DE9571C - Neuerungen an Desinfektions-Anlagen - Google Patents
Neuerungen an Desinfektions-AnlagenInfo
- Publication number
- DE9571C DE9571C DENDAT9571D DE9571DA DE9571C DE 9571 C DE9571 C DE 9571C DE NDAT9571 D DENDAT9571 D DE NDAT9571D DE 9571D A DE9571D A DE 9571DA DE 9571 C DE9571 C DE 9571C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- water
- mass
- disinfection
- pipe
- container
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Active
Links
- 230000000249 desinfective Effects 0.000 title claims description 35
- 238000004659 sterilization and disinfection Methods 0.000 title claims description 20
- XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N water Substances O XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N 0.000 claims description 77
- 239000002351 wastewater Substances 0.000 claims description 4
- 239000002184 metal Substances 0.000 description 17
- 229910052751 metal Inorganic materials 0.000 description 17
- 238000004140 cleaning Methods 0.000 description 10
- 150000001875 compounds Chemical class 0.000 description 6
- 229910001018 Cast iron Inorganic materials 0.000 description 5
- NNMHYFLPFNGQFZ-UHFFFAOYSA-M Sodium polyacrylate Chemical compound [Na+].[O-]C(=O)C=C NNMHYFLPFNGQFZ-UHFFFAOYSA-M 0.000 description 3
- 239000004927 clay Substances 0.000 description 3
- 229910052570 clay Inorganic materials 0.000 description 3
- 239000000645 desinfectant Substances 0.000 description 3
- 238000004090 dissolution Methods 0.000 description 3
- 239000000463 material Substances 0.000 description 3
- 230000036633 rest Effects 0.000 description 3
- 210000000214 Mouth Anatomy 0.000 description 2
- 230000015572 biosynthetic process Effects 0.000 description 2
- 238000011010 flushing procedure Methods 0.000 description 2
- 238000005755 formation reaction Methods 0.000 description 2
- XEEYBQQBJWHFJM-UHFFFAOYSA-N iron Chemical compound [Fe] XEEYBQQBJWHFJM-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 2
- 238000005192 partition Methods 0.000 description 2
- 239000010802 sludge Substances 0.000 description 2
- 239000000126 substance Substances 0.000 description 2
- 239000003643 water by type Substances 0.000 description 2
- 241000219758 Cytisus Species 0.000 description 1
- 240000001439 Opuntia Species 0.000 description 1
- 210000000614 Ribs Anatomy 0.000 description 1
- 235000010495 Sarothamnus scoparius Nutrition 0.000 description 1
- 239000004568 cement Substances 0.000 description 1
- 239000011248 coating agent Substances 0.000 description 1
- 238000000576 coating method Methods 0.000 description 1
- 239000007789 gas Substances 0.000 description 1
- 229910052742 iron Inorganic materials 0.000 description 1
- 239000007788 liquid Substances 0.000 description 1
- 238000004519 manufacturing process Methods 0.000 description 1
- 230000035515 penetration Effects 0.000 description 1
- 230000001105 regulatory Effects 0.000 description 1
- 239000007787 solid Substances 0.000 description 1
- 229910052572 stoneware Inorganic materials 0.000 description 1
- 238000009423 ventilation Methods 0.000 description 1
Classifications
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E03—WATER SUPPLY; SEWERAGE
- E03F—SEWERS; CESSPOOLS
- E03F5/00—Sewerage structures
- E03F5/18—Tanks for disinfecting, neutralising, or cooling sewage
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Hydrology & Water Resources (AREA)
- Public Health (AREA)
- Water Supply & Treatment (AREA)
- Bidet-Like Cleaning Device And Other Flush Toilet Accessories (AREA)
Description
1879.
Klasse 85.
OTTO LEONHARDT in DRESDEN. Neuerungen an Desinfectionsanlagen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 21. August 1879 ab.
Meine Desinfectionsmethode hat den Zweck, allen Abflufswässern (mit Ausnahme der Regenwasser)
Desinfectionsstoffe mitzutheilen, und zwar dadurch, dafs besondere Behälter zur Aufnahme
dieser Stoffe an geeigneten Stellen in Röhrenleitungen etc. angeordnet sind. Die Anwendbarkeit
der dargestellten Constructionen für andere Anlagen ist nicht ausgeschlossen.
