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Rückgerät für Baumstämme Zusatz zum Patent 6 836919
Das im Hauptpatent
836 9I9 beschriebene Rückgerät für Baumstämme wird zum Zweck des Anhubes von liegenden
Baumstämmen lotrecht gestellt, und es wird die Lagerplatte unter das Stammende des
zu rückenden Baumes geschoben.
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Um den Hebelarm, an welchem die Last angreift, nicht zu lang werden
zu lassen, kann der Drehschemel mit der Lagerplatte nur ein ganz kurzes Stück vor
die Laufachse gesetzt und es kann der Drehschemel mit der Lagerplatte nur mäßig
hoch ausgebildet werden. Das hat den Nachteil, daß das zu untergreifende Stammende
nur in einer Entfernung von seinem äußersten Ende zwischen die Lagerplatte und die
Spannkette geklemmt werden kann, deren Länge der geringen Höhe des Drehschemels
minus der Dicke der Lagerpl.atte entspricht, und daß die Stabilität des Gleichgewichtes
bei waagerecht gestelltem Fahrgestell eine verhäItnismäßig geringe ist. Bei starken
Unebenheiten und Hindernissen, wie Steine, Baumstöcke, Wurzeln usw., kann es daher
vorkommen, daß das gefaßte Stammende der Umklammerung entgleitet oder daß die Last
aus dem stabilen Gleichgewicht plötzlich in das labile umschlägt, was ein Hochschnellen
des vorderen Endes des Fahrgestelles zur Folge haben kann. Die Konstruktion nach
dem Hauptpatent weist außerdem den Mangel auf, daß die beiden Laufrollen bei weichem
Boden so tief
einsinken können, daß das Fahrgestell mit seinem hinteren
Ende am Boden aufsitzt. Ferner hat sich die am vorderen Ende des Fahrgestelles angebrachte
Lenkrolle während des Zuges meist vom Boden erhoben, ist also außer Funktion getreten,
und zwar sowohl bei Verwendung von Zugtieren als auch insbesondere bei den heutzutage
meistens gebrauchten Traktoren. Endlich kommt die Konstruktion des Rückgerätes nach
Hauptpatert 836 9I9 ziemlich teuer, was einer allgemeinen Verbreitung des Gerätes
abträglich ist.
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Das Rückgerät für Baumstämme nach dem Zusatzpatent 86I 076 weist
die Nachteile auf, daß der auf das Fahrgestell aufgesetzte Rahmen infolge seiner
Höhe sich bei der Arbeit im Walde als unstabil erwiesen hat und daß die Lenkfähigkeit
des Fahrgestelles dadurch zu stark begrenzt wird, daß der Aufsatzrahmen mit seinen
lotrechten Armen an die Seiten des zu rückenden Stammes anschlägt.
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Um diese Mängel auszuschalten, wurde das »Rückgerät für Baumstämme«
in seiner Konstruktion bedeutend vereinfacht, daher in der Fabrikation verbilligt
und mit einer Vorrichtung versehen, welche den über der Laufachse stehenden Drehschemel
genügend weit nach vorwärts schiebt, so daß das stabile Gleichgewicht der Last auf
alle Fälle gesichert wird. Ferner werden außer an den Seiten des Fahrgestells auch
unter dem Fahrgestell Laufrollen angebracht. Durch Wegfall der Lagerplatte kann
in der lotrechten Hebestellung des Gerätes das zu hebende Ende des zu rückenden
Baumstammes um die Stärke der Lagerplatte weiter gegen das Fahrgestell zu nach vorne
geschoben und dadurch, ohne den Hebelarm für die Last zu vergrößern, so weit gefaßt
werden, daß der Stamm während des Rückens der Umklammerung nicht entgleiten kann.
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Die Zeichnung veranschaulicht den Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel,
welches nachfolgend beschrieben ist. Es zeigt Abb. I das Rückgerät in Draufsicht,
Abb. 2 den Schnitt A-B desselben, Abb. 3 das Rückgerät in Längsansicht, Abb. 4 das
Schema des lotrecht gestellten Gerätes vor Anhub des zu rückenden Baumstammes, Abb.
5 das Schema des Gerätes bei angehobenem Stamme im labilen Gleichgewicht und Abb.
6 das Schema des Gerätes bei angehobenem Stamme nach Herstellung des stabilen Gleichgewichtes
in rückfähigem Zustand.
