der sauren Sulfitbehandlung von Lignocellulose behandelt. Wie oben erwähnt, kann
das Schwefeldioxyd zur Herstellung dieser schwefligsauren Lösung mindestens zum Teil durch Oxydation
des in dem Verfahren entwickelten Schwefelwasserstoffs hergestellt werden. Wenn die Schwefeldioxydkonzentration
der bei der Oxydation erzeugten Gase niedrig ist, kann ein verhältnismäßig konzentriertes
Gas durch Aufnahme des Schwefeldioxydes in einem geeigneten Lösungsmittel (z. B. Wasser, Ammoniumsulfitlösung
oder einem Alkanolamin) und nachfolgendes Freisetzen in der Wärme gewonnen werden.
Bestimmte Behandlungsverfahren von Lignocellulosematerial erfordern die Verwendung von neutralem
Natriumsulfit an Stelle von Natriumbisulfit. Hierzu gehören das sogenannte neutrale Sulfitverfahren und
auch die Verfahren, die stark alkalische Kochflüssigkeiten verwenden. Solche Flüssigkeiten enthalten z. B.
Gemische, die im wesentlichen aus NaOH + Na2SO3,
NaOH + Na2S + Na2SO3, Na2CO3 + Na2SO3,
Na2CO3 + Na2S + Na2SO3 oder anderen Kombinationen
bestehen.
Neutrales Natriumsulfit kann unschwer und bequem für verschiedene Verwendungszwecke durch
Umsetzen von in der beschriebenen Weise erhaltenem Natriumbisulfit mit Natriumcarbonat oder Bicarbonat
bei erhöhter Temperatur hergestellt werden. Ätznatron kann natürlich ebenfalls für die Umsetzung mit
Natriumbisulfit zur Erzeugung von Natriumsulfit verwendet werden.
Natriumbicarbonat oder Ätznatron kann für diesen Zweck gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung
erhalten werden. Hierbei wird das gebundenes Natrium enthaltende Harz mindestens zum Teil mit
Kohlensäure regeneriert, wobei Natriumsalze der Kohlensäure gebildet werden, die als solche oder nach
Umwandlung in Ätznatron in einem Kaustifizierungsverfahren verwendet werden können. Je nach den gewünschten
Produkten kann ein zweistufiges Regenerierungsverfahren angewendet werden, zunächst mit
Kohlensäure in dem erwünschten Ausmaß und dann mit schwefliger Säure bis zur vollständigen Regeneration.
Bei Lenkung des Regenerationsverfahrens zur Erzeugung von Natriumbicarbonat und Natriumbisulfit
in etwa äquimolaren Verhältnissen können die gewonnenen Lösungen bei erhöhter Temperatur gemischt
werden, wobei Kohlendioxyd entwickelt und eine im wesentlichen bicarbonatfreie Lösung von normalem
Natriumsulfit gebildet wird.
Um die Kapazität des Harzes maximal auszunutzen, kann es erwünscht sein, die Regenerierung mit Kohlendioxyd
oder Schwefeldioxyd im Überschuß enthalten-
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den Lösungen durchzuführen. Nach der Regeneration werden dann die entstehenden ablaufenden Flüssigkeiten
durch Abtreiben vom Überschuß an flüchtigen Bestandteilen befreit, wodurch man Lösungen erhält,
die im wesentlichen kein überschüssiges Regenerierungsmittel enthalten.
Eine abgeänderte Ausführungsform des Verfahrens nach der Erfindung kann auf die Gewinnung von reinen
Chemikalien aus natürlichen Mineralvorkommen oder ίο Solen, die Natriümsalze schwach saurer flüchtiger
Säuren enthalten, angewendet werden. Eine Analyse eines solchen Salzlagers ergibt folgende Zusammensetzung:
Analyse der natürlichen Sole des Soap Lake, Washington, V. St. A.
