DE951338C - Steuereinrichtung fuer die Fluegelsteigung einer Drehfluegelschraube - Google Patents
Steuereinrichtung fuer die Fluegelsteigung einer DrehfluegelschraubeInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 25. OKTOBER 1956
L11801XII65P
Die Erfindung betrifft eine Steuereinrichtung für die Flügelsteuerung einer Drehflügelschraube, deren
Verstellung mittels eines Servomotors betätigt wird und die außer einer handbedienten Einstellungsvorrichtung eine zusätzliche, in Abhängigkeit von
der Belastung der Antriebsmaschine selbsttätig wirkende Regelvorrichtung aufweist, wodurch die
Steigung der Drehflügel derart gesteuert wird, daß die Belastung der Maschine bei veränderlichem
Widerstand des Fahrzeuges angenähert konstant gehalten wird.
Es sind solche Steuereinrichtungen für Flugzeuge bekannt, wo die selbsttätig wirkende Regelvorrichtung
nur für einen begrenzten Bereich der mittleren Flügeleinstellungen für »Vorwärts« wirken kann
und wo der Bedienungshebel der handbedienten Einstellvorrichtung und dessen Übertragungsmechanismus
zum Servomotorschieber so ausgeführt ist, daß man durch eine besondere Bewegung des Bedienungshebels
die selbsttätig wirkende Regelvorrichtung in oder außer Wirkung setzen kann, während
die Verstellung der Flügel zu Steigerungen außerhalb des genannten Bereiches — für »Achteraus«
oder in der Flugrichtung (bei defektem Motor) — mittels der handbedienten Einstellvorrichtung
erfolgt.
Bei Schiffen, für welche die erfindungsgemäße Steuereinrichtung besonders bestimmt ist, sind die
Verhältnisse von den bei Flugzeugen geltenden so weit verschieden, daß diese bekannte Steuereinrichtung
sich nicht für Schiffe anpassen läßt. Bei Schiffen ist es für das Manövrieren zweckmäßig,
daß die Verstellung der Flügel innerhalb eines Bereiches mittlerer Steigungen mittels der handbedienten
Einstellvorrichtung vorgenommen wird; gemäß der Erfindung wird die selbsttätig wirkende
RegelvO'rrichtung nur in den Bereichen der größten Steigungen, für welche die Flügel für »Vorwärts«
und/oder »Achteraus« eingestellt werden können, zur Wirkung gebracht, und diese Umstellung von
der handbedienten zu der selbsttätig wirkenden Ein-Stellvorrichtung geschieht automatisch, indem die
handbediente Einstellvorrichtung bei ihrer Bewegung Schaltorgane für die selbsttätig wirkende
Vorrichtung betätigt. Die Umstellung darf nicht, wie es bei der bekannten Steuereinrichtung der
Fall ist, von einem besonderen manuellen Eingriff, der Überlegung oder Gedankenarbeit verlangt, abhängig
sein, da hierbei gefährliche Fehlgriffe beim Manövrieren leicht vorkommen könnten.
Die selbsttätig wirkende Regelvorrichtung wird, nachdem sie in Wirkung gesetzt ist, die Einstellung
der Schraubenflügel direkt steuern, ohne auf die handbediente Vorrichtung oder ihren Bedienungshebel
einzuwirken. Es ist eine Steuereinrichtung der vorliegenden Art bekannt, wo die Regelung
mittels der selbsttätig wirkenden Zusatzregelvorrichtung dadurch geschieht, daß diese auf den Bedienungshebel
der handbedienten Vorrichtung einwirkt, der seinerseits die Einstellvorrichtung für
die Schraubenflügel betätigt. Dieser bekannten Einrichtung gegenüber hat die vorliegende Vorrichtung
den insbesondere bei von der Brücke aus ferngesteuerten Anlagen wichtigen Vorteil, daß die handbediente
Einstell- und Umsteuervorrichtung einschließlich deren Hebel von der Zusatzregelvorrichtung
überhaupt nicht bewegt wird. Der Bedienungshebel bleibt in der eingestellten Lage ruhig
stehend, welches eine nicht zu unterschätzende psychologische Bedeutung hat.