Zur Herstellung von flüssigen Desinfectionsmitteln aus im Handel vorkommenden festen
Massen dienen die auf Blatt I, Fig. 1 bis 3 dargestellten Apparate.
Fig. ι stellt ein gewöhnliches mit Schwimmerhahn
versehenes Reservoir dar, in welchem ein unten spitz zulaufender und nur unten mit
Löchern versehener Behälter α angebracht ist, der zur Aufnahme der Desinfectionsmasse bestimmt
ist. Die Auflösung der Masse kann nur in dem unteren Theil von α erfolgen, weil nur
hier Eintritt und Austritt des Wassers durch kleine Löcher möglich ist. Die an der Wand
nach der Abflufsseite zu angebrachten, schrägen Bleche erleichtern die Auflösung und den
Wasserdurchflufs. Ist die Masse schwer löslich, oder soll recht condensirtes Desinfectionswasser
hergestellt werden, so wird vom Schwimmkugelhahh durch das punktirt gezeichnete Röhrchen r
Wasser direct in den Behälter α geführt. Der Abflufs des Wassers aus dem Reservoir erfolgt
durch das siebartig durchlöcherte Blechrohr i. Fig. ι ist ein Lösungsapparat für geringen Druck,
in Fig. 2 und 3 dagegen sind Lösungsapparate für Hochdruck dargestellt, welche unter directem
Druck der Wasserleitungen functioniren. Die Lösung der Massen erfolgt auch hier wieder an
den untersten Theilen der Behälter α und ist die Bedeutung der Buchstaben r und s dieselbe
wie in Fig. 1. Fig. 3 unterscheidet sich von Fig. 2 dadurch, dafs hier keine durchlöcherten
Bleche zur Verwendung kommen, sondern unter α eine um eine Axe drehbare Trommel angebracht
ist, welche an ihrem Umfange, mit Vertiefungen versehen ist, in welche hinein sich
Desinfectionsmasse setzt; das Wasser versetzt bei seinem Durchflusse die Trommel in Umdrehung
und wird die Masse hierbei aus den Vertiefungen herausgespült und im Wasser gleichmäfsig
vertheilt. Reibungswiderstände sind durch genügende Spielräume vermieden und dadurch
reichlicher Wasserdurchflufs gestattet. Für gröfsere Anlagen kann mit Hülfe dieses Apparates
eine Controle der verbrauchten Desinfectionsmassen verbunden werden, indem man die Axe der Trommel auf einer Seite durch
den Apparat treten und die Umdrehung derselben durch einen Zählapparat registriren läfst.
Fig. 4 stellt einen Wasserverschlufs für ein gewöhnliches Küchenausgufsbecken dar, an
welchem ' ein Behälter α zur Aufnahme von
Desinfectionsmasse, und zwar um den senkrechten Theil des Abflufsrohres herum, angeordnet
ist. Es sind aus durchlöcherten Blechen konische mit einander verbundene Röhren in
α eingeschaltet und spült das Wasser bei seinem Durchfiufs durch diese Röhren stets ein gewisses
Quantum der Masse mit heraus. Vermehrt wird dieses noch dadurch, dafs ein mit der Reinigungsschraube
durch einen Stift verbundener Kegel k die Wasser zwingt, sich an den Wandungen
der konischen Röhren entlang zu bewegen, welchen Zweck man auch dadurch erreichen kann, dafs man über k eine im
Wasser schwimmende Kugel einlegt. Die Einbringung der Masse in α geschieht bei /.
Fig. 5 ist ein Apparat analog den unter Fig. 4 dargestellten für Pissoirs etc., wo die
Abflufswässer sich mit geringer Geschwindigkeit durch den Apparat bewegen; bei / wird wieder
die Einfüllung der Masse bewirkt. Die gewählte konische Form der Blecheinsätze ermöglicht
eine verhältnifsmäfsig zahlreiche Anordnung von kleinen Löchern und wird durch die Form
gleichzeitig ein leichtes Zertheilen oder eine Ausbreitung und Auflockerung der Masse bewirkt.
Bei grofser Geschwindigkeit des Abfiufswassers tritt infolge der konischen Form der
Röhren ein geringes Mitsaugen, von erweichter Masse ein.
