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Füllgerät für Druckluft, insbesondere für Kraftfahrzeugreifen Gegenstand
der Erfindung ,ist ein Füllgerät für Druckluft, insbesondere für Kraftfahrzeugreifen
nach Patent 941 349. Bei dem Füllgerät nach diesem Patent wird mittels des Ankers
eines Elektromagneten eine Ventileinrichtung betätigt, die im Ruhezustand den Reifenfüllnippel
mit einer pneumatisch kontrollierten Meßvorrichtung und nach Betätigung des Elektromagneten
mit einer Preßluftleitung verbindet, wobei eine elektrische Kontaktvorrichtung,
die mit der Hand beliebig einstellbar ist, von der pneumatischen Meßvorrichtung
gesteuert und damit mindestens ein nach Stromversorgung selbsttätig in Zeitabständen
den Elektromagnet schaltendes elektrisches Relais ein- und. ausgeschaltet, den Reifen
entlüftet. Die Zusammewirkung der Kombinationselemente bewirkt, daß das- Gerät nach
Erreichung des mit der Hand voreingestellten Druckes selbsttätig ausschaltet. Die
Ausschaltung erfolgt beim Gegenstand des Hauptpatentes durch das bei Stromversorgung
in bestimmten Zeitabständen selbsttätig schaltende elektrische Relais. Diese Anordnung
hat den Nachteil, daB die durch das Schaltrelais gesteuerte Öffnungszeit des Ventils
immer gleich lang ist, ohne Rücksicht darauf, daB eine lange oder eine kurze Öffnungszeit
erwünscht ist. Dieser Nachteil wird durch die Erfindung dadurch beseitigt, daB nur
die Einschaltzeit durch ein
auf Zeitwirkung einstellbares. elektrisches
Relais verzögert wird, während die Ausschaltung durch die beliebig einstellbaren
elektrischen Berührungskontakte mit dem pneumatisch gesteuerten Meßgerät erfolgt.
Der Zeitabschnitt zwischen Einschaltung und Ausschaltung ist dadurch vom Druck im
Reifen abhängig, weil der Rückweg des fallenden Kontaktzeigers bis zur Unterbrechung
der Kontaktbrücke durch den Einstellzeiger je nach dem im Reifen befindlichen Druck
länger oder kürzer ist.
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In der Zeichnung ist eine Vorrichtung dargestellt, bei der in der
üblichen Weise durch Druck auf den Knopf K der Ventilstößel 6a gegen die Spannung
einer Feder das Preßluftventil im Gehäuse Ib öffnet und dadurch mit der Hand die
Druckluft- in den Reifen gefüllt wird. Dabei gelangt die Luft vom Kompressor aus
durch das Rohr I7b über eine Ventileinrichtung, das Rohr 27 und den Füllnippel 34
in den Reifen. Wenn die gewünschte Verdichtung der Luft im Kraftfahrzeugreifen überschritten
ist, steigt beim Schließen des Preßlufthauptventils der Zeiger 4o des Manometers
24b über den Einstellzeiger 42 hinaus. Der Kontaktfinger 4oa legt sich dabei gegen
die in bekannter Weise gleitend auf der Kontaktschiene angebrachte Kontaktplatte
42a und nimmt sie mit auf seinen erhöhten. Stand. Durch die Berührung der Kontakte
4oa und 42a wird der Anker M2 .des Relais 3oc angezogen und die Starkstromkontaktbrücke
R8, R9 geschlossen. Die Stromversorgung der Magnetspule Ml über die Leitungen 49
und 5o erfolgt aber nicht sofort, sondern wird um kurze Zeit verzögert, weil an,
Einschaltrelais 30c eine Verzögerungseinrichtung angeordnet ist.
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Die Verzögerung der Einschaltung erfolgt im. Ausführungsbeispiel durch
die Verdrängung von Luft aus dem nach einer Seite offenen Zylinder Z durch den Kolben
K aus der Düse D. Durch Anziehen des Magnetankers M2 wird das Kontaktfederblatt
B gespannt und der Kolben KI gegen die Kraft der Feder F im Zylinder verschoben.