Die Zeichnung stellt schematisch zwei Ausführungsbeispiele der Einrichtung gemäß der Erfindung
dar.
In den beiden Beispielen ist die Einrichtung einer Schraube für Wasserfahrzeuge angepaßt. Die Einrichtung
kann ebensogut auch in Verbindung mit einer Luftfahrzeugschraube verwendbar sein.
Fig. ι zeigt eine Anlage, wo die Zusatzregelvorrichtung
mit einem Regler, z. B. dem Regler der Antriebsmaschine, zusammenwirkt, und
Fig. 2 eine Anlage, wo die Zusatzregelvorrichtung mit dem Regler der Antriebsmaschine durch
eine Fernsteuerung zusammenwirkt.
Gleiche Konstruktionsteile sind in beiden Figuren mit denselben Hinweisungszahlen bezeichnet.
ι bezeichnet die Schraube, 2 die Schraubenwelle,
3 den hydraulischen Servomotor, der in einem erweiterten Teil der Welle angeordnet ist, und 6 ist
der Ölverteilungsschieber des Servomotors, der in dem dargestellten Ausführungsbeispiel auf dem
Einführungsring 5 für Öl zum Servomotor angebracht ist.
Die handbediente Einstellvorrichtung für die Schraubenflügel kann beispielsweise aus der Druck-
und Zugstange 12 bestehen, die einen Winkelarm 11 bewegt, dessen oberes Ende durch die Stange 10
mit dem zweiarmigen Hebelarm 9 verbunden ist, dessen unteres Ende in Zapfen auf dem Mitnehmerring
8 gelagert ist, der seinerseits auf dem Rückführungsring 7, der durch eine Stange (nicht gezeigt)
mit dem Servomotorkolben im Zylinder 3 verbunden ist, gelagert ist. Der Schieber 6 ist mit
dem Hebelarm 9 ungefähr in dessen Mitte verbunden. Wenn die Stange 10 nach links verschoben
wird, wird der Hebelarm 9 um seinen unteren Drehpunkt drehen und der Schieber 6 auch etwas
nach links verschoben werden, wodurch Drucköl zum Servomotor 3 geleitet wird, und der Servomotorkolben
und damit der Rückführungsring 7 nach rechts verschoben. Hierdurch wird der Schieber
6 in seine Mittellage zurückgebracht.
Die Zusatzregelvo'rrichtung, die Änderungen der Steigung der Propellerflügel automatisch bewirkt,
umfaßt in dem gezeigten Beispiel einen Stufenkolben 14, der in dem Zylinder 15 verschiebbar ist,
und auf welchem der Winkelarm 11 auf einer mit dem Kolben verbundenen Konsole 13 gelagert ist.
Wenn der Kolben 14 festgehalten wird, geschieht die Verstellung des Servomotorkolbens und damit
der Schraubenflügel in gewöhnlicher Weise wie oben beschrieben. Bei der Verschiebung des Stufenkolbens
14 wird dieser indessen durch die Konsole go
13 die durch eine Bohrung in dem Kolben geführte Stange 10, und dadurch den Verteilungsschieber 6
verschieben. Die Verschiebung des Stufenkolbens
14 geschieht in folgender Weise:
Zu dem Raum 16 (Hochdruckseite des Kolbens) des Zylinders 15 wird Drucköl durch das Rohr 20
zugeführt, das von dem Rohr 19 abgezweigt ist, welches letztere Rohr Drucköl von der von der
Zwischenwelle 4 mittels Kettenübertragung angetriebenen Ölpumpe 18 zum Servomotorschieber 6
liefert. Ein Katarakt 21 im Stufenkolben 14 leitet Öl von der Hochdruckseite 16 zu der Niederdruckseite
17 des Kolbens. Von der Niederdruckseite des Kolbens führt ein Rohr 22 zu einem Ventilgehäuse
23, in welchem zwei Ventile 24 und 25 angebracht sind, die mittels eines zweiarmigen Hebels 26 von
von zwei Anschlägen 2.J und 28 auf der Stange 10
geschwenkt werden kann.