Fig. 6 zeigt einen aus zwei Theilen zusammengesetzten Wasserverschlufs, zwischen welchen
Theilen der Behälter α für die Desinfectionsmasse eingeschaltet ist; der Abflufs erfolgt, wie
die Figur zeigt, seitlich. Dieser Verschlufs kann auch für senkrechten Abflufs dadurch verwendet
werden, dafs man den unteren Theil so mit dem oberen verbindet, dafs d mit α und b mit
c zur Berührung kommt. In diesem Falle kommt α zum Wegfall und die beiden schrägen Scheidewände
des Verschlusses müssen gleiche Länge
haben; die obere Scheidewand darf dann nicht,
wie hier gezeichnet, mit Löchern versehen sein.
Fig. 7 ist ein Wasserverschlufs für einen nahezu horizontalen, Röhrenstrang; es ist hier im Behälter
α ein Boden aus durchlöchertem Blech eingesetzt und findet auch hier nur eine Lösung
der Desinfectionsmasse statt. In der Vorderwand: von α sind in dem Gufseisen einige
Löcher vorgesehen, die bei den höheren Wasserständen, im Röhrenstrang gestatten, ■ dafs
etwas Wasser in den oberen. Theil von α eindringt und zur schnelleren Auflösung der Masse
beiträgt. Hinter α ist eine Reinigungsöffnung mit Deckel angeordnet.
Fig. 8 ist ein Wasserverschlufs für gröfsere Röhrenkaliber, in welchem zeitweilig eine verstärkte
Zuführung von Desinfectiönsstoffen dadurch erzielt werden kann, dafs durch Zuleitung reinen
Wassers Desinfectionsmassen in dem unteren Theil von α gelöst werden, wo, wie die Figur
zeigt, durchlöcherte Blecheinsätze den Austritt der gelösten Mittel gestatten. Der in der Mitte.
des Verschlusses gebildete Kanal m kann noch sehr zweckmäfsig mit einem Ventilations- oder
Dachrinnenrohr verbunden werden, wodurch ein Eindringen von Kanalgasen in Wohnräume etc.
vermieden werden kann.
Fig. 9 stellt einen Verschlufs dar, in welchem die Auflösung der Masse in ά automatisch er-'
folgt. / ist eine Klappe, die bei jedesmaligem Wassserdurchfiufs geöffnet wird, ν ein Ventil
oder sehr leicht beweglicher Hahn, durch welchen Wasser in den in der Scheidewand des Verschlusses
eingegossenen Kanal eingelassen wird, je nach Stellung der Klappe /, und zwar
erfolgt . der Austritt des Wassers längs der ganzen Kante i in a. Die Controle und Reinigung
aller Theile ist durch die oben angebrächten, durch Deckel verschlossene Oeffhungen
zu bewirken.
Fig. ίο zeigt . eine Fufsboden-Entwässerung
für Waschküchen etc. mit Wasserverschlufs und Desinfectionsbehälter. Es ist hier über dem
Abflufsrohr η die Wasserverschlufskappe ο zur
Bildung des Gefäfses α benutzt. Die Kappe ο
ist mit dem Ringe / durch Rippen verbunden und aus einem Stück gegossen, der untere
ringförmige Raum zwischen beiden durch ein durchlöchertes Blech geschlossen, aufp ruht
ein kegelförmiger Deckel q, durch welchen die
durch das obere Gitter tretenden Wässer gezwungen werden, an der äufseren Seite von ρ
herurtterzufliefsen und also unter α hindurch in ο und das Abflufsrohr einzutreten, auf welchem
Wege sie einen Theil Desinfectionsmasse auflösen und mit sich führen. In dem Wasserverschlufs
ruht noch ein Blecheinsatz u, welcher bei etwaiger Reinigung an zwei Knöpfen herausgehoben
werden kann.
Fig. Ii stellt einen ähnlichen Wasserverschlufs
für Pissoirrinnen etc. dar, in welchen man gewöhnlich eine constante Wasserhöhe erhalten
will. Der Apparat unterscheidet sich von letzterem dadurch, dafs der obere Rand von ο als
Kegelventil geformt ist; q ist eine ringförmige Platte und schliefst« nach oben hin ab.
