DE941190C - Verfahren zur Herstellung von Entschlichtungsmitteln auf Grundlage von Bakterien- und Pankreasamylase - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Entschlichtungsmitteln auf Grundlage von Bakterien- und PankreasamylaseInfo
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 5. APRIL 1956
ρ 3266 IVc/8k B
Die bekannten enzymatischen Entschlichtungsmittel enthalten neben Amylasen erhebliche Mengen
an Kochsalz, die zur Vollaktivierung der Amylasen notwendig sind. Es ist weiter bekannt,
den Entschlichtungsmitteln noch wasserlösliche Calciumsalze als Stabilisierungsmittel gegen
Wärmeeinwirkung zuzusetzen. Als wasserlösliches Calciumsalz ist fast ausschließlich das Calciumformiat
verwendet worden.
Abgesehen davon, daß die leicht wasserlöslichen Calciumsalze wegen ihres hohen Preises nur in
geringen Mengen von 2 bis 3% zugesetzt werden konnten, wirkten sie auch auf die Lagerfähigkeit
der Fertigprodukte ungünstig ein.
Es wurde nun gefunden, daß optimale Aktivität und Stabilität der Entschlichtungsmittel nur dann
erreicht wird, wenn neben erheblichen Mengen an Kochsalz ausreichende Mengen an Calciumsalzen
vorhanden sind und daß man als Calciumsalz mit Vorteil Calciumsulfat, insbesondere Gips, verwenden
kann. Es wurde weiter gefunden, daß ohne Beeinträchtigung der technischen Eigenschaften
des Entschlichtungsmittels der Gehalt an Gips des Fertigproduktes so weit gesteigert werden kann,
daß die gewünschten optimalen Wirkungen erreicht werden. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, die
Entschlichtungsmittel mit Calciumsulfat in großen Mengen, d. h. mehr als 6 bis zu 25 % des Gesamtgewichtes
des Mittels zu -versetzen.
Da die bekannten Verfahren zur Herstellung von Trocken-Amylasepräparaten zum überwiegenden
Teil darauf beruhen, daß die Enzymträger, seien es Pankreasdrüsen, seien es Bakterien-Enzymkonzentrate,
mit wasserfreien, aber mit viel Kristallwasser kristallisierenden Salzen, insbesondere
Natriumsulfat, gemischt und anschließend getrocknet und vermählen werden, ist es bei Anwendung
dieser Verfahren mit Schwierigkeiten verknüpft, neben der für die Aktivierung notwendigen
Menge Kochsalz, die für die Temperaturstabilisierung erforderliche Menge an Calciumsulfat in das
Fertigprodukt einzubringen, weil dieses durch erhebliche Mengen an Natriumsulfat, die nur als
Ballast wirken, in Anspruch genommen ist.
Erfindungsgemäß kann man die Nachteile des bekannten Verfahrens zur Herstellung vom Trockenprodukten
dadurch vermeiden, daß man den Enzymträger mit Calciumsulfat, insbesondere mit Rohgips,
vermischt und dieses Gemisch dann zur Trockene bringt und vermahlt. Es ist bereits bekannt,
bei dem Trockenverfahren unter Verwendung von Natriumsulfat auch zusätzlich entwässertes
Calciumsulfat zu verwenden, jedoch ist auch auf diese Weise keine Möglichkeit, ausreichende
Mengen an Calciumsulfat in das Endprodukt einzubringen, weil der wesentlich größere
Anteil an Verfestigungsmaterial immer das Natriumsulfat sein mußä das mit 10 Mol Wasser
.35 kristallisiert, während der entwässerte Gips nur mit 2 Mol Wasser kristallisiert.·
Das neue Verfahren vereinigte daher die technisch sehr leichte Ausführbarkeit mit außerordentlicher
Wirtschaftlichkeit, da der vorzugsweise verwendete Rohgips ein jederzeit verfügbares, sehr
/billiges Rohmaterial darstellt.
Es ist bereits bekannt, Calciumsulfat einer MaIzamylase
enthaltenden wäßrigen Stärkezubereitung bei der Verzuckerung zwecks Wärmestabilisierung
zuzusetzen (USA.-Pätentschrift 905 029). Aus dieser der Brauereiindustrie entstammenden Erkenntnis
war aber die vorteilhafte Wirkung des erheblichen Gipszusatzes zu Entschlichtungsmitteln
nicht ohne weiteres herzuleiten. Diese besteht neben dem niedrigen Preis des Gipses auch darin,
daß der hohe Gipsgehalt die Anwendung des Entschlichtungsmittels in einem Wasser niedrigen
Härtegrades ohne weiteres ermöglicht.
300 g eines festen Bakterienamylasepräparates werden mit 200 g Calciumsulfat und 500 g Kochsalz
vermischt,
100 g eines flüssigen Konzentrats einer Bakterienamylase
werden mit 280 g Calciumsulfat eventuell in Form von feingemahlenem Rohgips vermischt
und das Gemisch dann in üblicher Weise vorsichtig getrocknet und vermählen. Das Produkt wird dann
mit solchen Mengen an Kochsalz und weiteren Mengen an Gips vermischt, daß der Gipsgehalt der
fertigen Mischung etwa 25% und der Kochsalzgehalt etwa 5Qfl/a betragen.
Getrocknetes, entfettetes Pankreatinpulver wird mit Calciumsulfat und Kochsalz derart vermischt,
daß der Gehalt an Calciumsulfat etwa 25% und der Gehalt an Kochsalz mindestens 50 %>
betragen.
Ein aus Pankreasdrüsen in bekannter Weise hergestellter Drüsenbrei wird mit der dreifachen
Menge feinen Rohgipses vermischt und das Gemisch dann in üblicher Weise vorsichtig getrocknet und
vermählen. Das vermahlene Produkt wird dann mit solchen Mengen an Kochsalz und weiteren Mengen
an Gips vermischt, daß der Gipsgehalt der fertigen Mischung etwa 25 % und der Kochsalzgehalt etwa
5% betragen.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Herstellung von Entschlichtungsmitteln auf Grundlage von Bakterien- und Pankreasamylase unter Verwendung von Ca-Salzen als Wärmestabilisator durch Vermischen der Enzympräparate-mit den Zusatzstoffen und gegebenenfalls Trocknen, dadurch gekennzeichnet, daß als Ca-SaIz Gips, insbesondere Rohgips, in großen Mengen bis zu 25% des Fertigproduktes neben Kochsalz verwendet wird.Angezogene Druckschriften:Oppenheimer: Die Technologie der Fermente, 2. Halbband, 1929, S. 267;britische Patentschrift Nr. 188660; französische Patentschrift Nr. 555 854; USA.-Patentschrift Nr. 905 029.© 509 685 3.
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