Wenn der Hebel 26 in seiner Mittellage steht, sind beide Ventile 24 und 25 geschlossen und das
Rohr 22 geschlossen. Der Druck auf der Hochdruckseite 16 des Kolbens 14 verpflanzt sich dann
durch den Katarakt 21 zu der Niederdruckseite 17, wodurch der Kolben 14 sich zu seiner Endstellung
rechts bewegt und hier festgehalten wird. Die Zusatzregelvorrichtung ist hierbei außer Tätigkeit.
Die Zusatzregelvorrichtung wird mittels der Anschläge 27 und 28 auf der Stange 10 durch Verschiebung
derselben in und außer Tätigkeit gesetzt. Die Anschläge können auch auf oder in Verbindung
mit der Stange 12 angebracht werden, wodurch die Bewegung des Stufenkolbens 14 keinen
Einfluß auf das Öffnen und Schließen der Ventile und 25 haben wird.
Wenn die Stange 10 mittels der handbedienten Einstellvorrichtung so weit nach rechts verschoben
ist, daß der Hebel 26 von dem Anschlag 27 entgegengesetzt dem. Uhrzeigersinn geschwenkt ist,
so daß das Ventil 24 gehoben wird, kann Öl von dem Rohr 22 durch das.Ventil 24 und weiter durch
das Rohr 29 zum Schiebergehäuse 32 strömen, wo es an der Steuerkante 33O auf dem Schieber 33 vorbei
und durch die Öffnung 31 im Schiebergehäuse
und das Rohr3ia zum ölbehälter strömt.
Wenn die Stange 10 nach links verschoben wird, so daß der Hebel 26 unter der Einwirkung des Anschlages
28 im Uhrzeigersinn gedreht wird, wird das Ventil 25 gehoben, und das Öl kann durch das
Rohr 30, über die Steuerkante 33^ und durch den
Auslaß 31 zum Ölbehälter strömen. Der Schieber 33 wird von dem Regler 37 durch
die Reglerstange 36, das Glied 35 sowie die rechts- und linksgängige Mutter 34 gesteuert, mittels
welcher Mutter der Abstand zwischen dem Schieber 33 und der Reglerstange 36 geregelt werden
kann.
Der Regler 37 kann der Regler der Maschine sein, der auch die Brennstoffzufuhr zu der Maschine
regelt, oder kann ein besonderer Regler sein, dessen Feder 38 mittels einer Einstellvorrichtung 39, z. B.
einer Schraube, geregelt werden kann, so daß er mit dem Regler der Maschine synchron arbeitet.
In beiden Fällen kann die Einstellvorrichtung 39 von der Kommandobrücke des Fahrzeuges ferngesteuert
werden.
Wenn die Stange 10 eine gewisse Strecke nach rechts verschoben ist, wird der Schieber 6 Drucköl
zu dem Servomotor 3 geliefert haben, so daß dessen Kolben nach links verschoben ist, welches
der Vorwärtseinstellung der Schraubenflügel entspricht. Wenn die Schraubenflügel in dieser Weise
so eingestellt sind, daß ihre Steigung der vollen-Leistung der Maschine bei einer bestimmten Drehzahl
entspricht, wird der Anschlag 27 auf der Stange 10 den Hebel 26 entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn
geschwenkt haben, und das Ventil 24 wird gehoben sein. Öl kann dann durch den Katarakt
21 in dem Kolben 14 von der Hochdruckseite 16 zur Niederdruckseite 17 strömen, und wie schon
oben beschrieben, weiter von der iNTiederdruckseite durch das Rohr 22, das Ventil 24 und das Rohr 29
zum Schiebergehäuse 32, wo es über die Steuerkante 33a des Schiebers 33 gedrosselt und weiter
durch den Auslaß 31 zum Ölbehälter strömen wind.
Für volle Leistung bei einer bestimmten Drehzahl der Maschine hat die Reglerstange 36 eine bestimmte
Lage, bei der eine gewisse Menge öl zu den Zylindern der Maschine geliefert wird. Die
Regelmutter 34 ist dabei so .eingestellt, daß der Öl-SS strom über die Steuerkante 33fl des Schiebers 33
zu einem Druck gedrosselt ist, der den Stufenkolben 14 in einer Gleichgewichtslage hält und damit
die Stange 9 in einer Lage, die einer Steigung der Propellerflügel entspricht, die die bestimmte Be^
lastung der Maschine gibt.