Fig. 12 und 13 stellen einen Sammelkasten
für Abflufswässer aus Schlachthöfen etc. im Querschnitt und Grundrifs dar. Das Wasser
tritt durch das obere Gitter oder seitlich durch mehrere Röhren ein, fliefst auf den Deckel q
innerhalb des mit Desinfectionsmasse gefüllten Gefäfses α und. steigt an den äufseren Wandungen
von α in das Abflufsrohr η auf, vor
welchem sich ein Wasserverschlufs befindet. Das Gefäfs α ist nur an den unteren Theilen
mit Löchern versehen, ■ aus denen der Austritt der gelösten Masse erfolgt. Soll α frisch mit
Masse gefüllt werden, so wird q. herausgenommen und der Fülltrichter q1 eingesetzt.
In den Fig. 14 bis 18 ist ein Rinnstein-Einlauf
mit Schlammfang dargestellt; zur. Aufnahme des Schlammes ist der untere cylindrische Theil
von C bestimmt, über demselben befindet sich eine gufseiserne mit Deckel versehene Kappe,
die zur Seite des Rinnsteins im Trottoir eü>
gefügt ist. Das Rinnsteinwasser dringt, wie die Fig. 14 und 18 zeigen, seitlich in eine Oeffnung
der Kappe, fällt in C hinab, tritt durch die Oeffnung e aus C heraus, so dafs das Wasser
im Grundrifs gesehen, eine Drehung von 90° macht. Das Wasser mufs nun, indem es sich
durch den Wasserverschlufs an i vorbeibewegt, am unteren Theil des Gefäfses α vorüberfüefsen,
aus ■ dem es Desinfectionsmasse mit sich führt und über die Ueberfallkante tretend, gelangt
es in das seitwärts geneigt angeordnete Ueberflufsrohr n; letzteres ist mit dem oberen
hohlen Theil ^1 aus einem Stück gegossen,
welches α umschliefst. Die gufseiserne Strafsenkappe überdeckt α ebenfalls, so dafs dieses
Gefäfs leicht aufgezogen und gefüllt werden kann. Eine Reinigung des Rohres η ist durch
Abnahme von g leicht ausführbar. Der Behälter ß kann mit Vortheil innerhalb C angeordnet
und mit letzterem aus einem Stück hergestellt werden, wie es in Fig. 19 bis 21,
und zwar für Thon gezeigt ist. Die Buchstaben sind analog denen in Fig. 14 bis 18 gewählt;
α liegt vollständig innerhalb C und hat einen durchlöcherten B.lechboden, der von oben aus
eingesetzt ist. Das Abflufsrohr n_ liegt ebenfalls in einer anderen. Ebene als das Rohr C und
wird am oberen Ende durch den. Flantsch g abgeschlossen. ■
Fig. 22 stellt einen einfachen Apparat aus Steinzeug etc. dar, in welchem ebenfalls Desinfectionsmittel
den durchfliefsenden Wässern vom Gefäfse α aus zugeführt werden, nur ist dieses
Gefäfs nicht mit einem Wasserverschlufs verbunden.
Fig. 23, Blatt II, zeigt einen Wasserverschlufs, der für Thonrohre in Abortgruben etc. bestimmt
ist. Er wird durch Schraubenbolzen aufgehängt oder sonst auf leichte Weise an der passendsten
Stelle befestigt. Ein gufseiserner Behälter B
nimmt das in die Grube führende Rohrende auf; die durch genanntes Rohr fallenden Wässer
und Excremente bewegen sich durch den inneren Theil des Gefäfses α an den mit einander verbundenen
konischen und durchlöcherten Röhren (s. Fig. 4 und 5) vorüber, fliefsen an i vorbei
und gelangen bei η zum Austritt in die Grube.
Die Einbringung der Desinfectionsmasse geschieht bei /. Die Entleerung des Wasserverschlusses
erfolgt durch Senken der Klappe /, indem mit Hülfe der nach aufsen führenden
Kette das Gewicht G angehoben wird. Nach jedesmaliger Entleerung wird der Verschlufs
mit Desinfectionsmasse dadurch gefüllt, dafs man reines Wasser, Fig. 23, nach α leitet, darin
Masse lösen und durch die kleinen Löcher der konischen Röhren in den eigentlichen Verschlufs
eintreten läfst. Durch eine einfache Hebelverbindung läfst sich erreichen, dafs beim Anheben
von G gleichzeitig der Zutritt von Wasser durch Oeffnen eines Hahnes (im Wasserzuleitungsrohre)
eine Reinspülung der Klappe / und eine Füllung des ganzen Apparates mit Sicherheit
bewirkt wird.
