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Zylinderschleif- und Honwerkzeug Die Erfindung betrifft eine Zylinder-Innenschleifvorrichtung
mit in einem längs beweglichen, drehbaren Schleifkopf auseinanderspreizbaren Schleifbacken,
die innerhalb des Bereiches des Arbeitshubes gespreizt werden, wenn der Schleifkopf
sich vollständig in der Zylinderbohrung befindet.
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Derartige Werkzeuge sind an sich bekannt.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Schleifbacken auch innerhalb
des Bereiches des Arbeitshubes zusammengezogen werden. Die Zusammenziehung der Schleifbacken
erfolgt erst nach Beendigung des Schleifens, wenn also die Schleifbewegung des Werkzeuges
aufgehört hat, bevor das Werkzeug über den Schleifhub hinaus bewegt wird. Das hat
den Vorteil, daß am Ende der zu schleifenden Fläche keine kegelige Erweiterung entsteht
und daß die Schleifbacken schonend und gleichmäßig abgenutzt werden.
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Eine zweckmäßige Ausführungsform der Zylinder-Innenschleifvorrichtung,
deren Schleifbacken durch bewegliche Schwingfinger an den Schleifspindeln gespreizt
oder eingezogen werden, indem diese Schwingfinger an ringförmige Anschläge stoßen,
besteht darin, daß die Anschläge in der Vorschubrichtung
der Schleifspindeln
durch den Widerstand der Schwingfinger gegen die Wirkung von Federn bis zu einem
festen Widerlager verschoben werden und dann nach dem Hindurchschlupfen der Schwingfinger
und dem dadurch bewirkten Spreizen der Schleifbacken-von den Federn zurückgeführt
werden bis zu einem beweglichen Widerlager, das von einem Druckzylinder in der Vorschubrichtung
der Schleifspindel verschoben wird, sobald eine mehrfach wiederholte, von der Schleifspindel
bei ihrem weitesten Vorschub ausgelöste Bewegung einer Schaltklinke das Umschaltventil
des Druckzylinders in seine eine Schaltstellung gebracht hat, und wieder gegen die
Vorschubrichtung zurück verschoben wird, sobald von der Schleifspindel bei ihrem
völligen Zurückholen die einmalige Bewegung eines Schalthebels ausgelöst wird, die
das Umschaltventil in seine andere Schaltstellung bringt.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt.
Die Zeichnung zeigt die rechte Seite einer Bank mit Honwerkzeugen, bei denen ein
Werkzeug dargestellt ist in Ansicht und teilweise im Schnitt, bei welcher sowohl
das Ausschwingen in die Schleifstellung als auch die Freigabe in die zurückgezogene
Stellung bei den Schleifsteinen während einer Zeit erfolgt, während welcher der
Schleifstein innerhalb des Arbeitshubes sich befindet.
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Die Zurückziehung der Schleifsteine aus der. Schleifstellung und deren
Bewegung in die Schleifstellung findet statt, während der Schleifkopf sich innerhalb
des Arbeitsbereiches des ihm zugeordneten Werkstückes befindet. Das Honwerkzeug
ist innerhalb der Büchse 52 geführt. Diese bildet einen Teil des Honmaschinengestelles
54, welches mit einem Schleifkopf 56 versehen ist, der innerhalb des Werkstückes
58 umläuft und sich innerhalb desselben über einen vorher bestimmten Arbeitsbereich
hin und her bewegt; die Bewegung wird durch einen Antriebsmechanismus auf die oberen
Enden des Werkzeuges übertragen.
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Die Schwinganschläge 62 sind für das Zusammenwirken mit den Schwingfingern
6o vorgesehen, die durch das Werkzeug getragen werden. Die Schwinganschläge 62 sind
durch Muttern 63 an den Schuhen 64 befestigt. Jeder der Schuhe 64 ist gleitbar an
einer Säule 66 befestigt, welche an dem Traggestell 54 angeordnet ist. Der Schuh
wird normalerweise in die dargestellte Stellung durch die Druckfeder 68 gepreßt.
