DE923927C

DE923927C - Lichtbogenschutzarmatur mit Strahlungsschutz fuer Hochspannungsisolatoren

Info

Publication number: DE923927C
Application number: DES4793D
Authority: DE
Inventors: Adolf Dipl-Ing Buerklin; Walther Dr-Ing Estorff; Hanns Dipl-Ing Laepple
Original assignee: Siemens Corp
Current assignee: Siemens Corp
Priority date: 1942-02-13
Filing date: 1942-02-13
Publication date: 1955-02-24

Description

Lichtbogenschutzarmatur mit Strahlungsschutz für Hochsparmungsisolatoren Es ist bereits eine Funkenstreckenelektrode bekanntgeworden, die mit Mitteln zur Vergleichmäßigung des Feldes derart versehen ist, daß der Lichtbogen nicht auf ihnen, wohl aber auf den Elektroden Fuß faßt. Eine Vergleichmäßigung des Feldes wird z. B. dadurch erreicht, daß an der Elektrode ein sie umgreifender leitender Schirm angeordnet ist, der über halbleitendes Material an der Elektrode selbst befestigt ist, aber das Ende der Elektrode mit Abstand unbedeckt läßt. Besonders vorteilhaft ist es, als Elektrode dabei das gerade Ende eines Stabes zu verwenden, das etwa unter .45° von der Isolatorenachse weg und zur Gegenelektrode hin geneigt ist.
Eine solche Strahlungsschutzanordnung läßt sich nach der vorliegenden Erfindung in der Weise ausführen, daß die gesamte Lichtbogenschutzarmatur von einem symmetrisch bzw. konzentrisch zur Isolatorenachse angeordneten Strahlungsschirm oder -schutzkorb umgeben ist, der von der Lichtbogenschutzarmatur zweckmäßig über mehrere kleine Stützisolatoren, die im Innern einen beide Teile verbindenden Widerstand enthalten, getragen wird.
Im folgenden ist zur Erläuterung der Erfindung die Anwendung einer solchen Anordnung im Zusammenhang mit einer Freileitungskette als Ausführungsbeispiel beschrieben.
i ist die Isolatorenkette, die bei 2 aufgehängt ist und ein System von vier Bündelleitern 3 an ihrem unteren Ende trägt. Das obere und untere Ende der Isolatorenkette ist mit je einer Lichtbogenschutzanordnung q., 5 ausgerüstet, wie sie in Fig. 2 für sich dargestellt ist. Solche Lichtbogenschutzanordnungen sind an sich bekannt. Die Lichtbogenschutzanordnung des Ausführungsbeispiels besteht' in einem offenen Ring, dessen einzelne Teile 6 in ihrer Mitte von einer Strebe 7 (in Ring i um 9o° gedreht gezeichnet) getragen werden und an mindestens einem ihrer Enden mit einer Lichtbogenelektrode 8 versehen sind. Die Lichtbogenelektrode besteht vorzugsweise aus einem auswechselbaren und unter q.5° von der Isolatorenachse weg und zur Gegenelektrode hin geneigten geraden Stab, der gegebenenfalls an seinem freien Ende noch eine senkrecht zu ihm liegende Ringöse (nicht mit dargestellt) tragen kann. Es können aber auch Lichtbogenschutzarmaturen anderer Bauarten verwendet werden, z. B. solche mit Vollringen und schrägen Stabelektroden.
Die Wirkung des Erfindungsgegenstandes besteht darin, daß Strahlungen, die von den Armaturteilen ausgehen, vermieden werden und däß ein etwa längs der Isolatorenoberfläche entstandener Lichtbogen von den Ringen 6 abgenommen und durch einseitige elektrodynamische Blasung auf die Elektrodenenden befördert wird. Hier brennt dann der Lichtbogen bis zu seinem Erlöschen frei von der Kette. Durch die Verwendung von Stabelektröden brennt er in einer von vornherein festgelegten Richtung. Da hierfür in das Feld zwischen den Enden der Isolatorenkette hineinragende Abbrandelektroden erforderlich sind, wäre an sich an diesen Stellen mit besonders starken Vorentladungen zu rechnen. Dadurch aber, daß die die Lichtbogenrichtung festlegende Stabelektrode aus dem als Strahlungsschutz dienenden Schirm bzw. Korb 9 nicht hervorragt, werden die Vorentladungen vermieden. Der Korb 9 wird zweckmäßig mit der Armatur q. durch einen Widerstand io verbunden, der in einem Isolator ii angeordnet oder mit ihm auf sonstige Weise vereinigt sein kann, beispielsweise durch Verwendung eines leitend gemachten keramischen Stoffes. Ein Übertritt des Lichtbogens auf die als Strahlungsschutz ausgebildete Schutzkappe soll dadurch erschwert werden, daß der Korb mit den Elektroden bzw. mit der Leitung über einen Widerstand elektrisch verbunden ist.
