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Drehschalter in Paketform Die Drehschalter in Paketform pflegte man
bisher in der Weise herzustellen, daß kreisrunde Formkörper, insbesondere Isolierscheiben,
übereinandergeschichtet und in von ihnen gebildeten Schaltkammern Schaltstellen
in Form von Maulkontakten angeordnet wurden. Zu diesen Schaltstellen führten mehrere,
insbesondere zwei bis vier Anschlußklemmen, die in Abständen an dem Umfang der Isolierscheiben
angebracht waren. Die Schaltstellen wurden von an den Anschlußklemmen sitzenden
Kontaktmessern und von durch eine isolierte Schalterachse drehbaren, als Kontaktbrücken
dienenden Doppelblattfedern gebildet.
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Die Möglichkeit, verschiedene Schaltungen in einer einzigen Schaltkammer
durchzuführen, ist bei derartigen Schaltern beschränkt. Eine Anzahl von Schaltungen
ist nur unter Verwendung von zwei benachbarten Schaltkammern und einer gegenseitigen
Verbindung der beweglichen Kontakt-Brücken durchführbar. Der Kontaktdruck an den
Schaltstellen ist stark von der Güte der Blattfedern der beweglichen Kontaktbrücken
abhängig, da die kurze Baulänge der Blattfedern ungünstig für ihre Federung ist.
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Die Erfindung betrifft eine Verbesserung dieser Drehschalter in Paketform.
Erfindungsgemäß sind bei einem derartigen Schalter die ortsfesten Formkörper sowie
die Isolierkörper und die Kontaktbrücken der beweglichen Schaltorgane derart ausgebildet
und alle genannten Teile derart zueinander angeordnet, daß ein oder mehrere Kontaktbrücken
eines beweglichen Schaltorgans nicht nur am äußeren Umfang, sondern auch am inneren
Umfang ihrer Bewegungsbahn mit ortsfesten, in den Formkörpern isoliert gegeneinander
angeordneten Kontaktteilen in Verbindung treten. Die Erfindung gestattet, die Zahl
der Schaltungen, die in einer Schaltkammer ausführbar sind, zu vergrößern. Je
nach
der Schaltung wird einortsfester Formkörper mit einem bis vier ortsfesten Kontaktteilen
besetzt, die mit den Kontaktbrücken des zugehörigen Schaltorgans zusammenwirken.
Es können Schaltungen zwischen dem ortsfesten, vorzugsweise ringförXnigen.@,Kontaktteil
und den am Umfang eines Schaltorgans wirksamen ortsfesten Kontaktteilen oder zwischen
diesen ortsfesten Kontaktteilen selbst hergestellt werden. Zwischen zwei benachbarten
Schaltorganen sind irgendwelche Innenverbindungen in der Nähe der Schalterachse
nicht erforderlich. Sollten jedoch Verbindungen zwischen., zwei nicht benachbarten
Schaltorganen notweiidig'sein,' so können sie an der Außenseite des Scheibenpaketes
durchgeführt werden.
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Vorteilhafterweise ist an dem Schalter gemäß der Erfindung die Kontaktgabe.
an- dem inneren Umfang der Bewegungsbahn der Kontaktbrücken eine dauernde. Zu diesem
Zweck kann für jedes Schaltorgan je ein zentral angeordneter ortsfester Kontaktteil
in Form eines Ringes oder Ringteils verwendet werden. ,- " -.
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Vorzugsweise besitzt ein bewegliches Schaltorgan einen starren Isolierkörper,
aus dem- die Kontaktbrücken hervortreten. Bei einer solchen Ausbildung-der Schaltorgane
kann sich der Schaltvorgang zwischen den Seitenwänden der starren beweglichen Isolierkörper
und den Wänden der aus Isolierstoff bestehenden ortsfesten Formkörper vollziehen
in der Weise, daß der beim Schalten entstehende Lichtbogen in den zwischen diesen
Wänden entstehenden Spalt hineingezogen und gelöscht wird. Hierdurch wird die Schaltleistung
jeder am Umfang eines Schaltorgans -befindlichen Schaltstelle erhöht. Für diese
Erhöhung der Schaltleistung eignet sich insbesondere eine topfförmige Ausbildung
des Isolierkörpers eines beweglichen Schaltorgans. Zweckmäßig wird der Spalt zwischen
der Mantelfläche jeweils eines Schaltorgans und einem aus Isolierstoff bestehenden
Formkörper durch einen nach außen ragenden Flansch des Isolierkörpers überdeckt.
