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Zähl- und Registrier-Einrichtung, insbesondere für die Herstellung
von Blutbildern od. dgl.
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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung für das mechanische Zählen
und Registrieren von Blutkörpern, insbesondere der Leukocyten, bei der Aufstellung
von Blutbildern oder ähnlichen Tätigkeiten.
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Das Aufstellen solcher Blutbilder oder Auszählen und Registrieren
der Blutbestandteile, der Leukocyten, geschah bisher in einer sehr eintönigen und
daher ermüdenden Untersuchungsmethode von meist zwei Personen, von denen eine Person
den gefärbten Ausstrich im Mikroskop beobachtete und die im Präparat gefundenen
Blutkörperchen. einer zweiten Person diktierte, während diese ihrerseits die Leukocyten-Unterteilung,
wie z.B. die Basophilen, Eosinophilen, Stabkernigen, Segmentkernigen, Lymphocyten
und Monocyten-Körperchen, in die hierfür vorgesehenen Schillingschen Tabellen-Formulare
eintrug, um nach beendigter Untersuchung bzw.
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Eintragung die verzeichneten Körperchen in ihrer Art sowie in der
Gesamtheit zu addieren. Wurden diese Arbeiten von nur einer Person ausgeführt, so
waren diese um sehr viel schwieriger und anstrengender, weil der Untersuchende dauernd
vom Okular des Mikroskops zur Tabelleneintragung wechseln mußte. Es waren mithin
für diese Tätigkeiten in jedem Fall hohe anstrengende Ar-
beitszeiten
bzw; doppelte Arbeitskräfte erforderlich.
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Mit der vorliegenden Erfindung ist nun eine Einrichtung geschaffen,
welche die Herstellung solcher Blutbilder bedeutend vereinfacht, die untersuchende
Person wesentlich entlastet, obwohl die Herstellung von nur einer Person bei kürzestem
Zeitaufwand ermöglicht ist.
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Die Einrichtung wird gebildet aus einem mit dem Normal stromnetz
verbundenen Aggregat, bestehend aus dem Schaltkästchen, dem sogenannten Geber, und
dem mit diesem durch Kabel in Verbindung stehenden Anzeigegerät, welches nachEinschalten
sichtbare und hörbare Zeichen der Betriebsbereitschaft erkennen läßt, während ein
Umschalter, auf »Zählung« gestellt, die auf Null stehenden Einzelzählwerke sowie
ein Gesamtzählwerk einschaltet. Jeder auf eine der im Geber untergebrachten Tasten
ausgeübte Druck bewirkt dabei die Betätigung des gleichlautenden. Einzelzählwerkes
sowie die gleichzeitige Weiterbewegung des Gesamtzählwerkes, welches bei Zählen
eines jeden vollen Hunderts das hörbare Zeichen zum Ertönen bringt. Nach beendeter
Untersuchung oder Auszählung bringt das Stellen des Umschalters auf Rücklauf sämtliche
Zählwerke beschleunigt auf Null zurück und somit die Einrichtung wieder in ihre
Anfangs- oder B ereitschftsstellung.
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Die Zeichnungen veranschaulichen die Registrier-Einrichtung in einer
beispielsweisen Ausführungsform, und zwar zeigt Abb. I ein Schaubild der Einrichtungsteile,
dem Geber und dem Anzeigegerät, während Abb. 2 ein Schaltschema hierzu ist.
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Die Zähl- und Registrier-Einrichtung nach der Abb. I umfaßt das handliche
Schaltkästchen I, den sogenannten Geber, und ein mit diesem durch Kabelleitungen
2 verbundenes Anzeigegerät 3, welche Teile I, 3, mit einem Normalstromnetz verbunden,
in Betrieb zu setzen sind. In dem Kästchen I sind je nach den zu verzeichnenden
Lenkt cyten-Körperchen im Zeichnungsbeispiel sechs Tasten 4 vorgesehen, die jede
Druckbetätigung über Kabelleitungen 2 dem Anzeigegerät 3 mitteilen. Das an das Stromnetz
angeschlossene Anzeigegerät 3- besitzt einen Schalter, bei dessen Betätigung dasselbe
eingeschaltet ist; zugleich leuchtet eine Glimmlampe 5 auf und ertönt ein im Innern
eingebauter Summer6. Diese beiden Signale zeigen die Betriebsbereitschaft des gesamten
Gerätes 3 an. Ein Umschalter 7 ist dabei auf »Zählung« gestellt. Der Untersuchende
betätigt nun die den festgestellten Leukocyten entsprechenden Tasten 4, wobei durch
Druck gleichzeitig das entsprechende der Einzelzählwerke 8 in Wirksamkeit tritt
und mit der ersten Tastenbewegung auch gleichzeitig der Summer 6 zum Schweigen ge
bracht wird. Ebenfalls läuft mit diesen Einzelzählwerken zugleich ein Gesamtzählwerk
9, welches bei Erreichen eines jeden vollen Hunderts den Summer 6 ertönen läßt und
damit denUntersuchenden auf die erreichten Zahlen aufmerksam macht.
