-
Elektrische Glühlampe, insbesondere Zwergglühlampe und Verfahren zu
ihrer Herstellung Die Sockel elektrischer Glühlampen werden an den Glaskolben üblicherweise
mittels Kitt befestigt. Als Kitt hoher Festigkeit eignet sich am besten ein Kunstharzkitt,
der aus in der Wärme härtbaren Polymerisaten und Füllstoffen besteht. Ein solcher
Kitt muß in der Fertigung mit Temperaturen von über Zoo ° C ausgebeizt werden. Bei
Glühlampen mit einem im Verhältnis zur Größe des Glaskolbens großen Sockel, insbesondere
den Zwergglühlampen., läßt ,sich dieser Kitt in der Praxis nicht verwenden. ,Bedeckt
nämlich die Kittmasse einen größeren Teil der Oberfläche des Glaskolbens, beispielsweise
mehr als 15%, so wird beim Erwärmen des Kittes zwecks Härtens ein großer Teil, bei
Zwergglühlampen meist der ganze Glaskolben, unvermeidlich mit auf diese hone Temperatur
gebracht. Hierbei treten im Glaskolben adsorbierte schädliche Gase, insbesondere
Sauerstoff und Wasserdampf, aus diesem aus und verderben die Gasfüllung bzw. das
Vakuum. Würde man Zwergglühlampen, die einen im Verhältnis zum Glaskolben großen
Sockel besitzen, mit dem für andere Glühlampen üblichen Kunstharzkitt sockeln, so
würde die Lampe in kurzer Zeit unbrauchbar werden.
-
Aus diesem Grunde werden derartige Glühlampen mit einem Kitt gesockelt,
der zu seiner Aushärtung gar keiner oder nur einer geringen Erwärmung
bis
wesentlich unter Zoo ° C bedarf, beispielsweise mit Gips. Dieser Sockelkitt hat
nun wiederum eine sehr geringe mechanische Festigkeit und Haftfähigkeit, weshalb
.sein Ersatz durch andere. Mittel sehr erwünscht ist.
-
Die Erfindung besteht nun darin, da-ß bei einer elektrischen Glühlampe,
insbesondere Zwergglühlampe, .die einen im Verhältnis zur Größe des Glaskolbens
großen Sockel besitzt, so daß die vom Sockelkitt bedeckte Fläche des Glaskolbens
wenigstens rso/o der Gesamtoberfläche beträgt, ein bei wenigstens Zoo ° C ausgehärteter
Sockelkitt, beispielsweise Kunstliorzkitt, verwendet ist.. Die Erfindung .gibt weiterhin
Verfahren- an, wie eine derartige Lampe hergestellt werden kann, ohne daß die oben
beschriebenen Mängel auftreten. Zu diesem Zweck wird erfindungsgemäß so. vorgegangen,
daß die Sockelbefestigung mittels des bei wenigstens Zoo ° C auszuhärtenden Kittes
gleichzeitig mit bzw. vor dem Entlüften bzw. Gasfüllen des Glaskalbens vorgenommen
wird: Die Glühlampe nach der. Erfindung besitzt zu diesem Zweck ein Pumprohr, das
entweder an einem aus dem Sockel herausragenden Teil des Glaskolbens, etwa am Kolbendom,
angesetzt ist, oder sie besitzt einen Sockel, der eine Öffnung für den Durchtritt
des Purnprohres nach außen aufweisf. Hierdurch wird es möglich., das Pumpen und
Entlüften des Glaskolbens vorzunehmen, .nachdem bereits der Sockel an den Glaskolben
angesetzt ist. Das gleichzeitige Härten. des Sockelkittes durch Temperaturer!höhung
und Pumpen des Glaskolbens erweist sich als besonders zweckmäßig, da hierbei die
einmalige Erwärmung zu zwei Funktionen ausgenutzt wird, nämlich zum Härtendes Kittes
und zum Entgasen, des Glaskolbens.
-
Die zur Erläuterung der Erfindung beigefügte Zeichnung zeigt eine
Zwergglühlampe in einem Ausführungsbeispiel in Fig. i in Ansicht mitteilweisem Längsschnitt,.
während Fig.2 eine Einrichtung zur Herstellung dieser Lampe in teilweisem Längsschnitt
darstellt, mit welcher das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden kann.-Die
Erfindung findet hauptsächlich bei Zwergglühlampen Anwendung; das sind Glühlampen,
deren Lampenkolben in üblicher Weise mit einem im Verhältnis zu deren Größe sehr
großen- Sockel versehen werden. Bei ihnen wird demnach ein verhältnismäßig größer
Teil der Kolbenoberfläche vom Sockelkitt bedeckt, etwa 150/9 oder darüber. Die vom
Kitt bedeckte Fläche kann sogar bis über 25 % ausmachen. Zum Vergleich sei angeführt,
daß bei nflrmalen Allgebrauchs-Glühlampen für übliche Netzspannungen im allgemeinen
nur etwa 2°/o der Kolbenoberfläche vom Kitt bedeckt sind. In Fig. i ist eine solche
Zweigglühlampe mit der üblichen Perlfußeinschmelzung dargestellt, bei der also der
innerhalb des Glaskolbens 3 befindliche Wolframleuchtdraht 4 von zwei Stromzuführungsdrä@hten
5 und 6 getragen wird, die im Innern des Glaskolbens 3 von einer Glasperle 7 in
gegenseitigem .Abstand gehalten werden. Die Stromzufü'hrungsdrähte 5, 6 sind in
üblicher Weise in das Glasgefäß 3 luftdicht eingeschmolzen, und zwar, engweder durch
Ansetzen eines besonderen Glasrdhres an den offenen Hals des Glaskolbens 3 oder
auch in an sich bekannter -Weise durch Zuquetsehen des Kolbenhalses. Der Sockel
dieser Glühlampe besteht beispielsweise aus einer Metallhülse 8, die nicht dargestellte
Bajonebtlappen oder Gewindegänge besitzen kann und einen gegenüber der Hülse 8 iso-'
lierten Bodenkontakt 9. -Dieser Sockel ist nach der Erfindung mit denn Glaskolben
3 mittels einer bei wenigstens 2ao° C auszuhärtenden Kittmasse .ie fest verbunden..