Dadurch wird bei großer Schaltleistung ein Heraustreten der Lichtbögen aus dem Spalt,
insbesondere ein Berühren einer Anschlußfahne-eines zentral -angeordneten ortsfesten
Kontaktteils durch den Lichtbogen, verhindert.
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Um Platz an der Außenseite des Scheibenpaketes für den Anschluß der-
zahlreichen Leitungen zu gewinnen, haben vorzugsweise- die Formkörper. eine unsymmetrische
Form und werden abwechselnd um r8o° versetzt übereinandergeschichtet. Die Anschlußklemrnen
der am Umfang des Schaltorgans wirksamen ortsfesten Kontaktteile weiden erfindungsgemäß
außerhalb der Radien angeordnet,- die durch die Kontaktstellen ihrer zugehörigen
ortsfesten Kontaktteile-gehen. Es können, bezogen auf eine Durchmesserlinie, die
auf der einen Seite der Linie befindlichen- Anschlußklemnien einen kleineren Abstand
von dieser Linie haben.als die auf der anderen Seite befindlichen Anschlußklemmen.
Werden bei dieser Anordnung der Anschlüßklemmen die Formkörper abwechselnd um z8o°
versetzt übereinandergeschichtet, so entsteht trötz der Vielzahl der Anschiußklemmen
an einem Formkörper hinreichend Platz zum Anschließen der Leitungen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der --Erfindung dargestellt.
Die Fig. r zeigt einen Querschnitt und die Fig. 2 einen Schnitt A-B. In den Fig.
3 und 4 sind weitere Teilschnitte wiedergegeben.
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Der Drehschalter gemäß der Erfindung hat mehrere übereinandergeschichtete
ortsfeste Form-..ko-rper z, die vorzugsweise von Isolierscheiben gebildet werden.
In dem Ausführungsbeispiel sind zwei solcher Isolierscheiben übereinandergeschichtet"2
ist eine aus Isolierstoff bestehende Abschlußscheibe. Sämtliche Scheiben sind auf
zwei Bolzen 3 'aufgereiht, die durch die Scheiben hindurchgehen. :Die Bolzen pressen
zugleich an den beiden Stirnleiten -des.Schalters . Flansche d, 4" gegen die Scheiben.
Diese Flansche sind zweckmäßig einander gleich ausgebildet und haben eine U-Form,
deren,,Schenkel nach außen gebogen sind. Die Bolzen 3 sind in Fortsätzen 5 der Flansche
4 verankert: Beide Flansche 4 sind an ihren nach außen gebogenen Schenkelenden mit
Öffnungen 6 versehen. -Der eine Flansch 4' dient zur Befestigung des' Schalters
an seiner Unterlage, wobei die an seinen Schenkelenden befindlichen Öffnungen 6'
zur Aufnahme der Befestigungsschrauben der Unter-Lage dienen:.Der andere Flansch
4" dient als Träger eines Steuerwerks 7, das in der Zeichnung strichpunktiert dargestellt
ist. Das Steuerwerk wird an den Öffnungen 6" befestigt, die sich an den nach außen
gebogenen Schenkelenden des Flansches 4" befinden.
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-Die--Isolierscheiben-z- besitzen in der Mitte eine kreisrunde Vertiefung
8, die zur Aufnahme eines drehbaren Schaltorgans dient. Bei dem Ausführungsbeispiel
hat ein drehbares Schaltorgan vorzugsweise einen starren topfförmigen Isolierkörper
g. Die Schaltorgane werden durch eine Schalterachse to gedreht, die in den Flanschen
4', 4 " gelagert ist. Die Schalterachse zo wird vorzugsweise von einem flachen metallischen
Vierkantstab gebildet. Die Bewegung der Schalterachse erfolgt über den Mitnehmer
z r durch das Steuerwerk 7. Jeder Isolierkörper 9 eines Schaltorgans besitzt einen
profilierten zentralen Dom 12, durch. den die Schalterachse zo hindurchgeführt ist.