Die bisher bekannten Strahlungsschutzeinrichtungen wirkten im Gegensatz hierzu in unerwünschter Weise bei Verschmutzungs- oder Gewitterüberschlägen als Lichtbogenfußpunkt. Sie hielten daher den Lichtbogen nicht zuverlässig von der Isolatoroberfläche fern. Infolge allseitiger Zuleitung des Stromes zur Elektrode wurde keine Richtwirkung auf den Lidhtbogen ausgeübt. Dieser Nachteil ist bei der Erfindung vermieden.
Die Wirkung des Strahlungsschutzes beim Erfindungsgegenstand sowie auch die Richtwirkung für die Lichtbogenschutzarmatur kann noch erhöht werden, wenn die Isolatoren der Kette gruppenweise unterteilt und zwischen ihnen weitere ähnliche Schutzarmaturen angeordnet sind. Solche Zwischenarmaturen sind bereits angegeben worden. Sie werden zweckmäßig ebenfalls wie die Endarmaturen mit Strahlungsschutzeinrichtungen versehen.
An Stelle eines Drahtkorbes 9 kann man auch eine Blechkappe verwenden. Die Möglichkeiten zur Anwendung und Ausführung der Erfindung sind nicht auf die hier im einzelnen behandelten Beispiele beschränkt. Insbesondere läßt sich die Erfindung auch in Verbindung mit Stutzern und Durchführungen und Gehäuseisolatoren elektrischer Geräte und Apparate, namentlich bei sehr hohen Spannungen, mit Vorteil verwenden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Lichtbogenschutzarmatur mit Strahlungsschutz für Hochspannungsisolatoren, insbesondere für Höchstspannungsenergieübertragung, die mit Mitteln zur Vergleichmäßigung des Feldes derart versehen ist, daß der Lichtbogen nicht auf ihnen, wohl aber auf den Elektroden Fuß faßt, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte Lichtbogenschutzarmatur von einem symmetrisch bzw. konzentrisch zur Isolatorenachse angeordneten Strahlungsschirm oder -schutzkorb umgeben ist, der von der Lichtbogenschutzarmatur zweckmäßig über mehrere kleinere Stützisolatoren, die im Innern einen beide Teile verbindenden Widerstand enthalten, getragen wird.
2. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtbogenschutzanordnung in einem offenen oder geschlossenen Ring besteht, der von Streben getragen wird und mit vorzugsweise auswechselbarem und unter 45' von der Isolatorenachse weg und zur Gegenelektrode hin geneigtem geradem Stab als Abbrandelektrode besteht.
3. Anordnung nach Anspruch i und 2; dadurch gekennzeichnet, daß die Abbrandelektrode nicht oder nicht wesentlich aus dem Strahlungsschirm oder -schutzkorb herausragt. q..
Anordnung nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Strahlungsschirm oder -schutzkorb mit den Elektroden der Lichtbogenschutzarmatur über einen hohen elektrischen Widerstand verbunden ist.
5. Anordnung nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß der Strahlüngsschutzschirm oder -schutzkorb durch Isolatoren, welche zweckmäßig mit dem Verbindungswiderstand vereinigt sind, getragen wird.
6. Anordnung nach Anspruch i, insbesondere für Hängeisolatorenketten, dadurch gekennzeichnet, daß an einer oder mehreren Stellen zwischen den Isolatoren der Kette Armaturen mit Zwischenelektroden zur Verhütung von Kaskadenüberschlägen angeordnet sind.