Ein unterer Anschlag ist für die Bewegung der Schuhe 64 und für die Schwinganschläge
62 vorgesehen, wenn das untere Ende 72 der Büchse den Bund 7o, der vom Gestell aus
sich nach oben erstreckt, beaufschlagt.
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Jede Säule 66 trägt ebenfalls gleitbar einen zweiten Bund 8o und wird
auf der Säule durch eine Überwurfmutter 82 gehalten. Eine Kurbel 84 ist an dem Bund
8o durch einen Bolzen 86 angelenkt und mit dem anderen Ende mit dem einen Arm eines
Winkelhebels 88 durch einen Zapfen 9o verbunden. Der Winkelhebel 88 ist durch einen
Zapfen 92 schwingbar an einem Ständer 94 gelagert, der an der Maschinenplatte 54
befestigt ist. Der andere abwärts gerichtete Arm des Winkelhebels ist mit einem
Langloch versehen, durch welches er über einen Zapfen 96 an dem anderen Ende einer
Kolbenstange 98 befestigt ist, die in bekannter Weise innerhalb eines Zylinders
Ioo sich hin und her bewegt. Die Leitungen Io2 und Io4 leiten die Druckflüssigkeit
in den Zylinder, und zwar auf die entsprechenden Seiten des Kolbens. Die Leitungen
Io6 und Io8 führen zu einem ähnlichen nicht dargestellten Zylinder, der auf dem
gegenüberliegenden Ende des Maschinenaggregates angeordnet ist und ebenfalls einen
Winkelhebel und einen entsprechenden Bund aufweist. Die Leitungen IoI und Io3 stehen
mit den Leitungen Io2, Io4, Io6 und Io8 in Verbindung und führen zu einem Umschaltventil
IIo, welches für die Sperrung aller Werkzeuge des gesamten Aggregates dient. Das
Ventil IIo kann durch eine Kurbel II2 in die Arbeitsstellung gebracht werden; es
wird in die entgegengesetzte Stellung durch ein Sperrad II4 verschwenkt. Das Sperrad
II4 wird durch eine Schaltklinke II6 zeitweise bewegt, welche auf einem Hebel II8
befestigt ist. Der Hebel II8 wird durch eine Feder I2o in die gezeichnete Stellung
gepreßt. Der Hebel kann in die gestrichelt dargestellte Stellung durch Eingriff
mit dem unteren Ende des Schleifkopfes 56 des Honwerkzeuges 5o gebracht werden.
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Der Schalthebel II2 kann in die gezeichnete Stellung durch eine Stange
I22, gebracht werden. Diese Stange trägt an ihrem oberen Ende eine Anschlagplatte
I24, die in den Weg des oberen Werkzeugendes 5o ragt. Das obere Ende der Stange
I22 ist innerhalb einer Öffnung geführt, welche an einer Konsole 126 vorgesehen
ist. Die Konsole ist am oberen Ende der Säule 66 befestigt. Durch eine Feder I28
wird die Anschlagplatte I24 in die dargestellte Stellung gebracht. Geeignete Zu-
und Abflußleitungen I3o und I32 sind an das Umkehrventil IIo angeschlossen. Es sei
angenommen, daß die Teile die Normalstellung einnehmen, in welcher die Ventilverbindungen
derart sind, daß der Winkelhebel 88 und der Bund 8o sich in den obersten Stellungen
befinden. Ähnlich wird durch Federn 68 der Schuh 64 und eine Anschlagplatte 62 in
der obersten Stellung gehalten.