Dieser zentrale Dom greift in eine entsprechend profiliert geformte Vertiefung 13
des benachbarten Schaltorgans.. Auf diese Weise erfolgt eine Ausrichtung der Isoierkörper
der Schaltorgane gegeneinander, so daß das Hindurchstecken der Vierkantachse durch
die Schaltorgane erleichtert ist. Zugleich bewirken die Dome- eine Isolierung der
Schalterachse gegenüber den nächfolgerid beschriebenen Kontaktbrücken 14 der Schaltorgane.
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Jedes Schaltorgan enthält in seinem Innern ein oder zwei Kontaktbrücken
14. Diese Kontaktbrücken treten- erfindungsgemäß nicht nur am äußeren Umfang, sondern
auch am inneren Umfang ihrer Bewegungsbahn mit ortsfesten Kontaktteilen in Verbindung.
Sie ragen radial aus dem Isolierkörper 8 eines Schaltorgans hervor. Bei dem Ausführungsbeispiel
werden
die Kontaktbrücken vorzugsweise von V-förmigen gebogenen Blechstreifen gebildet.
Mit der V-Spitze treten diese Kontaktbrücken jeweils durch die Wand eines topfförmigen
Isolierkörpers radial nach außen. Die Schenkelenden der V-förmigen Kontaktbrücken
stehen unter Wirkung von Druckfedern 15. Diese sind an geeignet geformten Vorsprüngen
16 im Innern eines Topfes geführt. Im Innern des Topfes eines Isolierkörpers befindet
sich zweckmäßig ein zentral angeordneter ortsfester Kontaktteil 17 in Form eines
Ringes oder Ringteils. Dieser ortsfeste Kontaktteil umgibt den Dom 12 eines topfförmigen
Isolierkörpers. An dem zentralen Kontaktteil 17 legt sich unter Wirkung der Druckfedern
15 der eine Schenkel der Kontaktbrücken 14 an. Der zentrale Kontaktteil 17 steht
durch eine Anschlußfahne 18 mit einer am Rand der Isolierscheibe i sitzenden Anschlußklemme
i9 in Verbindung. Eine entgegengesetzt gerichtete Fahne 20 greift mit ihren Enden
in eine Aussparung 32 der Isolierscheibe i, wodurch der ortsfeste Sitz des zentralen
Kontaktteils 17 gesichert ist. An Stelle der in der Zeichnung dargestellten V-förmigen
Kontaktbrücken, die unter Wirkung von zusätzlichen Druckfedern stehen, können auch
anders ausgebildete Kontaktbrücken verwendet werden. Die Kontaktbrücken können derart
gestaltet sein, daß sie selbst federnd sind. Die für einen guten Kontaktdruck erforderliche
Federlänge kann im Innern des topfförmigen Isolierkörpers untergebracht werden,
indem die Kontaktbrücken schleifenförmig gestaltet sind und sich mit ihren Schleifen
in den Ringraum zwischen der Wand des Topfes und des Domes erstrecken. Entsprechend
diesen Kontaktbrücken ist der Isolierkörper zu formen.