Wird die Regelmutter so gestellt, daß der Schieber 33 nach links geschoben wird, wird die Drosselung
über der Steuerkante 33^ kleiner. Der Druck auf der Niederdruckseite 17 des Stufenkolbens 14
sinkt, wodurch der Kolben nach links verschoben wird. Hierdurch wird der Schieber 6 so verstellt,
daß der Servomotorkolben sich nach rechts bewegt, und die Schraubenflügel eine kleinere Steigung erhalten,
d. h. die Belastung der Schraube sinkt, und die Drehzahl der Maschine steigt. Dies bewirkt
eine Vergrößerung des Ausschlages der Reglergewichte, wodurch die Reglermuffe nach links verschoben
wird. Gleichzeitig'mit einer Verkleinerung der Ölzufuhr zu der Maschine wird die Reglerstange
36 etwas entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn drehen. Hierdurch wird der Schieber 33 nach rechts
geführt, und die Drosselung über die Steuerkante 33a wird stärker, so daß der Druck auf der Niederdruckseite
17 des Stufenkolbens 14 den Kolben wieder in Gleichgewichtsstellung bringt, wodurch go
die Verstellung der Schraubenflügel aufhört, nachdem die Flügel sich auf eine niedrigere Belastung
eingestellt haben.
Wird die Regelmutter 34 so gestellt, daß der Schieber 33 nach rechts gezogen wird, wird die
Drosselung über der Steuerkante 33a stärker. Der
Druck auf der Niederdruckseite 17 des Stufenkolbens steigt, der Kolben und mit demselben die
Stange 10 wird nach rechts geführt, und eine Vergrößerung der Steigung der Schraubenflügel und go
dadurch eine Senkung der Drehzahl des Reglers und folglich eine Drehung der Reglerstange 36 entgegengesetzt
dem Uhrzeigersinn findet statt. Dies bewirkt, daß man gleichzeitig mit einer Steigerung
der Ölzufuhr zur Maschine eine Verkleinerung der Drosselung über der Steuerkante 33e erhält, wodurch der Stufenkolben 14 wieder in Gleichgewichtslage
kommt, und die Verstellung der Propellerflügel hört auf, nachdem sie auf eine höhere Belastung
eingestellt sind. '
Mittels der Regelmutter 34 kann die Maschinenbedienung somit die Maschine auf eine bestimmte
Belastung einstellen. Die Anordnung ist auch derart, daß diese Belastung bei wechselnden Betriebsverhältnissen des Fahrzeuges beibehalten wird.
Wird der Widerstand des Fahrzeuges größer, z. B. wegen Gegenwind, so sinkt die Geschwindigkeit des ·
Fahrzeuges, und damit wird die Steigung der Propellerflügel relativ zum Wasser vergrößert. Die
Drehzahl der Maschine sinkt, und der Ausschlag der Reglergewichte wird verkleiner, die Stange 36
dreht entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn, die Brennstoffzufuhr wird vergrößert, die Drosselung
über die Steuerkante 33a verkleinert, der Kolben 14
bewegt sich nach links und der Schieber 6 leitet Öl zu dem Servomotor 3, so daß die Steigung der
Propellerflügel verkleinert wird und die Belastung der Schraubenflügel sinkt, wodurch die
Drehzahl wieder steigt. Der Regler dreht die Stange 36 im Sinne der Uhrzeiger, die Brennstoffzufuhr
zu der Maschine sinkt wieder, die Drosselung wird verstärkt und bringt den Kolben 14 wieder in
Gleichgewichtslage, nachdem die Steigung der Schraubenflügel auf eine Höhe reduziert ist, die der
ursprünglichen Belastung und Drehzahl der Maschine entspricht.
