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Sicherungsvorrichtung Für Warenhäuser und große Geschäfte mit einem
anonymen Käuferkreis und einer Mehrzahl von Bedienungskräften ist die Registrierkasse
eingeführt, und sie löst im wesentlichen die für diesen Bedürfnisfall festgestellten
Aufgaben. Es ist weiter für die mittleren Geschäfte bekannt, Kassen in Verbindung
mit einfachen Buchungsblöcken zu verwenden, wobei es dahingestellt bleiben kann,
ob damit der Aufgabenkreis vollständig gelöst werden kann. Die Erfindung bezieht
sich demgegenüber ausgesprochen auf die bei noch kleineren Geschäften auftretenden
Bedürfnisse. Hier ist zunächst der Kundenstamm im wesentlichen bekannt. Das Vertrauensverhältnis
zwischen Kassenführer und Kunde ist bereits so eng, daß es nicht zu offensichtlichen
Mißtrauensbeweisen gegenüber dem Kunden, etwa durch Abschließen der Ladenkasse,
kommen darf. Zu berücksichtigen ist aber auch der Verkäuferkreis. Dieser besteht
außer dem Ladeninhaber gewöhnlich nur aus Familienmitgliedern. Auch ihnen gegenüber
sind offensichtliche Mißtrauensbeweise unangebracht. Diesem besonderen Bedürfnisfalle
will die Erfindung entsprechen. Sie geht zunächst davon aus, daß jede öffnung der
Ladenkasse angezeigt werden muß. Denn trotz der unterstellten familiären Zusammengehörigkeit
des Verkäuferkreises besteht naturgemäß die Möglichkeit, daß Beträge widerrechtlich
für persönliche Zwecke entnommen werden. Es kann aber auch vorkommen, daß Personen
das Geschäft betreten, die unbekannt sind. Da diese im allgemeinen nicht aus Personen
bestehen, denen gegenüber das offensichtliche Ergreifen von Vorsichtsmaßnahmen angebracht
wäre, würde es einen unerwünschten Mißtrauensbeweis darstellen, wenn der Kassenführer
beim Eintreten derartiger unbekannter Personen in das Geschäft die Ladenkasse
umständlich
abriegeln müßte. Andererseits ist nicht zu übersehen, ob nicht doch ein Griff in
die Ladenkasse bzw. eine Ausplünderung derselben beabsichtigt ist. Es muß daher
dem Kassenführer die Möglichkeit gegeben werden, durch einen einfachen Druck auf
einen nicht ohne weiteres sichtbaren Druckstift die Verriegelung der an sich jederzeit
zu öffnenden Ladenkasse durchführen zu können. Im Gegensatz zu dem Einführen eines
Schlüssels und im Gegensatz zur Schlüsselbewegung, die auch bei sorgfältigster Durchführung
klar erkennbar bleibt, kann der Druck auf eine Druckertaste völlig unauffällig durchgeführt
werden. Dabei ist nicht einmal eine Hand- oder Fingerbewegung notwendig, sondern
es kann schon durch Andruck bzw: Anlegen des Körpers an einen vorstehenden Druckstift
die Verriegelung bewirkt werden. Lediglich zur Entriegelung dient eine Schlüsselbewegung.
Muß also beispielsweise Geld herausgegeben werden und zeigt es sich nach Fühlungnahme
mit dem Kunden, daß das unbedenklich geschehen kann, so stellt es keinen Mißtrauensbeweis
mehr dar, wenn nunmehr ein Schlüssel hervor- bzw. aus einem anderen Raum herbeigeholt
wird; um die anscheinend schon längere Zeit verschlossen gewesene, in Wirklichkeit
erst beim Eintreten des Käufers unauffällig verschlossene Ladenkasse öffnen zu können.
Niemand wird und kann in dieser Handlung eine offenbare Unfreundlichkeit erblicken,
während - das schon oben hervorgehobene Verhältnis zum Kunden es unmöglich machen
würde, die Ladenkasse zu sichern, sobald er den Büro- oder Kassenraum betritt. In
gleicher Weise kann vorgegangen werden, wenn dem Verkäuferkreis gegenüber Mißtranen
angebracht ist. Der Kassenführer ist ohne weiteres in der Lage, nach jedem Richtigbefund
des Kasseninhaltes den Verriegelungsstift zu drücken, so daß die Kasse verriegelt
ist. Er muß, falls er den Schlüssel mit sich führt, dann gerufen werden, wenn die
Kasse bedient wird, so däß sich die Bedienung unter seiner Überwachung vollziehen
kann. Dabei wird nie festzustellen sein, ob der Druckstift absichtlich oder unabsichtlich
zur Sperrstellung des Schlosses bzw. der Falle geführt hatte. Der Kassenführer wird
sich immer damit herausreden können, daß er den Druckstift aus Gewohnheit oder unwillkürlich
betätigt hätte. Auf diese Weise können keine Verstimmungen entstehen, die gerade
bei den hier in Betracht gezogenen Verhältnissen berücksichtigt werden müssen.