Der in Fig. 24 dargestellte Apparat kann an beliebiger Stelle eines Wohngebäudes Aufstellung
finden, auch als Closet dienen. Das Zuflufsrohr für verunreinigte Wasser mündet in eine Muffe,
welche mit dem Gehäuse B verbunden ist. In B ist wieder ein Behälter α von durchlöchertem
Blech eingeschaltet, der die Desinfectionsmasse, die bei/" eingebracht wird, aufnimmt. Die durch
B fiiefsenden Wasser bewegen sich am unteren
Theil von« entlang, an? vorbei und gelangen durch
ein Rohr A zum Abflufs, welches aber mit einer Kappe zum Wasserverschlufs versehen ist und
unten statt des sonst verwendeten Kegelventils einen wellenförmig profilirten Ansatz aus Metallblech
trägt. Ein Bestreichen des Metallansatzes mit Desinfectionsmasse genügt vollkommen, um
einen dichten Verschlufs in η herzustellen. Eine Entleerung von B wird von Zeit zu Zeit durch
Aufziehen von A bewirkt. Die Zuführung von reinem Wasser nach jeder Entleerung von B
erfolgt im unteren Theile von a, da in der gufseisernen Scheidewand von B Oeffnungen
vorgesehen ' sind, die ziemlich bis i hinunterreichen und in α ausmünden, und wird hier
wie in den früheren Fällen, der ganze Apparat mit Desinfectionswasser gefüllt.
Fig. 25 stellt ein Closet dar, bei welchem der übliche Wasserverschlufs zur Bildung des
Behälters bestimmt ist. Das Closet ist mit Spritzblech- oder Rundspülung versehen und
wird bei jedesmaligem Oeffnen des Ciosetventils ein bestimmtes durch Hahn k regulirbares
Wasserquantum in den Wasserverschlufs oder in et geleitet. Ein Theil Desinfectionsmasse
wird dadurch aus α herausgespült, die durch feine Löcher des verticalen Blechcylinders in
den eigentlichen Wasserverschlufs tritt und bei η mit abfliefst. Eine Controle des Verschlusses
kann durch Oeffnen des Deckels g leicht bewirkt werden. Die Füllung von α mit Desinfectionsmasse
erfolgt vom Sitzbrett des Closets aus bei /.
Fig. 26 veranschaulicht Closets, wie dieselben für Schulen, Kasernen, Fabriken etc. besonders
geeignet sind. Es erhält hier eine Anzahl Closets ein gemeinschaftliches Abflufsrohr S,
das bei« regelmäfsig in gewissen Zeitintervallen entleert wird. Jedes Closet erhält einen oberen
emaillirten Trichter U, der mit dem unteren Becken T verbunden wird und wodurch ein
ringförmiger Raum α zur Aufnahme der Desinfectionsmasse
gebildet ist, welcher im Innern des Closets durch ein durchlöchertes, kegelförmiges
Blech abgegrenzt ist. Die Zuführung der Masse erfolgt, wie in Fig. 25, bei/ und die
des reinen Wassers bei k. Die Abflufswässer fliefsen aus T in das Rohr S und gelangen
im oberen Theil von A schliefslich bei η zum Austritt. Durch die obere Ueberlaufkante von
A wird die Höhe des Wasserstandes in den einzelnen Closettheilen normirt und wird ein Aufspritzen
des Wassers bei Benutzung der Anlagen vermieden; auch kann eine Spülung der Trichter
U mit gleichzeitiger Wassereinführung durch k, wie bei Fig. 25, bewirkt werden, doch ist
in diesem Falle für Reinigung der Trichter U eine Einrichtung vorgesehen, welche diesen
Zweck ohne Wasserverschwendung und kostspielige Anlagen ermöglicht. Ueber dem Rohr A
ist ein zweites Rohr h' angeordnet, welches für
gewöhnlich mit einem Steg auf einem an h angegossenen Zapfen ruht; h und A' sind nur
durch einen Bolzen verbunden, der zwischen beiden genügenden Spielraum gewährt, A' trägt
unten eine Blechkappe, die den Geruchverschlufs über A bildet; am oberen Ende trägt A' einen
Handgriff e und in letzterem ist ein Schwimmer u angeordnet, welcher die verkleinerte Rohrmündung von A' vollständig abschliefst (in der
Zeichnung der Deutlichkeit wegen etwas angehoben gezeichnet). Sobald nun A' mit Hülfe
des Bügels e um ca. 90 ° gedreht wird, verliert der Steg von k' unten auf dem Zapfen von /z
seine Unterstützung und kann in Schlitze dieses Zapfens eintreten, so dafs das untere Rohrende
von A' auf A seine Unterstützung findet, dadurch wird der Abflufs des Wassers oben bei A im
Niveau β unmöglich und der Wasserspiegel steigt allmälig bis zum Niveau γ, also bis zur
Ueberlaufkante von A'. Der Schwimmer u erfüllt
. dann hier die Stelle der Wasserverschlufskappe. Hierdurch wird nun Wasser bis in den
Trichter U hineingestaut und lassen sich letztere jetzt bequem mit Besen etc. reinigen, wonach
eine völlige Entleerung aller Theile erfolgt, danach wird A mit A' wieder eingesetzt und
der normale Wasserstand bis zum Niveau jS für die fernere Benutzung hergestellt.