Wird der Widerstand des Fahrzeugs kleiner, wird dies eine Erhöhung der Steigung der Schraubenflügel
für eine und dieselbe Belastung bewirken. Wünscht man die Leistung der Maschine durch
Herabsetzung ihrer Drehzahl zu reduzieren, wird die eventuell ferngesteuerte Einstellvorrichtung 39
so geregelt, daß die Spannung der Feder 38 verkleinert wird. Die Reglerstange 36 wird dann zuerst
im Sinne des Uhrzeigers drehen, und eine Herabsetzung
der Brennstoffzufuhr und eine Vergrößerung der Steigung der Schraubenflügel bewirken,
wodurch die Drehzahl fällt, und die Reglergewichte einen kleineren Ausschlag bekommen. Die Stange
36 dreht entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn, die Brennstoffzufuhr steigt, die Steigung der Schraubenflügel
wird verkleinert, und die Drehzahl steigt, bis eine Gleichgewichtslage, die einer Leistung gemäß der neuen Einstellung der Reglerfeder entspricht,
eintritt.
Wenn die Schraube mit den Flügeln in ihrer Mittellage dreht, d.h. ohne Voiwärtsschub, wird
der Hebel 9 senkrecht und die Stange 10 in ihrer Mittellage sein. Der zweiarmige Hebel 26 steht
auch in seiner Mittellage und frei von den Anschlagen 27 und 28, so daß beide Ventile 24 und 25
geschlossen sind. Es herrscht dabei voller Druck auf der Niederdruckseite 17 des Kolbens 14, so daß
der Kolben in seiner Endlage rechts steht und der Steuerhebel auf der' Kommandobrücke in seiner
Mittellage. Wird der Hebel nach vorwärts bewegt, bewegt sich die Stange 10 auch nach vorwärts, und
die Schraubenflügel erhalten eine Steigung für »Vorwärts«.
Die Maschine ist vorläufig leicht belastet und läuft mit einer Drehzahl höher als bei voller Belastung.
Die Reglergewichte haben einen großen Ausschlag, die Stange 36 ist im Uhrzeigersinn gedreht,
und die Brennstoffzufuhr der Maschine ist gleichzeitig kleiner als bei voller Belastung. Die
Steuerkante 33a des Schießers 33 läßt einen kleinen
öder gar keinen Durchströmquerschnitt. Wenn der Anschlag 27 auf der Stange 10 den zweiarmigen
Hebel 26 entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn dreht, wird das Ventil 24 gehoben, und öl strömt durch
♦5 das Rohr 29 zum Schiebergehäuse 32, wo der ölstrom an der Steuerkante 33a des Schiebers 33
stark gedrosselt wird, um dann durch den Auslaß 31 zum Ölbehälter zu strömen.
Der Druck auf der Niederdruckseite 17 des Stufenkoibens 14 wird noch so groß sein, daß der
Kolben in seiner rechten Endlage in Ruhe ist. Je nachdem wie der Hebel auf der Kommandobrücke
vorwärts bewegt wird, bewegt sich die Stange 10 nach rechts. Die Steigung der Schraubenflügel wird
vergrößert, die Drehzahl sinkt, und gleichzeitig mit einer Steigerung der Ölzufuhr zur Maschine
dreht die Regelstange 36 entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn. Hierdurch wird der Durchströmungsquerschnitt
an der Steuerkante 33a des Schiebers 33
vergrößert, und der Druck auf der Niederdruckseite 17 des Kolbens 14 sinkt so viel, daß der Kolben
sich nach links bewegt und die Bewegung der Stange 10 nach rechts entgegenwirkt. Wenn der
Hebel in Endlage für »Vorwärts« steht, hat der Stufenkolben 14 sich etwas .nach links von seiner 65,
rechten Endlage 'bewegt. Gleichgewichtslage ist damit erreicht für volle Leistung für »Vorwärts«.
Sinkt der Widerstand des Fahrzeuges, bewegt sich der Stufenkolben 14 wieder nach rechts und bewirkt
Vergrößerung der Steigung der Schraubenflügel. 7» Steigt der Widerstand des Fahrzeuges, so bewegt
sich der Stufenkolben nach links und bewirkt Verkleinerung der Steigung der Schraubenflügel, wie
früher beschrieben.