Gewichtsprozent
Natriumcarbonat 33,9
Natriumbicarbonat 16,2
Natriumsulfat 26,6
Natriumchlorid 20,1
andere Bestandteile 3,2
100
Die Trennung dieser Salze durch Kristallisationsverfahren wäre außerordentlich schwierig, dagegen
kann der Carbonat- und Bicarbonatanteil einer solchen Sole bei Anwendung des Ionenaustauschverfahrens
nach der Erfindung leicht als Natriumbisulfit gewonnen werden.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann Natriumsulfat mit Kohle oder anderen kohlenstoffhaltigen
Stoffen zur Erzeugung von Natriumsulfid und Carbonat geschmolzen werden. Die Schmelze kann
5 nach der Erfindung leicht in Natriumbisulfit umgewandelt werden. Das Verfahren entspricht der Herstellung
von Natriumbisulfit aus der Schmelze, die bei der Verbrennung von Sulfitablaugen mit Natrium als Base
gewonnen werden. Da das Verfahren nach der Erfin-φο
dung eine Reinigung bewirkt, so kann man recht unreines Natriumsulfat als Ausgangsmaterial verwenden.
So können Natriumsulfat natürlicher Herkunft oder chemische Abfallprodukte, die Natriumsulfat enthalten,
verwendet werden, selbst wenn sie beträcht-Φ5 liehe Verunreinigungen, wie Chloride, Carbonate usw.,
enthalten.
Die Ionenaustauschharze sind gewöhnlich poröse, vernetzte, polymere Stoffe, die überall im Harz ionisierbare
Gruppen enthalten, die zum Ionenaustausch befähigt sind.
Das Verfahren nach der Erfindung ist nicht auf eine bestimmte Art der Herstellung der verwendeten
Ionenaustauschharze mit Carboxyl- oder phenolischen Hydroxylgruppen beschränkt. Im folgenden werden
einige Herstellungsverfahren von vorteilhaft benutzten schwach sauren Harzen genannt.
Harze vom Carbonsäuretyp sind z. B. Polymerisate oder Mischpolymerisate ungesättigter organischer
Säuren oder ihrer Anhydride in vernetzter Form. Andererseits können Ester ungesättigter organischer
Säuren zur Bildung eines vernetzten Harzes polymerisiert und später verseift werden. Auch können nichtvernetzte
alkalilösliche Polymerisate mit Carboxylgruppen einer Reaktion zur Vernetzung zwecks Bildung
eines unlöslichen Ionenaustauschharzes unterworfen werden. Es können auch in natürliche Polymerisate,
die derartige Gruppen nicht enthalten, Carbonsäuregruppen eingeführt werden. In Fällen, in denen die
UnlösHchkeit notwendig ist, kann vorhergehend, gleichzeitig oder nachfolgend eine Behandlung zur
Quervernetzung durchgeführt werden.
Ionenaustauschende Harze mit phenolischen Hydroxylgruppen können durch Polymerisation von Phenolen
(vorzugsweise Polyphenolen) zur Erzeugung poröser, vernetzter Polymere hergestellt werden, z. B.
durch Verwendung geeigneter Mengen von Formaldehyd. Natürliche Tannine sind eine wirtschaftlich
empfehlenswerte Quelle von Polyphenolen für diesen Zweck. Andererseits können phenolische Hydroxylgruppen
in natürlichen polymeren Stoffen, die keine wesentlichen Mengen dieser Gruppen enthalten, erzeugt
werden, z. B. durch Hydrolyse von Phenolätheroder Phenolestergruppen im ursprünglichen Molekül.
Wenn in solchen Fällen Unlöslichkeit erforderlich ist, kann vorher, gleichzeitig oder nachfolgend die Vernetzung
durchgeführt werden.
Ionenaustauschende Harze, die sowohl Carboxyl- als auch phenolische Hydroxylgruppen enthalten, können
durch Polymerisation monomerer Moleküle mit Carboxyl- und phenolischen Hydroxylgruppen hergestellt
werden. Andererseits können solche Harze durch Behandeln polymerer Stoffe, die lediglich phenolische
Hydroxyle als austauschende Gruppen enthalten, mittels Verfahren hergestellt werden, bei denen Carboxylgruppen
zusätzlich zu den phenolichen Hydroxylgruppen eingeführt werden. Auch hier kann, wenn
UnlösHchkeit erforderlich ist, die Vernetzung vorher, gleichzeitig oder nachfolgend durchgeführt werden.
