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Maschine zum Eindrücken und Herausziehen von Schienenfederklammern
Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zum Eindrücken und Herausziehen von
Schienenfederklammern.
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Bisher wurden die Schienen auf den Schwellen mittels Schrauben und
Klemmplatten befestigt. In neuerer Zeit ist vorgeschlagen worden, an Stelle von
Schrauben und Klemmplatten Schienenfederklammern zu verwenden, die aus hochelastischem
Federstahl bestehen und in vorgebohrte Löcher der Schwellen eingetrieben werden.
Diese Schienenfederklammern mußten bisher von Hand mittels Vorhammer in die Schwellen
eingedrückt und auch von Hand wieder herausgezogen werden. Die vorliegende Erfindung
schafft eine Einrichtung zur maschinellen Durchführung dieser Arbeit, durch die
Arbeitskräfte und Arbeitszeit beim Verlegen von Schienen eingespart werden können.
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Es ist bereits ein Gerät zum Ausziehen und Eintreiben von Schienennägeln
bekanntgeworden, bei dem ein Joch mittels einer zangenartigen Klemmvorrichtung an
der Schwelle befestigt wird und mit einem Druckgerät versehen ist, das ein in Richtung
der Schwelle bewegbares Werkzeug trägt. Dieses Gerät muß an den betreffenden Arbeitsort,
d. h. jeweils von Schwelle zu Schwelle getragen und mit den Klemmzangen von Hand
an der Schwelle befestigt werden. Außerdem ist bei dem Gerät das Werkzeug gegenüber
der Klemmvorrightung
nur um eine horizontale, zur Schienenrichtung
senkrechte Achse schwenkbar. Bei verworfenen, verbogenen oder verwitterten Schwellen
besteht bei diesem Gerät die Gefahr, daß sich das Druckwerkzeug schräg stellt und
die Schienennägel nicht richtig eingedrückt werden. Diese Gefahr sowie die vorgenannten
Mängel werden bei der Maschine nach der vorliegenden Erfindung dadurch vermieden,
daß das Joch mittels einer Kugellagerung beweglich auf einem in einem auf beiden
Schienen des Gleises ruhenden Fahrgestell senkrecht zur Schiene geführten druckmittelbetätigten
Druckgerät abgestützt ist, dessen Druckstempel ein dem Kopf der Federklammer angepaßtes,
mit herabklappbaien Mitteln- zum Erfassen desselben versehenes Werkzeug trägt, und
daß das Joch an seinen Enden je eine druckmittelbetätigte Einrichtung trägt, deren
verschiebbarer Teil zum Ein- und Ausschwenken der Klemmzangen mit diesen über Laschen
verbunden ist. Mit dem Gerät gemäß der Erfindung ist es selbst bei verbogenen und
verwitterten Schwellen möglich, Schienenfederklammern einzutreiben, wobei gleichzeitig
eine erhebliche Arbeitserleichterung und Zeitersparnis gegenüber den bekannten Geräten
dieser Art erreicht wird.
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Die Erfindung sei an Hand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
des Erfindungsgegenstandes erläutert. Es zeigt Fig. i eine Maschine zum Eindrücken
und Herausziehen von Schienenfederklammern, Fig. 2 eine Seitenansicht der Maschine
nach Fig. i, teilweise im Schnitt, Fig. 3 eine Draufsicht auf die Maschine und Fig.
4 eine Einzelheit.
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Die Maschine besteht im wesentlichen aus einer hydraulischen Preßpumpe
i, einem Antriebsmotor 2, einem Druckzylinder 3 mit senkrecht zur Schwelle bewegbarer
Kolbenstange 4, einem Druckstück 5, zwei Eindrückwerkzeugen 6 mit je zwei herunterklappbaren
Klinken 7, zwei beweglichen Druckzylindern 8 mit . feststehenden Kolbenstangen g,
zwei Klemmzangen io, einem Joch ii und einem Fahrgestell 12, das die vorgenannten
Teile aufnimmt. Am Fahrgestell 12 sind ferner zwei verstellbare Stützen
13 und ein Ausleger 14 angeordnet. Der Druckzylinder 3 ist zwischen den Stützen
13 undrehbar, aber senkrecht zur Schwelle nach oben verschiebbar angeordnet. An
den Stützen sind Anschläge ija vorgesehen die ein Absinken des Druckzylinders 3
nach unten verhindern. Das Joch ii liegt mittels einer Kugelpfanne 29 beweglich
auf dem Druckzylinder 3 auf und stützt sich nach oben über eine Kugelfläche an einem
Querhaupt 31 ab, welches durch zwei senkrechte Profileisen 32 mit dem Druckzylinder
3 verbunden ist. Auf diese Weise wird eine zusammenhängende Zylindergruppe gebildet,
die von dem Fahrgestell 12 aufgenommen wird.
