DE921826C

DE921826C - Verfahren zur Herstellung fester, waschbarer, gewebeaehnlicher, verfilzter Stoffe aus Cellulosefasern ohne Spinnen und Weben

Info

Publication number: DE921826C
Application number: DEP54300A
Authority: DE
Inventors: Otto Dr Eisenhut
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1948-10-12
Filing date: 1949-09-09
Publication date: 1955-05-16

Description

Nach dem Patent 902 427 wird ein trockenes Krempelvlies, das ganz oder vorwiegend aus Kunstfasern auf Cellulosebasis, ζ. Β. aus Viskosefasern besteht, auf einem Laufband durch ein kurzdauerndes verdünntes Laugebad geführt. In gleicher Weise kann man auch ein feuchtes Faservlies über ein System von Absaugtrommeln führen. Durch verschiedene Vorgänge, die unter der Bezeichnung Verschmelzung der Fasern zusammengefaßt wurden, bildet sich dabei ein fest zusammenhaltendes stoffartiges Gebilde.

Infolge der hohen Saugfähigkeit der Fasern zeigt die das Laugebad verlassende Fasermasse, falls nicht besondere Maßnahmen getroffen werden, ein Mengenverhältnis von Faser zu Lauge bis ι : 10 und noch mehr, was die Weiterverarbeitung erschwert und durch die Beseitigung der Lauge verteuert.

Die Verbesserung des neuen Verfahrens besteht darin, daß man die Menge der auf das Faservlies aufzubringenden Alkalilauge dosiert. Dabei kann man dem Faserstoff je nach Durchführung des Verfahrens und je nach der Menge des aufgebrachten Alkalis einen unterschiedlichen Charakter geben. Dieser geht von einem wattigen, weichen, aber schon geschlossenen Material bei Anwendung niedriger Verhältniszahlen von Watte zu Lauge z. B. ι : ι bis hin zu dichtem, stoffartigem Material bei Verhältnissen von 1 :4 fois 1 : 8. Auch ist es nun möglich, die Lauge nur oberflächlich einwirken

zu lassen, so daß der Stoff nur einen geschlossenen saugfähigen Überzug erhält, während die Watte im Innern in ihrem Charakter wenig oder gar nicht verändert wird. Das ist für eine Reihe von Verwendungsmöglichkeiten wertvoll.

Das Aufbringen und Einwirken des Alkalis in dosierter Menge kann auf verschiedene Weise erfolgen. Bei Verwendung eines Laugebades wie nach dem Hauptpatent muß das Faservlies vor seiner Einführung in dieses stark gepreßt und im gepreßten Zustand durch die Lauge geführt werden. Es gelingt dann, bei kurzer Behandlung ein Mengenverhältnis von Faserstoff zu Alkali herab bis zu etwa ι : 3 zu erreichen. Es werden entweder Netze oder perforierte Bänder aus Metall oder einem anderen laugefesten Material, wie Polyvinylchlorid, ader Absaugtrommeln verwendet.

Noch niedrigere Verhältniszahlen lassen sich erzielen, wenn man auf die Anwendung von Bädern verzichtet und dosierte Mengen Alkali durch Laugeaufdruck oder durch Aufbringen von Lauge in feinst verteilter Form, wie Tröpfchen oder Nebel, dem Vlies zuführt. So gelingt es, auf jedes beliebige Mengenverhältnis bis ι : ι und noch weniger einzustellen.

Das Aufdrucken der Lauge kann mittels Walzen mit saugfähiger Oberfläche geschehen. Dazu werden Walzen mit Maschennetzen, porösem Gummi oder porösen Kunststoffen überzogen, die ihrerseits mit Lauge getränkt werden. Man kann auch einen dicken Baumwollüberzug nehmen. Das Aufspritzen oder Aufnebeln erfolgt in üblicher Weise mittels Versprüher bzw. Vernebler.

Beispiel ι

Ein stark gepreßtes Krempelband aus Zellwolle wurde zwischen zwei Metallnetzen, die unter starker Zugspannung gehalten waren, durch ein Laugebad von 7,5 °/o Alkali und 22⁰ geführt. Die Dauer der Einwirkung betrug nur 5 Sekunden. Aufgenommen wurde das Vierfache der Fasermenge. Nach Absäuern, Auswaschen und Trocknen lag ein weiches verfestigtes Vlies vor.

Beispiel 2

Ein Krempelvlies aus Zellwolle mit 25 % Baumwolle wurde zwischen feinen weitmaschigen Metallnetzen, die auch fortbleiben konnten, unter leichtem Druck zwischen einem Wakenpaar mit porösem Kunststoffüberzug von oben nach unten geleitet. Die Walzen tauchten am unteren Ende des Durchmessers in Laugebäder von 8% Alkali. Die Temperatur betrug i8°. Bei Anwendung von einem Walzenpaar nahm das Vlies die dreifache Menge seines Gewichtes an Lauge auf. Nach der üblichen Behandlung wurde ein offenes, an der Oberfläche gut verfestigtes Vlies erhalten.

Beispiel 3

Auf ein Zellwollkrempelvlies zwischen zwei Netzen wurde von beiden Seiten her, gegebenenfalls nur einseitig, 7,5°/oige Natronlauge bei einer Temperatur von i8° gleichmäßig aufgesprüht. Das Vlies hatte ein Trockengewicht von 500 g je Quadratmeter. Das Verhältnis der aufgesprühten Laugemenge zum Wattegewicht war 1:1. Das Vlies war nach Absäuern, Auswaschen und Trocknen nur an den Oberflächen verfestigt. Es erwies sich als weich, schmiegsam, hochsaugfähig.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Weitere Ausbildung des Verfahrens zur Herstellung fester, waschbarer, gewebeähnlicher, verfilzter Stoffe aus Cellulosefasern ohne Spinnen und Weben gemäß Patent 902 427, dadurch gekennzeichnet, daß den Faservliesen dosierte Mengen Alkalilauge zugeführt werden, sei es im Laugebad nach vorausgehendem Zusammenpressen und unter Spannungsdruck, sei es durch Aufspritzen, Aufnebeln oder Aufdrücken, worauf abgesäuert, gewaschen und getrocknet wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Laugezugabe auf gepreßtes Faservlies die Cellulosefasern unter Spannungsdruck zwischen zwei Netzen oder perforierten Bändern aus laugefestem Material oder zwischen perforierten Absaugtrommeln unter starkem Druck durch ein Laugebad hindurchgeführt werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosierung der Laugezugabe durch Aufdrücken abgemessener Laugemengen mittels Walzen mit saugfähiger Oberfläche erfolgt.

1 509504 5.55