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Das Gerät besteht aus einem Fahrgestell a, dessen Seitenträger etwa
von rückwärts nach vorne eine Strecke parallel gerichtet sind, dann sich vereinigen
und so bis an die Spitze laufen, an der sich die Oseb befindet. Rückwärts ist unter
dem Fahrgestell eine Laufachse c angebracht, welche von dem Ende des Fahrgestelles
um den Halbmesser der Laufrollen d entfernt ist. Auf dieser Laufachse sind sowohl
an den nach außen aus dem Fahrgestell herausragenden Enden als auch unter der ganzen
Breite des Fahrgestelles Laufrollen d angeordnet, welche sich unabhängig von einander
drehen können, wodurch bei scharfen Wendungen der verschiedenen Länge der durch
die einzelnen Laufrollen zurückzulegenden Wege Rechnung getragen wird. Zwischen
den parallel gerichteten Seitenträgern des Fahrgestells a gleitet ein Schlitten
e, welcher vom rückwärtigen Ende des Fahrgestells etwa durch eine Zahnstange f mit
einem Zahnrad g durch eine Kurbel h bis zum Beginn der Vereinigung der beiden Seitenträger
nach vorne bewegt werden kann. Durch die Möglichkeit, mit dem Schlitten den Auflagepunkt
des Stammes vom äußersten rückwärtigen Ende des Fahrgestells a vor die Laufachse
c verlegen zu können, wird das stabile Gleichgewicht so hergestellt, daß ein Hochschnellen
des vorderen Teiles des Fahrgestells auch bei größeren Bodenunebenheiten ausgeschlossen
erscheint.
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Auf eine bei den genannten bekannten Ausführungen vorne vorgesehene
Lenkrolle kann verzichtet werden und, um ein eventuelles Gleiten des Rückgerätes
über den Boden zu erleichtern, unter dem Fahrgestell a ein Deckblech i angebracht
werden.
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Auf dem Schlitten e befindet sich ein Drehschemel k, welcher mittels
eines kräftigen Schwenkbolzens 1 drehbar am Schlitten e befestigt ist.
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Dieser Drehschemel trägt Stahlrippenm, welche rechtwinklig aufgebogen
und zwecks festen Erfassens des Stammendes an ihren oberen Enden geschärft sind.
An den beiden äußeren Seiten des Drehschemels sind Haken angebracht, an welchen
Ketten o mit starken Spannfedern p eingehängt werden können, welche zur Befestigung
des Stammes am Rückgerät dienen. Die Spaunfedern p sind aus dem Grunde notwendig,
weil die Spannkette o bei Drehung des Fahrgestells aus der Anbebestellung (Abb.
4) in die waagerechte Lage (Abb. 5) infolge der Exzentrizität der Haken n und der
Länge der Stahlrippen rn stark gespannt wird.
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Diese Spannung hat zur Folge, daß das erfaßte Stammende fest in die
geschärften Rippen m eingepreßt und ein Herausziehen unmöglich gemacht wird.
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Zum Ausrücken des gefällten und entsprechend vorbereiteten Stammes
S wird das Gerät nach Abb. 4 vor dem Stammende lotrecht auf die Laufrollen d derart
aufgestellt, daß der Drehschemel k nach der Schnittfläche des Stammes zeigt. Die
aufgebogenen Teile der Stahlrippen m werden sodann mit der ganzen Länge unter das
Stammende geschoben; sodann wird das Stammende mit den Ketten o samt den Spannfedern
p auf dem Gerät durch einen der üblichen Kettenspanner befestigt und die Kette oben
am Scheitel des Stammes mittels einer Klammer r in ihrer Lage festgelegt. Sodann
wird durch Herunterziehen oder -drücken des Fahrgestells aus der Vertikalen in die
Horizontale das Stammende auf das Rückgerät gehoben, wobei sich die Befestigungskette
o mit den Federn p selbsttätig spannt und den Stammes fest in die Zähne der Stahlrippenm
einpreßt (Abb. 5). Da sich die Last nunmehr noch im labilen Gleichgewicht befindet,
wird die Zahnstangef mit dem Schlitten e durch Drehung des Zahnrades g mittels der
Kur-
bel h nach vorne bewegt, bis der Schlitten an der Verengung
der beiden Seitenteile des Fahrgestells a anschlägt. Sodann wird der Schlitten e
in dieser Stellung befestigt, indem man etwa in das Loch s der Zahnstange f einen
Vorstecker einbringt (Abb. 6). Das schwere Stockende des Stammes S ist nunmehr auf
dem Gerät im stabilen Gleichgewicht befestigt, während das leichte Zopfende am Boden
schleift, und das Gerät mit dem aufliegenden Stamm befindet sich im rückfähigen
Zustand.
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Die Ose b wird sodann an einen Schlepper oder an ihr eine Waage für
Zugtiere befestigt, und der Stamm kann jetzt leicht und sicher, ohne den Waldboden
oder die Wege zu beschädigen, zur Verladestelle vorgedrückt werden.