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Ausgehend von der Erkenntnis dieses Bedürfnisfalles kennzeichnet sich
vorliegende Erfindung, ausgehend von Sicherungsvorrichtungen für schubladenartige
Behälter, insbesondere Ladenkassen, bestehend aus einem an der Behältervorderwand
angeordneten Kastenschloß, dessen Schloßfalle beim Einschieben der Schublade selbsttätig
in die Sperrstellung übergeht, und aus der Anordnung einer in einem hohlen Handgriff
der Schloßkastenaußenwand liegenden, die Entsperrung der Falle bei Fingerspitzendruck
bewirkenden Hubtaste, dadurch, daß eine der Verriegelung der Falle in der Sperrstellung
dienende Einrichtung vorhanden ist, zu deren Auslösung ein durch die Schloßkastenaußenwand
durchgeführter Druckstift vorgesehen ist, wobei lediglich zur Rückführung der die
Sperrung der Falle in der Schließstellung bewirkenden Verriegelungseinrichtung in
die die Fallenfreigabe bewirkende Entriegelungslage eine schlüsselartige Vorrichtung
dient.
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Da es eine große Zahl von Möglichkeiten gibt, erfindungsgemäß ausgebildete
Schlösser schloßtechnisch zu verwirklichen, so seien die weiteren Einzelheiten der
Erfindung an Hand eines zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert.
Die Zeichnung zeigt in Fig. i eine Draufsicht auf den äußeren Schloßkasten, Fig.
2 eine Seitenansicht auf denselben; Fig. 3 gibt einen senkrechten Längsschnitt durch
den Schloßkasten nach Linie III-III der Fig. i wieder; Fig. q. entspricht einer
Rückansicht auf die zur Signalglockenbctätigung dienenden Einrichtungen des Schlosses;
Fig.5 entspricht einer Ansicht auf die inneren Schloßteile nach Wegnahme der vorderen
Schloßkastenplatte entsprechend einer Schnittführung gemäß Linie V-V der Fig. 3.
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In den Fig. i bis 5 bezeichnet i die dem Betrachter zu gelegene Schloßkastenaußenwand,
die bei 2 einen Ausschnitt für das Zählwerk, bei 3 einen Ausschnitt für einen Druckknopf
und bei q. einen weiteren Ausschnitt zur Einführung einer noch darzustellenden Sondervorrichtung
besitzt. Die Löcher 5 dienen-zur Durchführung von Schrauben oder Bolzen mit von
außen nicht zu betätigenden Köpfen, also Nietköpfen bei Versenkschrauben oder eingelassenen
Mehrkantköpfen bei Schraubenbolzen. An ihre Stelle können selbstverständlich auch
lediglich im Schloßkasten befindliche Befestigungsstifte od. dgl. treten. Mit 6
ist ein Hohlgriff bezeichnet, mittels dessen der Behälterteil, an den das Schloß
angebaut ist, zu öffnen oder zu schließen ist. In dem dadurch gebildeten Hohlraum
7 liegt die Hubtaste 8, die zur Entsperrung des Schlosses dient, wobei zur Sperrung
des durch das Schloß gesicherten Teils eine in die Sperrstellung selbsttätig übergehende
Falle g vorgesehen ist. Naturgemäß bedarf es nicht gerade einer Falle als sperrendem
Schloßelement. An die Stelle einer Falle könnte . beispielsweise auch ein Riegel
treten. Jedoch führt eine Fallenanordnung zu einer besonders weitgehenden Vereinfachung
des gesamten Schloßaufbaues.