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Nach beendigter Untersuchung wird nun; der Umschalter 7 auf »Rücklauf«
gestellt, und die Einzelsowie der Gesamtzähler laufen in erhöhter Ge schwindigkeit
in etwa 30 bis 40 Sekunden auf die Nullstellungen zurück, worauf durch Stellen des
Umschalters 7 auf »Zählung« das Gerät wieder für erneute Untersuchung bereitgestellt
ist.
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Die Arbeitsweise der Einrichtung gemäß des Schaltschemas nach Abb.
2 ist folgende: Nach Einschalten des Gerätes sind, sofern sich dasselbe in einem
für eine Zählung betriebsfertigen Zustand befindet, d. h. sofern der'Umschalter
7 in Stellung »Zählung« (kontakts geschlossen) und alle Zählwerke 8, 9 itl Stellung
Null stehen, die Kontakte b bis i sowie sämtliche Kontaktgruppen k bis q, die sich
innerhalb der Zählwerke 8, 9 befinden, geöffnet.
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Nur der Ruhekontakt r des Relais s ist geschlossen.
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Dadurch kann in dem Summerkreis ein Strom fließen, wodurch der Summer
6 zum Ansprechen gebracht wird. Außerdem tritt am Kondensator t eine Gleichspannung
von 14 V auf, die vom Gleichrichter u im Zusammenhang mit dem Transformator v geliefert
und die zum Betrieb der Zählwerke 8, 9 und des Relais s benötigt wird.
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Wird nun einer der Knöpfe 4, z. B. Kopf 4, niedergedrückt, dann fließt
ein Strom vom Minuspol über das Gesamtzählwerk g und den Kontakt a zum Anschluß
w über Knopf 4' nach Anschluß 4" und über das Zählwerk 8' nach dem Pluspol. Durch
diesen Strom werden die Anker der Zählwerke 9 und 8' angezogen, die beim- Abfallen
nach Stromunterbrechung beide Zählwerke um eine Ziffer weiterschalten.
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Durch das Erscheinen der Ziffer' 1 der Einergruppe wird je ein Kontakt
der Kontaktgruppen k und o geschlossen, wodurch ein Strom vom Minuspol über das
Relais s und über die Kontaktgruppe k nach dem Pluspol fließt. Relais s zieht an
und öffnet Kontakt r, womit der Summerkreis. unterbrochen ist.
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Bei erneutem Drücken eines der Knöpfe 4 wiederholt sich dieser Vorgang
in entsprechender Weise, lediglich das Relais s bleibt angezogen.
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Nach Erscheinen der Ziffer I der Zehnergruppen wird der zweite Kontakt
sowohl der Kontaktgruppe k des Zählwerkes 9 als auch der zweite Kontakt der Kontaktgruppen
l bis q der Zählwerke 8 geschlossen. Wird durch die wiederkehrenden Zählungen im
Gesamtzählwerk 9 das volle Hundert erreicht, so wird in der Kontaldgruppe k des
Zählwerkes g sowohl der Kontakt der Einergruppe als auch der Zehnergruppe geöffnet,
wo durch der Stromkreis für das Relais s unterbrochen wird. Der Anker fällt ab,
schließt Kontakte, und das Summerzeichen 6 ertönt.
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Durch das Erscheinen der Ziffer 1 beim Erreichen des vollen Hunderts
im Zählwerk 9 wird der Kontakt der Hundertergruppe geschlossen. Dies bleibt jedoch
ohne EinfluB, da der geöffnete Kon takt c mit diesem Kontakt in Serie liegt. Bei
der Fortführung der Zählung wird dann bei der Kontaktgruppe k erneut der Kontakt
der Einergruppe geschlossen, wodurch, wie oben schon beschrieben, durch das Relais
s ein Strom fließt, der
den Anker anzieht und Kontakt r öffnet.
Der Summerkreis ist hierdurch wiederum unterbrochen.
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Nach beendeter Zählung werden durch Umschalten des Schalters 7 bei
7' auf »Rücklauf« sämtliche Zäblwerke 8, 9 in die Ausgangsstellung Null gebracht.