Wünscht man von der Kommandobrücke aus die Steigung der Schraubenflügel zu verkleinern, so
wird dem ersten Teil der Bewegung der Stange 12 von der automatischen Zusatzregelvorrichtung entgegengewirkt,
bis diese durch Schließen des Ventils
24 ausgeschaltet ist. Das Schließen des Ventils 24 und damit die Ausschaltung
des automatischen Regeins kann durch Einstellung der Anschläge 27 und 28 geregelt werden.
Werden die Anschläge so eingestellt, daß die automatische Regelvorrichtung bei Steigungen der
Schraubenflügel für »Vorwärts« und »Rückwärts« entsprechend 3/4-Leistung der Maschine bei voller
Drehzahl ausgeschaltet wird, so wird man im Bereich 3/4-Leistung für »Vorwärts« bis s/4-Leistung
für »Rückwärts« die Schraubensteigung frei regulieren können, ohne Einfluß der automatischen
Regelvorrichtung)
Wenn die Stange 10 weiter nach links geführt
wird und ihre Mittellage passiert hat, werden die Schraubenflügel für »Rückwärts« eingestellt, und die
Maschine läuft mit weniger als 3/4-Belastung, bis der Anschlag 28 auf der Stange 10 den zweiarmigen
Hebelarm 26 so viel gedreht hat, daß das Ventil
25 geöffnet ist. Das öl kann dann durch das Rohr
30 zum Schieber 33 strömen, wo die Steuerkante 33& verhältnismäßig weit nach rechts steht mit
großem Durchströmquerschnitt, da die Maschine noch leicht belastet ist und mit einer höheren
Drehzahl läuft als bei voller Belastung. Hierbei werden die Gewichte des Reglers einen großen Ausschlag
haben, und die Reglerstange 36 ist entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn gedreht.
Wegen des großen Durchströmquerschnittes bei der Steuerkante 336 wird der Druck auf der
Niederdruckseite 17 des Stufenkolbens 14 fallen und der Kolben sich nach links bewegen und Vergrößerung'
der Steigung der Schraubenflügel für »Rückwärts« bewirken. Die Belastung der Maschine
wird dadurch steigen, die Drehzahl sinken, die Brennstoffzufuhr steigen, die Reglerstange entgegengesetzt
dem Uhrzeigersinn drehen, und der Durchströmquerschnitt bei 336 gedrosselt werden,
wodurch der Druck auf der Niederdruckseite 17 des Stufenkolbens 14 steigt und man erreicht eine
Gleichgewichtslage, in der die Steigung der Schraubenflügel für »Rückwärts« der Leistung der Maschine
angepaßt ist.
Wenn der Hebel von »Volle Kraft rückwärts« zu seiner^ Mittellage geführt wird, hat man dieselben
Verhältnisse, wie wenn der Hebel von »Volle Kraft vorwärts« zu seiner Mittellage geführt wird.
Bai dar in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform ist der Schieber 33 von dem Regler 37 der Maschine
ferngesteuert. Der Schieber kann beispielsweise mittels einer federbelasteten Membran in dem
Membrangehäuse 41 bewegt werden. Die Membran wird mittels wechselnden Luft- oder Flüssigkeitsdruckes bewegt. Änderungen des Druckes geschehen
mittels eines Reduktionsventils 43, das von dem Regler 37 durch die Reglerstange 36 bedient
wird. 47 bezeichnet die Brennstoffzufuhr anordnung
der Maschine."