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Die Hubtaste 8 weist bei io ein parallelepipedisches Verlängerungsstück
auf, das die entsprechende Ausnehmung i i der Falle g bzw. des sich an 'die Falle
g anschließenden Fallenkörpers 12 durchsetzt. Dabei ist die Länge der Verlängerung
io so bemessen, daß die Verlängerung über die zur Taste 8 abgewandte Begrenzungsfläche
des Fallenkörpers hinausragt. Dieser Teil besitzt eine Mittelausnehmung 13, .so
daß ein Gabelstück 1q. entsteht. Im Zwischenraum 13 liegt der Anschlag z5
einer Gleitkulisse 16, die bei 17 eine weitere Führung aufweist. In dem Teil 18
der Gleitkulisse 1,6 ist eine
bei i9 abgefederte Klinke 2o verschiebbar
geführt, wobei der über den Teil 18 herausragende Teil 2i der Klinke wieder nach
Art einer Schloßfalle ausgeführt ist. Dadurch entsteht eine Anschlagfläche 22, mit
der der Teil 21 der Klinke 2o an dem Arm 23 des bei 24 drehbar gelagerten Doppelhebels
23, 25 anliegt. Der Teil 25 trägt bei 26 einen stiftartigen Vorsprung, mit dem er
an der Wickelfeder 27, die bei 28 an der Schloßplatte i gehalten ist, anliegt. Der
Stift 26 nimmt in einem Schlitz ein Drahtfederstück 29 auf, das seinerseits den
Hammer 3o der Glocke 31 trägt.
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Obwohl der Körper i2 der Falle g, der über Stift 32 und Ausnehmung
33 an der Schloßplatte i geführt ist, während die von der Falle 9 durchsetzte Winkelplatte
34 eine zweite Führung bildet, ein Gewicht aufweist, das den selbsttätigen Übergang
in die Sperrstellung gewährleistet, erscheint eine zusätzliche Sicherung für den
selbsttätigen Übergang der Falle 9 in die Sperrstellung erforderlich, so daß der
Körper i11 der Falle 9 bei 35 kurvenförmig ausgebildet ist und unter dem Einfluß
einer Wickelfeder 36 steht. Ein Anschlag 37 des Körpers 12, der Falle 9 ist so angeordnet,
daß er im Wege der Stoßstange 38 des Zählwerkes 39 liegt, dessen Einstellung über
die Ausnehmung 2 ersichtlich ist.
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Zur Sicherung der Stellungen des Körpers 12, der Falle 9 ist weiter
ein Schieber 40 vorgesehen, der unter dem Einfluß der Feder 41 steht. Er ist gehalten
durch einen Formkörper 4i11, der sich an den bereits erwähnten Druckknopf 3 ansetzt.
Dieser Formkörper 41" liegt in einer entsprechenden Ausnehmung 42 des Schiebers
40. Druckknopf 3 und Formstück 4i11 sind darrcheine nicht gezeichnete Feder abgefedert.
Solange sich das Formstück 4i11 in der Ausnehmung 42 befindet, nimmt der Schenkel
43 des Schiebers 4o die in Fig. 5 gezeigte Lage ein, in der er dem Körper 12 der
Falle 9 den Weg freigibt. Ein zweiter Schenkel 44 des Schiebers 4o bildet
einen Anschlag in entgegengesetzter Richtung. Befindet sich der Körper 12 der Falle
9 in der Entsperrungslage, so liegt dem Schenkel 43 des Schiebers 4o die Ausnehmung
45 im Körper 12 gegenüber. Bei 46 besitzt der Schieber 4o eine Ausnehmung, die einerseits
durch die ebene Anschlagfläche 47, andererseits durch die kurvenförmige Anschlagfläche
48 begrenzt ist. Ist Formstück 4111 aus der Ausnehmung 42 herausgedrückt, so daß
der Druckknopf 3 in der Ausnehmung liegt, so nimmt Schieber 40 unter dem Einfluß
der Feder 41 eine Stellung ein, bei der die gerade Anschlagfläche 47 die Einführung
einer Sondervorrichtung 49 nicht behindert, die beispielsweise aus einem Dorn 49
mit Kloben 5o besteht. Wird diese Sondervorrichtung 49, 50 in Richtung entgegengesetzt
zum Uhrzeigersinne betätigt, so legt sich Kloben 5o an die Anschlagfläche 47 an
und stellt die in Fig. 5 gezeichnete Lage des Schiebers 4o her.