Die nachfolgenden Beispiele veranschaulichen das Verfahren nach der Erfindung und zeigen die Herstellung
einiger schwach saurer Harze.
90 ecm Styrol, 60 ecm einer Divinylbenzollösung
mit 2 bis 25 % Divinylbenzol, gelöst in anderen aromatischen Kohlenwasserstoffen, 100 g Maleinsäureanhydrid
und 50 ecm Aceton wurden 2 Stunden auf einem Dampfbad erhitzt. Die Temperatur stieg auf
1070C und fiel nach den 2 Stunden auf 900C. Das
Produkt wurde dann in einem Ofen 3 Stunden auf 1350C gehalten. Es wurde dann sorgfältig mit Aceton
gewaschen, 18 Stunden in 5%iger NaOH ausgelaugt und mit Wasser sorgfältig gewaschen und getrocknet. ■
Die Ausbeute betrug 121 g.
300 ecm dieses feuchten Wasserstoffionenaustauschers
wurden mit 100 ecm einer Lösung von 76,5 g Na/1, von
dem 8o°/o ^s Sulfid und Carbonat vorlagen, angemaischt;
der Rest des Natriums lag als Sulfat, Chlorid, Thiosulfat und Sulfit vor. Man ließ die Reaktion
15 Minuten bei gewöhnlichem Druck und 80° C vor iao sich gehen; während dieser Zeit wurden Schwefelwasserstoff
und Kohlendioxyd spontan aus der Lösung entwickelt und - Natriumionen an das Harz gebunden.
Das Harz wurde dann von der Lösung getrennt, gewaschen und mit 500 ecm schwefliger Säure, die 30 g
Schwefeldioxyd enthielt, 15 Minuten bei 250C und
Atmosphärendruck behandelt. Die Lösung des Produktes, die das gesamte an das Harz gebundene Natrium
enthält, wurde abgezogen und das Harz gewaschen, wonach es wieder benutzt werden konnte.
Bei diesem Versuch wurden von den 300 ecm Harz 6,9 g Na gebunden und mittels schwefliger Säure
regeneriert.
Es wurde eine automatische lonenaustauschanlage verwendet; 500 Kreisläufe wurden mit den folgenden
Durchschnittsergebnissen nacheinander durchgeführt: 4000 ecm eines feuchten Wasserstoffionenaustauschers
vom Carbonsäuretyp (im Handel unter der Warenbezeichnung Amberlite IRC-50) wurden mit 3,781
einer Lösung behandelt, die 110 g Na2O/l enthielt und
folgende Zusammensetzung (ausgedrückt als Molprozente Na2O) hatte: 65% Na2S, 15% Na2CO3,
15% Na2SO4, 3% NaCl, 1,6 »/„ Na2S2O3, 0,4%
Na2SO3. Diese Behandlung dauerte 15 Minuten bei
500C und Atmosphärendruck; während dieser Zeit wurden H2S und CO2 spontan entwickelt, und 210 g
Na wurden an das Harz gebunden (das bedeutet eine Adsorption von 68% des gesamten zugeführten Na
bzw. 85 °/0 des anfänglich in Form von Salzen schwacher
flüchtiger Säuren vorliegenden Na). Nach kurzem Waschen wurde das Harz mit schwefliger Säure behandelt,
die 25 g S 02/l enthielt, wodurch eine Lösung von Natriumbisulfit von einer Konzentration von 7,4 g
Na/1 entstand, die das gesamte vorher vom Harz gebundene Na enthielt (210 g).
Nach Durchführung von je 100 Kreisläufen wurde die Austauschkapazität des Harzes gemessen, und
nach Durchführung von je 500 Kreisläufen wurde das gesamte Harzvolumen gemessen und das Harz gesiebt.
Es wurde kein Verlust an Austauschkapazität und keine meßbare Verringerung des Harzvolumens oder
bemerkbare Änderung der Siebanalyse festgestellt.
