DE969312C

DE969312C - Verfahren zur Herstellung eines Gusseisens, in dem der Graphit ausschliesslich als Kugelgraphit vorliegt

Info

Publication number: DE969312C
Application number: DER12208A
Authority: DE
Inventors: Dr Phil Franz Roll
Original assignee: PHIL FRANZ ROLL DR
Current assignee: PHIL FRANZ ROLL DR
Priority date: 1953-07-25
Filing date: 1953-07-25
Publication date: 1958-05-22

Description

AUSGEGEBEN AM 22. MAI 1958

R 12208 VI/18b

Die Herstellung von Gußeisen mit Kugelgraphit ist in der Praxis noch nicht so betriebssicher aufgebaut, daß es möglich ist, auch sehr unterschiedliche Gußstücke in allen Wanddicken gleichmäßig zur Auskristallisation von Kugelgraphit zu zwingen. Vielfach werden bei der Erstellung von solchen Gußeisensorten neben der Kristallisation von Kugelgraphit immer noch gewisse störende Anteile von Blättchengraphit beobachtet. Vor allem tritt dieser Blättchengraphit bei zu langer Abstehzeit des Eisens nach dem Legieren mit den bekannten Magnesiumzusätzen (z. B. Mg-Ni usw.) bzw. nach dem Impfen mit z. B. Ferrosilizium auf. Dadurch wird die Festigkeit des Gußeisens dieser Art wesentlich beeinflußt. Vor allem sinkt die Dehnung solcher Gußeisenlegierungen.

Das nachfolgend beschriebene Verfahren sichert demgegenüber den einwandfreien ioo°/oigen Anfall von Kugelgraphit, so daß auch bei langer Abstehzeit kein Blättchengraphit anfällt. Bekanntlich ist in flüssigen Metallen immer ein gewisser Anteil von Gasen und Oxyden der verschiedensten Art enthalten. Diese Gase und die in Suspension oder Lösung befindlichen Oxyde, Silikate und ähnliche Verunreinigungen sind die Ursache für den Anfall von Blättchengraphit entweder gleich in der bekannten Verfahrenstechnik des Legierens bzw. Impfens oder nach dem Abstehen in längerer als üblicher Zeit.

Es wurde nun beobachtet, daß man durch das sogenannte Polen, d. h. also das Umrühren des flüssigen Eisens mit Hilfe eines trockenen Baum-

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Stammes (Birke oder Föhre usw.) oder einer Latte aus gleichem Holz oder eines Holzes gleicher Art, das an einem starken Draht in das flüssige Metall hineingehalten wird, die Gase und Oxyde bzw. Suspensionen oder Lösungen austreiben und/oder ausfällen kann, so daß ihre schädliche Wirkung beim Legieren mit den bekannten Mg-Ni-Metallen usw. sowie beim nachfolgenden Impfen entfällt. Dadurch wird auch die Abstehzeit solcher Gußeisensorten nicht mehr schädlich. Es wird somit nach diesem Verfahren die Sicherheit gegeben, Gußeisen mit Kugelgraphit zu erzeugen, das in jedem Falle frei ist von Graphit in Blättchenform. Zweckmäßigerweise wird dieses Polen vor dem Zusatz der Mg-Ni-Legierungen angewendet.

Claims

PATENTANSPRUCH:

Verfahren zur Herstellung von Gußeisen, in dem der Graphit ausschließlich als Kugelgraphit vorliegt, gekennzeichnet durch die Anwendung des sogenannten Polens, und zwar unter Verwendung trockenen Holzes vor der bekannten Behandlung der Schmelze durch Einführen von Magnesium-Nickel-Legierungen od. dgl. und nachfolgendes Impfen mit Ferrosilizium od. dgl.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschriften Nr. 581 579, 674 130; schweizerische Patentschrift Nr. 270 087; französische Patentschrift Nr. 957 046; deutsche Patentanmeldung ρ 5i848/i8dD;

Piwowarsky, E., »Hochwertiges Gußeisen«, 2. Auflage 1951, S. 247;

Tafel, »Lehrbuch der Metallhüttenkunde«, Bd. i, 1951, S. 418, 427;

Durrer, »Metallurgie des Eisens«, 1943, S.829;

Durrer, »Grundlagen der Eisengewinnung«, 1947, S. 147;

Camp und Francis: »The Making, Shaping and Treating of Steel«, 1951, S. 441; »Metall und Erz«, 1944, Heft 13/14, S. 149/55;

»Die Neue Gießerei, Technisch-Wissenschaftliche Beihefte«, Heft 3 (Juni 1950), S. 102; Heft 10 (1953); «

»Stahl und Eisen«, 1900, S. 1042; »Die Neue Gießerei«, 1950, S. 413; »Die Gießerei«, 1953, S. 94;

»Chemisches Zentralblatt«, 195 i/I, S. 2496; 1952, S. 3893 und 4051;

»The Proceedings of the Institute of British Foundryman«, Bd. XL, 1946/47, S. 14/15;

»vonRoll-Mitteilungen«, 10. Jahrgang, Nr. 2/3/4 (Juni/Dezember 1951), S. 40.

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