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Das Fahrgestell 12 besteht aus einer leichten Rohrkonstruktion und
ruht auf Laufrädern, von denen die beiden Laufräder 15 auf der einen Schiene
laufen und in einer Schwinge 1d mit Teleskopfederung 17 aufgehängt sind.
Das dritte am Ausleger 14 angeordnete Laufrad 18 stützt das Fahrgestell 12- auf
der zweiten Schiene des Gleises ab und ist von diesem elektrisch isoliert. Außer
den Laufrollen 15 und i8 sind am Fahrgestell noch vier Führungsrollen i9 angebracht,
die seitlich um die Schiene greifen und je nach der Breite des Schienenkopfes verstellt
werden können, so daß eine genaue Spurhaltung für jedes Schienenprofil gewährleistet
ist.
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Am Fahrgestell 12 sind ferner, wie bei Gleisbaumaschinen an sich bekannt,
Rollreifen 2o befestigt, die es dem Bedienungsmann ermöglichen sollen, die Maschine
im Notfall, z. B. beim Herannahen eines Zuges, ohne fremde Hilfe vom Schienenstrang
wegzurollen. Da die Größe der Rollreifen so bemessen ist, daß sämtliche Maschinenteile
innerhalb der kreisförmigen Rohrbögen liegen, ist' eine Beschädigung der Maschine
hierbei nahezu ausgeschlossen.
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Die Arbeitsweise der Maschine ist folgende: Im Normalfall werden je
zwei gegenüberliegende Schienenfederklammern eingedrückt oder herausgezogen. Beim
Eindrücken werden zunächst von Hand zwei Schienenfederklammern in die Eindrückwerkzeuge
6 eingeklemmt. Ein Herausfallen der Schienenfederklammern wird durch besondere Klammerhalter
21 verhindert, die aus gummiartigem Kunststoff bestehen und durch zwei Führungsstücke
22 mit eingebauten Federbolzen gegen Verdrehung und Absinken gesichert sind. Durch
Gestaltung der Eindrückwerkzeuge, derart, daß sie die Schienenfederklammern umgreifen,
kann erreicht werden, daß die Schienenfederklammern während des Eindrückvorganges
in senkrechter Stellung gehalten werden bzw. nicht kippen können, so daß ein Aufweiten
der vorgebohrten Löcher, wie es beim Einschlagen mittels Vorhammer stets der Fall
ist, mit Sicherheit vermieden wird. Die Kolbenstange 4 des mittleren Zylinders steht
zunächst noch in oberster Stellung. Die Maschine wird über Schwellenmitte gefahren,
so daß die Spitzen der Schienenfederklammern möglichst genau über den vorgebohrten
Löchern in der Schwelle stehen. Darauf wird der Antriebsmotor 2 der Preßpumpe i
angelassen, die beide zunächst unbelastet laufen, wobei das Drucköl einen Kreislauf
von der Pumpe über die Steuerschalter zurück zur Pumpe macht. Mittels des Schalthebels
23a wird das Drucköl nun in die beiden Zylinder 8 geleitet, die bisher durch je
zwei Zugfedern 24 in der oberen Stellung gehalten wurden. Die Zylinder bewegen sich
unter dem Druck des Druckmittels nach unten - und bewirken über die Verbindungslaschen
25 das Eindringen der Klemmzangen io in die Bettung. Die Enden der Zangenschenkel
greifen dabei unter die Schwelle, so daß die Maschine beim Eindrücken der Schienenfederklammern
nicht abgehoben werden kann. Die Klemmstellung der Zangen io ist. in Fig. 4 mit
gestrichelten Linien eingezeichnet.
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Die Haken 26, durch welche der im Fahrgestell zwischen den Stützen
13 senkrecht nach oben verschiebbar gelagerte Druckzylinder 3 und die mit
diesem
über das Joch ii verbundenen Druckzylinder 8 bisher mit dem Fahrgestell zusammengehalten
waren, werden sodann mit Hilfe des Handhebels 27 ausgeklinkt. Mittels des Schalthebels
23v wird nun das Drucköl in den Druckzylinder 3 geleitet, dessen bewegliche Kolbenstange
q. sich nach unten bewegt und die beiden in die Eindrückwerkzeuge 6 eingedrückten
Schienenfederklammern in die Schwellleu, eindrückt. Da die hierzu erforderliche
Kraft das Eigengewicht der Maschine um ein Vielfaches übersteigt, wird der Druckzylinder
3 und mit ihm über das Joch i i die Druckzylinder 8 zunächst vom Fahrgestell abgehoben
und so weit nach oben gedrückt, bis die Auflageflächen 28 an den unteren Enden der
Zangenschenkel io unter die Schwelle gepreßt werden. Nun drückt der Zylinder 3 über
eine Kugelpfanne 29 gegen das bewegliche und durch Federn 30 in seiner Mittellage
gehaltene Joch i i. Die beiden Kolbenstangen 9 dienen jetzt als Zuganker zwischen
Joch und Klemmzangen, deren Schenkel noch fester gegen die Schwelle gedrückt werden.