Fig. 27 und 28 zeigen die Anordnung des Desinfectionsbehälters α in einem Einsteigeschacht;
der Behälter ist wie gewöhnlich von nur im unteren Theil durchlöcherten Blechen hergestellt und an den Seitenwandungen durch
Bretter oder sonstiges Material erhöht. Die Höhenlage desselben im Einsteigeschacht kann
in den Führungen, wie leicht ersichtlich, be-
liebig variirt werden. Die zu desinficirenden Wasser treten auf einer Seite von α in den
Schacht ein, in der Zeichnung an drei Stellen, bewegen sich unter « hindurch und finden
bei η am Ueberlauf ihren Abflufs. Die Anordnung der Zu- und Abflufsröhren ist natürlich
je nach den örtlichen Verhältnissen verschieden, auch kann α je nach Erfordernifs in die Diagonale
des Einsteigeschachtes verlegt werden. Neu und eigenthümlich ist hier noch die Bildung
der Wasserverschlüsse für alle Röhrenleitungen mit Ausnahme der Regenwasserröhren.
Es sind um Zapfen drehbare Klappen ν vor den einzelnen Rohrmündungen angeordnet, dieselben
liegen nicht dicht gegen die Wand, sondern ruhen ein wenig geneigt gegen eine glatt
bearbeitete und mit der Wand verbundene Zwischenlage. Unter der Klappe ist im Mauerwerk
der betreffende Raum zum Durchfiufs des Wassers ausgespart, Fig. 27. Soll ein so
verschlossener Röhrenstrang controlirt oder gereinigt werden, so wird die daran befindliche
Klappe aufgeklappt. Zur gänzlichen Entleerung des Schachtes wird die Klappe / aufgezogen
und die spätere Anfüllung des Schachtes mit Desinfectionswasser ohne weiteres durch Oeffnen
des Wasserzuführungshahnes k erreicht.
Fig. 29 und 30 stellen ein in einem Schacht angeordnetes
Desinfectionsgefäfs dar, wo die Bildung eines Wasserverschlusses zwar leicht möglich,
jedoch nicht unbedingt nothwendig ist. Ein cylindrischer Behälter B ist mit einem
halbcylindrischen Aufsatze versehen, der den Raum α zur Aufnahme der Desinfectionsmasse
bildet, unten ist α durch eine durchlöcherte Blechplatte begrenzt. Die Wasserzuführung erfolgt
bei k, die Einbringung der Masse bei f und die Reinigung von B bei g. Der Behälter
ist in einem Röhrenstrang eingebaut und von einem Thon- oder Cementrohr überdeckt;
letzteres ist im unteren Theil elliptisch, oben kreisförmig gestaltet und ruht auf einem Ziegelmauerwerk.
In Fig. 31 und 32 ist eine Desinfectionseinrichtung für einen gemauerten Kanal . dargestellt.