Da die im Zylinder befindliche Luft dem Kolben Widerstand entgegensetzt, dauert
es eine gewisse Zeit, bis diese Luft aus der DüseD entweichen kann. Bei Rückgang
des Magnetankers M2 führt die Feder F den Kolben wieder in seine Ausgangsstellung
zurück. Natürlich kann man auch jedes handelsübliche Verzögerungsrelais zur Anwendung
bringen. Die Länge der Verzögerung muß genügen, um. den Manometerzeiger 40 in die
höchste Stellung gelangen zu lassen. Nach Ablauf der Verzögerungszeit drückt die
Magnetspule M1 den Stift 25a gegen die Kraft einer Feder in das Innere des Ventilgehäuses
E und öffnet dabei die Rohrleitung 27, wodurch die Entlüftung des Reifens bewirkt
wird. Da die Einschaltung der Entlüftungsvorrichtung somit erst ausgelöst wird,
wenn der Manometerzeiger 4o durch die beschriebene Anordnung -auf seinem höchsten
Stand zur Ruhe gekommen ist, wird die Zeit des Entlüftungsvorganges dadurch von
dem überschüssigen Druck im Reifen bestimmt. Der Rückweg des fällenden Manometerzeigers
4o und somit die Zeit des, Stromschlusses ist entsprechend der Höhe des im Reifen
befindlichen überschüssigen Druckes länger oder kürzer. Nachdem sich das Entlüftungsventil
E auf die vorbeschriebene Weise geöffnet hat, fällt der Manometerzeiger 40 mit den
beiden Kontakten 4oa und 42a so lange, bis er auf seinem Rückweg auf den Einstellzeiger
42 trifft und dabei den mitgenommenen Kontakt 42a auf dem Einstellzeiger 42 in bekannter
Weise abgesetzt hat. Dabei wurde die Kontaktbrücke 4oa und 42a unterbrochen, das
Relais 30a stromlos und die Kontaktbrücke R8; R9 geöffnet. In diesem Moment schließt
sich das EntlüftungsventilE, weil auch die SpuleM1 stromlos geworden ist. Ist der
überschüssige Druck im Reifen noch höher, so hebt sich der Manometerzeiger 40 wieder
über den Einstellzeiger 42, und der Entlüftungsvorgang erfolgt nach Ablauf der Verzögerung
in der gleichen Weise wie vorbeschrieben. Die Entlüftung dauert um so länger, je
höher der Zeiger 4o angehoben wurde, d. h. je mehr überschüssiger Druck sich noch
im Reifen befindet: Ist dagegen der überschüssige Druck im Reifen nur noch sehr
gering, so ist auch der Rückweg des Manometerzeigers 40 und damit auch die Zeit
der Entlüftung kürzer. Die Vorrichtung kommt endgültig zum Stillstand, wenn die
Entlüftung so weit erfolgt ist, daß der Manometerzeiger 4o den Kontaktfinger 40'
mit der Kontaktplatte 42a am Einstellzeiger nicht mehr in Berührung bringen kann.
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Selbstverständlich kann man auch anstatt der Handbetätigung die automatische
Füllbetätigung gemäß der Einrichtung des Hauptpatents mit der beschriebenen Entlüftungsvorrichtung
zusammenarbeiten. Die Umpolung des Füllvorganges auf den beschriebenen Entlüftungsvorgang
erfolgt dann bei der ersten Berührung der Kontaktplatten 4oa und 42a und wird bis
zur Auslösung durch eine mit der Hand auslösbare Sperrvorrichtung festgehalten.
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Vor der Umpolung des im Hauptpatent gezeigten elektrischen Füllvorganges
auf den hier gezeigten Entlüftungsvorgang füllt -und prüft das kombinierte Gerät
selbsttätig in Zeitabständen, bis der letzte Füllstoß den Zeiger 4o über den Zeiger
42 hinausgehoben hat. Durch die Berührung des Kontaktfingers 4oa mit der Kontaktplatte
42a tritt auf die im Hauptpatent gezeigte Weise der Umpolschaltex in Tätigkeit,.
und der Entlüftungsvorgang beginnt nach Einschaltung durch das Verzögerungsrelais
Z. Man erreicht dasselbe wie- beim Hauptpatent nur mit. einer Kontaktbrücke am Manometerzeiger,
wogegen man beim Gegenstand des Hauptpatentes mindestens zwei voneinander getrennte
Kontaktbrücken benötigt.