Die Kolbenstange q. bewegt sich weiter nach unten und drückt die Schienenfederklammern
so tief in die Schwelle ein, bis die beiden Eindrückwerkzeuge 6 den Schienenfuß
berühren und durch den nun noch weiter steigenden Öldruck eine an der Preßpumpe
i angeordnete Saugventilauslösung betätigt wird. Damit ist der Eindrückvorgang beendet.
Um die benötigte Vorspannung der Schienenfederklammern beim Eindrücken in jedem
Fall zu erreichen, sind die Eindrückwerkzeuge mit einem Bund versehen, der sich
erst dann an die Sdhwelle anlegt, wenn die Schienenfederklammern um einen bestimmten
Betrag vorgespannt sind.
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Nach dem Eindrückvorgang wird die Kolbenstange q. durch Betätigen
des Schalthebels 23b mittels Drucköl in die . obere Ausgangsstellung zurückgefahren,
wobei zunächst der Druckzylinder 3 absinkt und auf den Anschlägen 13a der Stützen
13 aufliegt. Mit dieser Bewegung kommen auch die Auflageflächen 28 an den unteren
Enden der Zangenschenkel io von der unteren Seite der Schwellen frei. Durch Betätigen
des Schalthebels 23a werden sodann die Ölrücklaufkanäle der beiden Klemm-. zangenzylinder
freigegeben und letztere durch die Zugfedern 24 in ihre obere Ausgangsstellung zurückgeholt.
Die beiden Haken 26 werden heruntergeklappt und greifen wieder unter das Fahrgestell,
so daß sich der Druckzylinder 3 und die mit diesem über das Joch i i verbundenen
Druckzylinder 8 beim nächsten Eindrückvorgang beim Eindringen der Zangen in die
Bettung nicht vom Fahrgestell abheben können.
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Beim Herausziehen der Schienenfederklammern werden die Klemmzangen
io, die Haken 26 und die Klammerhalter2i nicht benötigt. Falls eine größere Menge
von Schienenfederklammern herausgezogen werden soll, werden letztere, die durch
Schrauben an den Eindrückwerkzeugen befestigt sind, zweckmäßig herausgenommen, da
sie sonst ein selbsttätiges Herausfallen der Schienenfederklammern aus der Maschine
verhindern. Zum Herausziehen wird die Maschine wieder über Schwellenmitte gefahren
und die Klinken 7 mittels Handgriffs 33 heruntergeklappt.' Die verstellbaren Stützen
13 sind dabei so eingestellt, daß zwischen den unteren Enden der Stützen und der
Schienenoberkante ein Spalt von etwa .4 bis 5 mm besteht. Mittels Steuerschalter
23b wird nun die Kolbenstange q. so tief gesenkt, bis die Klinken 7 unter die Schienenfederklammern
greifen. Durch Betätigung des gleichen Steuerschalters wird erreicht, daß die Kolbenstange
q. sich wieder nach oben bewegt und die Schienenfederklammern aus der Schwelle herausgezogen
werden. Dabei liegt der Druckzylinder 3 auf den Anschlägen 13, der Stützen
13 auf. Die entstehende Zugkraft übt zunächst einen zunehmenden Druck auf die beiden
gefederten Laufräder 15 aus. Die Teleskopfederung 17 gibt nach, bis die beiden Stützen
13 die Schienenoberkante berühren und der Zugkraft der Kolbenstange q. entgegenwirken
können. Durch die sich nach oben bewegende Kolbenstange werden nun die Schienenfederklammern
vollends aus der Schwelle herausgezogen, bis die Bewegung des Kolbens bei entsprechender
Stellung durch Betätigung des Schalthebels beende werden kann. Die beiden Schienenfederklammern,
die zunächst in den Klinken 7 hängen, werden durch Anheben eines der beiden Handgriffe
33 freigegeben und fallen aus der Maschine heraus.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann schließlich noch auf
vorteilhafte Weise mit der Maschine ein Bohrgerät kombiniert werden, welches zum
Vorbohren der für die Schienenfederklammern erforderlichen Löcher dient. Nachdem
bereits eine senkrechte Führung für die Eindrückwerkzeuge der Schienenfederklammern
vorgesehen ist, kann auf einfache Weise diese Führung auch für das Bohrwerkzeug
verwendet werden, um dadurch zu gewährleisten, daß die vorgebohrten Löcher in ihrer
Längsachse genau mit der Eindrückrichtung der Scliienenfederklammern übereinstimmen.