Durch das einfache Umlegen des Schalters 7, 7' auf »Rücklauf« wird der Kontakt a
geöffnet und b geschlossen, außerdem werden die Kontaktec bis z geschlossen. In
den Zählwerken 8, 9, in denen durch die Zählung eine andere Ziffernstellung als
ooo vorhanden ist, sind jeweils ein oder mehrere Kontakte der entsprechenden Kontaktgruppen
k bis q geschlossen. Dadurch ist es möglich, daß nachUmlegen des Schalters 7,7'
die Gleichspannung von etwa I4V an die Zählwerke gelangt, was zur Folge hat, daß
die Anker der Zählwerke angezogen werden. Durch einen in sämtliche Zählwerke 8,
9 eingebauten Unterbrecher wird jedoch der Anker sofort wieder zum Abfall veranlaßt.
Dadurch werden die Zählwerke erneut mit der Spannung verbunden, so daß die Anker
wiederum angezogen werden. Durch diesen Vorgang ergibt sich ein äußerst schnelles
Arbeiten der Zählwerke. Wenn nun in den einzelnen Zählwerken sowohl in der Einer-,
der Zehner- als auch in der Hundertergruppe die Ziffer O erscheint, so sind sämtliche
Kontakte der Kontaktgruppen geöffnet und damit der Stromkreis für den Rücklauf der
Zählwerke und für das Relais s unterbrochen. Beim Relais s fällt damit der Anker,
der mit Hilfe des Kontaktes r den Summerkreis schließt, so daß das Summerzeichen
ertönen kann. Damit ist nach Umlegen des Schalters 7, 7' auf »Zählung« die Ausgangsstellung
des Gerätes wieder erreicht.
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Das einwandfreie Arbeiten der Einrichtung ist hauptsächlich bedingt
durch das Funktionieren der Kontaktgruppen k bis q. Sämtliche Kontaktgruppen befinden
sich innerhalb der Zählwerke 8, 9.
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Die Kontaktanordnung ist bei den Zählwerlsen 8, 9 die gleiche, und
zwar befindet sich auf jedem Ziffernrädchen ein Nocken, der, wenn das betreffende
Ziffernrädchen O zeigt, den dazuge hörigen Federkontakt öffnet. Außerdem befindet
sich in den Zählwerken 8, 9 am Anker ein kleiner Unterbrecher, dem das bekannte
Prinzip des Wagnerschen Hammers zugrunde liegt.
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Während die Kontaktgruppen I bis q der Zählwerke 8 untereinander
vollkommen gleich verschaltet sind, weicht die Anordnung der Schaltung der Kontaktgruppe
k des Zählwerkes 9 von den anderen Kontaktgruppen ab. Bei den Kontaktgruppenl bis
q sind nämlich alle drei Kontakte parallel geschaltet, während bei der Kontaktgruppe
k nur Einer- und Zehnerkontakt parallel geschaltet sind und der Hunderterkontakt
getrennt zu dem Kontakt c herausgeführt wird.
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Mittels dieser Einrichtung ist es einer einzelnen Person ermöglicht,
in bedeutend verkürzter Zeit als bisher Blutbilder herzustellen, wobei dem Untersuchenden
diese Tätigkeit bis auf ein Mindestmaß herab erleichtert ist, weil dieser nur noch
den gefärbten Ausstrich unter dem Mikroskop zu beobachten hat, also sein Auge nicht
mehr vom Okular des Mikroskops abzuwenden braucht, den Objektträger mit einer Hand
weiterbewegt, während die andere Hand den Geber I bedient.
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Diese letztgenannte Tätigkeit, die Bedienung der Tasten, ist dem
Untersuchenden bereits nach Herstellen eines Blutbildes so geläufig, daß die Bedienung
in sogenannter blinder Betätigung erfolgen kann.
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Jede bisher weitere abschließende Arbeit, wie Einzel- und Gesamtadditionen
verzeichneter Leukocyten, bleibt dabei dem Untersuchenden erspart, da diese in allen
Erfordernissen von dem Anzeigegerät 3 verzeichnet ist, wie sich auch die Zählresultate
sofort in Prozenten ablesen lassen, welche Maßnahme auch den Schillingschen Formularen
entspricht.
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Bei entsprechender Bestückung mit Tasten und Zählwerken kann die
Einrichtung gleich gut für andere Zwecke Verwendung finden, wie z. B. für die Zählung
der roten Blutkörperchen, für statistische Messungen usw.