DE96505C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

Der vorliegende Mineralölgas-Kochofen unterscheidet sich wesentlich von den bis jetzt angewendeten Systemen dadurch, dafs die Verbrennungsproducte der Heizlampen unter der Platte oder der oberen Wand, welche die Bedeckung der Koch- oder Bratröhre bildet, zugelassen werden, und dann, weil sie nur am Boden der Röhre einen Abzug finden, sie einestheils durch den in ihnen selbst vorhandenen Antrieb und anderentheils durch die Wirkung eines Kamins bis zu einer Höhe getrieben und eingesaugt werden, welche tiefer liegt als die Mündung des Kamins bezw. als die Flammenspitze der Heizlampe, wie dieses in der Zeichnung dargestellt ist.

In Fig. ι ist die Seitenansicht und in Fig. 2 der senkrechte' Schnitt eines Koch- und Bratofens mit einer Heizlampe dargestellt. Fig. 3 veranschaulicht den Grundrifs und Fig. 4 den Querschnitt nach A-B eines Koch- und Bratofens mit zwei Heizlampen.

F ist eine Petroleumheizlampe (Fig. 1), deren gasförmige Verbrennungsproducte durch den unter einer Peffnung E des Koch- und Bratofens befindlichen Cylinder O abziehen, um in das Innere des Kochofens durch den lebhaften Auftrieb, welchen sie besitzen, einzudringen. Die Gase gelangen in Berührung mit der Metallplatte T, ziehen horizontal in den Kanal E¹ und erhitzen die Platte T stark. Andererseits findet der Austritt dieser Gase aus dem Kochofen durch eine Oeffnung J statt, die nahe dem Boden der Bratröhre C in einer Höhe angebracht ist, die tiefer liegt als die Mündung des Cylinders O bezw. tiefer als die Spitze der Lampenflamme. Die Gase senken sich bis zum Niveau der Oeffnung / zufolge der Wirkung eines passenden, durch einen Kamin -S hervorgerufenen Zuges; die Abmessungen des Kamins sind genügend, um einestheils die gänzliche Einsaugung der Gase in den Kochofen durch die Oeffnung E und anderentheils deren Abzug durch die Oeffnung J zu sichern.

Die Röhre C, in welcher die Verbrennungsgase vor ihrem Abzug durch die Oeffnung / niedergehen, wird zum Braten von Fleisch und zum Kochen von Nahrungsmitteln, und zwar durch unmittelbare Berührung mit diesen Gasen selbst benutzt.

Wenn man zwei Heizlampen F in Gebrauch nimmt, so wird die beschriebene Anordnung im allgemeinen, wie dies in Fig. 3 und 4 dargestellt ist, wieder benutzt, wobei die gleichen Theile mit denselben Buchstaben bezeichnet sind. In diesem Falle vereinigen sich die durch die zwei Heizlampen F erzeugten Gase, gehen in dem gleichen Rohre oder Bratapparat C nieder und werden durch dieselbe Oeffnung J und den gleichen Kamin S abgesaugt.

Fig. 5 stellt den senkrechten Schnitt eines Ofens mit rundem, viereckigem oder anderem horizontalen Querschnitt zum Backen von Brot, Backwerk u. dergl. durch unmittelbare Berührung der letzteren mit den gasförmigen Verbrennungsproducten dar, in welchem Ofen die Gase der einen oder der beiden Heizlampen F ohne vorherige Benutzung zum Erhitzen der Töpfe durch zu diesem Zwecke oberhalb des Ofens angebrachte Seitenöffnun-

gen E E zugelassen werden. Die gleichen Buchstaben bezeichnen die gleichen Theile wie in den Fig. ι bis 4.

Es versteht sich von selbst, dafs dieser Kamin S der Bratröhren bezw. des Kochofens C durch ein Rohr ersetzt werden kann, das mit dem Hauskamin verbunden wird; in diesem Falle hat das Anschlufsrohr, um eine zu starke Einsaugung durch den Kamin zu vermeiden, einen solchen Querschnitt, dafs ein freier Raum zwischen seinen Wänden und jenen des Kamins besteht, oder aber sein oberes Ende dehnt sich nicht bis in den Hauskamin aus.

Durch die beschriebene Einrichtung werden zwei Vortheile erreicht:

1. der Kochapparat bildet für das Kochen in Gefäfsen oder Topfen einen vollständig flachen Metalltisch wie die mit Steinkohlen geheizten Kochapparate, unter welchem die Gase der einen oder mehrerer Heizlampen in lebhafter und unmittelbarer Berührung mit ihrem höchsten Hitzegrad circuliren, so dafs das Wasser in den Topfen auf der ganzen durch diese Gase bestrichenen Fläche des Metalltisches bis zum Sieden erhitzt wird.

2. In der nach Bedürfnifs weiten und tiefen Bratröhre C vollzieht sich das Kochen oder Backen und Braten inmitten und in unmittelbarer Berührung mit den Gasen durchweg mit einer grofsen Regelmäßigkeit, weil die Gase allmälig in dem Ofen niedergehen, den sie mit einer um so gröfseren Langsamkeit ausfüllen, als der Querschnitt grofs ist, und weil sie bis an das Niveau der Oeffnung J des Kamins S niedergehen. Die Hitze wird in horizontaler Richtung als auch senkrechter Richtung vollständig gleichmäfsig vertheilt, dergestalt, dafs zwei über einander gelegte Stücke Fleisch gleichmäfsig braten.

Der Querschnitt und die Höhe des Kamins ist so gewählt, dafs eine gewöhnliche Einsaugung und Ableitung der Gase gesichert ist, ohne einen Ubermäfsigen Abzug hervorzurufen, der die richtige Vertheilung der Gase in dem Ofen stören könnte.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Mineralölgas-Kochofen, dadurch gekennzeichnet, dafs der eigentliche Ofen (C) eine niedrigere Lage hat als die Mündung (O) des Cylinders der daneben angeordneten Heizlampe, so dafs die austretenden Heizgase gezwungen werden, zunächst auf die Herdplatte T einzuwirken und darauf bis zum unteren Theile des Ofens (C) herabzusteigen, von wo dieselben durch die Oeffnung J eines Kamins S abgesaugt werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.