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Vorzugsweise bewegen sich alle Werkzeuge der Einheit gemeinsam. Die
Abwärtsbewegung des Werkzeuges 5o .gegenüber den Anschlagplatten bringt den zugeordneten
Schwingfinger 6o mit einem Anschlag 62 etwas vor der oberen Grenze des Arbeitshubes
des Werkzeuges in Eingriff. Die sich fortsetzende Abwärtsbewegung jedes Werkzeuges
bewegt die Anschläge 62 abwätts; die Gegenkraft der Federn 68 wird durch die größere
Widerstandskraft der entgegen dem Uhrzeigersinn erfolgten Drehung der Schwingfinger
6o überwunden. Diese gemeinsame Bewegung der Werkzeuge und Anschläge setzt sich
so lange fort, bis die Schleifköpfe im wesentlichen die Mittelstellung der Arbeitsbereiche
erreicht haben. Gleichzeitig beaufschlagen die unteren- Enden 72 der Traghülse 64
die nach oben gerichteten Bunde 70, wodurch die weitere Arbeitsbewegung der Anschläge
62 unterbrochen
wird. Dieses bewirkt eine Schwingbewegung der Finger
6o im Gegenuhrzeigersinn, wodurch eine Bewegung der Schleifsteine der Werkzeuge
in die Eingriffsstellungen erfolgt. Die Schwingbewegung setzt ebenfalls die Anschläge
frei, so daß dieselben in ihre Anfangsstellung unter dem Einfluß der Federn 68 gehoben
werden und so außer Eingriff mit den Schwingfingern 6o so lange bleiben als die
Werkzeuge 5o innerhalb des Arbeitsbereiches auf und ab bewegt werden.
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Beim Erreichen der unteren Grenze durch den Schleifkopf 56 des dargestellten
Werkzeuges wird der Ventilarm II8 zum Eingriff gebracht, so daß das Schaltrad II4
weitergedreht wird. Nach einer vorher genau bestimmbaren Zahl derartiger Schaltbewegungen,
welche der Zahl der vollständigen Hinundherbewegungen der Schleifköpfe 56 innerhalb
des zugehörigen Werkstückes 58 entspricht, erreicht das Ventil IIo die Umkehrstellung;
hierdurch wird die Druckflüssigkeitsverbindung über die Leitungen Io2 und Io4 umgekehrt;
hierdurch wird der Kolben und die Kolbenstange 98 nach rechts bewegt, wie aus der
Zeichnung erkennbar ist. Eine entsprechende Umkehr über die Leitungen Io6 und Io8
und den zugehörigen Zylinder (nicht dargestellt) erfolgt nunmehr. Hierdurch werden
die Winkelhebel verschwenkt und die Bunde 8o abwärts bewegt, welche die Tragbüchsen
64 mitnehmen. Auf diese Weise . werden die Schwinganschläge 62 in die Anfangsschwingstellung
gebracht. Bei der nächstfolgenden Bewegung des Schleifkopfes 56 in die Mittelstellung
seines Arbeitshubes greift der Schwingfinger 6o in den Schwinganschlag 62 ein; sie
wird so im Uhrzeigersinn verschwenkt, wodurch die Schleifsteine in die zurückgezogene
Stellung und außer Eingriff mit den Werkstücken 58 gebracht werden.
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Nachdem das dargestellte Werkzeug 5o in seine Start- oder Schlußstellung
gelangt ist, stößt das obere Ende an die untere Seite der Anschlagplatte I24 und
bewegt sie aufwärts entgegen der Kraft der Feder I28; diese schleppt die Stoßstange
I22 mit sich und verschwenkt den Ventilhebel II2 im Gegenuhrzeigersinn. Diese Bewegung
schaltet das Ventil IIo um, und dementsprechend auch die Leitungen Io2 und I04,
Io6 und Io8. Hierdurch werden über die Kolben, welche an diese Leitungen angeschlossen
sind, die Hilfsbunde 8o in ihre Anfangsstellung zurückbewegt. Auf diese Weise nehmen
die Tragbüchsen 64 und die Anschläge 62 ihre dargestellte Stellung unter dem Einfluß
der ihnen zugeordneten Druckfedern 68 ein. Am Schluß des Schleifvorganges werden
die Teile in ihre Anfangsstellungen zurückbewegt, so daß sie für die nächste Operation
bereit sind.