Zur Entlüftung und gegebenenfalls Gasfüllung der Lampe ist . im Beispiel nach Fig.
-i das Pumprohr .am Kolbendom bei ii angesetzt und hinterläßt nach dem Abziehen
.die dargestellte kleine Erhellung.
-
Die Verwendung eines derartigen, bei Temperaturen von wenigstens Zoo
° C ausgcfiärteten Kittes bei einer Lampe, bei der die Kittmasse wenigstem 15% der
gesamten Glasoberfläche bedeckt, wurde dadurch ermöglicht,. daß das Aushärten des
Kittes nicht wie üblich nach erfolgtem Pumpen und endgültigem Verschließen des.
Lamperrkolbena vorgenommen wurde, sondern .gleichzeitig mit dem Pumpvorgang oder
noch vorher. Die Anbringung des Pumprohres am Kolbendom ermöglicht eine @solche
Reihenfolge der Arbeitsgänge ahne weiteres.. Es wäre auch denkbar, das Pumprdhr
in üblicher Weise am anderen Ende des LampenkaIbens (bei 12) anzusetzen, falls nämlich
der Sockel statt des Bodenkontaktes 9 eine genügend große Öffnung zum Durchtritt
des Pumprohres aufweist. Dies ist zum Beispiel bei solchen Sockeln ahne weiteres
der Fall, die nur zur mechanischen Befestigung der Lampe dienen, nicht aber als
elektrischer Kontakt. Solche Lampen werden in Grubenleuchten verwendet, in denen
zur Vermeidung von Funkenbildungen und auch von Spannungsabfällen die Stromzuführungen
der Lampe a-Is Kabel eherausgeführt und ummittelbar mit .den Kontakten der Stromquelle
fest verbunden werden.
-
Das Verfahren, nach dem die Lampe .gemäß Fig. i hergestellt wird,
sei an Hand der in Fig. 2 gezeigten Vorrichtung näher erläutert. Die Stromzuführungsdrähte
5, 6- sind. zunächst, noch-ehe der .Sockel 8 aufgesetzt wird, in den Glaskolben
3 vakuumdicht eingeschmolzen worden, und z'vvar in bekannter Weise, sei es durch
Aufsetzen eines besonderen Glasrohres oder durch Einquetschen in den Hals des Glaskolbens
3. Am Dom des Glaskolbens 3 ist ein besonderes, als Pumprohr dienendes Glasrohr
13 angeschmolzen, das über die lösbare Dichtungsmuffe i4 zur Vakuumpumpe bzw. zur
Füllgasleitung führt. Noch ehe der Entlüftungsvorgang beginnt, wird der Sockel 8
mit einer ausreichenden Kittmasse io versehen und auf den Lampenkolben 3 aufgesetzt.
Dabei werden die Stromzuführungsdrähte 5, 6 durch eine entsprechende Öffnung am
Sockelboden bzw. seitlich neben der Sockelhülse 8 herausgezogen.
Über
den Lampenkolben 3 mit dem Sockel 8 wird nun eine mit einer elektrischen Heizwicklung
versehene Haube 15 gestülpt. Sie bewirkt eine Erwärmung des Glaskolbens 3 in solcher
Höhe, daß okkludierte Gas- und Feuchtigkeitsreste ausgetrieben werden: und erhitzt
gleichzeitig den Sockelkitt io so weit, ailso bis auf wenigstens 200-Q C, daß er
endgültig erhärtet und eine feste Verbindung zwischen Sockel und Glaskolben herstellt.
Durch den gleichzeitigen Anschluß des Pumprohres 13 an die Vakuumleitung werden
die abgegebenen Gase und der Wasserdampf entfernt. Anschließend kann auch eine Gasfüllung
des Kolbens vorgenommen werden. Nach erfolgtem Ausheizen, Pumpen und gegebenenfalls
Gasfüllen und nachdem auch der Sockelkitt io endgültig erhärtet ist, wird das Pumprohr
13 vom Kolben 3 abgetrennt, indem die von den Brennern 16 ausgehenden Gasflammen
das Pumprohr 13 bis zum Erweichen und Zusammenfallen erwärmen. Durch eine zusätzliche
leichte Abwärtsbewegung der das Glasrohr 13 eingespannt haltenden Muffe 14 wird
das Pumprohr 13 endgültig abgetrennt, und es verbleibt am Kolben 3 eine leichte
Erhebung T i (Fig. i), Die Lampe 3 selbst wird von dem Haltebügel 17 getragen und
kann von diesem nach Hochklappen der Haube 15 fertig entnommen werden. Es ist selbstverständlich,
daß die dargestellte Vorridhtung mitgeringfügigen Abwandlungen an einer automatischen
Maschine Anwendung finden kann, die sämtliche beschriebenen Vorgänge selbsttätig
durchführt.