DE9361C - Absperrventil - Google Patents

Description

1879.

Klasse 47.

ROBERT LINKE in NEUSALZ a. O. Absperrventil.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 19. October 1879 ab.

Dieses Ventil läfst sich so schnell wie ein Hahn, aber dabei auch in gröfseren Ausführungen noch verhältnifsmäfsig leicht öffnen und schliefsen, der Durchgang verursacht keinen Gefälleverlust, und die- Abnutzung der Dichtungsflächen ist so gering wie beim gewöhnlichen Ventil, da der Ventilkegel sich von seinem Sitze hebt und die dichtenden Flächen sich nicht reiben.

α ist ein gewöhnlicher Dichtungsring. Auf denselben setzt sich im geschlossenen Zustande der Ventilkegel e; dieser bildet einen Kugelabschnitt an der Dichtungsfläche, kann aber auch gerade Dichtungsflächen rechtwinklig zur Durchgangsaxe erhalten und hat eine sehr geringe Hubhöhe, die nur so grofs ist, dafs.er sammt seiner Führung i ohne Reibung um 90 ° gegen die Durchgangsaxe des Ventils mittelst des Schlüssels m gedreht werden kann. Das Abheben und Anpressen des Ventilkegels geschieht durch die beiden Kniehebelschenkel η und o. Dieselben sind so geformt, dafs sie bei geöffnetem Ventil zwischen sich in der Richtung der Durchgangsaxe eine freie Oeffnung gleich der Durchgangsöffnung des Ventils lassen. Der Hebelschenkel 11 ist einerseits mittelst Kugelgelenk mit dem Ventilkegel e, andererseits mit der Gabel des Schenkels ο durch die beiden Zapfen r verbunden. Diese haben ihre Drehung in dem Schenkel n, während sie viereckig in die Gabel 0 eingesetzt sind und aufserdem durch die Keile s festgehalten werden. Eine etwaige Abnutzung der Dichtungsflächen des Ventils kann dadurch ausgeglichen werden, dafs Blechplättchen auf den den Keilen s entgegengesetzten Seiten hinter das Viereck der Zapfen r gelegt werden, wodurch die Länge des Kniehebelschenkels 0 so viel als nöthig vergröfsert wird. 0 ist ein Stahlgufsstück, welches, wie bereits erwähnt, einerseits gabelförmig den einen Schenkel des Kniehebels bildet, andererseits die beiden Theile der behufs Gewinnung einer ganz freien Durchgangsöffnung durchbrochenen Welle u verbindet. Diese Welle u dreht sich jedoch in der Ventilführung i und dient dieser als Führung. Die kleinen Federn υ unterstützen nur die natürliche Bewegung des Ventils, ähnlich wie die Feder eines Taschenmessers.

In geöffnetem Zustande stöfst die Ventilführung i gegen zwei Knaggen w, und der Ventilkegel ist möglichst zurückgezogen. Soll nun das Ventil geschlossen werden, so dreht man den Schlüssel m, bis die Ventilführung i gegen die Knaggen χ stöfst. In dieser Lage befindet sich die Bohrung der Ventilführung mit der des Dichtungsringes α genau in derselben Axe. Die Ventilführung wurde nur durch Reibung und die Federn ν mitgenommen. Dreht man nun weiter am Schlüssel m, so stemmt der Kniehebel mit dem Kugelgelenk gegen den Ventilkegel. Während die Ventilführung i in derselben Lage verbleibt, wird der Ventilkegel fest gegen seinen Sitz gedrückt, das Ventil wird geschlossen, und zwar ist, da die Kniehebelbewegung nur in der Nähe des sogenannten todten Punktes stattfindet, hierzu nur geringe Kraft erforderlich. Damit das Ventil sicher festsitzen bleibt, geht der Mittelpunkt der Zapfen r ein wenig über den todten Punkt des Kniehebels hinaus. Diese Bewegung wird durch die schlitzförmigen Löcher in der Ventilführung i, durch welche der Kniehebelschenkel hindurchgeht, begrenzt. Das Ventil kann mehr oder weniger geöffnet werden wie ein* gewöhnlicher Hahn; auch kann man in besonderen Fällen den Schlüssel m feststellbar machen. Das Ventilgehäuse kann als Hahn oder Eckventil geformt werden, ebenso kann es als Steuerungsventil bei Kraftmaschinen angewendet werden.

Claims (1)

1. Pat ent-An SP ruch:
   Ein Absperrventil wie oben beschrieben:

   Hierzu I Blatt Zeichnungen.