DE935800C - Schmelzeinsaetze mit verdrillten Flachdraehten - Google Patents

Description

Die Schmelzleiter geschlossener .Schmelzeinsätze

werden aus Rund- oder Flachdrähten hergestellt.

Die Flachdrähte werden in vielen Fällen bevorzugt, da bei gegebenem Querschnitt deren Oberfläche und damit deren Belastbarkeit in weiten Grenzen verändert werden können. Ferner können die Abschaltkennlinien und das Schaltvermögen der Flachdrähte durch einfachste Maßnahmen, wie Lochungen oder Aussparungen, weitgehend beeinflußt werden.

Die Schmelzleiter stehen über das Füllmittel mit der wärmeabgebenden Oberfläche des Isolierkörpers in Verbindung. Das Füllmittel, das gasförmig, flüssig oder fest sein kann, regelt bei intakten Schmelzleitern die Wärmeabfuhr. Während des Schaltvorganges kühlt das Füllmittel den Unterbrechungslichtbogen und bringt ihn schließlich zum Erlöschen. Daraus geht hervor, daß gleichbleibende elektrische Eigenschaften nur bei gleichartiger Verlegung des oder der Schmelzleiter gewährleistet sind und· daß das Füllmittel nur dann voll wirksam sein kann, wenn es den oder die Schmelzleiter vollständig einhüllt. Die Schmelzleiter müssen daher einen bestimmten Abstand gegen die Schmelzkanalwandung und gegeneinander aufweisen.

Die notwendige Abstandhaltung der Schmelzleiter kann durch eine zweckdienliche Gestaltung des Schmelzkanals oder durch geeignete Anschlußkontakte erreicht werden. Es ist auch bekannt, die Schmelzleiter vor dem Einbau in die Isolierkörper vorzubiegen oder sie durch Knickungen oder Faltungen gegen die Kanalwandungen abzustützen. Bei Serienfabrikation lassen sich in vielen Fällen die bekannten Mittel nicht anwenden. Vielfach steht der Raum für eine zweckdienliche Gestaltung des Schmelzkanal® nicht zur Verfügung, oder der Werkstoff des Isolierkörpers läßt eine solche nicht zu. Zweckentsprechende Anschlußkontakte erschweren das Einbringen des Füllmittels. Das Vorbiegen der Schmelzleiter ist bei dünnen Flachdrähten zwecklos.

Gemäß der Erfindung können Flachdrähte bei jeder beliebigen Kanalform abstandgerecht gegen die Kanalwandungen und gegeneinander eingebaut werden, wenn die Flachdrähte einzeln derart um ihre Längsachse schraubenförmig verdrillt werden, daß ihre Biegesteifigkeit erhöht wird und die Lichtbogenfußpunkte beim Durchschmelzen sich auf schraubenförmigen Wegen voneinander entfernen. Die Anschlußenden bleiben zweckmäßig unverformt. Das entstehende Leitergebilde weist den Vorteil großer Biegungssteifigkeit auf und kann, ähnlich wie ein Runddraht, mit der Kanalwandung höchstens Linienberührung herstellen; dadurch hüllt das Füllmittel den Schmelzleiter praktisch völlig ein. Die schraubenförmige Bewegung der Lichtbogenfußpunkte nach dem Ansprechen des Schmelzleiters hat den Vorteil, daß der Lichtbogen nur unter erschwerten Bedingungen brennen kann und damit ein schnelles Erlöschen erzielt wird. Dieses wiederum hat eine Erhöhung des Schaltvermögens des Schmelzeinsatzes zur Folge.

Vor dem Verdrillen können die erfindungsgemäßen Schmelzleiter mit einer oder mit mehreren querschnittsgeschwächten Stellen beliebiger Form oder mit Maßnahmen zur Herabsetzung der Belastbarkeit des Schmelzleiters versehen werden.

Fig. ι stellt einen erfindungsgemäß verdrillten Flachdraht mit zwei Gängen auf die Leiterlänge in Ansicht und Fig. 2 in Draufsicht dar;

Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch einen Schmelzeinsatz mit eingebautem, verdrilltem Fliuchdraht.

ι ist ein Isolierkörper, der stirnseitig durch die Metallkappe 2 und fußseitig durch die äußere Fußkappe 4 abgeschlossen wird. Der verdrillte Flachdraht 5 ist in die Metallkappe 2 eingeschweißt und fußseitig mit der Zwischenkappe 3 durch Schweißung oder Klemmung verbunden. Der Schmelzkanal ist mit dem Füllmittel 6, das z. B. Quarzsand sein kann, gefüllt, Zur Anzeige des Zustandes des Schmelzeinsatzes dient die Anzeigevorrichtung 7.

Beim Ansprechen des Schmelzleiters beschreiben die Lichtbogenfußpunkte eine Schraubenlinie. Dadurch entstehen erschwerte Bedingungen für die Aufrechterhaltung des Lichtbogens, was sich in einer Erhöhung des Schaltvermögens äußert. Die Leiterform eignet sich für Schmelzeinsätze mit und ohne Füllmittel mit normaler oder erhöhter Abschaltverzögerung und bietet zufolge ihrer Steifigkeit bei dünnen Flachdrähten besondere Vorteile.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH:

   Geschlossener Schmelzeinsatz mit oder ohne Füllmittel und einem oder mehreren Schmelzleitern aus Flachdrähten, dadurch gekennzeichnet, daß die Flachdrähte einzeln derart um ihre Längsachse schraubenlinienförmig verdrillt sind, daß ihre Biegefestigkeit erhöht wird und die Lichtbogenfußpunkte beim Durchschmelzen sich auf schraubenlinienförmigen Wegen voneinander entfernen.