Es ist hierfür über dem Kanal ein Einsteigeschacht angeordnet und in demselben ein Cylindersector P aus Eisenblech angebracht,
welcher in zwei an den Wandungen befestigten Lagern drehbar ist. Dieser Sector P dient zur
Aufnahme der Desinfectionsmasse, ist mit einem zum Aufklappen eingerichteten Deckel versehen
und sein Eigengewicht wird zum Theil durch zwei Gewichte aufgehoben, welche an Ketten
aufgehangen und über Rollen laufend mit P verbunden sind. Die Stellung von P ist dadurch
je nach den Wasserständen im Kanal verschieden, und ebenso wird die Zuführung von
Desinfectionsmasse nach diesen Wasserständen bemessen, indem durch den Hahn k reines
Wasser in die hohle Axe c des Sectors P geleitet
wird; von hier strömt das Wasser durch das Rohr d in das Rohr i, letzteres ist in P
gelagert und mit feinen Löchern versehen; es löst das durch dieselben strömende Wasser die
Masse in P auf und gelangt dann erst durch kleine Oeffnungen im unteren Theil von P zum
Ausflufs in das Kanalwasser. Der Hahn k ist ähnlich einem Schwimmkugelhahn, jedoch so
eingerichtet, dafs durch denselben bei hohen Wasserständen dem Rohr c mehr Wasser zugeführt
wird als bei geringeren Kanalfüllungen. Bei Entleerung'des Kanals verschliefst ein Kegel
in k dem Wasser den Austritt. Revision und Reinigung aller Theile ist hier leicht ermöglicht, da
die ganze Einrichtung aufserhalb des Wassers liegt und auch der durch P bewirkte Aufstau des
Kanalwassers verschwindend klein ist.
Claims (1)
- Pat ent-An spruch:An den gezeichneten und beschriebenen Anordnungen zur Desinfection von Abwässern die schräge Stellung bezw. abgerundete Form desjenigen durchlöcherten Theiles der Desinfectionsgefäfse, welcher mit dem ab- bezw. durchfliefsenden Wasser in Berührung kommen soll.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE9571C true DE9571C (de) |
Family
ID=286919
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT9571D Active DE9571C (de) | Neuerungen an Desinfektions-Anlagen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE9571C (de) |
-
0
- DE DENDAT9571D patent/DE9571C/de active Active
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2733044A1 (de) | Verbesserte anlage zur abwasserbehandlung | |
DE2354884A1 (de) | Kanalisations-behandlungsanlagen | |
EP1031540B1 (de) | Vorrichtung zum Behandeln von Abwasser | |
EP0011778B1 (de) | Heberbrunnen | |
DE9571C (de) | Neuerungen an Desinfektions-Anlagen | |
WO1995025852A1 (de) | Bauwerk in fertigbauweise aus stahlbeton oder einem ersatzstoff | |
DE2161227A1 (de) | Mehrteiliger Bodenwasserablauf aus Kunststoff | |
EP0979902A1 (de) | Brunnenstube, und Absetzbecken für eine Brunnenstube | |
DE102021002000B3 (de) | Trenntoilette mit Absaugleitung | |
DE102006006226A1 (de) | Kombinierter Fäkalien-Urin-Behälter | |
DE2014018A1 (de) | Karussell mit Sanitarapparaten und einem Ablaufrohr | |
DE3037217A1 (de) | Abwasserbehaelter | |
DE72361C (de) | Glockenförmiger Geruchverschlufs mit Oelüberdeckung für Pissoirs u. dergl | |
EP0567010B1 (de) | Kanalbauwerk mit Spüleinrichtung | |
DE2759539C2 (de) | Bodenablauf | |
DE9218367U1 (de) | Brauchwasseranlage | |
EP0565483B1 (de) | Becken in einer Abwasseranlage | |
DE3514897A1 (de) | Vorrichtung zum absetzen von in einer fluessigkeit schwebenden partikeln | |
DE66916C (de) | Vorrichtung zum Trennen der flüssigen und festen Abgangsstoffe aus Aborten u. dergl | |
DE1913703A1 (de) | Fischaufzucht-Ring-Fliesskanal | |
DE19816900C1 (de) | Vorrichtung zum Sammeln und Abgeben eines vorbestimmten Flüssigkeitsvolumens | |
DE3103511A1 (de) | Sanitaergeraet, das auf einem um seine senkrechte mittelachse drehbaren drehteller angeordnet ist | |
DE321811C (de) | Kanalisationsanlage | |
DE19806317A1 (de) | Ablaufsteuerung für Retentionsbodenfilter | |
DE2014018C (de) | Vorgefertigte Sanitäranlage |