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Mit den Kontaktbrücken 14. des beweglichen Schaltorgans 9 wirken ein
bis vier ortsfeste Kontaktteile 21, 22, 23, 24. zusammen, die an den Umfang eines
Schaltorgans herantreten. Vorzugsweise werden die ortsfesten Kontaktteile von gebogenen
Blechstreifen gebildet, die hochkant in Schlitze 25 der Isolierscheibe i eingelegt
sind. Zwischen der Mantelfläche des Schaltorgans 9 und der Isolierscheibe i befindet
sich ein Spalt 26, in den die beim Schalten auftretenden Lichtbögen hineingezogen
werden. Durch die einander gegenüberstehenden Isolierwände wird die Löschung der
Schaltlichtbögen beschleunigt. Vorzugsweise ist dieser Spalt durch einen nach außen
ragenden Flansch 27 des topfförmigen Isolierkörpers 9 abgedeckt. Hierdurch werden
Schaltlichtbögen in dem Spalt eingeschlossen. Die Abdeckung hat zugleich den Vorzug,
daß beim Schalten auftretende Lichtbögen nicht an die Fahnen 18, 2o des zentralen
Kontaktteils 17 heranschlagen können. Die ortsfesten Kontaktteile 21, 22, 23, 24.
sind mit den Anschlußklemmen 28, 29, 30, 31 versehen. Diese Anschlußklemmen sowie
die Anschlußklemme i9 des zentralen Kontaktteils 17 werden zweckmäßig innerhalb
des Umrisses der Isolierscheibe von dieser getragen. Je nach der gewünschten Schaltung
wird das Schaltorgan 9 jeder Isolierscheibe mit einer oder zwei Kontaktbrücken 1,4
versehen. Entsprechend der Schaltung wird auch die Isolierscheibe i mit einem, zwei,
drei oder vier ortsfesten Kontaktteilen besetzt. Es läßt sich somit an ein und derselben
Isolierscheibe eine große Anzahl von Schaltungen durchführen. Diese Schaltungen
können zwischen dem Ringkontaktteil und einem oder mehreren am Umfang des Schaltorgans
wirksamen ortsfesten Kontaktteilen stattfinden. Sie können auch zwischen den am
Umfang des Schaltorgans wirksamen ortsfesten Kontaktteilen selbst erfolgen. Dadurch,
daß jede Isolierscheibe mit fünf ortsfesten Kontaktteilen versehen werden kann,
ist die Kombinationsmöglichkeit gegenüber den bekannten Drehschaltern in Paketform,
die an einer Isolierscheibe höchstens vier ortsfeste Kontaktteile haben, wesentlich
vergrößert.
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Um bei der erhöhten Anzahl der Anschlußklemmen an jeder Isolierscheibe
Platz für die Leitungsanschlüsse zu gewinnen, sind die Isolierscheiben unsymmetrisch
ausgebildet. Die unsymmetrische Ausbildung ist vorzugsweise dadurch erreicht, daß
die Anschlußklemmen 28, 29, 30, 31 der am Umfang des Schaltorgans wirksamen ortsfesten
Kontaktteile 21, 22, 23, 24 außerhalb der Radien angeordnet sind, die durch die
Kontaktstellen ihrer zugehörigen ortsfesten Kontaktteile gehen. Lediglich die Anschlußklemme
i9 des Ringkontaktteils 17 befindet sich an der Isolierscheibe in der Richtung,
in der die Anschlußfahne 18 aus dem beweglichen Schaltorgan 9 herausgeführt ist.
Auch besitzen die Anschlußklemmen nicht den gleichen Abstand von der Schalterachse.
Bezogen auf die Durchmesserlinie L-L haben die auf der einen Seite dieser Linie
befindlichen Anschlußklemmen 28, 29 einen kleineren Abstand von der Linie als die
auf der anderen Seite befindlichen Anschlußklemmen 19, 30, 31. Außerdem besitzen
die auf der einen Seite der Durchmesserlinie L-L angeordneten Anschlußklemmen a8,
29 einen größeren Abstand und die auf der anderen Seite befindlichen Anschlußklemmen
30, 31 einen kleineren Abstand von der zu dieser Durchmesserlinie senkrechten Durchmesserlinie.
Werden diese unsymmetrisch ausgebildeten Isolierscheiben abwechselnd um i8o° versetzt
übereinandergeschichtet, so bilden sich hinreichend große Räume an jeder Anschlußklemme,
um bequem die Leitungen anschließen zu können. Es liegen an zwei benachbarten Isolierscheiben
die Anschlußklemmen nicht in Achsrichtung übereinander.