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Ausgehend von dieser beispielsweisen Ausführung eines erfindungsgemäß
vorgeschlagenen Anbaukastens gestaltet sich seine Wirkungsweise wie folgt: Ein Anbauschloß
sei, wie Fig. 3 zeigt, an eine Schublade 51, 52 angeschraubt, die in einem Schrank
53 gleitend geführt ist. Zu diesem Zwecke trägt Schrank 53 das ebenfalls angeschraubte
Schließblech 54, das die Falle 9 aufnimmt. Selbstverständlich ist auch das Schließblech
54- so angeschraubt, daß die Schrauben von außen nicht gelöst werden können. Die
Schublade 51, 52 ist also in der verschlossenen Lage gezeigt, in der die Falle 9
am Schließkloben: dies Schließbleches 54 anliegt.
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Diese Schublade kann nunmehr in einfachster Weise dadurch geöffnet
werden, daß die Hubtaste 8 betätigt, d. h. bei in den Hohlraum 7 eingeführten Fingern
einer Hand durch einen dieser Finger, vorzugsweise den Zeigefinger, angehoben wird.
Dadurch hebt sich zunächst der Körper 12 der Falle 9, weil das Verlängerungsstück
io der Taste 8 vom Körper 12 umschlossen ist. Die Falle geht in die entsperrte Lage
über. Gleichzeitig aber haben sich das Gabelstück 14 und damit die Gleitkulisse
i5, 16, -i8 gehoben. Der Teil 2i der Klinke 2o hat den Arm 23 des Doppelhebels 23,
25 mitgenommen. Dieser hat die Feder 27 gespannt. Wird die Bewegung zu Ende geführt,
so tritt eine Stellung auf, in der Arm 23 am Vorsprung 2i der Klinke 2o abrutscht
und schlagartig eine zur Uhrzeigerbewegung entgegengesetzte Bewegung um den Drehpunkt
24 ausführt. Dadurch wird Hammer 3o kräftig an die Glocke 31 geschlagen, und das
Öffrnun@gssignial ertönt. Die Öffnungsbewegung kann noch so sorgfältig. und langsam
durchgeführt werden, es tritt stets ein Zeitpunkt ein, in welchem Hebel
23 infolge der Ausbildung der gewählten kinematischen Kette am Vorsprung
21 der Klinke 2o abrutschen muß, so daß das Glockensignal unvermeidbar ertönt.
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Soll, ausgehend vom Zustand der Teile nach Fig. 3, eine Entsperrung
der Falle g durch Betätigung der Drucktaste 8 unmöglich gemacht werden, so ist es
nur erforderlich, den Druckknopf 3 einzudrücken. Dadurch tritt Formstück 4i11 aus
der Ausnehmung 42 aus, und dem Schieber4o wird ein Freiheitsgrad erteilt, der unter
dem Einfluß der Feder 41 dazu führt, daß 'Sehenkel 43 in den Führungsweg 55 für
den Körper 12 eindringt. Dadurch ist der Körper 12 der Falle 9 und damit letztere
formschlüssig in ihrer Sperrstellung verriegelt.
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Eine Aufhebung dieser Riegelstellung ist nur dadurch möglich, daß
die Sondervorrichtung 49, 50 eingeführt und betätigt wird. Der Kolben 5o dieser
Sondervorrichtung legt sich an die Anschlagfläche 47 und führt den Schieber in die
gezeichnete Lage zurück, in der selbsttätig Formstück 41 unter dem Einfluß der nicht
gezeichneten, Feder, in, die Ausnehmung 42 einspringt und die gezeichnete Lage des
Schiebers erhält.
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Soll das Schloß außer Tätigkeit gesetzt werden, so ist es nur erforderlich,
den Schieber 4o durch Eindrücken des Druckknopfes 3 in der entsperrten Stellung
des Körpers i2 der Falle 9 zu betätigen. In diesem Fall dringt Schenkel 43 in die
Ausnehmung 45 ein, und er hält die entsperrte Lage der Falle 9 so lange, bis die
Sondervorrichtung 49, 50 benutzt wird, um wieder die gezeichnete Normalstellung
der Teile herbeizuführen. Naturgemäß braucht die Sondervorrichtung 4g, 5o, die nur
dem
Berechtigten zugänglich ist, nicht in der gezeigten; einfachen
Form verwirklicht zu werden. An ihre Stelle kann ein Schlüssel oder jedes Werkzeug
treten. Beispielsweise ist es möglich, durch einfaches Eindrücken bestimmt geformter
Stücke die Aufhebung der Verriegelung zu bewirken.
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Es liegt im Wesen der Erfindung, daß sie sich in keiner- Weise in
dem Ausführungsbeispiel erschöpft, sondern auf mannigfache abweichende.Art und Weise
verwirklicht werden kann.