1500 g Quebrachotannin wurden in 1500 ecm Wasser
in einem Autoklav gelöst, worauf man 609 ecm Formalin und 15 ecm konzentrierter Salzsäure zusetzte.
Das Gemisch wurde dann mittels eines Dampfmantels mit einem Dampfdruck von 7,82 Atm. im Mantel erhitzt.
Das Erhitzen wurde 3 Stunden fortgesetzt. Während dieser Zeit erreichte die Temperatur im
Autoklav 1350C. Die Masse wurde dann aus dem Autoklav
entfernt, bei niedriger Temperatur getrocknet und bei 1050C insgesamt 36 Stunden erhitzt. Das Produkt
wurde dann gemahlen und zur Entfernung des Feinkorns abgesiebt.
200 ecm diesesfeuchten Wasserstoffionenaustauschers wurden mit 200 ecm einer Lösung angemaischt, die
100 g Na/1 enthielt, von dem 85 % ^s Sulfid und Carbonat,
der Rest als Sulfat, Chlorid, Thiosulfat und Sulfit vorlagen. Die Reaktion wurde 15 Minuten bei
Atmosphärendruck und der gewünschten Temperatur durchgeführt; während dieser Zeit wurden aus der
Lösung spontan Schwefelwasserstoff und Kohlendioxyd entwickelt und Na an das Harz gebunden. Das Harz
wurde dann von der Lösung abgetrennt, gewaschen und mit 500 ecm einer schwefligen Säure mit 30 g Schwefeldioxyd
während 15 Minuten bei 250C und Atmosphärendruck
behandelt. Die erzeugte Lösung, die das gesamte an das Harz gebundene Na enthielt, wurde
abgezogen; das Harz wurde gewaschen und war dann für die Wiederverwendung bereit. Typische Resultate
eines solchen Versuchs sind die folgenden:
Harz | Temperatur beim Austausch |
Von 100 ecm feuchtem, regeneriertem Harz gebundenes Na |
Durch Regeneration mit schwefliger Säure gewonnenes Na |
Harz mit phenolischen Hydroxylgruppen (wie oben hergestellt) |
260C 820C |
2,1g 2,8 g |
2,l6 g 2,92 g |
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE:I. Verfahren zur Herstellung vonNatriumbisulfitlösungen für den Zellstoffaufschluß aus Zellstoffablaugen, welche Natrium und Schwefel und organische Begleitstoffe enthalten und unter Erzeugung einer Natriumsalze von CO2 und H2S enthaltenden Schmelze verbrannt werden, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Lösung dieser Schmelze mit einem Wasserstoffionenaustauscher, welcher freie Carboxyl- und/oder phenolische Hydroxylgruppen enthält, unter Freisetzen eines wesentlichen Teiles der flüchtigen Säuren (CO2 und H2S) in Gasform und Bindung des Natriumions an das Harz behandelt und dieses mit Natriumionen beladene Harz in an sich bekannter Weise mit schwefliger Säure unter Bildung einer Natriumbisulfit enthaltenden Lösung regeneriert.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ausgangsprodukt für die Herstellung der Schmelze die beim alkalischen Sulfitaufschluß anfallende Ablauge verwendet.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Lösung, die aus einer Natriumsalze schwach saurer flüchtiger Säuren enthaltenden Schmelze hergestellt ist, die ihrerseits aus den vereinigten Ablaugen aufeinanderfolgender Sulfit- und alkalischer Aufschlüsse von Holz durch Verdampfen und Veraschen gewonnen wird, dem Kationenaustausch unterwirft.4- Verfahren nach Anspruch ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die zur Regenerierung des Wasserstoffionenaustauschers verwendete schweflige Säure mindestens teilweise durch Oxydation des Schwefelwasserstoffs gewinnt, der beim Austausch der Wasserstoffionen gegen Natriumatome am Austauscher frei wird.In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 487 219, 529 099; Hans Vogel, Sulfitzellstoff-Ablaugen, Basel, 1948, S. 218.In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsche Patente Nr. 863 191, 924 669.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 809 575/42 7.58
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