40 ist die Feder, die die Membran belastet, und
42 ist das Zufuhrrohr, das wechselnden Druck von dem Reduktionsventil 43 zum Membrangehäuse 41
überträgt. Das Reduktionsventil erhält Zufuhr von Druckluft von einer Druckluftquelle durch das
Rohr 44. Das Ventil ist nahe dem Regler der Maschine angebracht und wird von dem Hebel 45
gesteuert, der mittels des Gliedes 46, in welchem eine rechts- und linksgängige Regelmutter 34 angebracht
ist, znm Regler 37 gekuppelt, wie früher beschrieben. Bei steigender Leistung der Maschine
wird die Reglerstange 26 entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn drehen. Der Hebel 45 auf dem
Reduktionsventil 43 wird im selben Sinne drehen, wodurch der Druck im Rohr 42 steigt, und der
Schieber 33 bewegt sich gegen den Druck der Feder 40. Hierdurch fällt der Druck im Rohre 29,
und der Kolben 14 bewirkt Herabsetzung der Steigung der Schraubenflügel. Die Drehzahl der Maschine
steigt, der Ausschlag der Gewichte des Reglers steigt, und die Reglerstange 36 wird im Uhrzeigersinne
gedreht, wodurch die Steigung der Schraubenflügel größer wird und die ölzufuhr zur
Maschine sinkt, bis Gleichgewicht zwischen der neuen Leistung der Maschine und dem Kraftbedarf
der Schraube ist.
Die Anordnung ist oben unter der Voraussetzung, daß ein hydraulischer Servomotor angewendet
wird, beschrieben, aber die Erfindung kann' ebensowohl unter Anwendung eines mechanischen
oder elektrischen Servomotors zur Ausführung gebracht werden.
Claims (5)
- Patentansprüche:i. Steuereinrichtung iür die mittels eines Servomotors betätigte Verstellung der Flügelsteigung einer Drehflügelschraube, die außer einer handbedienten Einstellvorrichtung eine zusätzliche, in Abhängigkeit von der Belastung der Antriebsmaschine selbsttätig wirkende Regelvorrichtung aufweist, die mittels Schaltorgane, die von der handbedienten Einstellvorrichtung betätigt werden, zur oder außer Wirkung gebracht wird, dadurch gekennzeich- 55,, net, daß die' handbediente Einstellvorrichtung (9 bis 12) die Schaltorgane in ihrer normalen Bewegungsbahn selbsttätig steuert und dabei die Zusatzregelvorrichtung nur ,in den Phasen der Bewegungsbahn der handbedienten Ein-Stellvorrichtung :zur Wirkung bringt, die in den Bereichen der größten Steigung liegen, für welche die Flügel für »Vorwärts« und/oder »Achteraus« bei einer erwünschten größten Belastung der Antriebsmaschine einstellbar sind. 65;
- 2. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzregelvorrichtung in bekannter Weise einen Servomotor (15 bis* 17) umfaßt, der den Schieber (6) des Servomotors (3) für die Verstellung der ' Schraubenflügel steuert.
- 3.. Steuereinrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzregelvorrichtung ein oder mehrere Schaltorgane (24, 25) umfaßt, die in gewissen Phasen der Bewegungsbahn der handbedienten Einstelltmgsvorrichtung (9 bis 12) von derselben beeinflußt, z. B. geöffnet bzw. geschlossen werden.
- 4. Steuereinrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die handbediente Einstellungsvorr.ichtung (9 bis 12) für die Schraubenflügel in bekannter Weise auf einem beweglichen Teil (13, 14) der Zusatzregelvorrichtung gelagert oder mit demselben verbunden ist. - 85,.
- 5. Steuereinrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Servomotor der Zusatzregelvorrichtung einen Stufenkolben (21) besitzt, auf welchem die handbediente Einstellungsvorrichtung für die Schraubenflügel gelagert ist.In Betracht gezogene Druckschriften:
Schweizerische Patentschrift Nr. 263 470.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 609 506/143 4.56 (609 662 10.56)
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL11801A DE951338C (de) | 1952-03-12 | 1952-03-12 | Steuereinrichtung fuer die Fluegelsteigung einer Drehfluegelschraube |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEL11801A DE951338C (de) | 1952-03-12 | 1952-03-12 | Steuereinrichtung fuer die Fluegelsteigung einer Drehfluegelschraube |
GB658652A GB710914A (en) | 1952-03-13 | 1952-03-13 | A device for the regulation of the driving engine for variable pitch propellers |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE951338C true DE951338C (de) | 1956-10-25 |
Family
ID=25985014
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEL11801A Expired DE951338C (de) | 1952-03-12 | 1952-03-12 | Steuereinrichtung fuer die Fluegelsteigung einer Drehfluegelschraube |
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DE (1) | DE951338C (de) |
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